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Hallo
Weiß nicht, wer sich noch an mein "Weihnachtsproblem" im vorletzten Jahr erinnern kann. Kurz wiederholt:
Sohn (heute 8) lehnte es ab, mit meiner neuen LG Weihnachten zu feiern. Weihnachten lösten wir das Problem durch Ausweichen. Das Problem selbst (Ablehnung meiner LG durch meinen Sohn) wurde aber nicht besser, im Gegenteil.
Während der neue LG meiner Ex von Sohnemann gut akzeptiert wurde (Sohn und Tochter (heute 11) leben beide bei der Ex), wurden die Umgänge mit Sohn immer problematischer, wenn meine neue LG dabei war.
Als ich diesen Sommer mit meiner LG eine gemeinsame Wohnung bezog, wurde es noch schlimmer. Beide Kinder bekamen ein eigenes Zimmer bei uns. Während meine Tochter mit Feuereifer zusammen mit meiner neuen LG ihr Zimmer einrichtete, Tapeten und Möbel aussuchte etc., zeigte mein Sohn keinerlei Interesse. Schließlich richteten meine LG und ich sein Zimmer ohne seine Mithilfe ein.
Das Zimmer wurde jedoch kaum jemals benutzt (nur wenn er an den Umgangswochenenden wirklich nicht bei Ex und deren LG bleiben kann, weil die selbst wegfahren, übernachtet er nolens-volens bei uns (da Ex und ich im selben Ort wohnen, macht es keinen Sinn, ihn durch Zwang bei uns behalten zu wollen, dazu müssten wir ihn quasi einsperren). Ist aber kein Vergnügen, ihn dann da zu haben.
Jetzt waren wir (also LG und ich) diesen Winter mit den Kids gemeinsam im Skiurlaub, während meine Ex und deren LG heirateten (ich wusste von der geplanten Heirat, die Kids nicht). Nach unserer Rückkehr ging nun das gleiche Theater, das vorher bei uns war, bei der Ex los: Sohn flippte total aus, redet kaum noch ein Wort mit dem nunmehrigen Ehemann meiner Ex.
Mittlerweile hat sich also das Problem auf unser beider neue Partner ausgedehnt: Sohn bemüht sich so ekelhaft zu sein wie er nur kann.
Nun haben Ex und ich beschlossen, den Jungen zumindest für ein Jahr in ein Internat zu geben. Wir wissen uns echt keinen anderen Rat mehr. Alles Zureden, alle Freundlichkeit, alle Kompromisse haben nichts gefruchtet. Er kommt einfach nicht damit klar, dass wir neue Partner haben.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit, ein Kind aus einer Trennungssituation heraus ins Internat zu geben? Hat der Internataufenthalt etwas bewirkt?
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Persönliche Erfahrung nicht, ich kenne aber jemand der an einer Internatsschule arbeitet. Die grösste Schülergruppe dort gehört zu den "es klappt nicht mit den Eltern" - Kindern. Ein kurzes Fazit zu diesen Kindern: Das Internat löst keine Probleme der Schüler, konserviert sie eher, sondern macht bestenfalls den Eltern das Leben erträglich.
Was mich an deinem Fall schockiert, ist das Alter des Kindes. Wollt ihr wirklich einen achtjährigen Grundschüler fortschicken? Nach der Elterntrennung auch noch weg von ihnen?
Neue Partner sind der Beweis für die Kinder, dass die Eltern ganz sicher nicht mehr zusammenkommen werden, deshalb ist für jüngere Kinder oft der neue Partner der Schuldige an der Trennungssituation. Das gibt sich aber in den meisten Fällen mit der Zeit. Wenn das Kind erst nach dem letzten Skiurlaub auch bei der Mutter Ablehnung gegen den neuen Partner zeigte, könnte ihr durchaus noch ein paar Monate abwarten. Im Zweifelsfall würde ich mir lieber therapeutische Hilfe für das Kind holen anstatt es so schnell abzuschieben.
the notorious iglu
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Neue Partner sind natürlich immer ein heikles Thema. Grundsätzlich würde ich dazu raten, sich erst einmal ohne neue Partner einzurichten, um die Situation zu stabilisieren und ein Fundament zu schaffen. Ich weiß, dass Frauen natürlich nicht so weit denken.
