23-12-2009, 17:08
[Diskussion hier: http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...p?tid=2511 ]
Vorneweg: Vieles ist alles andere als abgeschlossen, sondern in Entwicklung, ich kann also nicht alles öffentlich schreiben.
Aufgewachsen bin ich in einer grossen Familie. Und dann schon früh, weit und lange durch die Welt gereist, meistens allein und nicht gerade über ausgetretene Pfade. Diese Wanderzeit brachte mir lebensprägende Erfahrungen wie auch eine gewisse Resilienz. Das Geld habe ich als Ferienarbeiter auf dem Bau verdient. Ausserdem hatte ich bereits als Schüler Programmierarbeiten anzubieten, die Marktwert hatten. Schliesslich folgte ein naturwissenschaftliches Studium incl. gutem Abschluss, dazu noch einige spezielle Dinge weitab von Technik. Was mir immer schon Brechreiz verursachte, war Juristerei aller Art (z.B. Steuerrecht, Verwaltung), Titel und hohe Positionen. Früh kam die Gewissheit, dass mein Geschlecht ein Nachteil ist, was mir unter anderem mit der Einberufung in den Zwangsdienst drastisch vorgeführt wurde.
Mit Mädchen war nichts und irgendwann habe ich mich nicht mehr drum bemüht, dieses Rätsel zu lösen. In dem Alter ist man für Frauen unsichtbar, wenn man keine Lust auf komplizierte Psychospielchen hat und die hatte ich nie. Oder man ist der böse coole Junge. Auch keine Lust dazu. Als guter Schüler in Mathe bis zum Abitur gab ich unter anderem Mathenachhilfe an Gleichaltrige. Näher wie eine Armlänge bin ich aber nie an die Damen heran. Freundinnen kamen somit erst sehr spät. Frauen anmachen? War mir zu hirnrissig. Es gab mit fortschreitendem Alter aber immer mehr Frauen, die von sich aus mit mir anbandelten. Der Wert von Männern steigt mit ihrem wirtschaftlichen Potential. Zwei dieser Freundinnen sagten offen, dass sie bald eine Familie gründen möchten. Dazu wünschte ich ihnen viel Glück, denn ich spürte dass sie in mir ein Investment gesehen haben, einen potentiellen Lebensunterhaltsbesorger, der Vater für "ihre" Kinder. Gefiel mir nicht. Wenn schon Familie, dann egalitär organisiert, mit gleichen Pflichten. Eine Abstandslinie habe ich deshalb immer eingehalten und auch niemals mit einer Freundin zusammengewohnt.
Beruflich wollte ich nach dem Studium nicht der Überstundenjockey sein, der von einem stressigen Job zum anderen hechtet, sich für arrogante Manager abarbeitet und mühsam erdiente Talerchen aufeinander legt, um staatstragend dem üblichen Konsumzwang von Wohlstandsgerümpel und Statussymbolen zu folgen. Also selbständig geworden, gerade genug für mich selbst verdient, viele interessante Dinge gemacht, das Leben war gut. Ich bin ein vollkommen eindeutiger INTJ-A, sehr zielgerichtet, aber in Gruppen mit anderen Menschen ungeduldig, gestresst, unsicher, unwohl. Aber wenn ich muss, kann ich.
