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Wie "lebt" ihr mit dem Selbstbehalt?
#1
Hallo zusammen,

Ich lese hier schon länger mit, hatte bisher aber nie etwas geschrieben.
Ich bin 32 und habe einen mittlerweile 2 Jährigen Sohn, welcherbei seiner Mutter lebt.
Seit seiner Geburt zahle ich regelmäßig und pünktlich meinen Unterhalt und muss seitdem leider
feststellen, das mir nach Abzug aller monatlicher Fixkosten praktisch nix zum Leben bleibt.
Mir verbleiben knapp 270 €.

Davon muss ich dann Essen, Kleidung, Freizeit, Spielzeug... bezahlen.
Solange ich Single bin, geht das ja noch.
Allerdings wird es schon kritisch, wenn ich meinen Sohn jedes 2. Wochenende von Freitag - Sonntagabend zu mir hole.
Für ihn muss ich ja dann auch alles holen und ihm Freizeitaktivitäten bieten.

Noch ist er klein und gibt sich ja mit einfachen Dingen zufrieden.
Nur weiss ich nicht wie das werden wird wenn er mal größer ist.
Am Monatsende bin ich praktisch immer blank!

Ich möchte auch gerne wieder eine Partnerin haben aber bei meiner finanziellen Lage sehe ich da schwarz.
Das sie mich dann mit durchfüttern muss, will ich auf keinen Fall.
Zum Glück habe ich einen krisensicheren Job, welchen ich durchaus bis zur Rente machen kann.
Das ist heutzutage ja schon viel wert. Gibt mir wenistens etwas Sicherheit.

Wie macht ihr es denn mir wenig Geld auszukommen?
Ist Aufstocken eine Option? Verdiene Netto ca. 1450 €.
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#2
Zum Aufstocken verdienst du eher zu viel.
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#3
Wahrscheinlich wohnst du zu teuer, sieh dich doch mal nach was billigerem um. Oder deine anderen Kosten sind zu hoch.
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#4
(06-11-2014, 23:19)Erzeuger schrieb: Mir verbleiben knapp 270 €.
...
Verdiene Netto ca. 1450 €.
Hä?!
Du weißt schon, dass andere, die zu doof zum arbeiten sind, jeden Monat 391 Euro verbraten und sich in ihrer warmen 50qm großen Wohnung austoben können?
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#5
(06-11-2014, 23:19)Erzeuger schrieb: Ich möchte auch gerne wieder eine Partnerin haben aber bei meiner finanziellen Lage sehe ich da schwarz.

Wenn Du eine neue Partnerin hast sie die Welt besser für Dich aus. Zwei Einkommen und die laufenden Kosten teilt ihr euch dann.

Aufstocken kannst Du ruhig versuchen. Jeder Cent ist willkommen. Mehr als ablehnen geht nicht.

@Das Nerdliche Orakel

Wie Recht Du wieder hast. :-D
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen!
Für Gerichte gilt! Kein Kind kein Geld !!!
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#6
(06-11-2014, 23:46)Das Nerdliche Orakel schrieb: Hä?!
Du weißt schon, dass andere, die zu doof zum arbeiten sind, jeden Monat 391 Euro verbraten und sich in ihrer warmen 50qm großen Wohnung austoben können?

Nee, das können sie eben nicht. Auch die müssen Strom, Telefon und sonstiges zahlen und in sehr vielen Fällen noch etwas ans Amt abstottern. Dann sind es wesentlich weniber als die berühmten 391 EUR. Und wer dann noch schlecht beraten ist, und sich vom Amt übers Ohr hauen lässt, hat noch wesentlich weniger.
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#7
Da gibt es genau zwei Möglichkeiten:

Entweder die Ausgabenseite optimieren oder die Einnahmenseite.

Für ersteres gibt's in der Quasselecke einen Thread von Raid mit teils richtig guten, teils auch etwas skurrilen Tipps.

Zweites entspricht eher meiner Mentalität. Ich habe mich beruflich immer ziemlich ins Zeug gelegt, was sich finanziell auch ausgezahlt hat. Da Du noch ziemlich jung bist, kannst Du ja über eine nebenberufliche Fortbildung nachdenken. Oder Du schaust eben auf anderem Weg nach beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten.
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#8
(06-11-2014, 23:19)Erzeuger schrieb: Wie macht ihr es denn mir wenig Geld auszukommen?
Ist Aufstocken eine Option? Verdiene Netto ca. 1450 €.

