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Mann im Entsorgungsprozess: Wie aufwecken?
#1
Hallo Leute,

an dieser Stelle vorab ein ganz dickes Lob, Respekt und meinen Dank für dieses schonungslos ehrliche und direkte Forum.

Ich lese schon eine ganze Weile hier mit und habe, nicht zuletzt weil Ihr hier ohne Weichspüler direkt auf den Punkt kommt, in so mancherlei Hinsicht gerade noch die Kurve gekriegt.

So ganz ist die Sache bei mir noch nicht ausgestanden, doch dafür werde ich unter "Meine Geschichte" einen extra Thread aufmachen.

Heute schreibe ich, weil ich gestern im Nachbarforum (vatersein) den Thread eines in Entsorgung befindlichen Vaters las, der ungeachtet der wertvollen Tipps, die er von den Leuten dort bekam, einfach nicht aufwachen wollte, seit März(!) immer wieder hin- und wieder zurückruderte, während seine Entsorgerin eiskalt und zielstrebig vollendete Tatsachen schaffte.

"Also wirklich!", dachte ich mir, selbst noch ein Trennungsfrischling, doch beseelt vom Zorne des Gerechten und inspiriert durch die Geschichte des bumbui, "Dieser arme Mann muss doch aufzuwecken sein!" und fing an, zu schreiben:

Zitat:Moin R,

meiner Meinung nach wird Deine hExe sich nie im Leben, egal ob es das Haus betrifft, Unterhalt, die Kinder oder sonstwas, auf irgendeine verbindliche  Vereinbarung einlassen, die ihren Handlungsspielraum in Zukunft auch nur ansatzweise begrenzen könnte.

Ihr seid jetzt Gegner, und alles, aber auch wirklich alles, was Euch in der Vergangenheit mal miteinander verbunden hatte, ist definitiv Geschichte und für gegenwärtige und zukünftige Handlungen absolut irrelevant!

- Sie hat ein gottgegebenes Recht, ohne irgendwelche Einschränkungen glücklich zu werden!
- Dazu gehört insbesondere auch, dass sie zukünftig, wie sie gerade Lust hat, (a)Vollzeit, (b)halbtags oder ©gar nicht arbeitet.
- Es ist ihr gutes Recht, dass sie (a)den Lohn für die Schufterei zu 100% für sich behalten darf, (b)in Ruhe gelassen wird oder ©von Dir finanziell unterstützt wird.
- Die Evolution gibt ihr ein natürliches und alleiniges Recht auf die Kinder, und Du als Miterzeuger bist in der Verantwortung, das finanziell abzusichern.
- Insbesondere hat sie auch ein Anrecht auf ein unbeschwertes und heiles Familienleben mit einem Partner ihrer Wahl, und es ist absolut selbstverständlich, dass Du ihr schönes neues heiles Familienleben förderst, indem Du ihren neuen St...er und Vater Deiner Kinder von finanzieller Mitverantwortung freistellst und nicht durch eigenmächtige Mitbestimmungshandlungen bzgl. der Kinder störst.
- Ihr neues Leben hat stattzufinden an einem Ort ihrer Wahl und sollte sie Dir, weil sie einfach zu gut ist für diese Welt, schweren Herzens Umgang mit Ihren Kinder gestatten, hast Du den finanziellen und organisatorischen Aufwand für diesen Umgang alleine zu tragen.
- An diese ihre unveräußerlichen Grundrechte glaubt sie wirklich, und jegliche verbrannte Erde, die sie in reinster Notwehr hinterlässt, um diese zu realisieren, hast Du durch Dein Verhalten zu verantworten.
- Die staatlichen Regelungen bestärken und unterstützen sie bei der Wahrnehmung ihrer o. g. "Rechte", soweit irgend möglich.
- Und NEIN! Sie handelt NICHT rücksichtslos und unverantwortlich! SIE HANDELT SELBSTBESTIMMT!