Um das alles in die Katastrophe zu kippen, reichten ein nicht wirklich gewolltes Kind und eine Freundin. Besagte Freundin hat das freie Leben mit mir eine Zeitlang sehr genossen. Das Thema Kind war im Hintergrund. Es war medizinisch unsicher, ob sie Kinder bekommen kann. Schliesslich kam doch eins. Das war erst einmal nicht tragisch, ja sogar schön. Sie war mit der Ausbildung noch nicht ganz fertig, machte aber weiter, unser Kind haben wir währenddessen gemeinsam betreut. Sie hat Kurse belegt, ich war dann allein mit dem Kind, kein Problem. Vaterschaftsanerkennung brav gemeinsam mit der Mutter gemacht, aber ohne gross nachzudenken hingenommen dass die Mutter beim gemeinsamen Sorgerecht recht zurückhaltend war und keine Zeit mehr für den dafür nötigen Termin fand. Die Mutter sagte es nicht explizit, aber für sie war klar, dass ich nun beruflich richtig was ranzuschaffen hätte, während sie zu Hause beim Kind dirigiert. Zeit mit dem Kind war mir aber wichtiger. Ihr auch. Im Gegensatz zu mir konnte sie das auch herbeiführen, alleinige Sorge (§1626a BGB - absolutes Mutterprimat) und Mütterbonus gaben ihr enorme Macht. Sie schloss in den Monaten ab Geburt Bekanntschaften mit einigen Alleinerziehenden, sagte mir nach einigen weiteren Monaten klipp und klar, dass sie auf alleiniger Sorge bestehen würde und trennte sich etwas später ohne Erklärung kurzerhand von mir. Die Tür war plötzlich komplett zu.
Fragen von mir nach einer Umgangsregelung ignorierte sie einfach, so wie alles Andere. Drei Monate lang hatte ich das Kind noch einen Nachmittag pro Woche, dann war sie und das Kind schlagartig vollkommen unerreichbar für mich. Sie liess alles ins Leere laufen, antwortete auf keinem Kanal. Am Telefon nur der Anrufbeantworter, keine Reaktion auf Briefe, eMails, besorgte Fragen von Verwandten. Ein hinterrennender Ex oder gar Stalker wolle ich nicht sein, deshalb nur massvoll Kontaktversuche gemacht und die dokumentiert, um mich gegen entsprechende Vorwürfe abzusichern. Inhalt meiner Kontaktversuche war ab Trennung ausschliesslich das Kind, nicht sie, nicht der unverständliche Ablauf der Trennung. Eine Zeitlang habe ich mich selbst gefragt, was falsch lief, um so eine Reaktion zu begründen. Dann zu den Akten gelegt, es gab weit Wichtigeres.
Zum Beispiel, wie der typische Trennungsvater-Abstieg begann. Während ich mich verzweifelt, aber sehr höflich und brav durch den Beratungs- und Jugendamtstanz arbeitete (beteiligt waren zeitweise zehn Personen der Helferindustrie) um wieder Umgang zu bekommen, ging es beim Unterhalt ruckzuck: Die Mutter unterschrieb eine Beistandschaft im Jugendamt, die Jugendamts-Beiständin zog in wenigen Wochen ein knallhartes Programm durch, klagte sofort nach kurzen Fristen auf Unterhaltssätze, die ich nicht bezahlen konnte. Betreuungsunterhalt wurde parallel auch verlangt, Zahlen und Forderungen dass mir die Augen übergingen. Psychisch fix und fertig brachen meine Einnahmen weg, die ohnehin immer nur für mich reichten. Krankheiten tauchten plötzlich auf, an denen ich bis heute laboriere, Herzprobleme, Bandscheiben - bereits in einem Alter, in dem andere noch Spitzensport betreiben. Meine Haare wurden vorzeitig grau. Bewerbungen für lohnabhängige Jobs brachten nichts, man traute mir nach der Selbständigkeit nicht mehr zu, abhängig zu arbeiten. Bei einfachen Sachen hiess es "überqualifizert". Sackgasse, aus.
Innerhalb weniger Wochen war ich finanziell fertiggemacht und aufgrund fiktivem Einkommen zu Unterhalt verurteilt. Allerdings war mir sofort nach der Trennung klar, wie es kommen würde und so habe ich mich sofort pfändungsfest gemacht, wichtige Weichen gestellt, gleichzeitig Richtung Jugendamt und Gericht immer brav genickt, eifrig verhandelt, obwohl ich weder Möglichkeit noch Absicht hatte, irgendeinem Beschluss zu befolgen, das Scheisspiel "Unterhaltsrecht" spielte ich von Anfang an nicht mit. Zum Glück kann ich mich schnell auf neue Situationen einstellen, etwas lernen und Dinge konsequent durchziehen. Umsätze machen, etwas im Beruf zu leisten, das war vorbei, ich wechselte komplett die Spur. Ja, ich zahle seitdem Unterhalt - und zwar genau so viel, wie ich für richtig halte und was möglich ist. Der Betrag liegt weit niedriger wie gefordert. Das mache ich bis zur ersten Pfändung, danach gibt es nichts mehr. Bis heute kam keine Pfändung, nur immer höhere Schuldenrechnungen, die mich amüsieren.