In meinem Fall kam mit dem neuen Schloss in der Tür, auch der Lückenbüßer. Das war für meinen Sohn wohl nicht so problematisch. Problematisch wurde es, als der "gehen musste". Auf der anderen Seite hat ihn das den Wert des Papas gelehrt, denn Papa geht nicht.
Nun habe ich noch einmal nachgelesen und deinen Schilderungen entnommen, dass doch einige Zeit ins Land gegangen ist, insofern würde ich sagen, dass er sich durchaus an neue Partner hätte gewöhnen können. Aber es ist scheinbar anders. Vielleicht ist das eine Gelegenheit dich zu fragen wer oder was dir wichtiger ist.
Es geht aus deinem Beitrag nicht hervor, inwieweit Gespräche geführt worden sind. Vielleicht wäre externe Hilfe in Form von therapeutischen Maßnahmen ganz hilfreich. Die Internatslösung scheint mir auch etwas grausam zu sein.
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(07-04-2014, 20:00)p schrieb: Neue Partner sind der Beweis für die Kinder, dass die Eltern ganz sicher nicht mehr zusammenkommen werden, deshalb ist für jüngere Kinder oft der neue Partner der Schuldige an der Trennungssituation.´
Ja, genau. In unserem Fall war es so, dass ich mich immer gefragt habe, warum mein Sohn meine neue LG ablehnt, den LG meiner Ex aber nicht. Jetzt habe ich aus ihm herausbekommen, dass er wohl den LG meiner Ex als neuen Partner nicht so ernst genommen hat.
Ich war ja damals derjenige der ausgezogen ist, während meine Ex mit den Kindern im Haus blieb. Mein Sohn schätzte mich offensichtlich als stark genug ein, den anderen wieder "hinauszuwerfen", wenn ich zurückkommen wollte.
Jetzt ist die Situation anders. Die Hochzeit hat einfach Fakten geschaffen (für ihn).
(07-04-2014, 20:00)p schrieb: Was mich an deinem Fall schockiert, ist das Alter des Kindes. Wollt ihr wirklich einen achtjährigen Grundschüler fortschicken? Nach der Elterntrennung auch noch weg von ihnen?
Uns scheint es momentan die einzige Lösung. Das Problem der Ablehnung unserer neuen LG wird nämlich noch verstärkt durch meine Tochter, also seine Schwester. Sie gehört zu den Menschen, die sozusagen als Sonntagskinder auf die Welt kommen: Immer gut gelaunt, positiv, ein richtiger Sonnenschein, der im Nu jedermanns Herz gewinnt. Und zu allem "Überfluss" auch noch in der Schule eine Überfliegerin. Diese Konstellation wäre vermutlich schon ohne die Trennungssituation für ihn nicht leicht gewesen.
Er hört ja schon in der Schule immer einmal wieder, wie toll doch seine Schwester war (war auf derselben Grundschule). Nun ist es eben auch noch so, dass sie sowohl das Herz meiner neuen LG als auch dasjenige des Neuen meiner Ex im Sturm erobert hat. Meine LG gibt sich alle Mühe, das meinen Sohn nicht merken zu lassen und die Kinder gleich zu behandeln (sofern der Sohn bei uns ist).
Allerdings kommt der Mann meiner Ex nicht so gut mit der jetzigen Renitenz meines Sohnes ihm gegenüber zurecht. Da heißt es dann schon mal: "kannst du dich nicht wie deine Schwester benehmen" oder ähnlich.
