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Gleichberechtigter Umgang = Kindeswohl??
#1
Exclamation 
Liebe Leser,
da ich nun phantasievolle Unterstützung brauche, hoffe ich diese hier zu finden Undecided
Zu meinem Hintergrund: Die Mutter meiner Kinder ist vor 1 Jahr aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und hat die Kids (damals m: 6, w:4) bei mir gelassen. In Absprache (u. a. JA) wurde eine Regelung erreicht, dass sie die Kids jedes WE abholt. Wir sind beide Lehrer und können uns die Kinderbetreuung am Nachmittag ermöglichen. Nach ihrer Klage ("ich will auch Alltag erleben") bestimmte das FamGericht einen wöchentlichen Wechsel (Wechseltag ist Montag). Damit ist zwar den Eltern (insbesondere der Mutter) Genüge geleistet, aber den Kindern geht es von Woche zu Woche schlechter damit.
Hauptgrund ist der Lebenswandel der Mutter: Lebten die Kids 6 bzw. 4 Jahre in einem geregelten und geplanten Alltag, so bleibe ich diesem Verhalten treu - die KM wollte vor 1 Jahr daraus ausbrechen und hat für sich beschlossen spontaner im Alltag zu entscheiden und mehr im Hier und Jetzt zu leben, ihr neuer Partner passt perfekt in dieses Bild (ich nenne das jetzt mal "Lebenskünstler")
Diese Änderung mag für sie in Ordnung sein, aber die Kinder springen in diesen Welten wochenweise hin und her und müssen sich immer neu anpassen. Das ist das Problem. Sie lebt in meinen Augen im Chaos - naja, fast zumindest - und in ihren Augen lebe ich zu wenig.

Hat jemand eine Idee, wie wir den Umgang kindgerechter umsetzen können? Welche Wechselmodelle sind noch üblich?
Dass sie ihr Leben umkrempelt ok, aber mit welchem Recht zwingt sie die Kinder auch dazu? Nutzt mir evtl. ein Kinderpsychologe, vor Gericht eine andere Regelung zu erwirken?

Danke für jeden Tipp.

Charly
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#2
Hallo Charly, was mich interessieren wuerde:

hat die KM jemals Kindesunterhalt gezahlt?

Im umgekehrten Fall waere es Dir wahrscheinlich nicht gelungen, ein 50:50 Wechselmodell gegen den Willen der Mutter einzuklagen.
Falls die Mutter weiter auf ihrem Egotrip bleibt und es denn Kindern dabei nicht gut geht, bleibt Dir nichts anderes uebrig, als erneut eine gerichtliche Umgangsregelung anzustreben (unter der Annahme, dass die KM nicht freiwillig zuruecksteckt und auf das Wechselmodell verzichtet).
Der Schuss koennte aber auch nach hinten losgehen, da die KM ggf Ihrerseits versuchen wird, die Kinder ganz zu sich zu holen. Die Kinder sind noch zu jung, damit ihre eigene Meinung vom Gericht hoch bewertet wird, also liegt das ganz beim Gericht = gefaehrlich..
Im Grunde hast Du nur eine Chance, wenn sie die Kinder schlagen wuerde oder sichtbar verwahrlosen laesst..
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#3
Wie äussert sich das, dass es den Kinder schlechter geht? Ist der Mutter klar, dass das so ist? Wir gut könnt ihr miteinander kommunizieren?
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#4
@charly74

Das mit dem Kinderpsychologen wäre m. E. ein sinnmachender erster Schritt. Kostet ja m. W. auch nichts, da er entweder von KK oder Beihilfe/KK bezahlt wird. Ich hielte das zunächst ´mal für Dich selber für hilfreich, um herauszufinden, inwieweit Du die Entwicklung bei Deinen Kinder richtig einschätzt.

Es gibt Kinderpsychologen, für die ist die Arbeit mit Trennungskindern Tätigkeitsschwerpunkt. Mußt Du vielleicht ein wenig suchen.
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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#5
(05-03-2012, 10:58)charly74 schrieb: Liebe Leser,
da ich nun phantasievolle Unterstützung brauche, hoffe ich diese hier zu finden

Nachdem Du auf Deinen wortgleichen Beitrag in einem anderem Väterforum nicht die gewünschten Antworten erhalten hast, versuchst Du es also hier noch einmal.
Ok.

