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Mechanismen einer Borderline-Beziehung
Hallo N.P.

Schön, daß Du trotz 'Frost' und Frust hier bleibst.

Deine Beiträge sind recht ausführlich. Mich interessiert, wie Du mit Deiner 'Disposition' Beziehungen führst und erlebst. Magst Du mehr dazu schreiben?

VG
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N.P.

Ich habe dargelegt, wie ich dich über deine Kommentare wahrgenommen und interpretiert habe. Wenn du daraus Feindschaft, Sippenhaft oder gar Analysen herausliest, mag dies (d)ein Empfänger-Problem sein.

Eine Bösartigkeit unterstelle ich niemandem per se und möchte dich bitten, dies vice versa, wie auch bei unterstellten Vorwurfsanwürfen ebenso zu halten -danke.

Ab hier klinke ich mich auch dieser Sub-Diskussion dem Beispiel anderer folgend aus.
Alles Gute trotzdem

SgI
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(06-02-2013, 23:02)p schrieb: Aber ich kann Menschen mit diesem Problem keinen Vorwurf machen, wenn sie das nicht aushalten. Das ist Teil ihrer Probleme. Freiwillig hat sich keiner zum Borderliner gemacht, glaube ich.
Was bringt es, solchen Menschen Vorwürfe zu machen?
Der Erfolg heiligt die Mittel. Wenn der, dem man etwas vorwirft, sein Verhalten ändert, ist es sinnvoll. Jemand, der sich besser fühlt, wenn er einem, der sein Verhalten nicht ändert, Vorwürft macht, kann auch eine Voodoo-Puppe nehmen, oder seine Katze anbellen.

N.P.,
warum fühlst du dich persönlich angegriffen, wenn jemand von seinen Erlebnissen mit Leuten berichtet, denen ein Psychologe die gleiche Diagnose wie dir verpasst hat? Frag dich lieber, was sich der Psychologe dabei gedacht hat.

Wenn du deine Identität nicht aus dem, was andere über dich denken konstruierst, nicht Spaß daran hast, andere in den Wahnsinn zu treiben, und nicht dazu neigst, das Helfersyndrom anderer Leute durch extrem unterwürfiges Verhalten zu triggern, und dann die Rolle zu wechseln, wirst du auch nicht dabei helfen können, ein solches Verhalten zu verstehen, indem du etwas über dich erzählst.

Es gibt erstaunlich viele Leute, die so etwas abziehen, und ich begegne oft solchen Leuten. Das liegt wohl daran, dass meine Mutter so etwas abgezogen hat, und bis heute versucht abzuziehen. Seit ich weiß, wie der Hase läuft, komme ich damit klar.
Es geht mir nur darum, andere, die, so wie ich, diese Leute anzuziehen scheinen, zu helfen, damit klarzukommen.
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(07-02-2013, 01:20)N.P. schrieb: Ich kann nur von mir sagen, dass ich mich in Momenten selbst hasse, aber mich nicht aufgebe.
Warum hasst du dich?
Was hast du getan, das dir leid tut?
Oder ist es nur die Diagnose, die ein Psychologe dir verpasst hat? Falls es das ist, dann hast du ein Problem, was in die Schublade passt, nämlich dass du deine Identität aus dem konstruierst, was andere Leute über dich behaupten.
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Moin DNO.

Ich verstehe Dich so:
Du siehst im beschriebenen Selbst-Haß eine Art Selbst-Bestrafung aufgrund eines nach außen gerichteten Handelns, das der eigenen Gewissensprüfung nicht standhält.

Ob sich N.P. diesen Selbst-Haß auch so erklären kann?
.
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(08-02-2013, 17:27)Skipper schrieb: Ob sich N.P. diesen Selbst-Haß auch so erklären kann?

Ich habe ständig und für alles ein schlechtes Gewissen, obgleich mir meine Familie und Freunde sagen, dass ich doch alles für jeden tue.Mich für alles dreimal entschuldige. Ich weiß genau was ich mitteile und bin immer versucht alles gut zu verpacken, wenn mal die Meinung gefragt ist. Ich schaffe das nicht immer. Habt ihr ja schon lesen können. Aber bei Fremden ist es ja auch einfacher. Ich habe sehr hohe und moralische Ansprüche an mich selbst und wenn ich das nicht schaffe, wer kann das schon, aber hilft mir nicht, dann kommt der Selbst-Hass, ja und dann halte ich meiner eigenen Gewissenprüfung nicht stand.
(08-02-2013, 14:14)StrengGeheimerInformant schrieb: Ab hier klinke ich mich auch dieser Sub-Diskussion dem Beispiel anderer folgend aus.

