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Studien und Erfahrungen zum Wechselmodell
#45
(02-11-2013, 23:34)wackelpudding schrieb: Falls denn diskutiert werden soll: Das wäre dann so ´ne Art Leitsatz für alles, was eindeutig der Sphäre des jeweiligen Elternteils zuzuordnen ist. Darüber hinaus wird es einen Bedarf des Kindes geben, auf den Tragbarkeitserwägungen zur Anwendung kommen müßten. Ob man den Bereich eng oder weit faßt, hängt davon ab, inwieweit man die indirekte Subventionierung des wirtschaftlich schwächeren Elterteils (Bsp.: "Mama, heute mußt Du nicht kochen - heute gehen wir von Papa´s Geld essen...") will - als nachbeischläfliche Solidarität sozusagen...

Von Leitsätzen bin ich noch meilenweit entfernt. Mir tun sich bisher nur Fragen auf, die mir nur selten hinreichend beantwortet werden.
Bisher erkenne ich auch nicht, dass es zwingend notwendig sei, direkt oder indirekt "nachbeischläfliche Solidarität" leisten zu müssen.

Zitat:Eltern, die das Kind hälftig betreuen und Naturalunterhalt gewähren, verdienen monatlich 2500 Euro (Vater) und 1500 Euro (Mutter). Sie regeln, dass die Mutter das Kindergeld bekommen soll. Sie zahlt sämtliche Bekleidung und Kindergartenkosten, zusammen 285Euro. Der Vater zahlt monatlich 130 Euro für die Allergiebehandlung des Kindes und 150 € an die Mutter. Im Übrigen trägt jeder die bei ihm anfallenden Betreuungskosten.

Mir scheint auf den ersten Blick, dass dieses Beispiel einer Kontrolle nach den allgemeinen Grundsätzen standhalten könnte – im Streitfall hat dies das Familiengericht im Rahmen eines Kindesunterhaltsverfahren zu überprüfen.
(Scheiwe S.21)

Man kann an das Thema – frei von formaljuristischen Sichtweisen – ganz anders herangehen.

Zum obigen Beispiel wäre ggf. die Frage zu stellen, aus welchem Grund die Mutter lediglich 1500€ verdient und nicht 2500€, wie der (festgestellte oder anerkannte) Vater?
Nach obiger und „den allgemeinen Grundsätzen“ entsprechender Vorgehensweise wird auch nur auf das Geld geschielt, das der besser verdienende Elternteil erwirtschaftet.
Das Kind und dessen angeblich bevorstehende Unwohl werden überwiegend nur vorgeschoben, um Mitleid zu erheischen und die Zahlbereitschaft zu steigern.
Am Ende der obigen - und möglicherweise rechthaberisch abgesegneten Geldverschieberei - hat die Mutter 49€ mehr auf ihrem Konto ((1500€+184€+150€)–285€=1549€), der Vater 280€ weniger (2500€-150€-130€=2220€). Wozu und warum? Mir ist das bisher nicht klar.

Was, wenn die Mutter seit langen Jahren lediglich 70% arbeitet (weil sie es so entschieden hat) und der Vater 100%?
Was wäre schlimm daran, wenn das Kind bei einer zu 70% erwerbstätigen, ggf. unterqualifizierten Mutter halt nur morgens Weiß- und abends Graubrot serviert bekäme, beim 100% erwerbstätigen und ggf. besser qualifizierten Vater frische gemischte Zutaten vom Wochenmarkt?
Das Kind würde in zwei Welten leben. Die eine Welt wäre einerseits geprägt von materieller Bescheidenheit (ggf., aber nicht zwangsläufig: Mehr persönliche Zuwendung), andererseits von materiellem Wohlstand (ggf., aber nicht zwangsläufig: Mit Abschlägen bei persönlicher Zuwendung). Wäre es für das wechselnde Kind nicht gar von Vorteil, wenn es auf dieser Grundlage seinen eigenen Weg selbst wählen könnte, aufgrund erlebter Bandbreiten? Trägt da etwa wer die Befürchtung in sich, die Mutter könnte als Vorbild aufgrund ihrer Erwerbsbiografie eine Abwertung durch das Kind erfahren? Worauf gründet das rein monetäre Interesse, von Seiten einiger „ExpertInnen“ wirklich? Und warum wird in solchen Beispielen immer der betreuungsbereite Vater als besser verdienender Elternteil bemüht?
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)
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