Du bist in einem für Kindesunterhalt ganz ungünstigen Einkommensbereich und mehr wie einen Versuch mit einem Wohngeldantrag kann ich dir nicht raten, Aufstockung geht da wie gesagt nicht. Mehr verdienen wäre auch Mist, dann wirst du auch noch Unterhalt an die Mutter zahlen müssen. Das müsste schon ein gewaltiger Quantensprung sein, damit das was bringt.

Also bleiben nur:

- Weniger ausgeben. Auch Fixkosten sind nicht fix, führe mal ein Haushaltsbuch und prüfe jeden Posten, ob da nicht was zu senken wäre.
- Mehr einnehmen, aber nicht so dass es auf dem Konto landet.

Zitat:Ich möchte auch gerne wieder eine Partnerin haben aber bei meiner finanziellen Lage sehe ich da schwarz. Das sie mich dann mit durchfüttern muss, will ich auf keinen Fall.

Du solltest es nicht so eilig haben, noch mehr Unterhaltsrisiken einzugehen, sondern lieber vorsorgen, damit das nicht wieder passiert. Auf eine Grossverdienerin, die dir den Neuseeland-Urlaub bezahlt, brauchst du ohnehin nicht zu schielen und dein Einkommen hast du ja weiterhin, wieso also die Phantasie von "durchfüttern"?
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#9
Ich danke euch allen für eure Antworten.

Mit dem Aufstocken werd ich mal versuchen.
Falls es klappen sollte, hätte ich überhaupt was davon?
Oder ginge das direkt an meine Ex?

Hab leider auch das Jobcenter am Hals.
Die hatten mich vor einigen Monaten zur Offenlegung meines Vermögens aufgefordert wegen
Unterhaltsheranziehung nach § 33 SGB II.
Ging für mich zum Glück nochmal ohne Zahlungen aus aber sie behalten sich weitere Überprüfungen vor...
Da wurde mir echt anders. Die lassen einem in ihrem Schreiben gerade mal 150 € pro Lebensjahr an Vermögen??!!
Das ist doch ein Witz!!

Meine Kosten habe ich schon so weit wie möglich heruntergeschraubt, mehr geht nicht.
Und mich auf Hartz 4 ausruhen möchte ich auch nicht. Das verbietet mir einfach meine Ehre.
Auch wenn das vielleicht doof klingt....
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#10
Als Aufstocker ruhst du dich nicht aus, sondern arbeitest Vollzeit wie bisher. Prüfe mal, ob deine Definition von Ehre und die Anforderungen an eine Partnerschaft nicht ein wenig zu fremdbestimmt sind.
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#11
Es ist nicht wirklich eine gute Nachricht: Deine Situation ist klassisch. Nicht einmal ausschließlich für einen unterhaltsverpflichteten Mann, sondern auch für Familienväter in funktionierenden Familien.

Das gehalt ist in Deutschland mittlerweile üblich. Deutschland ist im EU Sektor ein Niedriglohnland geworden. Hoch lebe der Export! Unser Niedriglohnsektor ist der Größte in der EU! Andere EU Länder rügen uns deshalb regelmäßig, denn wir machen ihnen für den Export die Preise kaputt.

Ich kommt ständig in die Familien mit solchen Einkommen. Das am Monatsende nichts übrig ist, ist völlig "normal". Alles andere ist mittlerweile eine Ausnahme. Das man mit diesem Geld kaum über die Runde kommt,lässt sich auf einem Bierdeckel nachvollziehen. Ohne Probleme.

'p' sagte, Du sollst alles nochmal durchrechnen. Genau das. Weiterhin eventuell schauen (ich weiß ja nicht was Du beruflich machst), ob sich was dazu verdienen lässt. Du weißt was ich meine. Selbstverständlich würdest Du dadurch nie Steuern hinterziehen...

Weiterhin werden diejenigen auf Dauer überleben, die sich im Moment in der Minderheit befinden und kapiert haben, was auf uns zukommt, die sich gegen dem Strom verhalten.

Grundsätztlich selbst kleinste Summen beiseite legen. Lebensversicherungen und Banken meiden. Selbst ein 20er in eine Unze Silber investiert, macht sich irgendwann bemerkbar.
Keinerlei Verpflichtungen aufnehmen. Keine Kredite. Keine neuen Autos. Bausparverträge kündigen. Guthaben abheben.

