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Borderline?!? bei der Freundin meines Sohnes
#6
(04-08-2013, 22:43)Absurdistan schrieb: dein Sohn kann nicht der Therapeut sein das geht ganz sicher schief.

Das hat er inzwischen auch schon bemerkt. Die Verhaltensregeln für Borderliner-Partner hatte ich ihm ganz zu Anfang ausgedruckt. Er hat sie sich verinnerlicht und bemüht sich sehr, sie auch einzuhalten. Dabei kommt es oft auf die Situation an, wie beim Kinderkriegen: Man hat das Atmen während der Schwangerschaftsgymnastik gelernt und vergisst es doch. Undecided

(04-08-2013, 23:34)p schrieb: Bei solchen Damen passiert so etwas manchmal sehr schnell, vor allem in Krisensituationen, wo einem plötzlich einfällt, dass ein Kind die Dinge in richtige Bahnen lenken könnte.

Das kann ich mir bei ihr nicht vorstellen. Sie lebt ja in ständiger Angst, etwas nicht zu schaffen oder nicht gut genug zu machen. Bei einer Trennung ließe sie sich andere Schweinereien einfallen, womit sie B. schaden könnte. Sie ist noch sehr auf ihre Eltern fixiert, die ihr sehr gerne dabei helfen würden. Er hält ihre Eltern auf Distanz, weil sie sich in alles einmischen. Das gefällt ihnen nicht. Sie würden ihm zu gern eins auswischen. Aber nicht mit einem Kind.

Der Vater meiner Söhne war durch seine Arbeit meist nur am Wochenende zu Hause. Er liebte seine Kinder, solange sie ihren eigenen Willen noch nicht durchsetzen konnten. Als sie selbstständig wurden, entfernte er sich von ihnen und wollte auch von ihren Problemen nichts wissen. Damit kamen sie zu mir. Trotzdem hat es sie geschmerzt, als mein Ex die Familie verließ. Begriffen haben sie seine Ablehnung erst sehr viel später. Bitte nicht falsch verstehen, ich war nicht diejenige, die ihnen diese Erleuchtung brachte. Sie durften diese bittere Erfahrung ohne meine Hilfe machen.

B. ist schon das Nesthäkchen und wir hatten/haben eine sehr vertrauensvolle Mutter-Kind-Beziehung. Ich bin aber keine Übermutter, die ihre Kinder am liebsten ein Leben lang an sich kettet. Deshalb war ich immer bemüht mit ihm mehr eine Wohngemeinschaft zu pflegen, in der jeder den anderen respektiert, seine Rechte und Pflichten hat. Das klappte sehr gut. Wir hatten selten Stress miteinander. Ausserdem konnte ich mit Stresssituationen natürlich besser umgehen, als eine Freundin. Schließlich wollte ich ihn nicht heiraten und konnte ganz entspannt sein.

Vielleicht sollte ich zum besseren Verständnis einmal erzählen, weshalb er so vorsichtig mit neuen Beziehungen ist:

Seine letzte Freundin lernte er mit 17 Jahren kennen. Sie ist ein hübsches Kind, sehr extrovertiert, hilfsbereit und ausgesprochen häuslich. Ein Mädchen, wie man es sich als Mutter für seinen Sohn nur wünschen kann. Anfangs jedenfalls. Es gab nur zwei gravierende Fehler: Sie spielte ihre Mitmenschen gegeneinander aus und konnte lügen, dass sich die Balken bogen. Dabei schaute sie ihrem Gegenüber unschuldig lächelnd direkt in die Augen. Er war so verliebt in sie und bemerkte dies natürlich als Letzter. (Rosarote Brille)

Ein Jahr lang lief alles super. Im zweiten Jahr ließ sie mir gegenüber auffallend häufig den Satz fallen: "Ich hätte jetzt gern ein Kind." Sie Keine Ausbildung, beide keine Arbeit, aber ein Kind. Ich war einigermaßen entsetzt und fragte meinen Sohn nach den Verhütungsmethoden. "Keine Angst, sie nimmt die Pille." Da war ich mir nicht so sicher und bat ihn, trotzdem die kleinen bunten Luftballons zu benutzen. Wie das so ist, auf Mama hört ja niemand und so kam es, wie es kommen musste. Das Mädchen wurde schwanger.