Er meint es nicht wirklich schlecht mit meinem Sohn. Er hat sich ja jetzt drei Jahre wirklich gut um ihn gekümmert. Aber jetzt, da es Probleme gibt, verliert er leicht die Geduld.
Von daher denke ich, das Internat wäre vielleicht auch in der Hinsicht nützlich, als er sich gegenüber seiner übermächtigen Schwester freischwimmen könnte.
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Die Handlungsweise des Kindes ist eindeutig, durch es selbst bestätigt: Die Hoffnung, dass die Eltern wieder zusammenkommen habt ihr zerstört. So etwas ist ein häufiges Gefühl bei Trennungkindern in einer bestimmten Alterklasse. Therapeutisch begleitet ist das aber überwindbar. Ich prophezeie dir, dass er ein Internat (zu Recht) als Abschieben und weiteren Verlust empfinden wird, damit fangen die echten Probleme erst an.
Geht gemeinsam zu einem Therapeuten. Die Ratschläge aus Trennungsbüchern und aus anderen Geschichten möchte ich bewusst nicht ausbreiten, denn ich habe das Gefühl, dass du zu dicht drauf sitzst und nicht mehr an eigene Entwicklung glaubst, die ihm helfen kann. Versuche aber, grundsätzlich mehr Emapthie gegenüber dem Kind zu entwickeln (damit will ich nicht behaupten, dass die bei dir abwesend ist). Einen Achtjährigen Jungen fortschicken mit leuchtender grosser Schwester, der nichts weiter will wie beide Eltern zusammen - damit wird er sich vorkommen wie eine Fehlzündung, fort mit dem Schaden. Es wird ihn kaputtmachen.
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(07-04-2014, 20:47)Timo Sassi schrieb: Es geht aus deinem Beitrag nicht hervor, inwieweit Gespräche geführt worden sind. Vielleicht wäre externe Hilfe in Form von therapeutischen Maßnahmen ganz hilfreich.
Ja, Gespräche wurden natürlich geführt. Ex mit Sohn. Ich mit Sohn. Wir beide mit Sohn. Für ihn ist jetzt wohl das letzte Fünkchen Hoffnung zerstoben, ich würde wieder zurückkommen und wir wieder die "alte Familie" sein. Mir war nicht bewusst, wie sehr er noch hofft.
Meine Ex und ich haben uns wirklich alle Mühe gegeben, uns nach der Trennung wieder so zusammenzuraufen, dass die Kinder einem dauernden Zoff beiwohnen müssen. Es war nicht leicht, aber eigentlich haben wir es doch sehr gut hinbekommen. Unsere Tochter hat die Konstellation auch gut angenommen. Für sie gibt es jetzt eben zwei Familien, in denen sie sich zu Hause fühlt.
Aber mein Sohn kann die Trennung einfach nicht verwinden.
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(07-04-2014, 22:47)p schrieb: ...denn ich habe das Gefühl, dass du zu dicht drauf sitzst und nicht mehr an eigene Entwicklung glaubst, die ihm helfen kann.
Da hast Du Recht. Ich glaube nicht recht daran. Außerdem habe ich Angst, dass sich das zu einer Spirale entwickelt: Er ist renitent, der Neue der Ex fühlt sich zurückgestoßen, wendet sich seinerseits ab und der Junge steht dann noch mehr im Abseits.
(07-04-2014, 22:47)p schrieb: Einen Achtjährigen Jungen fortschicken mit leuchtender grosser Schwester, der nichts weiter will wie beide Eltern zusammen - damit wird er sich vorkommen wie eine Fehlzündung, fort mit dem Schaden. Es wird ihn kaputtmachen.
Bist Du Dir sicher? Das klingt ziemlich bestimmt. Ich hatte eigentlich die Hoffnung, er käme im Internat mit vielen Kindern aus Trennungssituationen zusammen und könnte von ihnen lernen, mit der Situation zurechtzukommen. Wir wollten auch ein Internat suchen, bei dem eine Heimfahrt jedes Wochenende möglich ist.