Ich sehe das genauso, denn das führt zu nichts. Der Empfang ist hier wohl Beiderseitig gestört.
Dir auch alles gute
(08-02-2013, 15:55)Das Nerdliche Orakel schrieb: Es geht mir nur darum, andere, die, so wie ich, diese Leute anzuziehen scheinen, zu helfen, damit klarzukommen.

Weil meine Mitmenschen sich mit mir beschäftigen und der ein oder andere Text zur Verallgemeinerung führt und ich natürlich angst hatte dass sie mich dann auch schlecht ansehen könnten.Habe hiervon berichtet und meine angst wurde nicht bestätigt und habe damit meinen Liebsten unrecht damit getan nicht an mein Ich zu glauben. Es gibt auch andere Bler da draußen, denen damit unrecht getan wird. ISt mein Beschützerinstikt.
Hattest du schon ein klärendes Gespräch mit deiner Muttter.
Wie ist dein Verhältnis zu ihr?
(08-02-2013, 02:35)Skipper schrieb: Mich interessiert, wie Du mit Deiner 'Disposition' Beziehungen führst und erlebst. Magst Du mehr dazu schreiben?

Hallo Skipper,

ich habe gelernt mich nicht unterkriegen zu lassen und die darausfürenden Resultat konnte man bereits lesen.
Ich hatte bisher drei langjährige Beziehungen und aus der jetztige ist meine Ehe entstanden. Sobald sich ein Mann für mich und ich mich für ihn interessierte habe ich sofort von den Erlebnissen meiner Vergangenheit berichtet und auch die damit verbundenen Problemen. Allerdings verlief meine erste beziehung ganz normal, irengendwann war die Luft raus und ich trennte mich nach sieben Jahren. Die Zweite war ein Kraftakt. Ständige Lügen, mir gegenüber, Eltern ect. Seine Eltern wollten mich nicht akzeptieren, weil ich Deutsche war und damit war ich schnell in meinem Problem. Verlustängste, ich wurde nicht gewollt. Ich konnte es und wollte es nicht erstehen, wir waren Seelenverwandte. Eine On-andoff Beziehung. War ich über dem Schlimmsten hinaus, schaltete er sich wieder ein. Ich fiel in ein tiefes Loch. Ich dachte alles lag an mir. Doch eine Therpateutin meinte das Gegenteil und das konnte ich nicht akzeptieren und brach ab. Damals wusste ich noch nichts von Bler. In meiner jetzigen Beziehung haben wir auch Diskussionen und nur dann wenn er geht und ich nicht weiß kommt er wieder zurück, dann wird es hart für mich. Mein Mann streitet überhaupt nicht gerne und geht lieber und danach wird eine Lösung gesucht, verstanden habe ich ihn schon, aber in der Situation bin ich erstmal eisern und stur und dann kommt das Loch. Allerdings mache ich das mit mir aus und entziehe mich allem und dann kommt die Einsamkeit, die ich mir selbst auflege. Aber die Diskussionen an sich sind die wie in allen Beziehungen und auch selten, da wir uns gut verstehen, wir sind quasi beste Freunde die sich mal streiten. Mein Mann ist in pcto Streit, das Gegenteil von mir. Für ihn gibt es das nicht und ist ihm viel zu anstrengend. Ich sage das reinigt die Luft. Aber es sollte ruhig ablaufen und in der Sache selbst bleiben.
(08-02-2013, 16:29)Das Nerdliche Orakel schrieb: Oder ist es nur die Diagnose, die ein Psychologe dir verpasst hat? Falls es das ist, dann hast du ein Problem, was in die Schublade passt, nämlich dass du deine Identität aus dem konstruierst, was andere Leute über dich behaupten.

