14-04-2013, 16:36
Ich weiß, ich bin kein Trennungsvater und damit nur "indirekt" betroffen, aber vielleicht hat ja doch der eine oder andere einen Ratschlag für mich/uns?!
Das Thema hab ich bewusst von dem Thread zum Umgangsverfahren abgetrennt, da es mir nicht in erster Linie darum geht, wie man das folgende Thema am besten vor Gericht "verwertet", sondern darum, wie man es den Kindern leichter macht und selbst damit klarkommt.
Diese Woche fand der letzte begleitete Umgang statt (in Zukunft gibt es - zumindest Stand jetzt - nur noch begleitete Übergaben), und ich war zum ersten Mal mit dabei.
Der Umgang begann damit, dass die KM und ihr LG noch vor Ort waren, obwohl mit der Umgangsbegleitung klar abgesprochen war, dass es keinen Elternkontakt bei der Übergabe geben soll. Sei`s drum.
Nachdem die beiden weg waren, gingen mein LG und ich mit den Kids und der Umgangsdame in die Teeküche, um Brotzeit zu machen.
Die Kleine krähte sofort "Meine Mama sagt, ihr müsst mit uns Eis essen gehen und ausserdem kriege ich noch ein Geschenk, denn ich habe heute Geburtstag." Soviel zu UNSERER Gestaltung der Umgangszeit.
Die Größere schaute meinen LG an und sagte fröhlich "Mein Papa sagt, du bist ein böser Onkel."
Mein LG ging dann mit der Umgangspflegschaft ins Nebenzimmer, um kurz ein paar Details zu besprechen, die Kinder blieben bei mir.
Ich hab dann gefragt, was wir denn jetzt zusammen mit dem Papa spielen wollen.
Da fragt mich die Größere "Der im anderen Zimmer ist schon auch mein Papa, oder?" Ich habe ihr dann erklärt, dass sie zwei Papas habe. Sie darauf: "Aber der mit dem wir jetzt spielen, der ist mein echter Papa!" Dann überlegt sie kurz und fragt mich "Kannst du bitte meine echte Mama sein?"
Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Hab dann aber gesagt "Du hast schon eine Mama, die dich lieb habt. Ich bin die Jessy."
Sie guckt mich wieder an und sagt: "Ich will aber, dass du meine Mama bist." Ich war echt sprachlos und bot ihr dann an, vielleicht eine zweite Mama zu sein. Das wollte sie auch unbedingt. Keine Ahnung warum, denn ich glaube eigentlich, dass sie schon eine gute Bindung zur KM hat. Vielleicht begreift sie einfach nicht, warum der "echte Papa" nicht mehr bei der "echten Mama" ist? Ich wette, dazu gibt es daheim keine Erklärungen, außer dass mein LG eben angeblich nur "der böse Onkel, der nur Ärger macht" ist.
Wir spielten dann drinnen und draußen, und gingen natürlich anschließend auch das mütterlicherseits versprochene Eis essen. Und wer saß vor der einzigen Eisdiele weit und breit? Die KM und ihr LG.
Dann ist das Schlimmste an dem Tag passiert: Der LG der KM kam zum Zahlen rein, da hüpft die Größere der beiden Mädels auf ihn zu und ruft glücklich: "Die da draußen ist nicht meine echte Mama. Das ist nur die Mama mit dem Fernsehen, aber das ist meine Mama mit der ich spielen kann." und zeigt auf mich.
So eine Schei*** ! Jede Wette, dass das in naher Zukunft zu sehr viel Ärger führt.
Während der ganzen Umgangszeit hat die größere der beiden Kinder immer wieder das Mama/Papa-Thema angesprochen. Für die Kleinere ist es offensichtlich nicht so ein arges Problem.
Wir waren wirklich bemüht, diplomatisch und kindgerecht zu vermitteln, dass es eben zwei Papas gibt (war ja auch ursprünglich mal so abgesprochen mit der KM).
Und am Ende? Hatte ich ein beinahe weinendes Kind am Arm hängen, das immer wieder rief "Ich will nicht zu der Mama", während ihre Mutter und ihr LG zum Abholen kamen. Gott sei Dank hat die Umgangspflegschaft mitbekommen, dass ich wirklich intensiv bemüht war, dem Kind den Übergang leicht zu machen, indem ich sagte "Doch, du willst natürlich zu deiner Mama, sie hat sich schon die ganze Zeit auf dich gefreut. Wir spielen nächstes Mal weiter. Etc." Mein LG hatte derweilen alle Mühe, die Kleine aus dem Spielehäuschen rauszulocken, die wollte nämlich genausowenig.