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Du siehst das mit dem rationalen Blick eines kühl wirkenden Erwachsenen, der etwas Essentiell-Emotionales mit Logik lösen will. Kinder in diesem Alter lernen weniger voneinander, sie sitzen nicht Abends zusammen und sprechen über ihre Familiensituation, um zu lernen wie es die anderen machen. Da ist bei weitem noch nicht so viel Reflektion möglich.
Internate für Grundschüler sind zudem die Ausnahme. Die Meisten haben ein deutlich höheres Mindestalter.
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Sarkasmus an: Da haben nun alle beteiligten Erwachsenen so schöne Lösungen für sich...
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Vielleicht könnte ihm eine Gruppe gleichaltriger einen Rückhalt, bzw. einen Raum geben, wo er etwas "anders gut" kann wie seine Schwester. Er ist zwar noch etwas jung, aber ich denke an so Gruppen wie Jungschar, Pfadfinder oder evtl. auch im sportlichen Bereich.
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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Puh, echt schwierige Kiste..
Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen - habe selbst 2 Jahre in einem Internat gearbeitet und bei meiner Scheidung war meine Tochter 6,5 - das du auch schauen musst, wo du selber bleibst.
Es nützt keinem etwas, wenn du dich so weit zurück nimmst, dass du als Person mit eigenen Wünsche verschwindest und daran kaputt gehst.
In unserem Internat damals waren Kinder ab 8 Jahren, die Stillen hatten es zunächst schwerer als die Extrovertierten, die schnell neue Freunde finden. Um eine Auszeit zu nehmen - und zwar alle Beteiligten - ist es allemal eine Option. Viele Kinder hatten sich tatsächlich nach einer Zeit vom familiären Streß erholt und die Dinge sortierten sich neu.
Letztlich musst du abwägen, ob du zu deiner LG stehst und wie viel Zukunft du der Beziehung gibst. Wenn das tragfähig ist, dann steh zu ihr und gib deinem Sohn zu verstehen, das du auch ein Recht auf ein eigenes Leben hast, dies aber nichts an deiner Zuneigung zu ihm ändert.
Viel Glück! Patchwork ist für alle Beteiligten über Jahre ein Kampf, das muss man wissen, wenn man sich darauf einlässt und es wird auch nie eine reine Blumenwiese werden.
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Grundsätzlich gesprochen, bin ich immer wieder irritiert, wie schnell der Anspruch und die Entschlossenheit alles für seine Kinder zu tun und für sie zu sterben, und wie die Sprüche immer lauten, zusammenbrechen, wenn es an die eigene Befindlichkeit geht oder die eigenen Lebensvorstellungen.
Ich bin da tatsächlich etwas wertekonservativ und vertrete die Meinung, dass das Kind immer vor geht. Natürlich kommen Kinder irgendwann einmal in ein Alter, in dem sie lernen müssen Rücksicht auf die Umwelt und das Umfeld zu nehmen, ob das auf einen traumatisierten achtjährigen zutrifft, will ich doch einmal bezweifeln.
Ich persönlich habe mich bewusst dafür entschieden, dass die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn exklusiv für uns da ist und das kein anderer etwas darin verloren hat.
Nun wurden hier bereits einige Ansätze vorgeschlagen, vielleicht hilft es auch, wenn die Eltern hier exklusive Zeit oder Aktivitäten mit dem Sohn verbringen. Man muss auch bedenken, dass Theos Sohn in einem sehr volatilen Alter ist, was Trennung betrifft, mit Schuldgefühlen und allem was dazu gehört.
Ich bin sowieso nicht dafür, dass Eltern sich trennen, solange die Kinder nicht wenigstens im Teenageralter sind. Wenn man es doch tut oder tun muss, dann sollte man sich auch nicht vor den Konsequenzen und der Verantwortung wegducken und den Scherbenhaufen zusammenzukehren, anderen überlassen.
