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Verfahren wegen Unterhaltspflichtverletzung, LG Augsburg
#29
Zitat:Versuche doch mal dich in die Lage deiner Kid`s zu versetzen!! Ich selbst bin auch Mutter von zwei Kindern, wovon eines der Beiden noch sehr klein ist. Auch mein Exmann zahlt keinerlei Unterhalt für die Kinder obwohl er durchaus in der Lage dazu wäre, und ich arbeite trotz Behinderung und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit soviel ich kann um meine Kinder versorgen zu können. Ich habe keinerlei Verwandte die mich finanziell unterstützen könnten, und so leben wir am Existenzminimum, und am Ende des Geldes ist noch verdammt viel Monat übrig! Mein Exmann hat kurz nach unserer Trennung sein Gewerbe abgemeldet, und dieses läuft nunmehr auf seine Lebensgefährtin. Seinen ehemaligen Job im Angestelltenverhältnis hat er selbst gekündigt. Er zahlte noch nie auch nur einen Cent Unterhalt.

Sicher ist es wichtig, beide Seiten zu betrachten und ich finde es schon mutig, das du gerade in diesem männerlastigem Forum schreibst und nach Antworten suchst.

Meine Einstellung, ganz klar dazu: Unterhalt kann nicht immer nur am Vater festgemacht werden. Unsere Gesetze sehen kein wirklich effektives System vor, um den Fall, dass beide Elternteile nicht zahlen können, hinreichend abzusichern. Das soziale Netz ist sehr grobmaschig und es werden dann seitens des Staates Millionen von Euros für Verfahrenskostenhilfe, Straf- und Unterhaltsverfahren, sowie unnötige Gutachter verschleudert, anstatt das Geld gleich für die Kinder zur Verfügung zu stellen.

Ob dein Ex im Geld schwimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber gerade selbständige haben es sehr schwer, sich bei einem Untehaltsverfahren als Leistungsunfähig einstufen zu lassen. Aus dieser Tatsache heraus entstehen solche Konstellationen doch erst, das die Firma auf jemand anders überschrieben wird, o.ä.

Dein Argument, sich mal in die Lage der Kinder versetzen zu sollen, versteh ich keinesfalls. Diese müssten an Hunger leiden, um von ausbleibenden Kindesunterhaltszahlungen wirklich betroffen und zu bemitleiden zu sein. Oder die Mutter "informiert" die Kinder eben entsprechend, damit diese dann wirklich leiden. Aber an Geld werden sie nie leiden, vielleicht an Wohlstand und Überfluss, doch nicht am fehlenden Geld, denn sowas realisieren, gerade kleinere Kinder, doch garnicht. Zudem gäbe es für diese dann den Weg über Sozialhilfe oder Unterhaltsvorschuss, wenn auch nur im beschränkten Maße.

Es ist die typische Argumentation einer Frau, die damit argumentiert, wie man sowas nur um Gottes Willen den Kindern antun könne. Auf die Tränendrüse drücken, nennt man dies umgangssprachlich. Oftmals (ob du das machst weiss ich nicht), werden die Kinder noch vom Vater ferngehalten, so dass dieser dann erst Recht keine Anstalten mehr machen wird, mehr Einkommen zu realsieren. Man rächt sich gegenseitig.

Vater: Kein Unterhalt ohne fairen bindungstoleranten Umgang
Mutter: Kein Umgang ohne fairen Unterhalt.

Und so stehen beide gegeneinander wie in einer Kampfarena. Solange keiner nachgibt, wird es ein Disaster - für beide - und für die Kinder.

Wir alle erkennen dabei nicht, dass es ohne den Anspruch auf Geld nie zu solchen Eskalationen zwischen den Eltern geführt hätte. Und das ist unser Staat, welcher den Streit anzettelt, weil er selbst keine ordentliche Familienpolitik betreibt. Man will Betreuungsgeld einführen, oder jetzt aktuell das Elterngeld ausdehnen, aber keiner begreift, dass die wirklich schwachen Familien erst durch eine Scheidung entstehen, sich allein aufgrund der sündhaft teueren Scheidungsfolgen immer mehr Menschen überlegen, überhaupt noch Kinder in die Welt zu setzen.

Was wir brauchen ist eine durch Ausweitung des sozialen Netzes auch auf die Familien in Trennungssitationen ausgerichtete Familienpolitik. Nach einer Trennung sollte der Unterhalt - falls von den Eltern nicht tragbar - in vernünftigem Maße getragen werden. Ohne großartige und jahrelange Gerichtsprozesse, sondern einfach auf Antrag. Die Eltern hätten keine zwischen sich stehenden Geld- und/oder Umgangsprobleme mehr und unsere Kinder könnten trotz Trennung gesund und verantwortungsvoll aufwachsen sowie erzogen werden.
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RE: Verfahren wegen Unterhaltspflichtverletzung, LG Augsburg - von IPAD - 09-07-2012, 16:25
RE: Der Aufstand wird (leise) kommen! - von p__ - 16-01-2012, 15:32
RE: Der Aufstand wird (leise) kommen! - von Ibykus - 16-01-2012, 17:24
RE: Der Aufstand wird (leise) kommen! - von Ibykus - 16-01-2012, 18:09
RE: Der Aufstand wird (leise) kommen! - von Ibykus - 16-01-2012, 19:47

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