Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Trennungskinder : Welche Sorgen haben Sie?
#4
Kannst du mir erklären was einer autodidaktischen Erziehung abzugewinnen ist?
Erziehung ist nicht allein auf Tischdecken, Brotschmieren oder den eigenen Unrat (als Folge mangelnder Zuwendung aus dem Bett selber zu waschen) zu beschränken.
Erziehung beinhaltet auch eine respektable Portion an Sozialisierung, die sich nicht darauf beschränken kann, dass ein Kind bei Tisch still sitzt und mit Besteck zu essen lernt.
Sozialisation ist das erwerben von Fähigkeiten, die es dem Kind ermöglichen im späteren Leben Kontakte nicht nur zu knüpfen sondern auch zu pflegen und dauerhaft zu erhalten.
Zur Pflege von Kontakten gehört auch keinesfalls der häufige Umzug und da hatten mal - wohl in einem Anflug von Empathie - die Gesetzgeberinnen mal ein Einsehen, indem diese etwas von "Lebensmittelpunkten" und "gewohntem Umfeld" faselten.
Mag sein, dass die den Zusammenhang mittlerweile selber wieder vergessen haben, aber so war es mal.
Dass die häufigen Umzüge auf die jungen Menschen kaum oder vernachlässigbar geringe Auswirkungen haben würden kann nicht pauschal stimmen.
Jim (James Douglas) Morrison, seinerzeit Sänger der Ami-Kapelle The Doors, litt offenbar wie ein Hund, unter dem strengen Regime des selten anwesenden Vaters (Soldat) und den vielen Umzügen (Hopkins/Sugarman - Keiner kommt hier lebend raus) und er war bereits 1971 hinüber, mit 27 Jahren.
Diese Biografie ist im Hinblick auf unser Thema wirklich lesenswert.

80% der amerikanischen männlichen jugendlichen, die einsitzen, sind ohne Väter aufgewachsen.
Die Tendenzen gehen in Europa langsam in die gleiche Richtung und wenn ich die Häufigkeit von Vaterlosigkeit mit den sich in Europa häufenden Umzügen addiere, komme ich zumindest quantitativ auf vergleichbare Werte - Zufall?
Hast du eine Quelle, für deine eingestellte Annahme, dass die häufigen Umzüge keine Auswirkungen auf die Kids hätten?

Ich bin auch kein Freund eines Kampfes um den ständigen Aufenthalt des Kindes, wenn die Eltern sich nach einer Trennung um das Kind zoffen und es suggestiv dem Kind überlassen wo es denn wohl lieber wäre.
Beispiel:
Meine Tochter war gerade drei Wochen bei mir.
Sie wollte nicht zu ihrer Mutter zurück, weil es ihr hier ach so toll gefiel.
Klar, mir auch und seit sie wieder weg ist, fehlen wir uns.
Was aber soll´s und würde es dem Kind bringen, wenn es später dauerhaft bei mir leben wollte?
Was dem Kind immer fehlen wird, ist das elterliche Wechselspiel, bei Freud´ und Leid.
Es fehlt der wichtige spontane und direkte Zugriff auf den anderen Elternteil, weil die Mutter es vorzog das Weite zu suchen, um gerade meinen Einfluss auf unser Kind möglichst weitgehend zu minimieren.
Obgleich also beide Elternteile verfügbar sind, sind sie es nicht in dem Maße, das dem Kindeswohl am besten entspricht.

Ich bin der Überzeugung, dass es dem Kindeswohl am ehesten dienlich wäre, würden die Gerichte den ortsgebundenen Lebensmittelpunkt des Kindes stärker in den Vordergrund stellen und die Eltern verpflichten maximal soweit auseinander zu ziehen wie dies wirtschaftlich und zum Wohl des Kindes vertretbar ist.
Wenn ich als Vater verdonnert werde neben dem Kindesunterhalt auch Betreuungsunterhalt zu zahlen, dann darf eine Mutter nicht einseitig den Lebensmittelpunkt soweit verschieben, dass die Kontakte zum Vater erschwert werden.
Dem Kind blieben weitgehend beide Elternteile und Freunde/Bekannte erhalten, was das erwerben von Bindungstoleranzen überhaupt erst ermöglicht.

Justizia ist an dieser Stelle bereits und bedauerlicherweise besonders blond, weil sie heute eine kinderlose Lesbe ist und somit diese notwendige Bindungstoleranz bereits an der Tür zum Gesetzgebungsverfahren an der Garderobe abgab.

Was den ständigen Aufenthalt betrifft, kann ein 14jähriges Kind einem gerichtlichen Beschluss durchaus widersprechen, was zu einem gewissen Grad einer Mitbestimmung entspricht, aber ich bin halt kein Fan von solchen Wegen - nicht generell.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Trennungskinder : Welche Sorgen haben Sie? - von karlma - 19-07-2009, 08:01
RE: Trennungskinder : Welche Sorgen haben Sie? - von Bluter - 19-07-2009, 08:48

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  erst zahlen - dann sorgen! Ibykus 22 21.763 15-03-2011, 21:32
Letzter Beitrag: Ibykus

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste