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Wie Trennungshilfe geben, um die Folgen für die Kinder zu minimieren?
#1
Hallo Allerseits,

ich bräuchte ein paar Ideen, wie ich in der folgenden Situation handeln soll:

In meinem Bekanntenkreis trennt sich gerade ein Paar.

Im Prinzip ist es das übliche: Frau glaubt, mit Mann nicht mehr zusammenleben zu können und setzt ihn vor die Tür.

Im Prinzip geht sie bisher relativ fair vor, denn sie will weder Unterhalt von ihm (sie arbeitet selber) noch entzieht sie ihm die Kinder.

Das Problem:

Die Situation ist jetzt dabei, sich hochzuschauckeln: Er ist verständlicherweise zutiefst verletzt und hat sich ein paar Klöpse geleistet (von außen gesehen sind es Kleinigkeiten, sie hat es aber sehr verletzt).

Gleichzeitig hat er natürlich panische Angst, daß ihm dasselbe wie 90% der Männer in Trennungssituationen blüht.

Sie wiederum hatte sich wohl der Illusion hingegeben, daß nach der Trennung Friede, Freude, Eierkuchen herrscht und ist jetzt verwundert, daß es eben nicht so ist.

Was soll ich machen?

Im Moment rede ich mit ihr (sie ist eine sehr alte und gute kameradschaftliche Freundin von mir) und versuche ihr zu erklären, warum der Vater so reagiert. Ich versuche ihr auch klarzumachen, daß diese Trennungsschwierigkeiten sich noch eine ganze Weile hinziehen werden und sie in dieser Zeit nicht jedes Wort bzw. jede Tat auf die Goldwaage legen darf.

Aber sie will jetzt zum Jugendamt und sich informieren, welche "Rechte" sie hat. Ich befürchte, daß das aber zu einer weiteren Eskalationsstufe führt und es letzten Endes dann doch zu einem Krieg um die Kinder kommen wird.

Irgendwelche Ideen, wie ich zumindest versuchen kann, zu verhindern, daß es zu einem Krieg kommt?

Simon II
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#2
mein Tipp. Halt dich raus.

wenn nicht dann...
Sie wird sowieso zum JA und dann wissen wir was passieren wird.
Gib ihm Tipps was er machen soll damit er nicht noch mehr verbockt.
sie braucht nach dem JA Besuch sicher keine Tipps mehr um das beste zum Wohl ihrer (nicht derer) Kinder herauszuholen.

Aber ich kann dich beruhigen. Bei meiner 1. Ex war Sie so fair sie sein konnte und ich war auch ruhig. 2 Jahre später hats dann geknallt weil ich nicht 100% das gemacht habe was sie für richtig in der Erziehung hällt danach bin ich weg. Es ist unausweichlich und passiert so gut wie immer früher oder später.
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#3
(30-01-2013, 12:18)Simon ii schrieb: Was soll ich machen?

Schick ihn ins Forum. Wenn er sich bereits Klöpse geleistet hat, rate ihm sich zurückzuhalten. Mach ihm seine schwache Position klar. Engagiere dich nicht zu sehr, biete ihm Hilfe an, aber die Initiative etwas über sein abrutschenden Trennungsvaterdasein zu verbessern muss von ihm selbst kommen.

Ich habe auch so ein paar Kandidaten in der Umgebung, die dringend Hilfe benötigen, aber diese Leute hören nicht zu, sondern wollen sich vor allem selbst bestätigt sehen. Zeitverschwendung, an die hinzureden. Die Zeit ist besser dort investiert, wie sie jemand nutzt.
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#4
Wenn sie wirklich so eine gute Freundin von dir ist, dann mach ihr klar, dass sie sich mit dem JA-Besuch selbst keine Freude macht. Wie du so schön sagst, das führt nur auf eine weitere Eskalationsstufe, und das wird sie im Sinne ihrer Kinder doch nicht wollen?

Und dem Mann würde ich schleunigst begreiflich machen, dass er besser nicht seine eh schon bescheidene Situation noch durch eigenen Bockmist verschlechtert.

Nicht jede Trennung muss in einem Desaster ausarten - auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, es KANN auch funktionieren, ohne verbrannte Erde die Elternebene zu erreichen.
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#5
In solchen Situationen sage ich immer:"Einigt euch, sonst tut es jemand anderes für euch!"

