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Interdisziplinäre Praxis wird angeboten
#1
Auf die Schnelle eingestellt, muss gleich los:

In der Printausgabe des Hamburger Abendblattes ist heute ein großer Artikel erschienen, der auch online verfügbar ist:

Scheidung bedroht psychische Gesundheit am stärksten
Schnelle Hilfe für Trennungskinder


Weiterführender Link:

Zentrum für interdisziplinäre Familienkonzepte
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#2
Sehe ich kritisch. Es steht wieder einmal Mediation drauf und Anwälte sind drin. ZIF sieht für mich wie eine Anwaltskanzlei von zwei Frauen aus, die sich noch einen Doktor dazugeholt haben ("Kooperation") um einen lukrativen Business aufzumachen. Der Artikel in der Zeitung ist pure PR, gespickt mit Buzzwords aber wenig Inhalt.

Gegen Figuren, die ihr Leben lang Anwalt waren und damit Teil der Rechtsindustrie, die seit ihrer Ausbildung "juristisch" zu denken haben, habe ich riesiges Misstrauen, wenn die sich nun als Mediatoren betätigen wollen. Gerade die Abwesenheit der Juristerei und ihrer Denkschematas ist eine Voraussetzung für einen Mediator.

Es gibt selbst in Deutschland genügend Mediatoren mit therapeutischem oder psychologischen Hintergrund. Wieso sollte man sich dann mit Anwälten einlassen, die nach ein paar Kursen im Geschäft mitmischen wollen? Das ist Kruschels normaler Arbeitsplatz: http://anonym.to/?http://www.greeve.de/c...&Itemid=18
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#3
Zunächst war mir der Artikel nur so aufgefallen und nach der eben erfolgten Lektüre kann ich zwar deine Kritik durchaus nachvollziehen und teile gar dein Misstrauen, sehe es aber nicht so extrem wie du.
Ich nahm die publizierte Problematik mehr wahr, als den angebotenen Lösungsansatz.
Wer wen in welcher Absicht wann hinzu zog um was zu erreichen werden wir eh nicht erfahren, sondern ist unserem Glauben überlassen.

Was Heike Ingwersen-Herrmann betrifft, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die ein eigenes ernsthaftes Interesse an dem Thema hat.
Sie ist keine Fachanwältin wie ihre Mitstreiterin Kruschel-Domizlaff und ist scheinbar nicht tätig in derer Sozietät.
Sie hat nach eigenen Angaben drei Kinder aus bestehender erster Ehe und war wohl einige Zeit raus aus dem Job.
Sie verfasste einen eigenen Artikel über Familienarbeit und stellt hohe Ansprüche an sich und vielleicht auch an andere - "Leistungsträger" liest man in jedem Absatz.
Erziehungstrends

Ob Schulte-Markwort noch unbedingt einen Nebenjob benötigt, um sich seiner eigenen Vaterrolle zu entledigen weiß ich nicht aber um Geld wird´s bei ihm eher nur nebensächlich gehen.

Kruschel-Domizlaff kann durchaus eher so geartet sein wie meine Scheidungsanwältin; die war tough, voll emanzipert und somit alles andere als mütterlastig. Ihr Auftreten und ihre Korrespondenzen hoben sich weit von jener platten agitatorischen der Gegenseite ab.

Was für Schlagwörter würdest du denn einer noch immer weitgehend unbekannten Form der Streitbeilegung beifügen?
Immehin ist der gesamte Artikel zunächst kindlastig und mit "Das Wechselmodell ist unser Favorit" wirst du kaum Vorschuss-Lorbeeren von mindestens einer Partei ernten.

Ich finde, es ist ein Anfang.
Dafür groß aufgemacht und so geschrieben, dass auch Peggy und Ronny, die über und um Maurice und Melina zanken, diesen Artikel ansatzweise verstehen können.
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#4
p. hat voellig recht. es sind und es bleiben anwaelte die damit eine neue geldquelle erschliessen wollen. der finanzielle erfolg steht hier im vordergrund. anwaelte die sich nun mehl auf die stimmbaender schmieren sind schmierig!
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#5
(12-11-2009, 20:17)Bluter schrieb: Was für Schlagwörter würdest du denn einer noch immer weitgehend unbekannten Form der Streitbeilegung beifügen?

So etwas: http://www.system-familie.de/mediation.htm - könnte so etwas eine Anwältin schreiben, die einen Kurs in Mediation gemacht hat?

Das folgende hat jedoch überhaupt nichts in einem Artikel über Mediation zu suchen: "Auch deswegen ist mein Ziel als Anwältin, die Streitigkeiten nicht zu führen, sondern zu beenden", sagt Kruschel-Domizlaff." Dieses "Beenden" durch Juristen kennten wir doch nur zu gut und auch diesen abgegriffenen Satz kennen wir, er steht wahrscheinlich auf jeder Anwaltsseite. Mediation und Anwaltsein schliesst sich aus. Die Dame kennt doch jedes gesetzliche Detail. Könnte sie sich überhaupt so weit zurücknehmen, dass die eine elterliche Einigung auch dann unterstützt, wenn sie nicht diesen (schwachsinnigen) Gesetzen entspricht?

Es gibt wahrscheinlich eine grössere zweistellige Anzahl Mediatoren in Hamburg. Einige Anwälte können vielleicht auch gute Mediatoren sein. Aber der langjährige juristische Hintergrund verringert diese Chance. Wieso um alles in der Welt sollte man sich Juristen als Mediatoren nehmen, wenn man auch Therapeuten oder Vollblut-Mediatoren haben kann? ZIF ist übrigen kein Mitglied im Bundesverband Mediation. Kruschel hat keine Mediationqualifikation in ihrer Vita, Schulte auch nicht, Ingwersen schreibt nur von einer "Zusatzausbildung Mediation", aber nicht was für eine. Ein Volkshochschulkurs? Wieso so sparsam mit Angaben über Qualifikation?
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#6
Wenn nun die Schmiere die Kontrahenden schnurstracks an der Kanzlei vorbeischliddern lässt, weil diese sich über solche Publikationen besinnen, dann wäre dies doch ein positives Ergebnis!?
Ob nun PR in eigener Sache oder nicht, regelmäßig publiziert und konsumiert erreicht das Thema auch auf diesen Wegen sein Ziel.

Mein Fokus liegt auf dem Kern der Sache, zu vermitteln, dass die Kids immer die angeschissenen sind, wenn die Alten sich nicht einkriegen.

Dass die hier angebotene Praxis nicht aus der obersten Schublade sein kann, weil diese Praxis unvollständig und somit unrund ist, ist mir bewusst.
Hier wird vorausgesetzt, dass sich die Kontrahenden bereits dahingehend einig sind, die Kinder ins Zentrum der Überlegungen zu setzen, was Peggy und Ronny nur selten gelingt oder mindestens bereit sind sich dahingehend anleiten zu lassen.

Alles Zinnober, solange Mediation im Extremfall aufgrund seiner Freiwilligkeit zum Scheitern verdammt ist. Das hatten wir bereits mehrfach thematisiert.

Abgerechnet wird im Streitfall ebenso wie im Fall einer einvernehmlich getroffenen Vereinbarung und ein Stück weniger Psychoterror wäre mir allemal lieber als immer noch einen haltlosen aber aufregenden Vorwurf mehr ins Haus zu bekommen.

Zugegeben; in der hier angebotenen Konstellation fehlt mindestens einer Partei der Rückhalt.
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