(05-03-2012, 10:58)charly74 schrieb: Nach ihrer Klage ("ich will auch Alltag erleben") bestimmte das FamGericht einen wöchentlichen Wechsel (Wechseltag ist Montag). Damit ist zwar den Eltern (insbesondere der Mutter) Genüge geleistet, aber den Kindern geht es von Woche zu Woche schlechter damit.
Auch in diesem Forum herrscht im Allgemeinen die Überzeugung, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung beide Elternteile brauchen.
Das Wechselmodell ist daher in der Regel die optimalste Lösung für die Kinder, siehe u.a. hier:
http://www.system-familie.de/michael_fri...modell.pdf
Viele Väter kämpfen im Interesse der Kinder erfolglos für das Wechselmodell, da deutsche Familiengerichte oft nach dem Standardmuster "Kinder gehören zur Mutter" entscheiden und werden in der Folge vom Alltag ausgeschlossen und zum Besuchsonkel degradiert.
In Deinem Fall sollte wohl die Mutter als Wochenendmama dienen.

(05-03-2012, 10:58)charly74 schrieb: ... die KM hat für sich beschlossen spontaner im Alltag zu entscheiden und mehr im Hier und Jetzt zu leben
... die Kinder springen in diesen Welten wochenweise hin und her und müssen sich immer neu anpassen.
Auch bei nicht getrennten Eltern herrscht nicht immer völlige Übereinstimmung in Erziehungsfragen - sollte dann immer ein Gericht nur einem Elternteil die alleinige Verantwortung übertragen ?
Das sogenannte Argument des "Hin und Her" bzw. der "Zerissenheit" kennen viele Väter vor allem von Müttern, die die Väter aus egoistischen Motiven ausgrenzen wollen. Kinder können normalerweise sehr gut zwischen beiden Welten wechseln und empfinden zwei zu Hause als eine Bereicherung.
Aus den von Dir geschilderten Sachverhalten geht nicht hervor, warum genau denn nun spontane Entscheidungen der Mutter das Wohl der Kinder gefährden sollten.
Misshandelt die Mutter die Kinder, ist sie schwer Drogen-oder Alkoholabhängig, lässt sie die Kinder verwahrlosen?
Warum sollte eine nur einseitige Erziehung also besser für die Kinder sein ?
Der (vorschnelle) Ruf nach einem Kinderpsychologen erscheint mir in Deinem Fall überflüssig und soll wohl nur dazu dienen, die grundsätzliche Gleichberechtigung beider Elternteile zu untergraben.



"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
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#6
(05-03-2012, 12:44)Pistachio 00 schrieb: Der (vorschnelle) Ruf nach einem Kinderpsychologen erscheint mir in Deinem Fall überflüssig und soll wohl nur dazu dienen, die grundsätzliche Gleichberechtigung beider Elternteile zu untergraben.

@Pistachio 00

Sorry, wenn ich Dir hier widersprechen muß. Der Ruf nach einem (spezialisierten) Kinderpsychologen ist mMn selten vorschnell: I. d. R. lernen Eltern hier als Erstes, zwischen ihren und den Erwartungen ihrer Kinder zu unterscheiden - und die Kinder nicht mit ihren Erwartungen zu belasten.
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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#7
(05-03-2012, 13:09)wackelpudding schrieb: @Pistachio 00

Sorry, wenn ich Dir hier widersprechen muß. Der Ruf nach einem (spezialisierten) Kinderpsychologen ist mMn selten vorschnell: I. d. R. lernen Eltern hier als Erstes, zwischen ihren und den Erwartungen ihrer Kinder zu unterscheiden - und die Kinder nicht mit ihren Erwartungen zu belasten.

Nein, nein, da gehen wir durchaus konform.
charly74 schrieb ja klar und deutlich:
(05-03-2012, 10:58)charly74 schrieb: Nutzt mir evtl. ein Kinderpsychologe, vor Gericht eine andere Regelung zu erwirken?
Ein Kinderpsychologe sollte ihm also dabei helfen, der KM den Umgang einzuschränken.
Aufgrund Deines Hinweises wäre es für charly74 vielleicht sogar tatsächlich angebracht, aus dem Munde eines Kinderpsychologen zu hören, dass die Kinder in keinster Weise gefährdet sind.
Allerdings besteht auch die Gefahr (wie immer), dass ein Berufstrottel eine überflüssige Therapiebedürftigkeit sieht.
(immerhin gibt es u.a. die Problematik induzierter Erinnerungen, die nicht wenige Berufstrottel fahrlässig herbeizaubern)

In dem genanntem anderem Forum hat charly74 übrigens inzwischen selbst offenbart, dass es nur um Banalitäten a la "ich kann es aber besser als die KM" geht - und eben keine ernsthafte Begründung für die Einschränkung des Umgangs der Mutter vorliegt.