Im krassen Gegensatz zur Geschwindigkeit beim Unterhalt hatten beim Umgang all die Helfer und das Gericht uneeeeendlich viel Zeit. Es sollte trotz Untätigkeitsbeschwerden ein volles Jahr dauern (Unterhaltsgerichtstermin aber: wenige Wochen), bis überhaupt ein erster Gerichtstermin stattfand. Dort wurde von einem unglaublich gelangweilten Richter betreuter Umgang festgelegt, weil mich das Kind nicht mehr kennen würde. Danach sollten Gespräche zwischen den Eltern stattfinden. Betreuter Umgang ist entwürdigend, man steht unter Aufsicht in einer Reihe mit missbrauchenden und misshandelnden Elternteilen. Ich habe das so brav wie alles andere im Rahmen meiner Möglichkeiten mitgemacht. Das Kind war in diesen Stunden aufgeschlossen und freute sich, wenn das nicht gewesen wäre hätte ich längst dem starken inneren Drang nachgegeben, alles hinzuwerfen.
Ein Gespräch zwischen den Eltern fand aber gar nicht statt. Der vom Richter benannte Vermittler vermittelte nicht, störte sich nicht am diesbezüglichen mütterlichen Schweigen. Ich bekam ohne Gespräch wenige Umgangstermine von der Mutter diktiert, die ich annehmen konnte oder es bleiben lassen, dann sind sie halt ersatzlos ausgefallen. Manchmal gab es auch unbegründete Absagen kurz vor dem Termin. In das Gericht oder sonstige Helfer hatte ich jeden Glauben verloren. Im Jugendamt hiess es, ich hätte doch Umgang, was ich denn wolle. Ausserhalb der Umgangsstunden war ich von allem ausgeschlossen, was das Kind betraf. Die Mutter kapselte sich auch gegenüber anderen Verwandten ab, wenn etwas zu hören war dann absurde Schuldzuweisungen aus der Luft heraus. Die Mutter war komplett abgedreht und hatte sich eine andere, eigene Realität geschaffen. Und es gab keinerlei Möglichkeit für mich, eine Elternebene zu schaffen.
Nichts hat mich mehr gehalten. Ich bin weggezogen, habe meine Lebensweise umgestellt, habe mich in als ekelerregend empfundene Juristenwelt eingearbeitet, dafür gesorgt dauerhaft pfändungssicher zu bleiben, begonnen Kontakte zu anderen Vätern zu knüpfen, etwas für die Sache zu tun, auch wenn der eigene Fall den üblichen traurigen Weg genommen hatte. Schnell stellte ich fest, dass mein Fall kein Einzelfall war, sondern bis in letzte Details zigtausendfach in diesem Land stattfand. Es ist völlig normal, Väter fertigzumachen. Den Umgang, so dünn er auch war, nahm ich wahr, aber immer mit dem Bewusstsein, dass jeder Termin der Letzte sein könnte.
Die Mutter, mit qualifiziertem Abschluss, vergammelte als untergeordnete Bedienung in einem Laden, das Kind kam nach wie vor zu mir, obwohl ich keine Spass-und-Spiel Wochenenden für es veranstaltete und durch die totale Einschnürung keine nahe Beziehung entstehen konnte. In einer seltenen Äusserung macht sie die mittlerweile begonnenen Schule schlecht, regte sich darüber auf, ohne etwas Positives zustande zu bringen. Schuld waren immer die anderen. Ein erneutes Umgangsverfahren durch mich, das formal mit einer Ausweitung der Umgangszeiten endete brachte einiges davon ans Licht. Nach einer Phase mit mehr Umgang fiel die Mutter bald wieder in alte Muster zurück, blockierte, mal subtil, mal offen - es wurde sogar immer schlimmer.
