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Trennung unvermeidlich - Unterstützung in Vorbereitung
#1
Hallo Forengemeinde,

bin in der Lage, dass eine Trennung unvermeidlich scheint. Die FAQ habe ich durchgelesen und vieles beherzige ich, zu manchen Details bräuchte ich aber ein Fremdbild. Heute erst mal zu meinem Verhalten (siehe unten.)

Einleitend ein paar Dinge um was es geht und wo ich stehe.
Ein Kind um die 3 Jahre, Hausdrache ist unausstehlich und es gibt ständig Streit über große Dinge wie auch kleine. Vor ca. 1 Jahr (!) bei einem Streit ihre Ansage: "Dann trennen wir uns und Du zahlst!. Aber ich ich bin nicht wie die anderen Mütter du darfst MickeyMaus alle 14 Tage sehen." In Gesprächen zuvor und auch danach stellt sie sich klar gegen gemeinsame Betreuung, also WM. 
Glückliche Fügung: Aufgrund dieser Aussage bin ich auf jemanden gestossen der mich aktuell äußerst gut auf Thema Umgangsstreitigkeiten, ABR, SR, Gewaltvorwürfe etc vorbereit, aber eben nicht den Rest (v.a. Geld). Der meinte auch, ich müsse unbedingt durchhalten bis MickeyMaus im Kindergarten ist. Das klappt soweit, das Leben wird weiterhin als HappyFamily gelebt.

Die Drachenpsyche ist sehr stark eine narzistische PS, grandios-maligne und das ist ein riessen Problem für die anstehende Trennung.

Paar Fakten: 
- Einkommen ca 4k pro Monat netto, Frau 200Euro mehr
- Ich Teilzeit 80%, Frau  100%, bald 82%, Elternzeit waren wir jeder ca halbes Jahr
- Verheiratet seit 5 Jahren, Haus gekauft, jeder 50% im Grundbuch, jeder tilgt seinen Schuldanteil.
- Betreuung Kind: Hab ne Schablone (FAQ!) - Bin ohne Kita bei etwa 55% oder anderes: 3 Tage ich, 2 Tage Frau, Wochenende etwa gleichverteilt.
- Unter der Woche gehe ich auf den Spielplatz, Frau hat keine Zeit dafür
- Arzttermine mache ich so zu 80 %
- Soziales ist kritisch: Familie ist bei mir 0, Freunde alle über Frauchen; Bei Frau nur wenig Familie, aber immerhin. Playdate-Kontakte rund um Kita knüpfe ich, Frau schnappt mir dann die Kontakte weg (Frauen unter sich halt, und die Papis arbeiten alle).


Fürs Erste - Tipps zu meinem Verhalten in der Familie:
- MickeyMaus hängt mehr an mir, seit etwa 1,5 Jahren. Wenn sie Nachts Angst hat -> Papa. Wenn Sie sich von Mama nicht beruhigen lässt (Trotzphase), Papa regelt. 
- Der Drache ist an sich herzlich im Umgang aber oft überfordert ("Mickey, du nervst!"); Sie kotzt im Strahl, wenn Mickey statt zu ihr zu mir will
- Wenn Streit: Mein Drache nimmt keine Rücksicht auf MickeyMaus und streitet und schreit hemmungslos vor dem Kind (so 1xpro Woche). Ich bleibe immer ruhig, nie aggressiv!
- In manchen Streitsituationen ist Mickey dann so eingeschüchtert, dass keine Regung oder Mucks kommt. Und der Drache nimmt dann Mickey auf den Arm und sagt deutlich: "Du darfst nicht zu diesem bösen Papa", "Der Papa ist böse". Oder zu mir: "Sag ihr was Du falsch gemacht hast, sonst bin ich die böse."
- Meine Form der Erziehung: Liebevoll, erklärend, Grenzen ja aber wohl dosiert (Achtung, subjektiv)
Meine Frage: 
- Auf was soll ich in meinem Verhalten achten? Welche Fehler kann ich begehen? Was kann ich gutes tun?
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#2
Sieht finanziell deutlich besser aus als bei den meisten anderen Trennungspaaren. Zum Glück verdient sie selber und ist 100% im Beruf. Solange diese Verhältnisse so bleiben, spielt die Zeit für dich, nicht gegen dich. Versorgungs- und Zugewinnausgleich steigen nicht, Gründe für Unterhaltspflichten auch nicht. Je länger du mit ihre und Kind im Haus wohnst und je mehr das Kind mit fortschreitendem Alter selbst soziale Kontakte knüpft, desto mehr ist der im Vorteil, dort bei einer Trennung dort wohnen bleibt. Kontinuitätsprinzip. Dein Vorteil ist auch, dass noch nicht offen zerbrochen ist, du hast noch kleine Gestaltungsmöglichkeiten im Trennungsgeschehen.