Das ist eingäng und lößt zumindest einen Denkprozess aus.

Was deinen Freund betrifft, solltest du ihm dieses Forum zur Lektüre empfehlen, dann weiß er, was ihm blüht, wenn seine Ex eines Tages nicht mehr wohlwollend und kooperativ ist.

Andererseits wollen sie zu Anfang ja nie Geld und das Beste für die Kinder.
In meiner Trennungssituation habe ich die Emails und bei den sozialen Netzwerken der Ex mitgelesen . Die Differenz zwischen dem, was sie mir sagte und anderen sagte war absolut eklatant.Big Grin
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#6
*g* @ iglu - Beim Mitlesen muss man aber vorsichtig sein. Wir hatten die KM letztens mal damit konfrontiert, dass sie via sozialem Netzwerk übelst über meinen LG herzieht und nach vorne ein schönes Gesicht macht. Wurde unverzüglich als "Spionage" und "Überwachung" ausgelegt. Mal sehen was die Richterin dazu meint.
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#7
@Jessy

Ich glaube das mit dem Mitlesen hast du jetzt ein bisschen fehlinterpretiert.Big Grin

In meinem Fall war es ja tatsächlich illegal, daher habe ich es auch keinem auf die Nase gebunden.

Auch schon deshalb nicht, um die Informationsquelle nicht zu verlieren. Aber nach vier Monaten oder so hat sie es wohl gemerkt und die Passwörter geändert.Sad
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#8
Uuuuhhh... das ist dann natürlich was anderes. Kann mir vorstellen, dass es sehr informativ war. :-D
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#9
Ja, allerdings. Es ist auch auf psychologischer/zwischenmenschlicher Ebene interessant.

Man wird praktisch von einem Tag auf den nächsten zum Arschloch, zum asozialen Penner, zur unerträglichen persona non grata.
Es ist auch erstaunlich wie schnell und tiefgreifend Phänomene wie Suggestion, Autosuggestion und schlichter Selbstbetrug wirken oder wie schnell Begründungszusammenhänge zur Aussendarstellung konstruiert werden aus denen man nicht mehr herauskann und die sich dann verselbständigen, um letztendlich ihrerseits auch wieder autosuggestiv zu wirken.
In meinem Fall gipfelte es dann darin, dass die Ex mir ankündigte den Umgang zu kappen und mir gleichzeitig eine "Eltern bleiben Eltern" Broschüre in die Hand drückte.Big Grin
Diesen Widerspruch hat sie nicht nur nicht wahrgenommen, sondern ihr Verhalten , so ist anzunehmen, auch noch allen Ernstes als logisch empfunden.

