(05-10-2014, 09:14)p schrieb: Klappt das mit dem "sich entziehen" des Partners immer? Oder kommt es auch vor, dass du dann noch wütender wirst, statt mit dem Hund einen Spaziergang zu machen?Moin.
Wo setzte die Therapie an, hat es was gebracht? Hast du auch Medikamente gegen einige Symptome genommen, Depressionen und Wutanfälle?
ad 1:
iom beschreibt oben, daß die Wut großer wird, wenn (ich übersetzte mal) die ableitende Projektionsfläche fehlt.
ad 2:
iom beschreibt das 'innere Kind' als bewährte Methode, ungeliebte und abgespaltene Anteile zu akzeptieren und wieder zu integrieren.
Ich kenne es so, daß Therapie von leichteren BPS im Wesentlichen genau darauf zielt:
- in die Lage kommen, sich das Grauen der frühen Jahre überhaupt ansehen und auszuhalten zu können (sich wieder spüren)
- diese Geschehnisse als Teil des eigenen Leben anzunehmen und damit Schritt für Schritt zu entgiften (bearbeiten)
- erkennen, welche Auswirkungen das auf Beziehungen und die konkreten Partner hat (sich einfühlen in andere)
iom beschreibt mE recht gut den Grenzübertritt 'Borderline', wenn die eigene Abwehr geschwächt und nicht mehr in der Lage ist, sich von der Grenze fern zu halten, jenseits der die psychose-nahen und damit unkontrollierbaren Vorgänge ablaufen.
Mein Eindruck ist, daß iom auf seinem Weg schon recht weit gekommen ist.
Ich empfinde größten Respekt diesen Menschen gegenüber, die sich unter größten (uU lebensgefährlichen) Anstrengungen und Schmerzen dem vergangenen und tief eingeprägten Grauen stellen und Wege finden, mit sich und der Umwelt verträglicher umgehen zu können....
und auch jenen Menschen gegenüber, die Menschen mit BPS auf ihrem Weg hilfreich begleiten (können).
Schwerstarbeit auf beiden Seiten.
S.
Geht die Sonne auf im Westen, muss man seinen Kompass testen.