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Männerkongress 2012
#36
(M)eine erste Zusammenfassung vom 2. Männerkongress (21./22.09.2012)

Der Männerkongress wurde mit etlichen Grußworten von allerlei Oberen der Uni-Klinik und den Veranstaltern eröffnet. Prof. Franz streute ein, dass in Finnland ein Gesetzgebungsverfahren läuft, Umgangsverweigerung in Strafrecht aufzunehmen. AGENS-Vorstand Kuhla würdigte das PALME-Konzept und dass es nun aber auch an der Zeit wäre die Probleme der Männer - in Verbindung mit den Kindern - in den Blick zu nehmen. Der Dekan meinte wohl, der gewählte Begriff „Männerkongress“ tauge zu provozieren, wäre aber, als „Teilaspekt“ zum Komplex „Gender“ durchaus legitimiert. Auch die ausgesprochen konservativ und schick aufgehübschte Gleichstellungsbeauftragte der Uni stöckelte zum Pult und stellte fest, dass in Düsseldorf jedes Jahr rund 1.000 Kinder von Scheidungen derer Eltern betroffen wären. Sie mahnte den Blick auf „die anderen“ zu bewahren – hatte wohl einige der Befürchtungen von einigen radikalen Gegnern aufgesogen, die im Vorfeld die Runde machten.
Auch BMin Schröder schickte eine Grußbotschaft (wenn auch nur reich an Worthülsen).
Keine Grußbotschaft schickten das Bundesforum Männer und das im BMFSFJ angesiedelte Referat 408 (Leiterin: Angela Icken).

Unter den Teilnehmern mehr Frauen, Studierende und Fraktionslose, als der mit Presseausweis lediglich am ersten Kongresstag anwesende Schmierfink G.esterkamp in seinem letzten in der taz platzierten Protestaufruf vor der Veranstaltung, der den Titel trug „Tabubrecher unter sich“ weis machen wollte.
Im Gegenteil wurde er, der noch eine Woche zuvor vor Ort ein paar wenige Wirrköpfe einstimmte und den Text zum Anti-Kongress-Flyer lieferte, ganz normal und unbehelligt hinein – und wieder hinaus gelassen. Dies nur als Hinweis, sollte er auf die nicht abwegige Idee kommen, sich als Opfer zu stilisieren oder gar zum Kongressteilnehmer aufzuschwingen.

Erkundung des Themas aus männlicher Sicht

Prof. Martin Dinges eröffnete mit seinem Beitrag zur Kulturgeschichte der Trennung den praktischen Teil des Kongresses.
Sein Ziel war offenbar zu entdramatisieren, denn er stellte heraus, dass die Geburtenrate in Deutschland seit 1871 sinkt und seit 2000 relativ stabil ist.
Von Trennung betroffene Kinder reagieren nach Geschlecht unterschiedlich (Anm.: was eigentlich gar nicht sein kann, wenn wir uns doch dem Grunde nach nicht unterscheiden). Mädchen pubertieren demnach früher und Jungen kommen später in den Stimmbruch. Jungen sind zudem Marken bewusster, womit deren Konfliktpotential in den jeweiligen peers (Gruppen/Cliquen) steigt.
Seit 1871 haben sich auch die pädagogischen Beauftragungen gewandelt. In 1871 wurde die Pflicht der Beschulung von Kindern auf die Eltern übertragen, ab 1919 wurden die Kinder direkt verpflichtet.
Das Kindeswohl wird bis heute bei der Mutter verortet, was im Laufe der industrialisierten Zeit zu einer kontinuierlichen Abwertung der Väter führte.
Trennungen sind historisch betrachtet nicht allgemein mit Verlust zu verbinden, sondern waren – und sind es auch heute noch - manchmal für die Kinder mit Zugewinn verbunden.
Der Begriff „Scheidungswaisen“ steht in keinem Verhältnis zu den vielen (Halb-)Waisen von früher, vermittelt ein Zerrbild und ist deshalb in Diskussionen nicht angebracht (Anm.: auf spätere Nachfrage hin: Der Begriff „Alleinerziehende“ durchaus).
Entsprechend Befragungen von Kindern (1992) sind Väter weniger vertrauenswürdig, wirken seltener annähernd. Jugendliche suchen zunehmend nach Vorbildern, wobei auch hier die Väter hinter den Müttern zurück fallen. Grund hierfür: Mütter sind bis heute näher an den Kindern dran, weil diese weniger arbeiten. Er plädiert in kritischen familiären Situationen für mehr systemische Angebote, für Kinder und Eltern.