Mein Fazit bis dahin: Die mühsamen Aktivitäten der Trennungsväter hatten über die Jahre keine Veränderungen gebracht. Eine Vorwurfs- und Unterhaltskultur gegen Väter sitzt fest im Sattel. Dieser Staat wird schneller untergehen wie er Reformen schafft. Was ich niemals mache:
- sich Verantwortung in die Tasche mogeln lassen für die Folgen von dem, was die Mutter und ihre staatliche Helferin mit dem Kind angestellt haben.
- weniger als gemeinsames Sorgerecht und gleichwertige Betreuung akzeptieren, auch wenn das in meinem Fall nicht mehr zu erreichen ist.
- mich einem Unterhaltsrecht oder sonst einem Familienrecht zu beugen, das Menschen mit Verstand nur als unethische Perversität und schamlosen erpresserischen Raub bezeichnen können.
- Täter, Mittäter, Erfüllungsgehilfen oder Büttel zu bezahlen. Ich habe noch nie einen Anwalt beschäftigt oder einen Cent für Gerichtsgebühren bezahlt. Der Staat und seine Lakaien bekommen kein Geld von mir. Auch in anderen Dingen nicht. Mitglieder der Rechtspflege behandle ich generell mit der Taktik: Höflich anlächeln, vordergründig kooperativ, aber in Wirklichkeit abservieren, von hinten her ohne Grenze zusammentreten. Juristen sind nicht alle pauschal schlecht - das können sie gerne widerlegen. Aber es gibt zunächst eine Unehrenhaftigkeitsvermutung, so wie mir gesetzlich in §1626a BGB die 18 Jahre hinweg automatisch unterstellt wird, der schlechtere Elterteil zu sein.
- Wertschöpfung zu betreiben, die dem Staat zugute kommt.
- es aufgeben, Veränderungsdruck zu erzeugen.
Fortsetzung folgt....
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Vorneweg: Vieles ist alles andere als abgeschlossen, sondern in Entwicklung, ich kann also nicht alles öffentlich schreiben.
Aufgewachsen bin ich in einer grossen Familie. Und dann schon früh, weit und lange durch die Welt gereist, meistens allein und nicht gerade über ausgetretene Pfade. Diese Wanderzeit brachte mir lebensprägende Erfahrungen wie auch eine gewisse Resilienz. Das Geld habe ich als Ferienarbeiter auf dem Bau verdient. Ausserdem hatte ich bereits als Schüler Programmierarbeiten anzubieten, die Marktwert hatten. Schliesslich folgte ein naturwissenschaftliches Studium incl. gutem Abschluss, dazu noch einige spezielle Dinge weitab von Technik. Was mir immer schon Brechreiz verursachte, war Juristerei aller Art (z.B. Steuerrecht, Verwaltung), Titel und hohe Positionen. Früh kam die Gewissheit, dass mein Geschlecht ein Nachteil ist, was mir unter anderem mit der Einberufung in den Zwangsdienst drastisch vorgeführt wurde.
Mit Mädchen war nichts und irgendwann habe ich mich nicht mehr drum bemüht, dieses Rätsel zu lösen. In dem Alter ist man für Frauen unsichtbar, wenn man keine Lust auf komplizierte Psychospielchen hat und die hatte ich nie. Oder man ist der böse coole Junge. Auch keine Lust dazu. Als guter Schüler in Mathe bis zum Abitur gab ich unter anderem Mathenachhilfe an Gleichaltrige. Näher wie eine Armlänge bin ich aber nie an die Damen heran. Freundinnen kamen somit erst sehr spät. Frauen anmachen? War mir zu hirnrissig. Es gab mit fortschreitendem Alter aber immer mehr Frauen, die von sich aus mit mir anbandelten. Der Wert von Männern steigt mit ihrem wirtschaftlichen Potential. Zwei dieser Freundinnen sagten offen, dass sie bald eine Familie gründen möchten. Dazu wünschte ich ihnen viel Glück, denn ich spürte dass sie in mir ein Investment gesehen haben, einen potentiellen Lebensunterhaltsbesorger, der Vater für "ihre" Kinder. Gefiel mir nicht. Wenn schon Familie, dann egalitär organisiert, mit gleichen Pflichten. Eine Abstandslinie habe ich deshalb immer eingehalten und auch niemals mit einer Freundin zusammengewohnt.