Beim Kind bist du noch weit entfernt davon, gegen den Willen der Mutter das Kind weiterzubetreuen oder ein Wechselmodell nicht nur zu fordern, sondern auch zu bekommen. Pluspunkte für dich ist u.a. die Überforderung der Mutter, das könnte ihre Lust dämpfen, die Geiselnahme des Kindes durchzuziehen. Solche Mütter machen gerne auf stolz und Alleinerziehend, behalten formal 60% der Betreuungszeit, real 51%. Damit kann sie sich Alleinerziehend nennen, liegt eine Stufe höher auf dem Opfersiegertreppchen und Dank den Vollpfostenrichtern vom BGH kann sie auch voll Mindesunterhalt kassieren. Unterhalt für sie selber wird ab 3 Jahren Kindesalter kein grosses Thema sein, wenn sie vorher 100% gearbeitet hat. Sie kann zwar ein bisschen Teilzeitlern und damit Unterhaltsansprüche generieren, aber das wird befristet sein. Du wirst das tragen können.

Um das alles zu durchbrechen müsste das Kind 12, besser 14 Jahre alt sein und du dir wollen, das deutlich äussern. Ab zehn Jahren wird sein Wunsch wichtiger.
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#3
(12-05-2024, 16:40)p__ schrieb: Beim Kind bist du noch weit entfernt davon, gegen den Willen der Mutter das Kind weiterzubetreuen oder ein Wechselmodell nicht nur zu fordern, sondern auch zu bekommen. 

Wann könnte weit entfernt in weit genug umschlagen, so nach Einschulung?

(12-05-2024, 16:40)p__ schrieb: Pluspunkte für dich ist u.a. die Überforderung der Mutter, das könnte ihre Lust dämpfen, die Geiselnahme des Kindes durchzuziehen. Solche Mütter machen gerne auf stolz und Alleinerziehend, behalten formal 60% der Betreuungszeit, real 51%. 
(12-05-2024, 16:40)p__ schrieb: Um das alles zu durchbrechen müsste das Kind 12, besser 14 Jahre alt sein und du dir wollen, das deutlich äussern. Ab zehn Jahren wird sein Wunsch wichtiger.

Sie ist ne Mischung aus regretting motherhood und perfekte Mutter nach außen. Wenn es so weiter geht wie bisher, rasseln die beiden dann ab der Frühpubertät massiv aneinander. 
Tatsächlich ist es für mich ne denkbare Option recht früh ein Modell mit ca. 40/60 anzustreben, ihr den 'Sieg' zu überlassen, und mich in der restlichen Zeit auf mich selbst zu konzentrieren sowie Füße still halten. 
Ob Mickey dann z.B. mit 12 nen Wechsel zu mir macht habe ich auch schon überlegt. Aber das ist noch so weit weg, hängt ja auch davon ab wie sich das Kind bis dahin entwickelt hat (erziehung, charakterlich, Wesen, ganz die Mama).
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#4
(13-05-2024, 08:22)T__ schrieb: Wann könnte weit entfernt in weit genug umschlagen, so nach Einschulung?

Ein echtes Wechselmodell gegen unwillige Richter, Tricks der Mutter durchzusetzen hat dieselben Voraussetzungen wie ein kompletter Wechsel oder Verbleib es Kindes zu dir, ab zehn Jahren Kindesalter beginnen die Chancen, ab 12 werden sie deutlich, ab 14 sehr gross.

Das Verhalten der Mutter ist aber völlig unberechenbar, auch das des Richters. Es kann auch jetzt klappen, hier und heute. Es kann sein, dass Mutti aus der erkalteten Ehe heraus einen neuen Liebhaber findet und das Kind plötzlich nicht mehr wichtig ist für ihre Show und ihr Selbstverständnis. Es gibt durchaus auch aufgeschlossene Richter, es kann einfach alles passieren. Familienrecht ist zum Grossteil reines Würfelspiel. Teuer, folgenreich, aber Würfel.