Hallo,
ich hasse mich wenn ich was nicht hin bekomme, nicht immer. Beispiel:
Habe mein Passwort nicht mehr im Kopf, somit habe ich meinen rechten Finger verletzt. Habe ich nicht ständig. Ich arbeite viel und da habe ich mich unter kontrolle.
Es tut mir leid, dass ich einer Freundin nicht aus ihrer schlechten Verfassunf bringen kann, meine Mutter sich einsam fühlt ect. Dass ich nicht allen es recht machen kann, da es die Zeit nicht erlaubt.Angst dafür nicht mehr gemocht zu werden, weil ich mich um eine Andere Person gerade kümmer. Zur Zeit gibt es in meinem Kreis viele Baustellen und daduch wenig Zeitfür mich und die brauchte ich mal dringend, aber die Angst dann nicht mehr gemocht zu werden ist zu groß. Ich bin nur froh, dass in unsere Ehe freiheit kein Problem ist. Arbeiten von früh bis spät und danach von Zeit für andere Baustellen, manchmal auch für schöne Dinge, nach Hause, Verpflichtungen andererseits, wenig Schlaf wegen Schlafstörungen(Knoten in der Schildrüsse führt dazu). Das führt mich dann wieder in eigene Ungeduld mit mir selbst. Ja und dann kann meine schlechte Laune auch mal mein Mann abbekommen. Ein Teufelskreislauf, kleiner Scherz. Was genau das bedeutet dass muss ich selbst noch in einer Therapie erfahren. Ich möchte diese Verlustängste und manchmal tiefe Einsamkeit los werden. Denn eigentich bin ich die meiste Zeit des Lebens eine Frohnatur und eine Ulknudel, das ist das paradoxe. Im Grunde genommen, kann ich hier nur wenig beitragen, wenn man mir nicht selbst einen Fall erzählt. Ich kann mich gut in andere rein versetzen und erklären.
Ich habe nicht alle empfinden, was sonst wohl so ein Bler hat und benutze mein Problem nicht gegen andere. Nur in dem Maß wie du und andere Normalos auch.
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N.P.,
Was du beschreibst, erinnert mich an jemanden.
Das Ideal, das sie von sich hatte, brachte sie dazu, nichts essen zu wollen. Irgendwann schaffte sie es dann nicht mehr, stopfte in kurzer Zeit sonstwas in sich hinein, und ging dan kotzen. Sie schämte sich dafür, dass sie es mal wieder nicht geschafft hatte.

Beim Sex das Gleiche. Sie schämte sich dafür, daran Spaß zu haben. Es war für sie eine große Überwindung, mir zu gestehen, dass sie daran Spaß hatte. Sie war sehr erleichtert, endlich mal Mensch sein zu dürfen. Einmal kam während des Vögelns ein Rückfall. Sie bewegte sich nicht mehr und weinte. Ich wollte mich einfach nur neben sie legen, und sie umarmen, aber auch das wollte sie nicht. Ich habe dann auf ihren Wunsch das Zimmer verlassen.
Es war ein Fehler, dieser Frau zu ermöglichen "endlich mal Mensch zu sein", denn auf lange Sicht hat sie das nur belastet. Das erklärt dann auch, warum sie behauptet, dass ich sie vergewaltigt hätte.
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Das geht gar nicht was sie getan hat und das schlimme wahrscheinlich glaubt sie selbst daran. Ich verstehe dass du da nicht mehr auf eine Bler treffen möchtest. Sowas macht Angst. Ich mag keine falschen Anschuldigungen vorallem in diesem ausmaß. Trotzdem wollte ich hier los werden dass nicht alle gleich sind. Ich habe keine Süchte. Ob nein ich rauche. Sonstige Laster ich esse gerne. Gute Gene erlauben das. Ich habe nun mit mehreren Freunden gesprochen und ihnen erklärt was mich manchmal wütend macht und dass ich hier sofort aus einem impuls heraus schreiben musste. Antwort darauf war bei allen: ich bin auch manchmal wütend. Der eine tritt gegen was der andere kompensiert mit Sport oder essen. Ich mag nichts gut sprechen was manche unter Bler Leiden musste aber wir sind nicht alle für jedes leid verantwortlich und manch einer reagiert vielleicht auch nicht anders.
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(12-02-2013, 01:16)N.P. schrieb: Ich verstehe dass du da nicht mehr auf eine Bler treffen möchtest. Sowas macht Angst.

Dann doch, ja?

Ich betrachte das beschriebene Verhalten, auf das Du so reagierst, als verhältnismäßig harmlos. Zum BL können auch häufige unbezähmbare Wutanfälle gehören (s. ICD 10.) Dann ist es mit Schimpfen nicht getan. Da werden Sachen zerstört, Menschen angegriffen oder aggressiv Auto gefahren, auch wenn im eigenen Auto die ganze Familie sitzt. Habe ich alles erleben dürfen. Einflussmöglichkeiten in dem Moment = null. Einsicht im Nachhinein fraglich.