Beruflich wollte ich nach dem Studium nicht der Überstundenjockey sein, der von einem stressigen Job zum anderen hechtet, sich für arrogante Manager abarbeitet und mühsam erdiente Talerchen aufeinander legt, um staatstragend dem üblichen Konsumzwang von Wohlstandsgerümpel und Statussymbolen zu folgen. Also selbständig geworden, gerade genug für mich selbst verdient, viele interessante Dinge gemacht, das Leben war gut. Ich bin ein vollkommen eindeutiger INTJ-A, sehr zielgerichtet, aber in Gruppen mit anderen Menschen ungeduldig, gestresst, unsicher, unwohl. Aber wenn ich muss, kann ich.
Um das alles in die Katastrophe zu kippen, reichten ein nicht wirklich gewolltes Kind und eine Freundin. Besagte Freundin hat das freie Leben mit mir eine Zeitlang sehr genossen. Das Thema Kind war im Hintergrund. Es war medizinisch unsicher, ob sie Kinder bekommen kann. Schliesslich kam doch eins. Das war erst einmal nicht tragisch, ja sogar schön. Sie war mit der Ausbildung noch nicht ganz fertig, machte aber weiter, unser Kind haben wir währenddessen gemeinsam betreut. Sie hat Kurse belegt, ich war dann allein mit dem Kind, kein Problem. Vaterschaftsanerkennung brav gemeinsam mit der Mutter gemacht, aber ohne gross nachzudenken hingenommen dass die Mutter beim gemeinsamen Sorgerecht recht zurückhaltend war und keine Zeit mehr für den dafür nötigen Termin fand. Die Mutter sagte es nicht explizit, aber für sie war klar, dass ich nun beruflich richtig was ranzuschaffen hätte, während sie zu Hause beim Kind dirigiert. Zeit mit dem Kind war mir aber wichtiger. Ihr auch. Im Gegensatz zu mir konnte sie das auch herbeiführen, alleinige Sorge (§1626a BGB - absolutes Mutterprimat) und Mütterbonus gaben ihr enorme Macht. Sie schloss in den Monaten ab Geburt Bekanntschaften mit einigen Alleinerziehenden, sagte mir nach einigen weiteren Monaten klipp und klar, dass sie auf alleiniger Sorge bestehen würde und trennte sich etwas später ohne Erklärung kurzerhand von mir. Die Tür war plötzlich komplett zu.
Fragen von mir nach einer Umgangsregelung ignorierte sie einfach, so wie alles Andere. Drei Monate lang hatte ich das Kind noch einen Nachmittag pro Woche, dann war sie und das Kind schlagartig vollkommen unerreichbar für mich. Sie liess alles ins Leere laufen, antwortete auf keinem Kanal. Am Telefon nur der Anrufbeantworter, keine Reaktion auf Briefe, eMails, besorgte Fragen von Verwandten. Ein hinterrennender Ex oder gar Stalker wolle ich nicht sein, deshalb nur massvoll Kontaktversuche gemacht und die dokumentiert, um mich gegen entsprechende Vorwürfe abzusichern. Inhalt meiner Kontaktversuche war ab Trennung ausschliesslich das Kind, nicht sie, nicht der unverständliche Ablauf der Trennung. Eine Zeitlang habe ich mich selbst gefragt, was falsch lief, um so eine Reaktion zu begründen. Dann zu den Akten gelegt, es gab weit Wichtigeres.
