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ISUV e.V. kokettiert mit Frau Barley
#4
Der ISUV darf auch am heutigen Mittwoch am Gespräch im Ministerium teilnehmen, anschliessend stellt Barley ihr Konzept vor. Warten wir mal die Pressemeldung dazu ab.

Was aber mit erstaunlich vielen Artikeln in der Presse eilig fast als Revolution verkauft wird (es sind schliesslich bald Wahlen, da tut die Journaillie so einiges um SPD-Leute mit Artikeln in den Fokus zu rücken), sieht bisher nach uninteressanten Randbereichen aus.

Es ist alles sehr vage, vielleicht wirds heute konkreter.

- es soll Unterhaltsvorschuss geben, auch wenn sich der "andere Elternteil sich ebenfalls um die Kinder kümmert". Hä? Ist doch immer schon so. Oder soll es nun 2x UV geben, wenn im Wechselmodell betreut wird?

- "steuerliche Entlastung" für "Väter". Hä? Ist doch eh alles geschlechtsneutral. Irgendein komischer, wenig relevanter Freibetrag soll bei nicht näher spezifizierter Mitbetreuung kommen. Zum eigentlichen Missstand kein Wort: Steuer für erwirtschaftetes Unterhaltsgeld muss der zahlen, der ihn zalt und nicht der, der ihn bekommt.

- Da das Unterhaltsrecht zu einfach ist (Vorsicht, Ironie) soll es weiter verkompliziert werden. Die Rede ist von einem Staffelsystem je nach Betreuungsanteilen. Au weia. Von den eigentlichen Problemen, vom Mangelfall als Normalfall, fiktivem Einkommen und anderen Fäkalien aus der deutschen Rechtssprechungskloake kein Wort.

- der x-te Versuch, Streit aussergerichtlich zu regeln. Die gerichtsnahe Mediation und einige andere Versuche hatten wir schon. An die erfolgreichen Modelle im Ausland wagte man sich jedoch nicht annähernd heran, das hätte schliesslich das Rechtsbusiness Umsätze gekostet. Immerhin kommt Barley nun drauf, bereits vor dem Gerichtsgang Einigungen zu versuchen, mit Hilfe von "Beratung". Gibts zwar alles schon, steht auch im Pflichtenheft unserer weltbesten Jugendämter, aber wer weiss. Auch hier wieder: Die eigentlichen Probleme bleiben unagetastet. Ob eine Umgangsregelung eines Gerichts oder eine Umgangsregelung zwischen den Eltern sanktionslos gebrochen werden kann wie es in D der Fall ist ist keine Verbesserung.

Sehen wir es trotzdem positiv. Schön ist, dass Probleme von Trennungskindern und auch -Vätern ein ganz klein wenig weiter Richtung politische Tagesordnung gerückt sind. Das ist seit 40 Jahren komplett unterblieben, regelrecht vergletschert unter hohen Eisschichten. Es ist bereits eine noch nie erlebte Novität, wenn überhaupt mal das Wort Väter in anderem Zusammenhang wie Unterhaltsverweigerer, Gewalttäter, Untermenschen aller Art geäussert wird.
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RE: ISUV e.V. kokettiert mit Frau Barley - von p__ - 20-09-2017, 15:06

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