Als Ultima Ratio käme ein Internat vielleicht in Betracht, dann aber im Sinne des Kindes, um es aus einer schädlichen und unglücklichen Lebenssituation zu befreien aber sicherlich nicht um sich selbst oder anderen das Leben zu erleichtern, weil die trauten Liebesnester gestört werden. Mir scheinen hier doch eher egoistische Motive vorzuherrschen, so interpretiere ich jedenfalls die Darstellung.
Auch noch einmal grundsätzlich gesprochen, sollte es "Umgangsvätern" möglich sein bei der Standardregelung ihr Liebesleben an den zwölf von 14 Tagen zu organisieren und zu gestalten, in denen das Kind nicht da ist. In diesem Zusammenhang mit dem eigenen Recht und mit dem eigenen Leben zu argumentieren, finde ich doch sehr weit hergeholt. Die Einstellung, das Kinder auf Erwachsene Rücksicht zu nehmen haben, und ihre Bedürfnisse, derer der Eltern unterzuordnen haben, finde ich auch ziemlich überkommen und in die Jahre gekommen.
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(08-04-2014, 11:19)suppenkasper schrieb: In unserem Internat damals waren Kinder ab 8 Jahren, die Stillen hatten es zunächst schwerer als die Extrovertierten, die schnell neue Freunde finden. Um eine Auszeit zu nehmen - und zwar alle Beteiligten - ist es allemal eine Option. Viele Kinder hatten sich tatsächlich nach einer Zeit vom familiären Streß erholt und die Dinge sortierten sich neu.
Danke für Deine Erfahrungen.
Unser Sohn gehört nicht unbedingt zu den Stillen. Er hat auch im Allgemeinen keine Schwierigkeiten, neue Kontakte zu knüpfen.
Er befindet sich nur in einer extremen Trotzphase. Die Heirat meiner Ex und mein Zusammenziehen mit meiner LG empfindet er als Verrat. Momentan fühlt er sich wohl weder bei der Ex noch bei mir wirklich daheim.
(08-04-2014, 11:19)suppenkasper schrieb: Letztlich musst du abwägen, ob du zu deiner LG stehst und wie viel Zukunft du der Beziehung gibst. Wenn das tragfähig ist, dann steh zu ihr und gib deinem Sohn zu verstehen, das du auch ein Recht auf ein eigenes Leben hast, dies aber nichts an deiner Zuneigung zu ihm ändert.
Viel Glück! Patchwork ist für alle Beteiligten über Jahre ein Kampf, das muss man wissen, wenn man sich darauf einlässt und es wird auch nie eine reine Blumenwiese werden.
Nein, das stimmt. Zumindest gemischt: Blumen und Gestrüpp.
Eine Frage noch: Gewöhnen sich Kinder besser ein, wenn sie jedes WE heim können, oder sollten sie am Anfang besser über einen längeren Zeitraum im Internat sein?
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08-04-2014, 15:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2014, 15:25 von Theo.)
(08-04-2014, 12:05)Timo Sassi schrieb: Auch noch einmal grundsätzlich gesprochen, sollte es "Umgangsvätern" möglich sein bei der Standardregelung ihr Liebesleben an den zwölf von 14 Tagen zu organisieren und zu gestalten, in denen das Kind nicht da ist.
Das mit dem Liebesleben sagt sich so leicht, wenn man der Typ "ewiger Junggeselle" ist. Bin ich aber nicht. Affairen sind für mich etwas für den Übergang. Für mich ist eine stabile Paarbeziehung sehr wichtig.
Und um ganz ehrlich zu sein: Ich denke nicht, dass das Modell "raid" (nur als Beispiel genommen) für einen so glücklichen Lebenslauf steht. Das Kind zum alleinigen Lebensinhalt zu machen führt spätestens dann, wenn das Kind endgültig erwachsen geworden ist, zur großen Leere.
