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Neuanfang?
#20
Selbst der notwendige Selbstbehalt beträgt 1080 EUR, der nur für ein Skelett reicht und oft nicht einmal das. Wir sprechen hier von einem vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer, der wegen seiner Arbeit in einer wirtschaftlich gut laufenden und damit teuren Region leben muss, vermutlich ein Auto braucht, der keine Zeit hat, sich seine Kartoffeln auf der nächsten Verkehrsinsel anzubauen und der auch für Umgang und Kinder zu sorgen hat.

Aber Chapaeu, ich verneige mich bodentief vor den Experten, die das schaffen, dabei auf Dauer nicht kaputtgehen und dabei noch so viel unendliche Demut vor dem Staat und dem staatsgeschaffenen Unterhaltsrecht bewahren, dass sie sogar die angebotenen Hilfen ablehnen. Bravo!

Viel eher glaube ich allerdings, dass die Verteter dieser Ansicht in Wirklichkeit ganz gut verdienen, den weniger Verdienenden wieder mal die Welt erklären wollen, Schiss haben dass ihre Steuern für den Unterhalt Dritter draufgehen und stolze Behauptungen über eine Lebenssituation machen, die sie noch nie jahrelang selber ertragen haben.

Meine Ansicht ist genau das Gegenteil davon. Aufstocker zu sein ist höchst ehrenhaft, gut für die Kinder, bringt keine Abhängigkeit weil keine relevanten laufenden Verpflichtungen damit entstehen (man kann auch jederzeit aussteigen, freiwillig!) und vor allem ist das eine der ganz wenigen Möglichkeiten, die Stosskraft des staatlichen Unterhaltsrechts wieder auf den Staat zurückzurichten. Bei jeder Gesetzesänderung ist vorgeschrieben, die Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte zu prüfen. Was ist wohl zielführender? Wenn in der Begründung des Entwurfs steht:

- "Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte: Keine. Unterhalt zahlen die Pflichtigen und die sind zu stolz, um Aufstocker zu werden. Oder:
- "Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte: Deutlich Erhöhte Ausgaben für Aufstocker, weil mehr Vollzeitbeschäftigte zum Mangelfall werden und dann aufstockende Leistungen beantragen"?

Das ist keine Fiktion. Im Moment wird die Rückkehr zur Regelbetragsverordnung vorbereitet, weil der an den Freibetrag gekoppelte Kindesunterhalt zu langsam stieg. Der Spurwechsel auf die "fast lane" droht. Mit dem Effekt, dass die Prozentsätze des Einkommens wieder viel stärker steigen, die für Unterhalt aufgewendet werden müssen. Die Absolutbeträge sowieso, das tun sie schon aufgrund der Tabellenstufen.
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Neuanfang? - von Frank123 - 29-07-2015, 12:16
RE: Neuanfang? - von Bruno - 29-07-2015, 12:31
RE: Neuanfang? - von p__ - 29-07-2015, 12:35
RE: Neuanfang? - von Theo - 29-07-2015, 12:55
RE: Neuanfang? - von Frank123 - 29-07-2015, 12:54
RE: Neuanfang? - von p__ - 29-07-2015, 13:08
RE: Neuanfang? - von Frank123 - 29-07-2015, 13:27
RE: Neuanfang? - von Paabel - 31-07-2015, 18:36
RE: Neuanfang? - von Theo - 31-07-2015, 19:21
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RE: Neuanfang? - von Bruno - 02-08-2015, 22:28
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Neuanfang? - von CheGuevara - 02-08-2015, 23:38
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RE: Neuanfang? - von zeitgenosse - 03-08-2015, 12:07
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RE: Neuanfang? - von Micha aus Bayern - 03-08-2015, 22:33
RE: Neuanfang? - von Sixteen Tons - 03-08-2015, 23:49
RE: Neuanfang? - von Micha aus Bayern - 04-08-2015, 11:10
RE: Neuanfang? - von p__ - 04-08-2015, 11:27
RE: Neuanfang? - von Sixteen Tons - 04-08-2015, 12:34
RE: Neuanfang? - von Frank123 - 05-08-2015, 00:01

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