Für welche Haltung BLs gegenüber hast Du dann Verständnis?
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(12-02-2013, 01:16)N.P. schrieb: Das geht gar nicht was sie getan hat
Siehste doch, dass das geht!
(12-02-2013, 01:16)N.P. schrieb: und das schlimme wahrscheinlich glaubt sie selbst daran.
Deswegen werfe ich ihr auch nichts vor. Es war mein Fehler. Ich hatte, als ich das erlebte, noch nicht gewusst, dass es so etwas gibt. Nachher ist man klüger.
(12-02-2013, 01:16)N.P. schrieb: Ich verstehe dass du da nicht mehr auf eine Bler treffen möchtest. Sowas macht Angst.
Ich achte jetzt auf einige Dinge. Fress-Kotz-Sucht ist ein Ausschluss-Kriterium. Faszination für Gewalt und Unterwerfung auch. Ekel und Faszination (das taucht im Doppelpack auf) ist ein weiteres.
(12-02-2013, 01:16)N.P. schrieb: Ich mag keine falschen Anschuldigungen vorallem in diesem ausmaß.
Das war nicht so schlimm. Meine Freunde, Bekannte und Kollegen wussten, was sie davon zu halten haben.

Schlimm ist es nur, wenn man dem Partner den Gefallen tut, und diese Eskapaden vor anderen verheimlicht. Meine Mutter hatte damals fürchterliche Angst, dass meine Oma väterlicherseits, die im selben Haus wohnte, etwas von ihrem Wahnsinn mitkriegt. Sie hat überall rumgeschnüffelt, aber ihr Schlafzimmer immer abgeschlossen.
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ich brauche dringend hilfe!

habe nachdem ich jetzt bei zwei verschiedenen psychologen war und meine Geschichte erzählt habe, gesagt bekommen, dass meine ex wahrscheinlich borderline hat, sie hat es am 4.2. bzw. 14.2. beendet

das Problem: ich bin Lehrer und wir sind Kollegen und sie ist bis zum 30.04. noch an der gleichen Schule, wir sehen uns also jeden Tag und sitzen im lehrerzimmer auch noch nebeneinander,

ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll? Kontakt komplett abbrechen oder (teilweise) zulassen?
ich hab so Angst davor, wie sie dann in der Schule reagiert und mich dann evtl. Fertigmacht (anzeigen, Lügen, stalken, etc.)
sie ist halt klein und zierlich und wirkt ja so unschuldig als könnte sie keiner Fliege was zu leide tun, da wird man ihr bestimmt glauben
hab ich vergessen: wie waren ca. drei Monate zusammen, aber in der Schule wusste keiner davon
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(19-02-2013, 21:16)bernieprimi schrieb: ich brauche dringend hilfe!

habe nachdem ich jetzt bei zwei verschiedenen psychologen war und meine Geschichte erzählt habe, gesagt bekommen, dass meine ex wahrscheinlich borderline hat, sie hat es am 4.2. bzw. 14.2. beendet

das Problem: ich bin Lehrer und wir sind Kollegen und sie ist bis zum 30.04. noch an der gleichen Schule, wir sehen uns also jeden Tag und sitzen im lehrerzimmer auch noch nebeneinander,

ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll? Kontakt komplett abbrechen oder (teilweise) zulassen?
ich hab so Angst davor, wie sie dann in der Schule reagiert und mich dann evtl. Fertigmacht (anzeigen, Lügen, stalken, etc.)
sie ist halt klein und zierlich und wirkt ja so unschuldig als könnte sie keiner Fliege was zu leide tun, da wird man ihr bestimmt glauben
hab ich vergessen: wie waren ca. drei Monate zusammen, aber in der Schule wusste keiner davon