(08-04-2014, 15:16)raid schrieb: "Freistrampeln" von seiner Schwester kann er sich übrigens auch, wenn er bei euch @Theo wohnt und lebt.
Das wäre grundsätzlich auch kein Problem. Allerdings würde er das jetzt noch nicht wollen. Auch bei mir ist ja aus seiner Sicht ein "Störkörper" präsent. Ich denke, er ist momentan so in seinen Kokon aus Ablehnung, Trotz und Verweigerung verstrickt, dass er schon schon aus Prinzip keine von uns vorgeschlagene Lösung akzeptieren würde.
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"Nein, das stimmt. Zumindest gemischt: Blumen und Gestrüpp. "
Theo, das hast du sehr schön gesagt: vielleicht steht das für alle Konflikte, Blumen&Gestrüpp wechseln sich ab. Und nur du allein kannst Sorge tragen, dass die Blumen nicht total vom Gestrüpp zugewuchert werden.
Lebe deine Paarbeziehung und geniesse sie! Du bist niemandes Sklave.
Eine Frage noch: Gewöhnen sich Kinder besser ein, wenn sie jedes WE heim können, oder sollten sie am Anfang besser über einen längeren Zeitraum im Internat sein?
[/quote]
Unsere 8-jährigen sind jedes WE heimgefahren, außer, sie wollten selbst bleiben, das gibt es auch!
Parallel zum Internat oder jetzt noch davor würde ich einen guten Therapeuten miteinbeziehen, wie P das vorgeschlagen hat.
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(08-04-2014, 15:20)Theo schrieb: Für mich ist eine stabile Paarbeziehung sehr wichtig.
Na, Hauptsache du bist glücklich. Die Entscheidung scheint ja auch wesentlich früher gefallen zu sein, indem oder als du an der Partnerschaft festgehalten hast.
Sich einmal ein paar Jahre zurückzunehmen, dürfte wohl nichts sein, an dem jemand "kaputt" geht, wie hier geschrieben wurde. Mit dem ewigen Junggesellen hat das auch nichts zu tun. Zumal es einem die Möglichkeit gibt, gewissen Systematiken einmal zu entkommen, ihnen auf den Grund zu gehen und etwas daraus zu lernen, anstatt nach dem Ende der einen Beziehung gleich an dem Ende der nächsten zu basteln, womöglich mit neuen Kindern, die dann auch wieder ins Internat müssen.
Nur weil man es nicht erträgt, eine gewisse Zeit mit sich alleine zu sein, was ich übrigens für ein Zeichen von Unreife halte.
Das erinnert mich ein bisschen an meine Ex. Die hatte, bzw. hat sie es noch, so ein Mantra, wenn man sie mal aufforderte Rücksicht zu nehmen oder sich zurückzunehmen: "Ich will, ich brauch, ich muss, ich werde doch mal können und ich werde doch mal dürfen..."
Mehr als das sehe ich hier bei beiden Eltern ehrlich gesagt nicht, was dazu führt, dass nach einer Trennung, die für Kinde schon schlimm genug ist, geradezu zwanghaft in kurzen Zeitabständen immer noch eins drauf gesetzt werden muss (Neue Partner, Umzüge, etc.).
Auf jeden Fall ist das mit dem Internat mal was neues.
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Eine stabile Paarbeziehung führen wollen, aber nicht die Fähigkeit, einem Kind Stabilität zu geben? Sorry, ich kann´s nicht richtig glauben...
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Ein Internat ist keine geschlossene Anstalt - und auch keine Wegsperreinrichtung.
In USA oder GB schicken alle Eltern ihre Kinder auf Internate, sofern genügend Geld da ist - da hinken wir in D halt hinterher und denken, unsere Kinder sind auf öffentlichen Schulen besser aufgehoben...
