"Es besteht Haftbefehl"

[malko]

Ihr seid ja alle niedlich! Wenn die STA erst einmal so einen Strafbefehl ausgestellt hat, sieht die Welt ein kleines bischen anders aus. Man muss die Verjährungsfristen abwarten, kann seine Kinder nicht sehen und ist im Kern in old Germany zerstört - vermutlich auch in Europa. Da ist es erst einmal egal, ob es einem tatsächlich gut geht oder nicht - der brutale Abriss von der Heimat reicht aus, um einen völlig fertig zu machen. Ich weiss nicht, wie ich persönlich auf so einen Mist reagieren würde - neben meiner Tochter, ein Grund dafür, dass ich mich noch im Land der Käsemacher befinde.

Die Welt mag zwar ein wenig anders aussehen, aber das anders kann auch durchaus positiv sein. Man hat einen wirklichen Grund, sich zB Deutschland nicht nähern zu müssen, es sei denn man will die Strafe auf sich nehmen, aber für sowas bin ich zB persönlich viel zu stolz. Ich verstehe mich auch nicht mehr als Flüchtling sondern als jemand der sein Glück selbst in die Hand nimmt. Wenn jemand meint mit mir etwas zu besprechen zu haben, dann kann er das gerne fordern - aber dann spielen wir nach den allgemein gültigen Regeln zwischen Menschen und nicht nach einer künstlich geschaffenen Rechtslage, die jemand anderen klar bevorteiligt. DAS ist in meinen Augen, was man durch den Ausbruch aus dme System wirklich erlangt, eine Chancengleichheit. Man muss sich auch gar nicht verstecken, man kann die Systeme beugen - nach 5 Jahren Auffenthalt gibt fast jedes Land der Welt eine Möglichkeit, sich durch diesen Staat und seine Rechte schützen zu lassen, die Möglichkeit eine neue Staatsbürgerschaft anzunehmen. Man kaann davon durchaus gebrauch machen, denn sind wir mal ehrlich, was bringt es einem einem Staat anzugehören, der einen knechten oder ausrauben will?
Zum Glück gibt es genug Länder in denen es einem nicht schlechter geht, wenn man erstmal der psychischen Belastung entkommen ist, geht es mit einem auch sehr schnell wieder bergauf, so ging es mir zumindest. Alles weitere muss man dann einfach auf sich zukommen lassen, aber ich lebe jeden Tag als könnte es der letzte sein und das war in Deutschland vollkommen anders - da regierten Ängste und Bedenken den Alltag.
Heute habe ich keine Angst mehr, ausser vielleicht um den Verbleib meiner Tochter, die ich sowieso nicht sehen sollte und mich auch in Deutschland auf den Staat verlassen sollte, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Diese Situation hat sich nun gefestigt, der Staat muss auch sämtliche Sorge tragen, nicht nur ich die finanzielle.

Ich kann nur darauf vertrauen oder hoffen, dass sich für meine Tochter alles zum Guten wendet und wenn irgendwann mal jemand vor mir stehen sollte, der mir sagt er sei meine Tochter, dann soll es so sein, aber dann werde ich soweit emotional entfernt sein, dass mir das auch nicht das Genick bricht noch mich sonst in irgendein Loch ziehen wird. Ich habe mir geschworen los zu lassen, einen Neuanfang zu starten auch wenn dieser erzwungen war - aber ich lasse mich nicht abermals Brechen oder auch nur in irgendeiner Form versklaven.

Ich habe Detlefs Rat befolgt und mich bisher nicht zu erkennen gegeben, das werde ich auch so beibehalten - nicht aus Angst sondern um erst gar keine Angriffsfläche zu liefern für mögliche Störenfriede.

Wer glaubt er handle aus Heimweh - der sollte sich mal überlegen, was in Deutschland aus seinem Heim gemacht wurde und dann noch mal drüber nachdenken, ob das wirklich noch die Heimat ist, die man mal als positiv definiert hat.

wollte eigentlich keinen Roman schreiben, daher höre ich hier jetzt mal auf, ich denke ich habe meinen Standpunkt klar gemacht und jedem der darüber nachdenkt es dem ein oder anderen von uns gleich zu tun kann ich nur dazu ermutigen, wenn er seinen Frieden wieder haben will - aber dafür muss man sich sicher sein, loslassen zu wollen und das bedeutet auch was es heisst.