Keine Handy Verträge. Grundsätzlich Praid. Man muss auch nicht ständig mit dem I-Phone ins Netz. Dafür habe ich zuhause den "großen" Computer. Das reicht völlig. Es muss auch kein I-Phone sein. Mein LG für 99 Euro reicht völlig und funktioniert einwandfrei.

Versicherungsordner nehmen und von einem Versicherungsmakler überprüfen lassen, der nicht an eine Gesellschaft gebunden ist. Du wirst Dich wundern, was da raus kommt. Da kostet die private Haftpflicht beim Serviceversicherer um die Ecke im Jahr 86 Euro. Beim Makler bekommst Du eine bessere für 48 Euro.

Nachschauen ob Du noch eine private Lebensversicherung hast. Stilllegen oder Kohle raus holen. Zur Altersversorgung eignet sich eine steueroptimierte private Altersversorgung. Laß Dir eine ausrechnen, die unterm Strich Netto-Optimiert ist. Das heißt, dass Du eine Eigenbelastung gegen 0 hast. Das kann ich aber jetzt hier in Kürze nicht erklären. Die vermögenswirksamen Leistungen vom AG- sofern Du welche bekommst -dort hinein fließen lassen. Frag mal nach.

Ansonsten musst Du Dich in Deine Finanzwelt einleben. So blöd wie das klingt. In Ermangelung fehlender Alternativen, mehr Geld verdienen zu können, muss man die Ausgabenseite betrachten. Mir fiele sicher noch was ein, aber dazu müsste ich viel mehr wissen.

Hohe Wohnkosten wie Miete gehören auch dazu. Alle wollen in die Stadt und wundern sich dann über die Preise. 30 km weiter gibts alles für die Hälfte. Aber da will keiner hin. Die Fahrtkosten allerdings wirken sich steuerlich gut aus.
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#12
Steh ich auf dem Schlauch oder hat er einfach nur PRepAID gekürzt?
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#13
Ob Bedürftigkeit im Sinne des SGB vorliegt, läßt sich schlecht nur am Einkommen ablesen.

In der Formel
Bedarf minus anrechenbares Einkommen = x
müssen alle Faktoren berücksichtigt werden.

Solange x positiv ist, liegt Bedürftigkeit vor und besteht Anspruch auf ergänzende Leistungen.

Ich habe die wenigen Angaben hier in mein Rechnenwerk eingegeben und um einige Standardwerte ergänzt.

Demnach könnte der TO bedürftig sein und mit ergänzenden Leistungen vom JC für seine Familie von etwa 200 € rechnen.

S.

 
Geht die Sonne auf im Westen, muss man seinen Kompass testen.
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#14
Die Situation ist ja nicht so toll ich hatte änliche Probleme Obwohl ich netto Uber 3500  € hatte ich sehr wenig.
Netto 1450 ist nicht gut.
( Ich konnte damals noch Geld dazu verdienen ohne das die EX was davon gesehen hat 450 Minijob plus Tringeld fast 750€).
Wenn ich in deiner Situation ware würde es für mich folgende Möglichkeiten geben.

1 Ein auf Krank machen mich kündigen lassen die Abfindung bei seite schaffen sorry ausgeben P3 Konto auf 450 € Arbeiten.
   (Eine wohnung suchen für 360 plus 80 Heizkosten Ausgaben das du eine Monatskarte brauchst usw. Werbungskosten...im Monat 120-150 €
    Bedeutet das Amt zahlt 360 und 80 und ca. 200 Harz 4 (Aufstockung) manche Amter zahlen noch ein bischen mehr.
    Also 360 80 200 450 Trinkgelder 300 den KU zalt dann das JC über 200 GEZ gratis und mehr Zeit bei mir 5.5 die Stunde und Tringeld noch  mal fast 4.5 Euro das heist du Arbeitest nur ca 90 Stunden im Monat ca. 1600 Neto und viel Zeit. Oder nur ein Stundenlohn von 3 € verlangen und Essen, Trinken Gratis (Teilzeit) und sehr gutes Tringeld alles zusammen mit Amt usw. locker netto 2200.
(200 Stunden 900 Tringeld 500 Lohn Wohnung 360 Heizkosten 80 Harz 4 200  KU 200 usw.) = Durch Essen Gratis und GEZ usw. locker 300 Wert = 2500€ und eine EX wird ganz schnell Arbeiten gehen max in einem Jahr Oder gehe ins Ausland wie ich schon seit èber 2,5 Jahren und richtig viel Geld verdienen.
Ich kann mich vor Arbeit nicht mehr retten.
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#15
@raid: Sorry. Da waren die Finger auf der Tastatur wieder schneller als das Hirn. Ich meinte natürlich Prepaid Big Grin
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#16
Hallo,