Sie weiß das schon lange, und je eher Du das begreifst, für Dich verinnerlichst und auch konsequent so handelst, desto besser für Dich.

In der Praxis heißt das:
- Man behandelt Freunde nicht wie Geliebte!
- Man behandelt Kumpels nicht wie beste Freunde!
- Man behandelt Geschäftspartner und Gegner nicht wie Kumpels!
- Man verhandelt nicht wohlwollend mit Feinden!

Deine Ex hat schon lange vor der Trennung den Weg von der Geliebten zum Kumpel oder Geschäftspartner zurückgelegt. Mit den Uneinigkeiten im Zuge der Trennung seid Ihr Gegner geworden, in Teilbereichen vielleicht auch Gerade-noch-Geschäftspartner.

Du hast ein absolut VITALES Interesse daran, dass aus Gegnern keine Feinde werden!

Solange ihr noch wenigstens gelegentlich normal miteinander redet, sehe zu, dass Ihr schonmal die Dinge für Dich positiv miteinander regelt, bei denen Deiner Ex, wenn sie Dir entgegenkommt, keine oder nur minimale Nachteile
entstehen, wo für sie der Aufwand beim Durchsetzen größer wäre, als der Nutzen.

Es gibt sicherlich Dinge, die ihr wichtig sind, und die Dich nichts kosten. Das sind für Dich willkommene Tauschobjekte.

Geht bei Verhandlungen nicht zu sehr ins Detail. Wenn Ihr Euch z. B. einig seid, dass sie Euren Kindern nicht den Vater wegnehmen will, dann haltet das auch klar und eindeutig fest, z. B. indem Ihr Euch hinsetzt und jeder für sich seine eigene oder Ihr zusammen eine gemeinsame Liste mit Stichpunkten macht, worüber Ihr Euch nicht streiten wollt. Diese Liste erhält jeder von Euch als Gedächtnisstütze. Macht sie das nicht mit, dann schreibst Du eben Deine eigene Liste nur für Dich. Rechtlich gesehen hat das sowieso keine Relevanz. Es geht vielmehr darum, dass sie ihre und Deine Aussagen nicht vergisst und irgendwann einmal sagt: "Du hast aber..." oder "Ich habe nie..."

Wenn sie keine ganz Primitive ist (auch das gibt's) gilt: Auch sie möchte nicht jeden Morgen das Gesicht einer fiesen Schurkin im Spiegel sehen.

Je weniger sie "vergessen", sich schönreden, rationalisieren kann, umso besser. Das setzt ihr auf moralischer Ebene Grenzen, die sie bei passender Gelegenheit möglicherweise zu echten Zugeständnissen bewegen.

Achte peinlichst genau darauf, ihr immer freundlich und sachlich korrekt gegenüberzutreten. Gib ihr keinen Anlass, für sich selbst und für Dritte ein Feindbild aufzubauen.

Präsentiere Dich ihr nicht als Opfer oder leichte Beute, sondern als geradlinig handelnder Verhandlungspartner, der weiß, was er will. Die privat persönliche Ebene ist gestorben! Es gibt nur noch die Sachliche!

Drohe nicht mit irgendwas im Sinne von "Wenn Du, ... dann...", sondern beantworte grobes Fehlverhalten konsequent mit (angemessenen) Sanktionen.

Gleichzeitig bereitest Du Dich still und heimlich auf einen möglichen Krieg vor. Teile z. B. Schule und Meldebehörde schriftlich mit, dass Du einer einseitigen Ummeldung der Kinder seitens Deiner Ex bereits jetzt widersprichst. Sieh zu, dass Du Deine Tilgungsraten für die Hütte aussetzt, denn das Geld ist so oder so pfutsch. Wechsele sofort in die ungünstigere Steuerklasse, denn mögliche Unterhaltsforderungen Deiner Ex werden sonst zu hoch berechnet. Streiche die Ex als Bezugsberechtigte aus Testament, Lebensversicherung, usw.