Zum Beispiel, wie der typische Trennungsvater-Abstieg begann. Während ich mich verzweifelt, aber sehr höflich und brav durch den Beratungs- und Jugendamtstanz arbeitete (beteiligt waren zeitweise zehn Personen der Helferindustrie) um wieder Umgang zu bekommen, ging es beim Unterhalt ruckzuck: Die Mutter unterschrieb eine Beistandschaft im Jugendamt, die Jugendamts-Beiständin zog in wenigen Wochen ein knallhartes Programm durch, klagte sofort nach kurzen Fristen auf Unterhaltssätze, die ich nicht bezahlen konnte. Betreuungsunterhalt wurde parallel auch verlangt, Zahlen und Forderungen dass mir die Augen übergingen. Psychisch fix und fertig brachen meine Einnahmen weg, die ohnehin immer nur für mich reichten. Krankheiten tauchten plötzlich auf, an denen ich bis heute laboriere, Herzprobleme, Bandscheiben - bereits in einem Alter, in dem andere noch Spitzensport betreiben. Meine Haare wurden vorzeitig grau. Bewerbungen für lohnabhängige Jobs brachten nichts, man traute mir nach der Selbständigkeit nicht mehr zu, abhängig zu arbeiten. Bei einfachen Sachen hiess es "überqualifizert". Sackgasse, aus.
Innerhalb weniger Wochen war ich finanziell fertiggemacht und aufgrund fiktivem Einkommen zu Unterhalt verurteilt. Allerdings war mir sofort nach der Trennung klar, wie es kommen würde und so habe ich mich sofort pfändungsfest gemacht, wichtige Weichen gestellt, gleichzeitig Richtung Jugendamt und Gericht immer brav genickt, eifrig verhandelt, obwohl ich weder Möglichkeit noch Absicht hatte, irgendeinem Beschluss zu befolgen, das Scheisspiel "Unterhaltsrecht" spielte ich von Anfang an nicht mit. Zum Glück kann ich mich schnell auf neue Situationen einstellen, etwas lernen und Dinge konsequent durchziehen. Umsätze machen, etwas im Beruf zu leisten, das war vorbei, ich wechselte komplett die Spur. Ja, ich zahle seitdem Unterhalt - und zwar genau so viel, wie ich für richtig halte und was möglich ist. Der Betrag liegt weit niedriger wie gefordert. Das mache ich bis zur ersten Pfändung, danach gibt es nichts mehr. Bis heute kam keine Pfändung, nur immer höhere Schuldenrechnungen, die mich amüsieren.
Im krassen Gegensatz zur Geschwindigkeit beim Unterhalt hatten beim Umgang all die Helfer und das Gericht uneeeeendlich viel Zeit. Es sollte trotz Untätigkeitsbeschwerden ein volles Jahr dauern (Unterhaltsgerichtstermin aber: wenige Wochen), bis überhaupt ein erster Gerichtstermin stattfand. Dort wurde von einem unglaublich gelangweilten Richter betreuter Umgang festgelegt, weil mich das Kind nicht mehr kennen würde. Danach sollten Gespräche zwischen den Eltern stattfinden. Betreuter Umgang ist entwürdigend, man steht unter Aufsicht in einer Reihe mit missbrauchenden und misshandelnden Elternteilen. Ich habe das so brav wie alles andere im Rahmen meiner Möglichkeiten mitgemacht. Das Kind war in diesen Stunden aufgeschlossen und freute sich, wenn das nicht gewesen wäre hätte ich längst dem starken inneren Drang nachgegeben, alles hinzuwerfen.
Ein Gespräch zwischen den Eltern fand aber gar nicht statt. Der vom Richter benannte Vermittler vermittelte nicht, störte sich nicht am diesbezüglichen mütterlichen Schweigen. Ich bekam ohne Gespräch wenige Umgangstermine von der Mutter diktiert, die ich annehmen konnte oder es bleiben lassen, dann sind sie halt ersatzlos ausgefallen. Manchmal gab es auch unbegründete Absagen kurz vor dem Termin. In das Gericht oder sonstige Helfer hatte ich jeden Glauben verloren. Im Jugendamt hiess es, ich hätte doch Umgang, was ich denn wolle. Ausserhalb der Umgangsstunden war ich von allem ausgeschlossen, was das Kind betraf. Die Mutter kapselte sich auch gegenüber anderen Verwandten ab, wenn etwas zu hören war dann absurde Schuldzuweisungen aus der Luft heraus. Die Mutter war komplett abgedreht und hatte sich eine andere, eigene Realität geschaffen. Und es gab keinerlei Möglichkeit für mich, eine Elternebene zu schaffen.