Also von daher ist dem, was im Trennungsaffekt an warmen Worten geäußert wird nicht zu trauen. Man muss schon sehr auf die Dynamiken achten.
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#10
Es ist fraglich, ob ein Denkprozeß bei Ihr stattfinden wird. Es steht doch schon alles fest! Fast alle Trennungen beginnen so :
-"Gell, wir können doch Freunde bleiben?" sagt Weibchen.
Hintergrund des Ganzen ist, dass die Frau keine Schwierigkeiten haben will und sich zum eigenen Vorteil nun der eigenen Selbstverwirklichung widmen möchte und da soll kein Ex stören. Nein, er soll weiter den Büttel spielen und auch mal auf die Kinder aufpassen, wenn Weibchen gerade auf die Piste will.
Sozusagen ein angeheirateter Bruder. Von der Bettkante schubsen, aber in der Nähe bleiben. Fast keine Frau kann sich "endgültig" trennen.
Spurt der Kerl nicht, ohne zu beachten das man natürlich gekränkt, verletzt und was weiß ich noch was ist, dann werden andere Saiten aufgezogen.
In Wahrheit haben die weiblichen Erpressungsversuche schon begonnen. "Ich wollte doch, dass Du lieb bist und wir Freunde bleiben. Nun hast Du Dir was geleistet (was auch immer), dann erkundige ich mich mal nach meinen Rechten."
Der Zirkus läuft schon!
Klar, hat Er Panik. Das ist normal. Statt ihm aber die Panik zu nehmen, will sie jetzt mal zum JA. Sie ist wie Alle: Selbstsüchtig,ohne jede Form der Empathie und das stört sie auch nicht und ist ihr egal.
DU bist nur Werkzeug ihrer seilbst. Das Du das nicht merkst ist normal und kene Kritik. Durch meine vielen Kunden und Bekanntinnen weiß ich, wie die das machen.
Und KEINE von denen läßt sich davon abbringen, sich "Hilfe" beim JA oder / und dem Anwalt zu suchen.
Da Dein Kumpel schon auf der Verliererstrasse ist, solltest Du zu ihm wechseln. Im Übrigen sollte auch etwas klar sein :
Entweder gilt Deine Loyalität Deinem Bekannten oder eben Ihr. Beides geht nicht. Ehrt Dich - aber geht nicht.
Am Ende bekommen die beiden den sowieso zwangsläufig nun folgenden Krieg und Du bist BEIDE los. Als Freunde. Weil jeder von den Beiden Deine Loyalität irgendwann verlangen wird.
"Mein Herz kennt nur die Tugenden, mein Schwert beschützt die Schwachen..." Da gibt es doch diesen netten Ritterspruch. Zeig ihm das Forum. Du wirst sehen, dass wird über Kurz oder Lang ein Fall für's Forum.
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#11
Ich denke , das man es nicht vorhersehen kann was passiert. Als Vater ist mann immer in der hintertreffen und nicht in der Position wie die Mutter.
Das einzigste was ich mir vordtellen könnte , sich freundschaftlich zu Trennen , wenn das möglich wäre und überhaupt denkbar ist. Aber auch dies ist auf längere Zeit keine garantie , das der kampf um die Kinder nicht doch eskaliert.

Gruss
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#12
Wie ich gesagt hab. Ob nach 1 Woche oder 3 Jahren. Es kracht sicher
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#13
(30-01-2013, 12:18)Simon ii schrieb: Aber sie will jetzt zum Jugendamt und sich informieren, welche "Rechte" sie hat.
Sag ihr, dass sie, wenn sie von dir wie ein Mann geachtet werden will, dadurch, dass sie Kinder gemacht hat, die verdammte Pflicht hat, die Sache ruhig zu halten. Und sag ihr, dass sie in diesem Rechtsstaat das Recht hat, sich wie ein Mann oder wie ein Kind aufzuführen.
(30-01-2013, 12:18)Simon ii schrieb: Irgendwelche Ideen, wie ich zumindest versuchen kann, zu verhindern, daß es zu einem Krieg kommt?
Nein. Ich kann nur mit dem Holzhammer, und das klappt gewöhnlich nicht.
(30-01-2013, 20:48)Nappo schrieb: Am Ende bekommen die beiden den sowieso zwangsläufig nun folgenden Krieg und Du bist BEIDE los. Als Freunde. Weil jeder von den Beiden Deine Loyalität irgendwann verlangen wird.
Dann ist es nicht schade drum.
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#14
@simon ii,

indem du den Fokus auf die gemeinsame elterliche Verantwortung lenkst und den Konflikten auf Paarebene begegnest, indem du deinen beiden jeweiligen Gegenüber die Vorstellung nimmst, seine/ihre Wahrnehmung wäre faktisch richtig, kannst du durchaus zwischen beiden Parteien vermitteln. Das erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen, setzt ein Mindestmaß an Erfahrung voraus und die Anerkennung eigener Grenzen. Drücke dich Milieu gerecht aus. Es kann funktionieren, sollte aber nicht (länger) praktiziert werden, wenn du spürst Partei zu ergreifen. Und so lange die Interessen aller Betroffenen verstanden und vertreten werden, gibt es auch keinen Grund zur Annahme, dass du selber irgendwann als dummer Dritter da stehst.
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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#15
(30-01-2013, 12:18)Simon ii schrieb: Die Situation ist jetzt dabei, sich hochzuschauckeln: Er ist verständlicherweise zutiefst verletzt und hat sich ein paar Klöpse geleistet (von außen gesehen sind es Kleinigkeiten, sie hat es aber sehr verletzt).
Somit bist Du voreingenommen.

Ich gehe davon aus, dass Du diese Situation ausschließlich von "ihr" wahrgenommen hast.