Bezahle nicht alleine irgendwelche Ressourcen, die sie mitnutzt: Ab sofort zahlt sie die Hälfte an Strom, Heizung, GEZ, Versicherungen, Internet Flat.

Festnetztelefon 50:50, wenn Flatrate (Servicenummern sperren lassen) oder ganz kündigen bzw. ausgehende Anrufe komplett sperren lassen, wenn an Internet gekoppelt (stressfrei; es gibt Handys). Telefon nach Einzelverbindungen abrechnen gibt nur Stress/Streitpotenzial.

Keine teuren Reparaturen am einzigen Auto (oder sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen), das später evtl. ihr zugesprochen wird.

Gönne Dir etwas. Neuer Fernseher (sie kriegt den alten), vernünftige Klamotten, Fitness Studio, mit Freunden schick Essen, ... Das Geld zieht sie Dir eh aus der Tasche, also investiere in Dein Wohlbefinden und behalte nur 'n Bisschen für Anwalt & Co über.

Sollte sie ausziehen und die Kinder einfach so mitnehmen, antworte SOFORT mit einer Strafanzeige wegen Kindesentziehung und einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung zur Erteilung des vorläufigen alleinigen Aufenthaltsbestimmungsrechts.

Die Kinder wohnen, wo sie immer gewohnt haben, und wenn sie das ändern möchte, dann hat sie auch zu klagen und nicht Du.

Wenn später dann der Lebensmittelpunkt der Kinder gerichtlich abgesegnet bei ihr ist und sie den Umgang erschwert oder boykottiert, dann und nur dann macht eine Umgangsklage aus Deiner Sicht Sinn.

Gruß
Briese

Er schrieb zurück, er sei jetzt wach und dass es schade sei, dass ich so spät schreibe, da er jetzt schon vieles vor den Baum gefahren habe.


Als ich meinen Beitrag dann ein paar Stunden später nochmal durchlas fiel mir neben ein paar Rechtschreibfehlern auf, dass die geschriebenen Zeilen, obwohl gezielt für diesen unglücklichen Vater geschrieben, ohne jede Änderung auf gefühlte 99,9% der Entsorgungsgeschichten passt, die ich bisher hier und anderswo lesen "durfte".

"Erschreckend!", dachte ich mir, "Ist die deutsche oder gar weltweite Weiblichkeit wirklich so gestrickt?"

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Lesen all der traurigen Geschichten mein Frauenbild verzerrt, oder ob ich jetzt einfach nur klar sehe.

Vielleicht wächst die Spezies Frau ja hier einfach nur im falschen Biotop auf. Die Aga-Kröte kann ja auch nichts dafür, dass gedankenlose Menschen sie nach Australien verfrachtet haben.

Eure Gedanken zu dieser Thematik würden mich interessieren, ebenso Eure Meinungen zu meinem obigen Beitrag. Was wäre zu ergänzen, relativieren oder korrigieren?

Grüßle

Wolfgang


..., der sich an seinem erkämpften und seit 18 Monaten gelebten Wechselmodell erfreut.
Versprechen kommt von sich versprechen!
(Aussage der Ex lange vor Kind + Ehe. - Oh Mann, war ich blöd!)
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#2
(21-09-2012, 03:23)PolyTrauma schrieb: Du hast ein absolut VITALES Interesse daran, dass aus Gegnern keine Feinde werden!

Einiges gefällt mir an deinem Text ganz gut, manches würde ich ein wenig anders formulieren.

Um es noch abzurunden fehlen mir noch ein paar Dinge:
1. Der Blick aufs Kind. Kurz: Langfristig zählt nur, wieviel bedeutungsvolle Zeit man mit dem Kind verbringen kann.

2. Durch den Blickwinkel auf den Paarkonflikt, fehlt mir der Sachverhalt, dass "neue Mitspieler" mit eigener Agenda auftreten. Die Dynamik von "anderen Mitspielern" in der eigenen Familie wird quasi immer unterschätzt. Wie ginge es auch anders, denn man hat ja damit bisher keine Erfahrungen gemacht.

