09-10-2011, 13:04
(09-10-2011, 11:58)Skipper schrieb: Die Punkte helfen NICHT beim tieferen Verständnis der Ursachen, der Phänomene, der zugrundeliegenden inner-personellen Dynamik und der zwischen-personellen Verwicklungen.
Das ist richtig. Wie häufig ist borderline die vom kranken Menschen akzeptierte Oberfläche für eine bipolare Störung mit psychotischen Schüben? Und was liegt ggf. darunter? Aber ich denke, dass ist hier nicht so sehr das Thema. Wichtig wäre m. E. der Hinweis, dass ein Partner als Teil des vom borderliner geschaffenen krankhaften Systems nicht in der Lage sein dürfte, diesem wirklich zu helfen; im Gegenteil alles Bemühen kann in die Vermehrung von Auslösern einmünden.
(09-10-2011, 11:58)Skipper schrieb: Für Angehörige sind die 9 Punkte wenig hilfreich, ja, ich möchte sogar behaupten, sie sind schädlich. Denn sie verleiten dazu, den an BPS leidenden Menschen zu pathologisieren und können so das System 'anheizen' und direkt in die Katastrophe führen.
Was die Willkürlichkeit von Pathologisierungen angeht, ist das tatsächlich eine Gefahr: http://de.wikipedia.org/wiki/Pathologisierung. Aber m. E. eher in die Richtung, dass borderliner dies in Bezug auf ihre Partner anwenden. Insofern können die neun Punkte Partnern und Angehörigen helfen sich zu positionieren, was ver"rückt" sein könnte. Und natürlich führen deren "Selbstschutzversuche" tiefer in den Konflikt, nicht jedoch in die Katastrophe sondern nur in die Offenlegung der vom borderliner gelebten Katastrophe.
Wer nicht taktet, wird getaktet...