Nichts hat mich mehr gehalten. Ich bin weggezogen, habe meine Lebensweise umgestellt, habe mich in als ekelerregend empfundene Juristenwelt eingearbeitet, dafür gesorgt dauerhaft pfändungssicher zu bleiben, begonnen Kontakte zu anderen Vätern zu knüpfen, etwas für die Sache zu tun, auch wenn der eigene Fall den üblichen traurigen Weg genommen hatte. Schnell stellte ich fest, dass mein Fall kein Einzelfall war, sondern bis in letzte Details zigtausendfach in diesem Land stattfand. Es ist völlig normal, Väter fertigzumachen. Den Umgang, so dünn er auch war, nahm ich wahr, aber immer mit dem Bewusstsein, dass jeder Termin der Letzte sein könnte.
Die Mutter, mit qualifiziertem Abschluss, vergammelte als untergeordnete Bedienung in einem Laden, das Kind kam nach wie vor zu mir, obwohl ich keine Spass-und-Spiel Wochenenden für es veranstaltete und durch die totale Einschnürung keine nahe Beziehung entstehen konnte. In einer seltenen Äusserung macht sie die mittlerweile begonnenen Schule schlecht, regte sich darüber auf, ohne etwas Positives zustande zu bringen. Schuld waren immer die anderen. Ein erneutes Umgangsverfahren durch mich, das formal mit einer Ausweitung der Umgangszeiten endete brachte einiges davon ans Licht. Nach einer Phase mit mehr Umgang fiel die Mutter bald wieder in alte Muster zurück, blockierte, mal subtil, mal offen - es wurde sogar immer schlimmer.
Mein Fazit bis dahin: Die mühsamen Aktivitäten der Trennungsväter hatten über die Jahre keine Veränderungen gebracht. Eine Vorwurfs- und Unterhaltskultur gegen Väter sitzt fest im Sattel. Dieser Staat wird schneller untergehen wie er Reformen schafft. Was ich niemals mache:
- sich Verantwortung in die Tasche mogeln lassen für die Folgen von dem, was die Mutter und ihre staatliche Helferin mit dem Kind angestellt haben.
- weniger als gemeinsames Sorgerecht und gleichwertige Betreuung akzeptieren, auch wenn das in meinem Fall nicht mehr zu erreichen ist.
- mich einem Unterhaltsrecht oder sonst einem Familienrecht zu beugen, das Menschen mit Verstand nur als unethische Perversität und schamlosen erpresserischen Raub bezeichnen können.
- Täter, Mittäter, Erfüllungsgehilfen oder Büttel zu bezahlen. Ich habe noch nie einen Anwalt beschäftigt oder einen Cent für Gerichtsgebühren bezahlt. Der Staat und seine Lakaien bekommen kein Geld von mir. Auch in anderen Dingen nicht. Mitglieder der Rechtspflege behandle ich generell mit der Taktik: Höflich anlächeln, vordergründig kooperativ, aber in Wirklichkeit abservieren, von hinten her ohne Grenze zusammentreten. Juristen sind nicht alle pauschal schlecht - das können sie gerne widerlegen. Aber es gibt zunächst eine Unehrenhaftigkeitsvermutung, so wie mir gesetzlich in §1626a BGB die 18 Jahre hinweg automatisch unterstellt wird, der schlechtere Elterteil zu sein.
- Wertschöpfung zu betreiben, die dem Staat zugute kommt.
- es aufgeben, Veränderungsdruck zu erzeugen.
Fortsetzung folgt....
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