3. Am "aufwachen" hindern sich viel auch selbst, indem sie.....(in der Verunsicherung)...
.... Behördentypen mehr trauen, als anderen Fachleuten oder erfahrenen Menschen
.... §-dreschenden Schlipsträgern und Rocktussen mehr vertrauen, als ihrem Herzen und Rückgrat
.... merkwürdigerweise "entsorgten" Vätern, die viel oder alles verloren haben mehr trauen, als solchen, die erfolgreich umfangreichen Kontakt mit den Kindern oder Wechselmodell praktizieren.

Es ist eben bequem, die eigene Verantwortung an Externe oder an das Schicksal zu delegieren.

Wenn jemand "die nächsten 20 Jahre Familienleben ohne Ex" denken kann, dann ist er vielleicht "aufgewacht".
# Familienrechtslogik: Wer arbeitet, verliert die Kinder. Wer alleinerziehend macht, kriegt alles. Wer Kindeswohl sagt, lügt #
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#3
(21-09-2012, 06:31)sorglos schrieb: .... merkwürdigerweise "entsorgten" Vätern, die viel oder alles verloren haben mehr trauen, als solchen, die erfolgreich umfangreichen Kontakt mit den Kindern oder Wechselmodell praktizieren.
Hmm... Ging mir zunächst auch so. Man sucht gezielt nach Leuten, die ähnliche Probleme mit einer bockig-zickigen Ex haben, während erfolgreiche Praktizierer des Wechselmodells es wahrscheinlich bereits in der Frühphase der Trennung geschafft haben, die Ex erst gar nicht zu Glanzleistungen beim Bockigsein anzustacheln.

(21-09-2012, 06:31)sorglos schrieb: Wenn jemand "die nächsten 20 Jahre Familienleben ohne Ex" denken kann, dann ist er vielleicht "aufgewacht".
Ein Familienleben ohne Ex? Geht das mit Wechselmodell überhaupt? Da müsste man(n) sie ja entsorgen.

Meine jedenfalls hatte versucht, meinen Wunsch zu respektieren, keinen persönlichen Kontakt mehr zu ihr haben zu wollen, doch mich hatte es ziemlich bald extrem gestört, sie wie ein Häuflein Elend irgendwo, 20m weiter herumstehen zu sehen, immer, wenn sie unsere Tochter zu mir brachte oder abholte.

Sie tat mir leid, und ich kam mir irgendwie vor, wie ein fieses Stück Sch...e.

Also ging ich irgendwann hin und meinte: "Hallo Exi, ist es nicht kalt hier draußen? Du könntest unserer Süßen mal beim Päcken helfen, und sie würde sich bestimmt freuen, Dir ... zu zeigen." Nach ein paarmal höflich Ablehnen, kam sie dann irgendwann doch mit rein, Tochterschneckchen freute sich ein Loch in den Po und der Kontakt, der auf Elternebene nötig ist, läuft unverkrampfter.

Oder habe ich Dich jetzt irgendwie falsch verstanden?
Versprechen kommt von sich versprechen!
(Aussage der Ex lange vor Kind + Ehe. - Oh Mann, war ich blöd!)
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#4
@ Briese / Polytrauma

Freut mich für Dich, dass es Dir nach einiger Zeit gelungen ist, mit der Exe ein halbwegs unverkrampftes Verhältnis zumindest auf der Eltern-Ebene hinzubekommen. Hierzu bedarf es eben ZWEIER halbwegs intelligenter, kultivierter Menschen.

So viel Glück habe ich leider nicht; meine Exe ist primitiv- nicht intellektuell, sondern kulturell. Und sie unterscheidet nicht zwischen Emotion und Ratio- warum auch, muss sie nicht. Sie hat alle Helfershelfer auf ihrer Seite.

