Man kann zu dem ganzen geschilderten Verlauf noch einiges sagen:
Du wirkst wie jemand, der sich den Arm amputieren lässt, weil er in der Hand eine Sehnenscheidenentzündung hat.
(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: Das primäre Interesse meinerseits ist eine sinnvolle Work-Life-Balance zu finden.1. ...dass Armut mit Anfang 30 noch sexy sein kann, ab Mitte 40 ist sie es definitiv nicht mehr. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man als Student mit Perspektive temporär von 400 € lebt, oder ob man weiß, dass man für den Rest seines Lebens damit auskommen muss. Dabei reden wir noch nicht einmal von Luxus wie einem dicken Auto oder Fernreisen. Es geht schlicht damit los, dass man irgendwann vielleicht doch lieber eine umfassende Zahnbehandlung hätte, sich aber wegen der Zuzahlung nur ein Reißen leisten kann.
Ich brauche nicht viel Geld (im Studium von 400€ im Monat gelebt, danach lange ALG2) um zufrieden zu sein
(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...das würde aber zwangsläufig die Trennung von meiner aktuellen Freundin bedeuten und ich glaube das würde mich seelisch komplett zerreissen, sie gibt mir unglaublich viel Kraft, Vertrauen und Lebensmut.
(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...meine aktuelle Freundin verdient sehr gut und ich nehme natürlich "passiv" teil an ihrem relativ hohen Lebensstandard (sehr schöne Wohnung, gute Einrichtung, Auto, usw.)2. dass eine so starke Abhängigkeit von der Partnerin (sowohl in emotionaler als auch in finanzieller Hinsicht) ziemlich sicher in die Katastrophe führt, insbesondere, da ein dauerhaftes einseitiges Abhängigkeitsverhältnis nicht gerade die eigene Attraktivität erhöht. Mit anderen Worten: Es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Freundin irgendwann einmal genug davon hat, die optimierte Work-Life-Balance ihres Partners dauerhaft mitzusubventionieren.
(17-01-2016, 21:41)Herr Bert schrieb: ...Mein Lebenslauf ist allerdings jetzt schon eine mittlere Katastrophe... die Umschulung habe ich erst mit Anfang 30 abgeschlossen, vorher zwei abgebrochene Studien und viel "planlos-Nebenjob" und halt ALG2 (mein Arbeitszeugnis der letzten Stelle ist allerdings sehr positiv).3. ...dass natürlich auch der Lebenslauf nicht attraktiver wird, wenn er die nächsten 13 Jahre ausschließlich mit Berichten über Minijobs und ALG2 Zeiten garniert wird. Auch der größte Naivling wird erkennen, dass auf dieser Basis ein "Durchstarten mit Ende 40" in den Bereich der Legenden gehört.
Du wirkst wie jemand, der sich den Arm amputieren lässt, weil er in der Hand eine Sehnenscheidenentzündung hat.