Theo, du musst selber eine Entscheidung treffen, die du vertreten kannst - glaube kaum, dass die moralischen Instanzen hier jemals ein Internat von innen gesehen haben. Schau dir welche an und entscheide dann gemeinsam mit deinem Sohn und seiner Mutter.
Bon chance!
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Ich habe auch noch kein Waisenhaus in Bangladesch von innen gesehen oder eine Gefängniszelle...Dafür habe ich mal einen Uterus von innen gesehen.
Wir können auch auf die pragmatische Ebene wechseln. Wenn der Sohn wochenends zum Vater oder zur Mutter fährt, ist das Problem doch immer noch nicht gelöst, oder übersehe ich etwas?
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(08-04-2014, 18:25)suppenkasper schrieb: Theo, du musst selber eine Entscheidung treffen, die du vertreten kannst...
Genau.
(08-04-2014, 18:25)suppenkasper schrieb: ... glaube kaum, dass die moralischen Instanzen hier jemals ein Internat von innen gesehen haben.
Nun rätsel ich, was das mit dem eigentlichen Problem zu tun hat...
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(08-04-2014, 18:37)Timo Sassi schrieb: Wir können auch auf die pragmatische Ebene wechseln. Wenn der Sohn wochenends zum Vater oder zur Mutter fährt, ist das Problem doch immer noch nicht gelöst, oder übersehe ich etwas?
Pragmatisch gesehen hat er zwei Zuhause, in denen er sich momentan nicht glücklich fühlt, und wir bieten ihm nun ein drittes Zuhause an.
Was die Heimkehrwochenenden betrifft: Aus der Distanz heraus sieht man vieles mit anderen Augen. Ich finde Deutschland auch immer dann am tollsten, wenn ich ein paar Wochen auf Dienstreise war.
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(08-04-2014, 18:59)Theo schrieb: Was die Heimkehrwochenenden betrifft: Aus der Distanz heraus sieht man vieles mit anderen Augen. Ich finde Deutschland auch immer dann am tollsten, wenn ich ein paar Wochen auf Dienstreise war.
Wenn man will, dass das die beste Lösung ist, muss man natürlich darauf spekulieren, dass es so kommt. Das ist schon ein Zirkelschluss So wie die Tatsache, dass du gerne von der Dienstreise zurückkommst, nicht ein Beleg dafür ist, dass du gerne auf Dienstreise gehst und dich bei der Dienstreise wohl fühlst. Die Möglichkeit, dass das Kind das Internat so schrecklich findet- oder für die Internatslobbyisten hier, die Tatsache in ein Internat zu müssen so schrecklich findet - dass die zu Hauses relativ an Attraktivität gewinnen und zum kleineren Übel werden, ist sicherlich gegeben. Aber wie p weiter vorne schon anführte ist das eine Logik, die die Kinderseele und den möglichen Schaden außen vor lässt.
Mir wäre die Gefahr zu groß, mein Kind zu zerstören, aber wie bereits festgestellt wurde, ist das nicht unsere kollektive Entscheidung. Und die Entscheidung steht sowieso schon fest, weswegen diese Diskussion nur noch akademischen Wert hat. Aber immerhin.
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Update:
Unser Sohn kam also nach Ostern aufs Internat (unter viel Heulen seinerseits). War keine schöne Aufgabe, ihn da abzuliefern. Auf einmal keine Spur mehr von seiner Aufsässigkeit und Starrheit.
Am darauffolgenden Wochenende wurde er natürlich abgeholt. Es war "mein" Wochenende, das wir aber im Wesentlichen zu sechst verbrachten, weil er natürlich bei Mama und Papa sein wollte und wir ihn natürlich auch alle "haben" wollten. Also gemeinsame Unternehmungen, gemeinsame Essen. Eigentlich sehr schön und entspannt, bis auf das große Drama beim Zurückbringen. Diesmal weinte nicht nur er, sondern auch seine Schwester.