Wenn du ein 60/40 Modell hinbekommst, du selbst damit erstmal zufrieden bist und Mutti da wirklich mitzieht, weil sie erkennt dass das nur Vorteile für sie bringt, sie alles andere strikt ablehnt, dann mach das unbedingt. So wahrst du dir am besten die Chancen, das irgendwann auszuweiten, weil Mutti nämlich feststellen wird, dass das Kind auch mit 60/40 immer noch lästig ist und sie damit keine gefeierte Muttertags-Mutti wird. Und mit der Zeit wird das Kind selbst davon wegdrängen. Was du damit machst ist, einen teuren Blechschlüssel zu kaufen, der aber vielleicht ein Kästchen aufschliesst, in dem der Silberschlüssel für grössere Werte liegt. Das Wechselmodell oder das Kind allein zu haben wäre noch mehrere Jahre lang ein Goldschlüssel, der sich aber bei Benutzung in der deutlichen Mehrheit der Fälle als vergoldetes Blei herausstellt, das so weich ist dass er bei Benutzung zerknüllt wird und auch noch das Schloss unrettbar blockiert.

Der wichtigste Punkt wäre, dass ihr auch nach einer offenen Trennung nicht zu weit auseinander wohnen bleibt. Ziehst du oder sie ausserhalb des öffentlichen Nachverkehrs weg, macht das alles sehr viel schwieriger. Wenn sie meint, weit wegzuziehen und das Kind mitnimmt, dann siehst du alt aus. Dann sofort Gericht, auch wenn das schwache Chancen hat, aber besser das wie gar keine.
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#5
Darf ich dich mal was fragen? Wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Wann hast du gemerkt, dass ihr euch doch nicht mehr gut versteht? Bzw. Wann fing das an, dass sie ihre schlechte Seite gezeigt hat?

Frage das, weil ich mich oft selbst frage, was man als Mann oder auch Frau vor der Ehe oder vor der Entscheidung gemeinsam Kinder zu zeugen machen kann, um das so gut wie es nur geht vorher zu sehen? Zu 100% wird man das nicht vorher sehen können, ok, aber wie kann man das bestmöglich einschätzen?
Wie war eure Beziehung vor der Ehe? Lief da wirklich immer alles perfekt? Wart ihr lange zusammen vor der Ehe? Oder war es so, dass du sagst "ja, es lief gut, aber da waren schon einige Warnsignale dabei". Warnsignale, die du entweder nicht verstanden hast zu der Zeit oder auch ignoriert hast, weil der Wunsch nach einer Familie da war.
Mir hat mal ein slawischer Kumpel gesagt, dass man bei einer Frau auch auf die Beziehung/das Verhalten zum Vater achten soll. So würde man sehen, ob sie männliche Rollen respektiert. Finde das nicht ganz abwegig. Ich persönlich finde, dass man einen guten Blick auf die Eltern/die Familie werfen soll. Intakte Familie? Gute Familienverhältnisse? Streit in der Familie? Getrennte Eltern? Ich weiß, pauschale Aussagen sind nie richtig. Aber trotzdem...

Wie merkt man noch vor dem Ganzen, dass man kompatibel zu einander ist?
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#6
Das sind sehr gute Punkte, die du da ansprichst.

Im Nachhinein gab es auch bei mir viele Warnsignale, die ich übersehen habe oder nicht sehen wollte. Teilweise waren die Signale auch ambivalent.

- Ihre Eltern sind geschieden.
- Guter Kontakt zum Vater, schlechter Kontakt zur Mutter.
- Starke Stimmungsschwankungen.
- Schwarz/Weiß-Denken.

Ich war mit der Mutter unseres Kindes über 10 Jahre zusammen, davon über 8 Jahre zusammen gewohnt. Anfangs war es ein Lovebombing, die große Liebe für uns beide. Ich war ihr erster Freund. Sie war die ganze Zeit wie ein Chamäleon, immer wieder schaffte sie es mich wieder einzufangen und einzulullen.

Die Veränderung kam schlagartig mit der Schwangerschaft, dann eine weitere Welle als das Kind da war. Endgültig vorbei war es, als ich bestand dass sie wie vereinbart wieder nach 1 Jahr arbeiten gehen soll und ein weiteres Kind und Heirat kategorisch ablehnte.

In unserem letzten Gespräch meinte sie, dass sie sich die ganze Zeit (über 10 Jahre) nur verstellt hatte mit dem Zweck mich zu heiraten und 2 Kinder von mir zu bekommen. Jetzt würde ich ihr wahres Gesicht kennenlernen meinte sie.