Hah, stalken und Lügen, anzeigen das ganze prozedere hab ich auch durch.
Erschreckend ist, dass meine Ex auch Lehrerin wird!
Schlechtes vorbild...
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Hallo @Bücker der Nation, also Deine Geschichte aber wirklich alles bis hin zum gemeinsamen Sohn, könnte meine Geschichte sein! Allerdings darf ich meine Sohn bis heute nicht sehen. Das meine Ex Borderline hat oder der Verdacht auf diese Persönlichkeitsstörung habe ich erst seit ca 1,2 Jahr. Meine Trennung war vor ca 2 Jahren. Seitdem strenge ich einen Prozess nachdem anderen an. Jedoch missachtet Sie jedes Urteil. Eine Haftsrafe von 6 Monaten und 25000 Euro wurden Ihr schon angedroht jedoch ohne Erfolg.
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Der Stand des Umgangsverfahrens wär was für einen eigenen Thread, so wäre es besser möglich dir dabei zu helfen.
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Hallo allerseits,

ich bin neu hier und fühl mich noch relativ neu in der Materie. Ich habe seit neun Monaten versucht eine Beziehung zu führen, was aber immer wieder kräftig schiefgegangen ist und weh getan hat. Ich erkenne vieles von dem was ich lese wieder, einiges jedoch auch nicht.

Wir haben uns vor etwas über neun Monaten kennengelernt. Sie hat mir von Anfang an erzählt, daß sie sich sorgen macht mit ihr könnte etwas nicht stimmen. Sie leidet unter sehr starken Trennungsangst und sagt selbst sie wolle die Beziehung immer wieder selbst beenden, weil sie so die Kontrolle behalten wolle. Überhaupt ist sie, anders als hier vorwiegend beschrieben, von Anfang an sehr offen mit all dem umgegangen; jedenfalls mir gegenüber. Sie sagte mir auch von Anfang an sie habe Angst von anderen nicht mehr gemocht zu werden wenn diese merken würden "wie sie wirklich ist". Und sie hat mir, auch von Anfang an, immer wieder gesagt wie groß ihre Angst sei, daß ich sie nicht mehr mögen würde. Und sie sagte immer mal wieder, sie könne sich nicht richtig einbringen in die Beziehung, war zwar an ihr selbst läge, ihr aber trotzdem zu schaffen mache.

Mittlerweile hat sie sich deswegen in Behandlung begeben; zuerst hatte sie sich selbst einweisen lassen, wurde aber schnell wieder entlassen und hat setzt, seit zwei Wochen, einen Therapeuten. Unsere Beziehung lief (stark vereinfacht) ungefähr immer so ab: wir waren zusammen, haben uns gut verstanden, der Umgang mit einander war nicht durch einen Mangel an Wärme geprägt. Entgegen dem, was ich viel, unter anderem hier in Forum, gelesen hab, konnten wir uns auch eigentlich gut arrangieren im Alltag. Was allerdings immer Thema war, war ihre ständige Angst; Angst vor allem.

Dann allerdings hatte sie immer wieder Momente, in denen sie verzweifelt ist (und ich irgendwann auch), Momente, in denen aus ihrer Sicht alles sinnlos sei (ihr ganzes Leben). Und dann fing sie oft an völlig skurrile Dinge auszupacken, die unserer Beziehung im Wege stehen würden. In aller Regel war dann erst mal Funkstille, bis wir vernünftig darüber geredet haben. Das war allerdings in aller Regel nicht ganz einfach: zum einen hatte ich immer den Eindruck sie trage einen Panzer, als säße ein anderer Mensch vor mir, der mir die abenteuerlichsten Vorwürfe machte und mich völlig dämonisiert hat. Irgendwann hab ich es immer geschafft diesen Panzer zu durchbrechen und zu ihr durchzudringen. Dann hasste sie sich selbst und wollte nicht mehr gehen. Sie hat mir immer wieder gesagt, sie wolle sich selbst ändern. Sie hat mich immer ganz fest an sich gedrückt und mir gesagt ich solle bei ihr bleiben. Wie geschrieben, inzwischen hat sie deshalb mittlerweile auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen.

Was mir tatsächlich früh aufgefallen ist, ist daß dies immer dann zutage getreten ist, wenn sie Angst hatte ich könnte sie nicht mehr mögen. Das hat ziemlich seltsame Auswirkungen gehabt: oft haben wir uns dann quasi eine Woche lang ständig gesehen und beieinander geschlafen und alles war gut. Dann haben wir mal eine Nacht getrennt geschlafen und plötzlich war irgendetwas. Plötzlich war wieder alles „schwarz“ und ich an allem Schuld. Und trotzdem war ich immer wieder bemüht diesen Panzer zu durchbrechen und das Versprechen einzulösen, daß sie mir immer wieder abgenommen hatte, sie nicht zu verlassen; auch wenn sie im ersten Moment immer behauptet habe dies nie gewollt zu haben. Wenn ich den Panzer dann durchbrochen hatte, spürte ich immer diese Erleichterung bei ihr, wenn sie sich wieder an mich gedrückt hatte. Wir lagen dann oft sehr lange zusammen im Bett und sie hat geweint und mir wieder ihre Angst mich zu verlieren mitgeteilt.