Ich werde es mit den Anträgen auf Wohngeld und Aufstockung einfach mal probieren.
Mal sehen was passiert ;-).
Hab nur die Sorge, dass das Geld dann direkt an meine Ex geht.
Das möchte ich auf keinen Fall!
Denn was P__ in seinem Beitag geschrieben hat, klingt nicht so toll...
Oder zählt das nicht als Einkommen?

Werde meine Ausgaben mal aufschreiben und sie hier posten.
Meinen Job aufgeben oder auswandern, wie auch vorgeschlagen wurde, möchte ich nicht.
Weiss nicht ob ich dann nicht noch tiefer sinke...

Hab heute mit meinem Chef vereinbart, das er mir auf unbestimmte Zeit erstmal keine Lohnerhöhung gibt. Hat ziemlich verwirrt geguckt ;-). Das hat er noch nie gehört.
Hatte aber Verständnis für meine Situation.

Dieses Jahr wird mir mein Weinachtsgeld etwas "anders" übergeben ;-).
Das freut mich sehr!

Ein kleiner Lichtblick!
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#17
Es geht nur entweder Wohngeld oder Aufstockung mit SGBII. Das eine schließt das andere aus. Wohngeld ist meist für Umgangsväter eher unerquicklich.

Ich denke, grundsätzlich dürfte bei dem Einkommen die Aufstockung drin sein (spätestens wenn Kind in die 2. Alterstufe kommt allemal).

Setze mal in die Rechnung *hier deine Werte ein:

Bedarf
480* Kosten der Unterkunft (= Warmmiete ohne Strom)
391 Regelsatz (ab 2015 dann 399€)
45,80*anteiliger Regelsatz Kind* (=7,63 pro Umgangstag)
20,00* Fahrtkosten zum Umgang (=0,20€ pro gefahrenem Kilometer)
-------
936,80 (a)

Einkommensanrechnung
2160* Brutto
1450* netto
- 10,00* Fahrkosten zur Arbeit (=0,10€ pro Kilometer)
- 7,50* Riesterente oder andere geförderte AV
- 330,00 Freibetrag Erwerbstätigkeit
- 225* Kindesunterhalt
----------------------
877,50 anrechenbar (b)

= 59,30 Aufstockung (=a-b)

Da nächstes Jahr Regelsätze steigen und wohl auch Kindesunterhalt, wirds dann eher mehr.
Ansonsten möchte ich alle Vorschläge von @nappo nur unterstreichen. Falls Bedarf zur Vermögens"gestaltung" vor der Antragstellung erfordelrich sind, möchte ich nicht alles im Forum schreiben. ;-)
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#18
(07-11-2014, 00:11)p__ schrieb: Auf eine Grossverdienerin, die dir den Neuseeland-Urlaub bezahlt, brauchst du ohnehin nicht zu schielen und dein Einkommen hast du ja weiterhin, wieso also die Phantasie von "durchfüttern"?
Wer pro Monat nur 270 Euro ausgibt, kann auch als Verhartzter mit 391 Euro pro Monat innerhalb von einem Jahr 1450 Euro über machen. Das reicht für einen Flug nach Neuseeland und zurück. Wenn er noch 100 Euro dazuverdient, reicht es für den Neuseeland-Urlaub. 1200 Euro sollten für die 21 Tage Urlaub, die einem Verhartzten zustehen, reichen.
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#19
@DNO irgendwie scheinst du maximal realitätsbefreite Hartz4-Paranoia zu haben. Praktische Erfahrung jedenfalls keine.