Es folgte André Karger, mit einer Psychoanalyse der Trennung
- Ein komplexes Thema und ich weiß nicht wie ich das hier knapp zusammenfassen soll, denn es beginnt weit vor der Aufnahme der Beziehung, bei jedem von uns selbst.

Karger beschreibt die Liebe als Objektwahl und Wiederfinden eines verlorenen Glückes, das vormals die Mutter bescherte (Anm.: Ich erinnere mich anders) und schaffen/verinnerlichen einer Symbolik als Ersatz zum Verlorenen. Männer sind, aufgrund ihres notwendigen und schwierigeren Abnabelungsprozesses von der Mutter (Anm.: die Rollen lassen grüßen) insofern leichter narzisstisch zu kränken als Frauen, was der Männer Konfliktbereitschaft steigert. Liebe bedeutet aber auch das Aushalten von Konflikten und wenn es zu einer Trennung kommt, dann wird diese nie frei von Konflikten sein (Anm.: Innere und äußere). Diese Konflikte gilt es zu überwinden, nachdem erkannt wurde wo die Grenzen von einem selbst und dem Gegenüber liegen.

Bei einer Trennung sind alle Leidtragende

Prof. Gerhard Amendt – die Väter

- Hier gab es Folien, mit diversen pathologischen Befunden, die in Gruppen zusammengefasst werden konnten, nach Bildung und Einkommen der Väter. Amendt stellte heraus, dass die gesundheitlichen Probleme der Väter aus der Unterschicht insgesamt gravierender waren und selbstzerstörerischer, als die aus Mittel- und Oberschicht.
Er machte auch deutlich, dass Väter der Unterschicht sich zwar an institutionelle Hilfeeinrichtungen wenden (Jugendamt, Familienberatung), aber dort auch verstärkt wieder abprallen.
Die meisten Kontaktabbrüche (2/3 nach Scheidungen/ ¾ nach Trennungen), gehen von den Müttern aus und 18,3/26,3% der Väter entwickeln Ängste vor neuen Beziehungen.
Das gesellschaftliche Zusammenleben wird zunehmend feminisiert (Mutter - Kiga - Schule) und Väter sind als Identitätsstifter, insbesondere der Söhne nicht ausreichend anwesend.
Männer sind gewalttätig, Frauen nicht und gute Väterlichkeit wird als gute Mütterlichkeit verstanden.
Häusliche Gewalt ist symmetrisch verteilt (Anm.: Da freute sich der G.) und jede dritte Trennung ist mit Gewalt verbunden (Bezug Murray A. Strauss).
Unterstellend und ausgehend, dass Männer und Frauen in gleichen Situationen annähernd gleich empfinden und eine Befragung von Frauen hierzu nicht vorliegt, interpretiert Amendt eine Befragung von Männern (64,4% sagten „Sie hat angefangen“) als Zerrbild und mit Sicherheit überhöht, aufgrund der Konfliktsituation, aber als vermutet das Ergebnis ähnlich hoch und gleichwohl überhöht auf Seiten der Frauen.

Auszeit - Später mehr!
[Edit: Satzvervollständigung]
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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Nachrichten in diesem Thema
Männerkongress 2012 - von Bluter - 07-02-2012, 23:58
RE: Männerkongress 2012 - von blue - 08-02-2012, 00:14
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