Grüße

Lullaby
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#7
(23-05-2024, 10:47)Traurigeperson schrieb: Wie merkt man noch vor dem Ganzen, dass man kompatibel zu einander ist?

Warnsignale: https://www.trennungsfaq.com/ehe.html#vaterrisiko

Natürlich alles nur Risikominderung und nicht Risikovermeidung.

Typisch männlich (ich ebenfalls) ist es aber, das nicht ernst zu nehmen, zu überspielen, man ist ja so stolz dass man nun jemand hat mit dem man das Leben verbringen kann und ihr Höschen sitzt auch locker (noch!), also Volldampf voraus.
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#8
Auf ihre Aussagen ist defintiv kein Verlass. Sie wird ihr Verhalten nach Großwetterlage und täglichem Hormonstatus ausrichten. Die Nummer mit dem Umgang und dessen Umfang wird neu ausgewürfelt, sobald die Trennung insofern unausweichlich ist, dass auch sie dies erkennt. Vorher sind dies für sie Szenarien. Die Gestörten spielend damit, finden das geil, wenn es hin und her geht, vergehen fast vor Lust zwischen Hass und Liebe und haben Spaß an Situationen, bei denen andere aus gutem Grund am liebsten die Flucht ergreifen (würden).

Hier ist es wichtig, dass es nicht dazu kommt, dass die Mutter mit dem Kind plötzlich abhaut, sich hinterrücks eine Wohnung sucht oder in eine Wohnung eines jetzt noch nicht aufgetauchten Next-Ex flüchtet, den sie abendlich mit dem Handy in der Hand auf Tinder aufgerissen hat. Dieses Szenario hat p auch schon so in etwa verdeutlicht. Schützen kann man sich dagegen allerdings kaum.

Aufpassen ebenso, was Geschichten aus dem großen Reich der Falschbeschuldigung angeht. Ein Anruf bei der Pozilei und es stehen zwei nur halbwegs amüsierte Uniformtörtchen vor der Türe, die dich aus dem Haus bitten. Das ist mehr Standard als exotisch und auch hier kann man sich leider kaum schützen. Man sollte halt nur wissen, was auf einen zukommen kann. Dann hat man die Möglichkeit, schon mal wichtige Unterlagen zu sichern und die Rolex auch. Die ist nämlich später weg, wenn man nochmal kommen darf, um seine Sachen zu holen.

Fang nicht an, irgendwann über das Haus zu reden. Das Thema kommt früh genug. Bekommt die Angst und vor Allem Angst um ihr Geld, wird´s hässlich. Besser, so lange streicheln, bis der Maulkorb fertig ist, denn das Ganze steht erst im Anfangsstadium.

Ob das Haus später verkauft, von einem übernommen oder sonstwas damit passiert, wird man sowieso erst in Zukunft sehen.

Unterhaltstechnisch ist die Sache recht klar. Ehegatten- oder Trennungsunterhalt lässt sich derzeit nicht ableiten. Kindesunterhalt kannst Du aus der DD entnehmen, sofern kein echtes WM besteht. Hier wären ja die Gehälter gegenseitig aufzuheben. Aber ein WM mit einer Gestörten...? Da braucht es Nerven und das über Jahre.

Optimal wäre es, ihr reißt der Faden, sie zieht aus und lässt das Kind da. Aber dann nicht wieder rein lassen. Egal wie es kommt, wichtig ist, immer schnell zu reagieren. Die Zeit spielt immer gegen die Väter.
https://www.podcast.de/podcast/908466/
Papa Pudel Podcast
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#9
(12-05-2024, 16:40)p__ schrieb: Um das alles zu durchbrechen müsste das Kind 12, besser 14 Jahre alt sein und du dir wollen, das deutlich äussern. Ab zehn Jahren wird sein Wunsch wichtiger.
Das wären aber noch ca. 10 Jahre. Wer ist so leidensfähig?
Wenn das Kind in der Kita ist und du dich auch nachweisslich um da Kind kümmerst würde ich jetzt das Risikio eingehen und die Trennung durchziehen.

Der Ausgang ist vollkommen offen, denn die Mutter klingt wie eine Frau die es schaffen wird die perfekte Mutter nach außen darzustellen.
Aber an irgendeiner Stelle musst du ins Risiko gehen. Selbst wenn du noch Jahre stillhalten könntest hilft das ja nicht dagegen, dass sie irgedwann die Initiative bei guter Gelegenheit ergreift.
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