Dein Empfinden "ER hat sich Klöpse geleistet" unterbindet eine objektive Tatsachenfesttellung. Tongue
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#16
Hi Simon.

Du bist den Parteien unterschiedlich nahe,
Sie ist 'fair', er leistet sich 'Klöpse'...
Eine neutrale Beratung und Vermittlung ist damit kaum noch möglich.

Meine Empfehlung lautet:
Stelle Dich ganz auf die Seite der Kinder, weise immer wieder auf mögliche Kriegsfolgen für sie hin - so neutral gegenüber den Parteien, wie es Dir noch möglich ist.

Versuche die Beiden für eine gute Mediation, Moderation, für eine ergebnisoffene Paar- oder Familientherapie zu gewinnen, weg von rechtlichen Regelungskonzepten.

Überlasse Vermittlungen hochtrainierten und erfahrenen Spezialisten. Mit sehr viel Glück kann man gute und preiswerte Mediation in Ämtern und bei freien Trägern erhalten.

Top-Leute können bis zu 250 €/Sitzung verlangen, sind meist Fachärzte mit jahrelanger Spezialausbildung, Prüfungen, Fortbildungen usw., deren Qualität man schon an langen Wartelisten erkennen kann.
.
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#17
(31-01-2013, 00:54)blue schrieb: Somit bist Du voreingenommen.

Bis zu einem gewissen Grad bin ich das, da ich sie wesentlich länger kenne als ihr späterer Mann sie kennt.

(31-01-2013, 00:54)blue schrieb: Dein Empfinden "ER hat sich Klöpse geleistet" unterbindet eine objektive Tatsachenfesttellung. Tongue

Du solltest einen Satz ganz lesen: "Von außen gesehen sind es Kleinigkeiten".

Es geht mir darum, den beiden klar zu machen, daß sie sich im Sinne der Kinder auf ein vernünftiges Elternsein einigen.

Das geht, wenn man es wirklich will!

Bei meinem ältesten Kind habe ich auch eine heftige Trennung erlebt; aber nie hat die Mutter das Kind als Waffe eingesetzt. Im Gegenteil: Sie hat IMMER darauf geachtet, daß ich einen guten Kontakt zu dem Kind hatte (heute ist das Kind erwachsen und selbständig).

Es geht also.

(und die Mutter und ich sind heute gute Freunde im eigentlichen Sinne des Wortes)

Simon II
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#18
(31-01-2013, 18:31)Simon ii schrieb: Es geht mir darum, den beiden klar zu machen, daß sie sich im Sinne der Kinder auf ein vernünftiges Elternsein einigen.

Das geht, wenn man es wirklich will!

Ja, das geht, allerdings verhebt man sich in 95% der Fälle dabei.
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#19
(31-01-2013, 18:31)Simon ii schrieb: (...)

Es geht mir darum, den beiden klar zu machen, daß sie sich im Sinne der Kinder auf ein vernünftiges Elternsein einigen.

Das geht, wenn man es wirklich will!

Bei meinem ältesten Kind habe ich auch eine heftige Trennung erlebt; aber nie hat die Mutter das Kind als Waffe eingesetzt. Im Gegenteil: Sie hat IMMER darauf geachtet, daß ich einen guten Kontakt zu dem Kind hatte (heute ist das Kind erwachsen und selbständig).

Es geht also.

(...)
Simon.

Die Frage ist mE nicht, ob etwas grundsätzlich möglich ist oder die Parteien etwas wollen, entscheidend ist vielmehr, ob sie es können.

Wenn Dir etwas über den Fuß rollt, dann kannst Du noch soviel wollen, Du kannst erst einmal nicht mehr gehen. Und DAS ist offensichtlich. Das Erkennen und Beheben seelischer Verletzungen ist erheblich schwieriger.

Den Betroffenen 'etwas klar machen' reicht nicht, wenn tiefe Wunden schmerzen und Wahrnehmung, Fühlen und Denken stark beeinträchtigen.