Exemplarisch mal der letzte „Vorfall“: wir haben mehrere Tage hintereinander viel Zeit miteinander verbracht. Alles war gut soweit. Dann treffen wir uns abends und gehen gemeinsam zu ihr und wollten noch was zusammen kochen. Plötzlich nutzt sie die erste Gelegenheit um mich zu provozieren; ich frage sie warum sie das macht. Nach einem Wenig skurrilen Hin und Her sagt sie zu mir, es sei besser wenn ich ginge. Ich mache das, schreibt ihr aber später noch zwei SMS. Am nächsten Tag ruft sie mich an und sagt mir, daß ich ihr fehle. Wir sehen uns und essen zusammen. Später am Abend kommt sie zu mit und alles ist schön. Auch am nächsten Tag noch. Wir verabreden den Tag getrennt voneinander zu verbringen (ich wollte zum Sport, sie sich mit Freundinnen treffen und musste am nächsten Morgen sehr früh raus). Wir wollten aber abends noch miteinander telefonieren. Sie ruft mich an während sie zu Fuß nach Hause geht. Dabei trifft sie eine Freundin. Sie sagt mir wie rufe mich in ein paar Minuten wieder an. Ich verpasse allerdings den Anruf und ruf nach zehn Minuten zurück. Ihr Telefon ist aus. Später wünscht sie mir per SMS allerdings noch eine gute Nacht; ihr ihr dann auch. In der Nacht versucht sie dreimal mich anzurufen und schickt insgesamt vier SMS, was ich aber erst am nächsten Morgen sehe. Sie hat geschrieben, daß sie Alpträume und Herzklopfen hätte. Unter anderem auch „Hilfe.“ Und „Tu doch was.“ Am nächsten Tag versuche ich sie zu erreichen, schaff es aber erst am Nachmittag. Sie war grade auf dem Weg heim. Es war wieder alles „schwarz“; sie sagte mir sie würde mich hassen.

Was ich in diesen Beiträgen hier bisher nicht gelesen (vielleicht nicht gesehen) hab, mit an anderer Stelle im Netz aber begegnet ist: ich habe gelesen es gibt auch Fälle, in denen eine Beziehung mit einem Borderliner klappen kann. Und das Borderline zwar nicht heilbar sei, aber es mittlerweile große Fortschritte gäbe die Symptome in den Griff zu bekommen (natürlich stark vom Einzelfall abhängig). Ich denke immer, dafür müsste sie doch möglicherweise prädestiniert sein, weil sie jedenfalls Hilfe in Anspruch nehmen will und ihr ihre eigenen Probleme doch auch bewusst sind. Ich muss allerdings auch dazu schreiben, daß es eine entsprechende Diagnose nicht gibt (also bisher gar keine). Sie hatte das Thema allerdings ursprünglich selbst angestoßen, indem sie mir einen Link zum Thema geschickt und mir geschrieben hatte, sie erkenne sich da völlig selbst wieder; ich beim Nachlesen dann auch, zumindest in großen Teilen. Mittlerweile hat sie mehrere Bücher zum Thema gelesen (und zum Thema Narzissmus). Und sie sagt, sie erkenne sich wirklich ständig wieder.

Was tun? Sollte man einen Menschen wie sie wirklich völlig aufgeben, oder sollte man dafür kämpfen und kann man ihr damit helfen? Ich würde wirklich sehr gerne wissen wie es ist mit ihr zusammen zu sein, wenn ihre Ängste nicht immer wieder Macht über sie erlangen und die Beziehung bestimmen würden (vielleicht kann man das alles nicht beseitigen, aber einen Umgang damit finden?).

freu mich über alle Ratschläge
Ach was ich noch vergessen habe, mir aber nicht ganz unwesentlich erscheint: sie hat sehr oft, wenn sie "schwarz gefärbt" war und sie sagte alles erschiene ihr sinnlos, gesagt wie stelle sich vor sich das Leben zu nehmen. Teilweise hat sich sich auch selbst verletzt; nicht geritzt oder so, aber sich massig Wimpern rausgerissen und an ihren Fingernagelbetten rumgeknibbelt.
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(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Was tun?
kann man ihr damit helfen?
Wenn Du Deinem offenbar stark ausgeprägtem Helfersyndrom freien Lauf lassen willst - nur zu.
Erfahrungsgemäß wirst Du dabei allerdings für sie nichts Positives erreichen und für Dich nur Negatives.
Das Problem liegt in ihrer Psyche und bleibt dort auch, Du kannst daran nichts ändern.
Einzig Dich selbst kannst Du ändern - so Du das überhaupt möchtest.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
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Du bist dabei dein ganzes Leben nach ihr auszurichten.