Das Mutterherz meiner Ex wurde butterweich und sie schlug mir (unter vier Augen natürlich) vor, das Ganze abzubrechen und ihn daheim zu behalten, was ich ablehnte.
Nächstes Wochenende war also das Wochenende meiner Ex, lief aber so ziemlich genauso ab wie das erste. Sohn entschuldigte sich auch bei Exens neuem Mann und versprach alles, wenn er nur nicht mehr aufs Internat müsse. Im Verlauf dieses Wochenendes "kippten" auch nacheinander die beiden Nexten (also meine und der der Ex). Somit stand ich also alleine als Buhmann da, der das arme Kind abschieben will. Ex erklärte mir (natürlich wieder unter vier Augen, so loyal ist sie dann doch), dass sie Sohnemann auf keinen Fall zurück ins Internat bringen würde (wäre ihre Aufgabe gewesen, da ja "ihr" Wochenende). Also fuhr ich das Häufchen Elend auf meinem Rücksitz zurück zum Internat. Mir tat er natürlich auch leid, aber zumindest bis zu den Sommerferien sollte er es versuchen. Ich traute der Dauerhaftigkeit seines Willens zum Bravsein nicht so ganz. Ich kenne meinen Sohn.
Die Woche danach war noch ungemütlicher. Tochter schleuderte mir ins Gesicht, dass, falls ich ihren Bruder weiterhin dort lasse, sie selbst auch ins Internat wolle. Sie lasse ihren Bruder jedenfalls nicht allein.
Fazit: Ich kippte auch. Am dritten Wochenende führten meine Ex und ich eine sehr ernste Unterredung mit unserem Sohn unter sechs Augen, in der wir klare Bedingungen für seine Rückkehr nach Hause aufstellten.
Na ja, seitdem ist Friede pur, so sehr, dass es schon fast unheimlich ist.
Problem ist nun, das entstandene enge Patchworkgeflecht wieder sanft zu entflechten. Wir haben situationsbedingt die Wochenenden größtenteils alle zusammen verbracht. Für die begrenzte Anzahl an Wochenenden ja auch ok, allerdings möchte ich ungern jedes Wochenende mit Ex und deren Mann verbringen. Ich fürchte aber, das ist genau das, was die Kids wollen. Jetzt gilt es, so etwas wie einen Mittelweg zu finden, bei dem meine Freundin und ich auch wieder ihre eigene Zeit haben.
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Ich habe nichts zu sagen, was dir gefallen wird. Ich bin aber froh, dass diese Kindsfolter beendet ist. Ich weiß, starker Ausdruck. Aber das Kind für die Trennung der Eltern und die Folgeschäden büßen zu lassen finde ich nach wie vor absolut daneben.
Ich bleibe dabei, was ich schon einmal sagte. Du und deine Partnerin, habt an 12 von 14 Tagen mehr als genug Zeit füreinander, was natürlich nicht heißt, dass die ganze Mischpoke permanent aufeinander hängen muss. Ich denke ihr braucht weniger einen Mittelweg und mehr Normalität und gesunden Menschenverstand.
Du scheinst mit der Mutter ein gutes Verhältnis zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schwer ist, da Regelungen zu finden, die den Schaden etwas begrenzen. Ihr könnt doch Zeiten definieren, an denen ihr gemeinsam etwas macht, Geburtstage, Feiertage etc. und Zeiten die exklusiv in den "Teilfamilien" verbracht werden.
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(27-05-2014, 18:11)Theo schrieb: Ich fürchte aber, das ist genau das, was die Kids wollen.
Die Kinderlein haben euch ausgetrickst und das nun doch erreicht :-) Solltest du jedenfalls schnell zurückfahren, sonst werden es die Kinder schnell als neue Realität nehmen und dann wird es sehr schwierig, es wieder zu beenden.
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