Der TO schrieb "nach Fixkosten" habe er noch 270! Damit meint er wohl nach Handy, Lotto-Dauertippschein, Playboy-Abo, Scheibenwischerknickversicherung, Vollkasko, Fitnessclub, Couchraten und all dem anderen "unvermeidbaren Konsumbedarf".
Wenn ein Verhartzter aus den 391 alle Fixkosten-Anteile ausgegeben hat, dann verbleiben noch ungefähr 132€ "zum Leben".
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#20
(08-11-2014, 00:47)sorglos schrieb: @DNO irgendwie scheinst du maximal realitätsbefreite Hartz4-Paranoia zu haben. Praktische Erfahrung jedenfalls keine.
Ich lebe seit über 20 Jahren auf eigene Rechnung. Darunter waren auch vier Monate Hartz4. Weiterhin kenne ich genug Verhartzte.
(08-11-2014, 00:47)sorglos schrieb: Der TO schrieb "nach Fixkosten" habe er noch 270! Damit meint er wohl nach Handy, Lotto-Dauertippschein, Playboy-Abo, Scheibenwischerknickversicherung, Vollkasko, Fitnessclub, Couchraten und all dem anderen "unvermeidbaren Konsumbedarf".
Dann muss er da etwas ändern.
(08-11-2014, 00:47)sorglos schrieb: Wenn ein Verhartzter aus den 391 alle Fixkosten-Anteile ausgegeben hat, dann verbleiben noch ungefähr 132€ "zum Leben".
Keine Ahnung, was andere Leute da für Probleme haben. Aber ich habe einen Verdacht. Alle meine verhartzten Bekannten haben  Smartphones, und ich habe da öfter so eine Werbung mit einem glubschäugigen Baby gesehen - nur 69,99 Euro pro Monat stand da. Das erklärt aber noch nicht mal ein Drittel der Differenz. Fehlt da noch 150 Euro für die tägliche Schachtel Automatenkippen oder sowas?
Mir ist egal, wie jemand seine 391 Euro verbrät. Der eine raucht, der andere hat ein Auto, der nächste macht Urlaub. Ich weiß aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass ich für mich selber, wenn die Wohnung bezahlt ist, 150 Euro pro Monat brauche - inklusive Telefon, Internetzugang und Webspace. Und ich kenne einige Leute, die auch so wenig ausgeben, ohne dass sie an Nahrungsmitteln sparen würden. Andererseits kenne ich einen Verhartzten, der es noch nicht geschafft hat, die teuerste Marmelade im Supermarkt zu finden. Er kauft die zweitteuerste. Und er bringt sein Fahrrad, wenn ein Reifen platt ist, zum Fahrradhändler.

Mal wieder zurück zum Thread.
Erzeuger, Hartz4 ist keine Schande, und hat nichts mit Armut zu tun. Wer in Deutschland durch seine Arbeit Werte erzeugt, darf davon nur ein Viertel behalten. Nimm zum Beispiel einen Taxifahrer. Der kriegt netto fünf Euro pro Stunde. Und eine Fahrt, wofür der Taxifahrer eine Stunde arbeiten muss, kostet den Kunden 35 Euro. Davon sind etwa 15 Euro Treibstoffverbrauch und Verschleiß. 15 Euro frisst jemand anderes.
Wenn ein Taxifahrer 50 Stunden pro Monat arbeitet, und nach Aufstocken 1000 Euro pro Monat kriegt, dann hat er niemandem etwas weggenommen. Arbeitet er hingegen 160 Stunden pro Monat und kriegt nach Aufstocken 1600 Euro, dann frisst immer noch jemand anderes die Hälfte von dem, was er erzeugt.
(07-11-2014, 00:15)Erzeuger schrieb: Oder ginge das direkt an meine Ex?
Wenn deine Ex verhartzt ist, ist es egal, ob du etwas an sie zahlst. Was du zahlst, zahlt die ARGE nicht.
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#21
(07-11-2014, 20:58)sorglos schrieb: Setze mal in die Rechnung *hier deine Werte ein:

Bedarf
380* Kosten der Unterkunft (= Warmmiete ohne Strom)
391 Regelsatz (ab 2015 dann 399€)
30,52*anteiliger Regelsatz Kind* (=7,63 pro Umgangstag)
10,40* Fahrtkosten zum Umgang (=0,20€ pro gefahrenem Kilometer)
-------
811,92 (a)

Einkommensanrechnung
2280* Brutto
1450* netto
- 55* Fahrkosten zur Arbeit (=0,10€ pro Kilometer)
- 100* Riesterente oder andere geförderte AV
- 330,00 Freibetrag Erwerbstätigkeit
- 241* Kindesunterhalt
----------------------
724 anrechenbar (b)

= 87 Aufstockung (=a-b)


Hab die Daten maleingetragen.
Hoffentlich alles richtig...