Du könntest dir "Ich verlasse dich nicht" auf die Stirn tätowieren. Es würde sich nichts ändern. Sie benutzt ihre Ängste um dich zu manipulieren. Du wirst dir ewig den [Unterschreitung des Mindestniveaus] aufreissen.

Frag sie doch mal ob du mit zum Therapeuten kommen kannst, weil du nicht weissst wie du damit umgehen sollst?

(Bloss nicht schwängern!!!!!) Solche Frauen glauben erst Recht das Kinder IHR Eigentum ist. Die können sie ja nicht verlassen. Das FamilienUNrecht kommt noch dazu.
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Danke erst mal für die schnellen Antworten.

@ Pistachio 00:

Naja, also keine Ahnung wie stark mein Helfersyndrom ausgeprägt ist. Daß das Problem in ihrer Psyche liegt ist mir klar. Und daher weiß ich auch, daß sie es ist, die sich ändern müsste. Was ich glaube das den Fall von vielen anderen von denen ich gelesen hab unterscheidet ist aber grade ihre eigene Einsicht etwas ändern zu müssen. Das schafft sie aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch überhaupt nicht. Insofern ist der Hinweis nach dem erfahrungsgemäß nichts positives erreichen und nichts ändern kann das womit ich gerechnet hab.

Vielleicht hab ich die Frage aber auch falsch gestellt; ich meine ob es Sinn hat es zu wagen herauszufinden ob sie es schaffen wird sich helfen zu lassen und selbst zu helfen. Sie ist ja dabei sich helfen zu lassen. Eigentlich würd ich ja sehr gern mit dem Menschen zusammen sein den ich kennengelernt hab und der ist sie eigentlich ja auch. Nur kann sie scheinbar nicht mit ihrer Angst umgehen. Insofern stimmt das mit dem Helfersyndrom nicht so ganz. Ich wollte eine Beziehung mit ihr führen und wenn es da Hindernisse gibt die es zu beseitigen gibt, beendet man eine Beziehung doch nicht automatisch. Was bedeutet dann mich zu ändern. Das klingt als würde ich einen Wechsel an einer Verhaltensweise vornehmen, aber ich hab ja noch nie so etwas erlebt. Deswegen schreib ich ja hier, ich weiß nicht was richtig ist.

@ Absurdistan:

Mir ewig den Hintern aufreißen möchte ich jedenfalls nicht. Inwieweit sich manipulieren will; das hab ich mich ehrlich gesagt selbst schon oft gefragt. Und ich weiß es nicht, jedenfalls tut ihr das wenn sie „weiß“ ist selbst wieder weh, wie sie sich verhalten hat.

Das mit dem Therapeuten hab ich ihr schon einmal vorgeschlagen und sie fand die Idee in Ordnung. Konkretes hatten wir da aber nicht abgesprochen.