Trennungen sind schwerste Traumata. Es ist paradox, ausgerechnet in dem Moment ein Höchstmaß an Vernunft zu erwarten. Guten Zugang zu dem zu erhalten, was darunter liegt, erfordert Kenntnisse und Erfahrungen. Ansonsten besteht die Gefahr, mehr zu schaden als zu helfen.
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#20
(31-01-2013, 19:16)Skipper schrieb: Trennungen sind schwerste Traumen. Es ist paradox, ausgerechnet in dem Moment ein Höchstmaß an Vernunft zu erwarten.

Das ist mir vollkommen klar.

Deswegen frage ich auch nach Tips, wie man es vielleicht doch erreichen kann.

Ein paar gute Tips habe ich jetzt bekommen.

Ich denke, ich werde versuchen, mich am Wochenende mit dem Vater zu unterhalten. Wir hatten eigentlich immer ein ganz gutes Verhältnis zueinander.

Und letzten Endes: Es wird so oder so ein harter Weg für die nächsten Jahre für die beiden werden. Meine Hoffnung ist manchmal, daß die Frau doch noch einsieht, daß die Trennung vielleicht doch nicht der richtige Schritt war. Für die Kinder wäre das das beste.

Wir werden sehen.

Simon II
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#21
Ja. OK.
Wenn Du es doch selbst versuchen möchtest, dann versuche

- Dinge, Folgen usw. näher zu bringen, die die Betroffenen einfach nicht wissen oder erkennen können
UND
- achte darauf, daß sie guten Kontakt zu ihren Gefühlen behalten oder wiedererlangen.

Fragen stellen! Aktiv zuhören!
Durcharbeiten müssen sich die Betroffenen selbst.
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#22
(31-01-2013, 19:16)Skipper schrieb: Trennungen sind schwerste Traumata. Es ist paradox, ausgerechnet in dem Moment ein Höchstmaß an Vernunft zu erwarten. Guten Zugang zu dem zu erhalten, was darunter liegt, erfordert Kenntnisse und Erfahrungen. Ansonsten besteht die Gefahr, mehr zu schaden als zu helfen.
Zu viel Entgegenkommen führt aber auch dazu, dass die Traumatisierten eine Entschuldigung für ihr Verhalten finden.
Mein Lieblingswortwechsel dazu war: "Ich kann nichts dafür, dass ich krank bin." - "Ich auch nicht."
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#23
NDO.

Wo erkennst Du in meinem Beitrag ein 'zuviel an Entgegenkommen'?

Dein Lieblingswortwechsel, dieses sich Überbieten als Opfer, wäre mE ein wunderbarer Einstieg in die Arbeit mit dem Paar und des Paares, auch für jeden einzeln: Wieder die Verantwortung, die Steuerung für sich zu übernehmen.
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#24
(31-01-2013, 22:56)Skipper schrieb: Dein Lieblingswortwechsel, dieses sich Überbieten als Opfer, wäre mE ein wunderbarer Einstieg in die Arbeit mit dem Paar und des Paares, auch für jeden einzeln: Wieder die Verantwortung, die Steuerung für sich zu übernehmen.
Diese Verantwortung hat der, der "Ich kann nichts dafür, dass ich krank bin." sagt, abgelehnt. Verbrochen hat das sein Psychologe, der ihm das eingeredet hat.

Ich erwarte nicht ein Höchstmaß an Vernunft. Ich verlange nur, dass der Traumatisierte sich darüber klar wird, was er überhaupt will, und wenn dabei heraus kommt, dass er nur einen Schuldigen sucht, dann soll er mit seinen Traumata zur Hölle fahren.

In diesem Fall scheint mir aber die Traumatisierte nur "ihr Recht" haben zu wollen. Ihre Verantwortung kann sie anerkennen oder ablehnen, denn das ist ihr Recht als Frau und Mutter.
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#25
Eben! Daher rate ich ja dazu, nur GUTE Mediatoren, Therapeuten, Ärzte einzuschalten, um genau DAS, die Opferhaltung zu vermeiden oder überwinden zu helfen.

In der ersten Schockstarre merken die Betroffenen oft gar nicht, spüren (sich) nicht mehr, was da über sie hereinbricht.

Dann ist es erforderlich, daß Betroffene wieder zu sich, zu ihren Gefühlen finden, um die Katastrophe überhaupt zu spüren, statt abzuspalten.

Schuldzuweisungen wären dann ein Indiz, daß der Weg zu sich noch nicht gut gelungen bzw. möglich ist.
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