Hier mal meine Kosten:

Zusatzversicherung für Zahnersatz 12 €

Unterhalt 241 €

Miete (mit Stom/Heizung) 450 €

Autoversicherung 43,98 €

KFZ-Steuer 9,75 €

Telefon 25 €

Spritkosten 280 €

Haftpflichtversicherung 5,95 €

GEZ 17,98 €

Darlehensrückzahlung 100,00 €
(geht noch bis Mai)


Hab bei den Spritkosten pauschal noch 60€ für Freizeit mit eingerechnet.
Da könnte ich eventuell noch was runter.
Und halt die Zahnersatzversicherung kündigen.
Sonst bleibt nichts mehr.
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#22
(07-11-2014, 20:58)sorglos schrieb: Da nächstes Jahr Regelsätze steigen und wohl auch Kindesunterhalt, wirds dann eher mehr.
Ansonsten möchte ich alle Vorschläge von @nappo nur unterstreichen. Falls Bedarf zur Vermögens"gestaltung" vor der Antragstellung erfordelrich sind, möchte ich nicht alles im Forum schreiben. ;-)

Woher hast Du das denn?

Bisher scheitert alles daran, dass nicht nur die Regelsätze erhöht werden müssen, sondern auch der Selbstbehalt.

Normalerweise hätte der KU schon zum 01.01.2014 erhöht werden müssen, gleichzeitig aber auch der Selbstbehalt. Durch die Anrechnung der Umgangskosten incl. größerer Wohnung, die inzwischen bei den Sozialgerichten angekommen ist, ist das Zivilrecht geradezu gezwungen, Umgang auch zu berücksichtigen.

Da hilft es auch nichts, jedem fiktiv einen Mindestlohn von 8,50 € unterstellen zu können.

@Erzeuger

Man muss eine Art Lebenskünstler sein, dann geht es schon mit dem Selbstbehalt und einen Beruf ergreifen, der sehr viel von Trinkgeldern lebt. 

Seitdem ich Taxifahrer wurde, konnte mir das Familiengericht nichts mehr anhaben. 


Robert Stegmann
Gottes Mühlen malen langsam, aber klitzeklein.

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#23
(08-11-2014, 09:40)Erzeuger schrieb: Spritkosten                 280 €
Hab bei den Spritkosten pauschal noch 60€ für Freizeit mit eingerechnet.
220 Euro Spritkosten nur für den Weg zur Arbeit. Da kommt nochmal 220 Euro Verschleiß am Auto dazu. Du hast kein netto von 1450 Euro. Du hast ein netto von 1010 Euro.
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#24
(08-11-2014, 11:47)Camper1955 schrieb: Woher hast Du das denn?

Bisher scheitert alles daran, dass nicht nur die Regelsätze erhöht werden müssen, sondern auch der Selbstbehalt.

Woher hast du das denn?

Die Koppelung des KG und KU an das steuerliche Existenzminimum ist gesetzlich hinterlegt und folgt automatisch ohne weiteren Regelungsbedarf.
Wenn die Erhöhung des Existenzminimums bisher nicht erfolgt ist, liegt das an den hohen Kosten einer KG-Erhöhung.

Die Folgerung einer Erhöhung des SB ist dagegen reine Ermessenssache von Gerichten und kostet den Staat fast nichts, da der SB sowieso nur ein Plazebo ist, dessen Wirkung grundsätzlich durch billige Rechentricks und fiktives Einkommen außer Kraft gesetzt wird.
Davor hat in der Regierung niemand Angst.
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#25
Der Selbstbehalt liegt schon lange unter der Grenze, unter der man Aufstocker werden kann und ist deshalb nicht nur unwirksam aufgrund unterhaltsrechtlicher Rechentricks, sondern auch tatsächlich als Betrag irrelevant.

Die verantwortlichen feigen Lügner behalten ihn nur deshalb bei, um so zu tun als gebe es tatäschlich eine Grenze für Unterhaltspflichtichtige. Reines Marketing. "Seht her, es gibt doch einen gerechten Ausgleich zwischen Schuldner und Gläubiger, wie gerecht wir Juristen das hinbekommen haben."
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