Zum Thema Kinder sagt sie nur sie würde abtreiben wenn sie schwanger würde. Ich möchte aber auch kein Kind und was das angeht, haben wir beide auch echt immer auf Verhütung geachtet.
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(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Sie leidet unter sehr starken Trennungsangst und sagt selbst sie wolle die Beziehung immer wieder selbst beenden, weil sie so die Kontrolle behalten wolle.
Immer wieder? Das ist sinnlos.
(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Und sie hat mir, auch von Anfang an, immer wieder gesagt wie groß ihre Angst sei, daß ich sie nicht mehr mögen würde.
Ich hatte mal eine ähnliche Situation.
Sie wollte wissen, was ihre Gegenleistung für mich sei. Ich habe ihr gesagt, dass sie es mir wert sei - so wie sie ist, dass ich nicht käuflich sei. Und dann habe ich ihr "Die Legende vom Wegweiser" von Michael Ende empfohlen.
Sie hat es nicht verstanden. Sie kann es nicht verstehen.
(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Mittlerweile hat sie sich deswegen in Behandlung begeben; zuerst hatte sie sich selbst einweisen lassen, wurde aber schnell wieder entlassen und hat setzt, seit zwei Wochen, einen Therapeuten.
Glaubst du, dass das hilft? Ich nicht.
(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Und trotzdem war ich immer wieder bemüht diesen Panzer zu durchbrechen und das Versprechen einzulösen, daß sie mir immer wieder abgenommen hatte, sie nicht zu verlassen; auch wenn sie im ersten Moment immer behauptet habe dies nie gewollt zu haben.
Fehler!
Was ist, wenn sie will, dass du sie verlässt?
(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Nach einem Wenig skurrilen Hin und Her sagt sie zu mir, es sei besser wenn ich ginge. Ich mache das, schreibt ihr aber später noch zwei SMS.
Fehler!
Sie hat dich nicht konkret rausgeschmissen. Ich hätte von ihr einen expliziten Rausschmiss gefordert.
(06-07-2013, 13:02)ratlos schrieb: Sollte man einen Menschen wie sie wirklich völlig aufgeben, oder sollte man dafür kämpfen und kann man ihr damit helfen?
Wenn du bei dem Versuch um sie zu kämpfen, ihr immer wieder zeigen musst, dass du sie nicht ernst nimmst, wirst du nicht nur sie verlieren, sondern auch dich selbst.
(06-07-2013, 13:20)ratlos schrieb: sie hat sehr oft, wenn sie "schwarz gefärbt" war und sie sagte alles erschiene ihr sinnlos, gesagt wie stelle sich vor sich das Leben zu nehmen.
Was würdest du tun, wenn sie das ernsthaft versuchen würde? Würdest du ihre Entscheidung respektieren, trotz dass sie nicht Herr ihrer Sinne ist, oder würdest du sie bevormunden, weil sie mal wieder nicht Herr ihrer Sinne ist?
Egal, wie du dich entscheidest, sie wird es dir vorwerfen.
(06-07-2013, 14:41)Absurdistan schrieb: (Bloss nicht schwängern!!!!!)
Wenn du mit ihr vögeln wisst, dann lass dich sterilisieren.
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@ratlos
schwierige situation, aber früher oder später wirst du herausfinden wie du damit umgehen musst.

interessant ist nicht, was sie sagt, sondern was sie macht. und zwar nicht nur jetzt, sondern ber einen längeren zeitraum. eine therapie kann einen schon wieder in die richtige spur bringen, aber das muss man selbst wollen und auch durchhalten.
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Danke für die weiteren Antworten. Das hab ich im Ergebnis wohl versucht, mehr auf ihr Verhalten als auf ihre Worte zu achten. Wobei dies im Ergebnis wohl bedeutet hat eine ihrer Seiten nicht ernst zu nehmen; entweder das"ich hasse dich" oder das "verlass mich nicht".
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diese kombination ist sowas von borderline... ein geistig gesunder mensch entscheidet sich für das eine oder für das andere, aber nicht für beides gleichzeitig Smile
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(08-07-2013, 12:34)ratlos schrieb: Wobei dies im Ergebnis wohl bedeutet hat eine ihrer Seiten nicht ernst zu nehmen; entweder das"ich hasse dich" oder das "verlass mich nicht".
Nimm beides nicht ernst!
Es ist eine Laune, mehr nicht. Es ist wie die Lust auf Nahrung nach fünf Tagen ohne Nahrungsaufnahme und nach einer Fressorgie. Es ist wie die Geilheit vor und nach einer mehrstündigen Vögelei.

Das einzige, was du für diesen Menschen tun kannst, ist seine Schwankungen zu dämpfen. Du darfst diese Schwankungen nicht unterstützen.
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niemand dämpft die schwankungen bei einem bordi, zumindest nicht über eine längere zeit. die sind so wie sie sind, deswegen haben sie ja auch so einen hohen partnerverschleiss.
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@ Das Nerdliche Orakel

Ja, das stimmt; der Grad der Normalität zwischen den beiden Grenzzuständen ist sehr eng geworden.

@ expa

Auch das scheint mir richtig zu sein; die Schwankungen stellen sich aus meiner Sicht als so irrational dar, daß ich immer dazu geneigt war davon auszugehen, mein Gegenüber müsse dies doch erkennen können. Das ist wohl eine naive Fehleinschäzunge gewesen, die auf mangelndem Bewusstsein meinerseits bezogen auf die Tragweite einer psychischen Erkrankung zurückzuführen war.
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