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Für EKD-Ratsvorsitzenden sind Väter Untermenschen
#11
@all:
Ich teile Eure Wertung zu diesem Interview so nicht:
- Der Präses scheint sich zwar modern vorzukommen, wenn er sagt, dass Patchwork-Familien eine Realität seien.
- Seinen Satz: "Familie ist da, wo Menschen auf Dauer zusammenleben und Verantwortung füreinander übernehmen." würde ich aber nicht so krass gegen ihn werten.
a) Selbstverständlich lebt auch derjenige dauerhaft mit seinem Kind zusammen und übernimmt erst Recht Verantwortung für dieses, bei dem das Kind etwa nur alle 14 Tage übers Wochenende ist. Dass dies in gewissen Rechtsbereichen in der BRD nicht so gesehen wird, ist nicht die Verantwortung eines Geistlichen.
b) Es gibt übrigens doch dieses Urteil, wo ein Kind im Wochenendumgang beim Vater in der Regentonne ertrunken ist und irgendeine öffentlich-rechtliche Unfallversicherung dann nicht zahlen wollte, weil ja angeblich keine "häusliche Gemeinschaft bestünde". Krasse Ansicht der Versicherung aber zum Glück im Unglück hat der Vater gegen die Versicherung gewonnen. (Na? Wer hat schon Mal gegen eine Versicherung geklagt? Sehr, sehr, sehr ungleicher Kampf.)
c) Was er allerdings mit dem Satz meint, "Familie sei nicht soziologisch begründbar, sondern inhaltlich" wird mir nicht ganz klar.
d) Auch das ein Ehe-Paar ohne Kinder, Familie sei, kann man als gutmütiger Geistlicher in der Seelsorge vielleicht so sehen (sind wir nicht alle eine große Familie?), aber rechtlich / soziologisch gesehen, möchte ich hier doch widersprechen.

Familie ist da wo Kinder sind. Und zwar ausdrücklich nicht rein räumlich betrachtet. Selbstverständlich ist meine Tochter meine Familie, dass bedeutet übrigens, dass auch die Mutter meiner Tochter meine Familie ist.
Dass es in der deutschen "Kindschafts- und Familienrechtspraxis" gelegentlich anders gehandhabt wird, ist einer der Grundsteine des Rufs, den diese Rechtsrealität in Strassburg hat.

Also, ich finde wirklich ihr interpretiert dem Geistlichen hier zu vorschnell negatives in seine Worte.

Was mich sehr viel mehr an dem Interview gruselt, sind die Äusserungen zum Islam. Ein christlicher Geistlicher hat gefälligst friedensstiftend zu handeln. Es dürfte für die EKD also in keinster Weise ein Problem sein, dass eine Kirche zu einer Moschee umgewandelt wird. Im Leben würde der sich nicht trauen das zu sagen, wenn die Kirche in eine Synagoge umgewandelt werden sollte. Wenn es ein Tempel der Mormonen oder Zeugen Jehovas werden würde, wäre es wahrscheinlich noch nicht einmal eine Nachricht.
Ergo, einer der Ranghöchsten, evangelischen Christen der BRD predigt "Fernstenhass".
HERR, vergib ihm, denn er weiß nicht, was er tut.
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RE: Für EKD-Ratsvorsitzenden sind Väter Untermenschen - von 'c' - 16-02-2013, 23:55

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