Was mich zur Weißglut getrieben hat, war, dass die KM sich keinen Millimeter auf uns zu bewegt hat, um ihrem Kind den Übergang etwas leichter zu machen. Ich musste das Kind zu ihr tragen und ihr quasi in die Arme drücken.
Als schlimm empfand ich auch, dass die Umgangsbegleitung dieses "Böser Onkel"-Thema gegenüber meinem LG einfach abgebügelt hat mit "Blenden Sie das einfach aus. Wenn die Kinder mit ihnen immer Spaß haben, werden sie das schon richtig einordnen können."
Mir tun die Kinder so unendlich leid. Das könnte so schön und einfach laufen, wenn die KM und ihr LG wenigstens ein Minimum dazu tun würden. Stattdessen werden die Kinder wahrscheinlich von einem zum nächsten Umgangstermin belabert und mit bösen Erzählungen "gefüttert". Ist ja nicht das erste Mal, dass die Kinder erzählen, wie zuhause über den Vater gesprochen wird.
Und keiner - weder die Umgangspflegschaft, noch das JA, noch das Gericht - sieht hier offensichtlich einen Handlungsbedarf.
Wie schwer das für die Zwerge sein muss, hier völlig verwirrende Infos zu bekommen, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Bestimmt war es für die KM auch hart zu sehen, dass ihr Kind nicht zu ihr will (wobei das wohl eher eine vorübergehende Laune zwecks der Unterbrechung des schönen Spiels war) - aber warum kommt die Frau nicht auf die Idee, ihren Kindern die Gesamtsituation irgendwie leichter zu machen, indem sie Manipulationen zu Hause unterbindet? Dann gäbe es kein "echte Mama/echter Papa"-Problem.
Jedenfalls zitter ich heute noch, weil ich mir nicht ausmalen mag, wie das weitergeht. So schwierig hatte ich es mir nicht vorgestellt. Irgendwannd wird es wahrscheinlich nur noch das große Heulen geben - erst, weil die Kids nicht zu uns wollen, weil sie daheim nur mit Bösartigkeiten gefüttert werden, und dann weil sie nicht mehr zurück wollen, weil sie doch während dem Umgang merken, dass es toll ist, mit Papa zu spielen.... Mir graust es echt davor.
Aber wie kann man diese Situation auflösen???
Das Thema hab ich bewusst von dem Thread zum Umgangsverfahren abgetrennt, da es mir nicht in erster Linie darum geht, wie man das folgende Thema am besten vor Gericht "verwertet", sondern darum, wie man es den Kindern leichter macht und selbst damit klarkommt.
Diese Woche fand der letzte begleitete Umgang statt (in Zukunft gibt es - zumindest Stand jetzt - nur noch begleitete Übergaben), und ich war zum ersten Mal mit dabei.
Der Umgang begann damit, dass die KM und ihr LG noch vor Ort waren, obwohl mit der Umgangsbegleitung klar abgesprochen war, dass es keinen Elternkontakt bei der Übergabe geben soll. Sei`s drum.
Nachdem die beiden weg waren, gingen mein LG und ich mit den Kids und der Umgangsdame in die Teeküche, um Brotzeit zu machen.
Die Kleine krähte sofort "Meine Mama sagt, ihr müsst mit uns Eis essen gehen und ausserdem kriege ich noch ein Geschenk, denn ich habe heute Geburtstag." Soviel zu UNSERER Gestaltung der Umgangszeit.
Die Größere schaute meinen LG an und sagte fröhlich "Mein Papa sagt, du bist ein böser Onkel."
Mein LG ging dann mit der Umgangspflegschaft ins Nebenzimmer, um kurz ein paar Details zu besprechen, die Kinder blieben bei mir.
Ich hab dann gefragt, was wir denn jetzt zusammen mit dem Papa spielen wollen.
Da fragt mich die Größere "Der im anderen Zimmer ist schon auch mein Papa, oder?" Ich habe ihr dann erklärt, dass sie zwei Papas habe. Sie darauf: "Aber der mit dem wir jetzt spielen, der ist mein echter Papa!" Dann überlegt sie kurz und fragt mich "Kannst du bitte meine echte Mama sein?"
Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Hab dann aber gesagt "Du hast schon eine Mama, die dich lieb habt. Ich bin die Jessy."
Sie guckt mich wieder an und sagt: "Ich will aber, dass du meine Mama bist." Ich war echt sprachlos und bot ihr dann an, vielleicht eine zweite Mama zu sein. Das wollte sie auch unbedingt. Keine Ahnung warum, denn ich glaube eigentlich, dass sie schon eine gute Bindung zur KM hat. Vielleicht begreift sie einfach nicht, warum der "echte Papa" nicht mehr bei der "echten Mama" ist? Ich wette, dazu gibt es daheim keine Erklärungen, außer dass mein LG eben angeblich nur "der böse Onkel, der nur Ärger macht" ist.
Wir spielten dann drinnen und draußen, und gingen natürlich anschließend auch das mütterlicherseits versprochene Eis essen. Und wer saß vor der einzigen Eisdiele weit und breit? Die KM und ihr LG.
Dann ist das Schlimmste an dem Tag passiert: Der LG der KM kam zum Zahlen rein, da hüpft die Größere der beiden Mädels auf ihn zu und ruft glücklich: "Die da draußen ist nicht meine echte Mama. Das ist nur die Mama mit dem Fernsehen, aber das ist meine Mama mit der ich spielen kann." und zeigt auf mich.
So eine Schei*** ! Jede Wette, dass das in naher Zukunft zu sehr viel Ärger führt.
Während der ganzen Umgangszeit hat die größere der beiden Kinder immer wieder das Mama/Papa-Thema angesprochen. Für die Kleinere ist es offensichtlich nicht so ein arges Problem.
Wir waren wirklich bemüht, diplomatisch und kindgerecht zu vermitteln, dass es eben zwei Papas gibt (war ja auch ursprünglich mal so abgesprochen mit der KM).
Und am Ende? Hatte ich ein beinahe weinendes Kind am Arm hängen, das immer wieder rief "Ich will nicht zu der Mama", während ihre Mutter und ihr LG zum Abholen kamen. Gott sei Dank hat die Umgangspflegschaft mitbekommen, dass ich wirklich intensiv bemüht war, dem Kind den Übergang leicht zu machen, indem ich sagte "Doch, du willst natürlich zu deiner Mama, sie hat sich schon die ganze Zeit auf dich gefreut. Wir spielen nächstes Mal weiter. Etc." Mein LG hatte derweilen alle Mühe, die Kleine aus dem Spielehäuschen rauszulocken, die wollte nämlich genausowenig.
Was mich zur Weißglut getrieben hat, war, dass die KM sich keinen Millimeter auf uns zu bewegt hat, um ihrem Kind den Übergang etwas leichter zu machen. Ich musste das Kind zu ihr tragen und ihr quasi in die Arme drücken.
Als schlimm empfand ich auch, dass die Umgangsbegleitung dieses "Böser Onkel"-Thema gegenüber meinem LG einfach abgebügelt hat mit "Blenden Sie das einfach aus. Wenn die Kinder mit ihnen immer Spaß haben, werden sie das schon richtig einordnen können."
Mir tun die Kinder so unendlich leid. Das könnte so schön und einfach laufen, wenn die KM und ihr LG wenigstens ein Minimum dazu tun würden. Stattdessen werden die Kinder wahrscheinlich von einem zum nächsten Umgangstermin belabert und mit bösen Erzählungen "gefüttert". Ist ja nicht das erste Mal, dass die Kinder erzählen, wie zuhause über den Vater gesprochen wird.
Und keiner - weder die Umgangspflegschaft, noch das JA, noch das Gericht - sieht hier offensichtlich einen Handlungsbedarf.
Wie schwer das für die Zwerge sein muss, hier völlig verwirrende Infos zu bekommen, mag ich mir gar nicht vorstellen.
Bestimmt war es für die KM auch hart zu sehen, dass ihr Kind nicht zu ihr will (wobei das wohl eher eine vorübergehende Laune zwecks der Unterbrechung des schönen Spiels war) - aber warum kommt die Frau nicht auf die Idee, ihren Kindern die Gesamtsituation irgendwie leichter zu machen, indem sie Manipulationen zu Hause unterbindet? Dann gäbe es kein "echte Mama/echter Papa"-Problem.
Jedenfalls zitter ich heute noch, weil ich mir nicht ausmalen mag, wie das weitergeht. So schwierig hatte ich es mir nicht vorgestellt. Irgendwannd wird es wahrscheinlich nur noch das große Heulen geben - erst, weil die Kids nicht zu uns wollen, weil sie daheim nur mit Bösartigkeiten gefüttert werden, und dann weil sie nicht mehr zurück wollen, weil sie doch während dem Umgang merken, dass es toll ist, mit Papa zu spielen.... Mir graust es echt davor.
Aber wie kann man diese Situation auflösen???