Plötzlich war sie nicht mehr das liebe Mädchen, zickte herum, brach ständig Streit vom Zaun. Na ja, dachten wir, sicher die Hormone. Dabei gab sie sich lediglich große Mühe, einen Trennungsgrund zu konstruieren. Nach sechs Monaten Schwangerschaft ließ sie meinen Sohn telefonisch wissen, dass sie nicht mehr zurück käme und das Kind allein großziehen wolle. Er wisse schon, weshalb. Das wusste er allerdings nicht. Es kam auch keine Erklärung von ihr. Sie legte einfach auf.

B. versuchte mehrmals, Kontakt zu ihr aufzunehmen. Vergeblich. Sie wollte ihn nicht mehr sehen und schließlich fand er sich schweren Herzens damit ab. Ich als werdende Oma bin dann mehrmals zu ihr gefahren, um mich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Sie wollte auch sofort nach der Geburt anrufen. Nur ein Spruch. Wir hörten gar nichts mehr von ihr.

In der Nacht, als der Kleine geboren wurde, hatte mein Sohn einen sonderbaren Traum und wanderte in der Wohnung herum. Am nächsten Tag rief er im Krankenhaus an und erfuhr, dass er vor Stunden Vater eines Sohnes geworden war. Wir fuhren sofort ins KH. Das war das einzige und letzte Mal, dass ich mein Enkelkind sah. Mein Sohn besuchte sein Kind genau zweimal. Dann wandte sich die Dame ans JA und wollte dies unterbinden. Sie erzählte dort solche Räubergeschichten (der Kleine wäre nach jedem Treffen krank..... der Vater des Kindes käme nur betrunken zu ihr....usw.), dass B. selbst Kontakt zum Jugendamt aufnahm, um vorläufig freiwillig auf ein Umgangsrecht zu verzichten. Ich glaube, ihm und vor allem dem Kind ist dadurch eine Menge Stress erspart worden.

Mein Sohn verdiente zu dieser Zeit in einer Getränkefirma nur einen Hungerlohn, so dass er eigentlich keinen Unterhalt zu zahlen brauchte. Er tat es trotzdem und zwar direkt ans JA, weil die KM dort einen Unterhaltsvorschuss beantragt hatte. Nach 6 Jahren war das JA aus dem Spiel und er zahlte direkt an die KM. Jede Überweisung kam postwendend zurück. Mit anderen Worten, sie hatte den Vater ihres Kindes vollständig aus ihrem Leben gekickt. Eigentlich kann man ja auf Kindesunterhalt gar nicht verzichten. Aber mein Sohn erkundigte sich und bekam die Auskunft: "Versuchen Sie es immer wieder. Wenn das Geld nach der dritten Überweisung zurück kommt, hat sie den Anspruch verwirkt."

Er hat sehr lange unter der Situation gelitten. Über den Bruder der KM erhielt er wenigstens die eine oder andere Info über seinen Sohn. Mädchen waren für ihn von nun an tabu.

Bis zu diesem 21. April 2011, als er seine jetzige Freundin kennenlernte. Was die Beziehungsmuster von Kindern mit persönlichen Brüchen in schwierigem Alter betrifft, kann ich Dir nur zustimmen. Wahrscheinlich wird er immer wieder an die gleiche Sorte Mäuse geraten. Wie die Frau/der Mann, die/der eine/n Trinker/in zum Partner hat, wird die nächste Beziehung nicht anders verlaufen. Menschen, die mit einem Schläger zusammen sind, werden auch beim nächsten Mal den gleichen Griff tun. Es ist ein Phenomen, aber ich kenne eine Menge Beispiele in meinem Bekanntenkreis.

Auch mein Sohn muss sein Verhalten grundlegend ändern, was ihm auch klar ist. Er weiss nur noch nicht wie. Nie ist einer allein Schuld am Scheitern einer Beziehung, auch wenn Borderline im Spiel ist. Er müsste konsequenter in seinen Entscheidungen werden. Das kann man lernen, aber es dauert.........
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RE: Borderline?!? bei der Freundin meines Sohnes - von Thymiane - 05-08-2013, 14:02

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