Ich wünsche Dir, dass in deiner Angelegenheit auch die weitere Entwicklung positiv verläuft. Ich habe in meinem Umfeld ein Exen-Paar, die wieder so gut miteinander umgehen können, dass sie jetzt mit den halbwüchsigen gemeinsamen Kindern, den neuen Partnern und deren Kindern aus anderen Beziehungen zusammen Freizeit machen können, Kurzurlaube, Ausflüge, Restaurantbesuche etc.pp. Eine richtig schöne grosse Patchwork-Mischpoke.

Austriake
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#5
Also, ich muß schon sagen, alleine Dein Schreiben und die entsprechende Formulierung hat mich durchaus beeindruckt ! Man sollte Dich als Diplomat einstellen, frei nach dem Motto : "Der kann den Hund so lange streicheln, bis der Maulkorb fertig ist."

Geschickt bist Du vorgegangen und zum richtigen Zeitpunkt. Das hat den Grund, weil man meistens (und ich auch) in der Anfangsphase einer Trennung durch zu viel aufkommende Emotionen, falsche Dinge tut, die nicht das gewünschte Ergebnis hervor bringen, obwohl es in dieser Phase oft noch möglich wäre, wobei man dann später, wenn man ruhiger uns sachlicher geworden ist, nur noch Schadenbegrenzung betreiben kann und gleichzeitig vieles durch verhärtete Fronten nicht mehr durchsetzbar ist.

Trotz alledem hast auch Du hier noch Glück gehabt ! Man kann so gut sein wie man will, das Quentchen Glück gehört immer dazu!

Wenn Deine Ex von vorneherein, ungeachtet Deines bewundernswerten Charmes, sie "beim Packen der Kindersachen helfen zu lassen", und sie dadurch in Deine Richtung bringen konntest die Dich Deinen Zielen näher kommen ließ, einen Plan gehabt hätte, der bis ins kleinste Detail ausgeheckt gewesen wäre und evtl. den Kindesentzug beinhaltet hätte, währen Deine Chancen geschwunden.

Das Wechselmodell konntest Du durchsetzen, weil Du zum richtigen Zeitpunkt reagiert hast und wohl auch Deine Ex kennst. Trotzdem hätte dies nicht immer funktionieren können, je nach Charakter und Wesenszug einer Ex. Wärd Ihr nämlich wegen strittiger Situation beim Familienrichter gelandet, wäre Dein Wechselmodell im Nirvana entfleucht.

Privat kann man ALLES ausmachen und regeln, egal was es ist. Schaltet sich deutsches FamilienUNrecht ein, bleiben Logik, Gerechtigkeit und Kindeswohl auf der Strecke.

Du hast bis jetzt alles richtig gemacht UND Du hattest das Quentchen Glück. Möge es Dir hold bleiben ;-)

Aber : Holzauge sei wachsam !
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#6
(21-09-2012, 07:09)PolyTrauma schrieb: Man sucht gezielt nach Leuten, die ähnliche Probleme mit einer bockig-zickigen Ex haben

Diese Leute (es ist die grosse Mehrheit) können einem ebenso helfen. Dadurch, dass man vorgeführt bekommt wo Fallen, Gefahren und Fehlentscheidungen liegen. Nicht nur durch Erfolge, sondern auch durch Fehler lernt man.
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#7
Hi,
Tochterrübennase ist gerade beim Sport, und meine Arbeit beginnt heute erst gegen 17h, sodass ich jetzt nur kurz was schreiben kann.

Soviel vorab:
Vieles, was ich jetzt als exzellentes Taktieren meinerseits hinstellen könnte, war mehr Glück als Verstand, war weniger bewusst geschicktes Verhandeln, sondern lag vielmehr daran, dass ich nunmal so gestrickt bin, wie ich eben bin.

Ebenso bin ich kein Gutmensch, auch wenn ich mich gerne so sehe. Auch in mir gibt es tiefe Abgründe und Leichen im Keller.

Jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Ticks, und mein allergrößtes Glück im abgrundtiefen Unglück war und ist, dass meine Ex übergroßen Wert auf Geradlinigkeit und Gerechtigkeit legt. Ein Tick, den ich teile und der lange Zeit, trotz allem Drumherum der Klebstoff für unsere Ehe war.

Damit, dass sie in einem zentralen Punkt ihrer Selbstdefinition so katastrophal scheiterte, wurde sie zu einem angreifbaren Verhandlungpartner, und die schweren Fehler, die auch ich im laufenden Trennungsprozess machte, blieben zu einem Großteil folgenlos.

...

To be continued...
Versprechen kommt von sich versprechen!
(Aussage der Ex lange vor Kind + Ehe. - Oh Mann, war ich blöd!)
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#8
Moin.

Im Kontext von vs wirkt die Briese auf mich ausgesprochen frisch,
hier reihen sich die geschilderten Polytraumen eher nahtlos ein. Wink
In jedem Fall gefallen mir Sicht und Schreibstil.

Kurz zögern ließ mich die Überschrift. Die Eigenschaften 'schlafend' oder 'aufgeweckt' sind aus meiner Sicht nicht immer eindeutig Erfolg oder Mißerfolg zuzuordnen.

Es gibt Väter, für die ist das Auseinander-setzen mit der Ex in dem Moment zuende, wenn Paragraphen ins Spiel kommen.
Andere werden erst dann richtig munter, wenn sie sich in dicken Wälzern mit der Aufschrift 'BGB' oder so verlieren können.

Ich verspüre ein gewisses Unbehagen bei der Haltung, für andere zu wissen, was für sie richtig oder falsch ist. Das können die jeweils Betroffene aufgrund ihrer ganz eigenen Bedingungen nur selbst entscheiden.

Grundsätzlich akzeptiere ich die jeweiligen Wege und Ziele, ganz gleich ob diese - dem jeweiligen Naturell entsprechend - wie im Schlaf oder aufgeweckt gefunden werden.

Außenstehende müssen Abweichungen von eigenen Vorstellungen ertragen (lernen), wenn Solidarität, Fürsorge nicht in Bevormundung übergehen soll.

Die Mitteilung eigener Erfahrungen und Sichten verstehe ich nur als Angebot...
Es sei denn, ich werde ausdrücklich aufgefordert: Hol mich hier raus. Wink
.
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#9
(21-09-2012, 17:44)Skipper schrieb: ... Außenstehende müssen Abweichungen von eigenen Vorstellungen ertragen (lernen), wenn Solidarität, Fürsorge nicht in Bevormundung übergehen soll.

Die Mitteilung eigener Erfahrungen und Sichten verstehe ich nur als Angebot...
Es sei denn, ich werde ausdrücklich aufgefordert: Hol mich hier raus. Wink
.

So sehe ich das auch.
Im Beispiel des o. g. Vaters war es einfach so, dass er so herzergreifend treudoof und mitleiderregend unterlegen war, was seine Ex eiskalt und schamlos ausnutzte, dass ich es einfach nicht ertrug, die Füße stillzuhalten.

Wirklich gute und klar formulierte Tipps meiner Vorschreiber waren (sinngemäß) mit Relativierungen gewürzt wie "Ja, es besteht die winzige Möglichkeit, dass Deine Ex Dir wohlgesonnen ist, aber ..."

Und? Was machte der Ertrinkende? Richtig: Er kam beim Lesen gerade mal bis zum dritten Komma, stürzte sich auf den Strohhalm der winzigen Möglichkeit und kassierte von seiner Ex den nächsten Tritt in die Weichteile.

Ich bin ein riesen Fan von political correctness, doch auch die hat ihre Grenzen.

Das Mindestziel, auch wenn Ablehnung dabei herausgekommen wäre, wurde erreicht, nämlich ein aktiver eigenständiger Denkprozess. Das war es mir einfach wert.
Versprechen kommt von sich versprechen!
(Aussage der Ex lange vor Kind + Ehe. - Oh Mann, war ich blöd!)
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