"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
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#8
@Pistachio 00

Im Grunde sind wir einig. Mein Hinweis ging auf Kinderpsychologen, für die Trennungskinder der Schwerpunkt sind - da gibt´s wohl weniger, die Aufträge aquirieren müssen - eher das Gegenteil...

Was ich hier vermute ist, dass charly74 tatsächlich das Gefühl hat, dass es seinen Kindern nicht gut geht, weil er mit seinen Maßstäben mißt. Und da -so lese ich das- hat Veränderung wohl bedrohlichen Charakter... vielleicht wird es für ihn einfacher, wenn er erfahren kann, dass seine Ängste nicht die Ängste seiner Kinder sind - seine Kinder aber sehr wohl seine Ängste reflektieren... Nun kann man so etwas in einem Forum zwar vermuten, aber besser scheint mir, das schaut sich ´mal jemand konkret an.
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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#9
Danke für die vielen Antworten.

Ich bin mir der Problematik "Ängste reflektieren" durchaus bewusst und versuche sehr sensibel damit umzugehen bzw. "von außen" zu beobachten - so neutral mir das eben gelingen mag.
Es ist mehr so ein Gefühl, dass es den kids nicht gut geht, auch wenn ich das so nicht direkt in Greifbares bringen kann - das ist ja mein Problem. Sonst wäre ich ja schon längst bei RA/Gericht.

Vom Wechselmodell will ja nicht wirklich weg - ich hätte ihn gern iwie sanfter/anders verpackt. Wenn da dann zeitlich statt 50:50 ein 47:53 rauskommt wäre das wohl zu verkraften - Hauptsache dem Wohl der Kinder wäre mehr gedient, denn das geht in den letzten Monaten unter bzw. wurde zweitrangig behandelt.

Nebenbei: Wenn die Kinder mal gefragt werden, wo sie eigentlich wohnen... schwierig... Telefon??? Erstwohnsitz???
Nein, ich gelange zur Überzeugung, ein ganz gleiches Teilen der Kinder geht einfach nicht - das soll aber auf den zeitlichen Umgang nicht direkt Einfluss haben (darum eben knapp 50% - etwas mehr als 50%).
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#10
(05-03-2012, 19:06)charly74 schrieb: Vom Wechselmodell will ja nicht wirklich weg - ich hätte ihn gern iwie sanfter/anders verpackt. Wenn da dann zeitlich statt 50:50 ein 47:53 rauskommt wäre das wohl zu verkraften - Hauptsache dem Wohl der Kinder wäre mehr gedient, denn das geht in den letzten Monaten unter bzw. wurde zweitrangig behandelt.

Nebenbei: Wenn die Kinder mal gefragt werden, wo sie eigentlich wohnen... schwierig... Telefon??? Erstwohnsitz???
Nein, ich gelange zur Überzeugung, ein ganz gleiches Teilen der Kinder geht einfach nicht - das soll aber auf den zeitlichen Umgang nicht direkt Einfluss haben (darum eben knapp 50% - etwas mehr als 50%).

Das sind m. E. alles "Erwachsenenfragen". Ob die für Deine Kinder irgendeine Relevanz haben?

Mit einer anderen als 50:50 Verteilung machst Du das Faß Kindesunterhalt auf. Willst Du das?

Bist Du denn wirklich bereit, Dich einer "Sicht von außen" zu stellen?
Wer nicht taktet, wird getaktet...
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#11
Nur ganz kurz dazu:
(05-03-2012, 19:06)charly74 schrieb: Nebenbei: Wenn die Kinder mal gefragt werden, wo sie eigentlich wohnen... schwierig... Telefon??? Erstwohnsitz???
Die richtige (und auch irgendwie schöne) Antwort ist: bei Mama und Papa ...
Nach meinen Erfahrungen sind "Wechselkinder" in der Regel sogar stolz darauf, zwei zu Hause zu haben.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
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#12
(05-03-2012, 19:06)charly74 schrieb: Ich bin mir der Problematik "Ängste reflektieren" durchaus bewusst und versuche sehr sensibel damit umzugehen bzw. "von außen" zu beobachten - so neutral mir das eben gelingen mag.
Es ist mehr so ein Gefühl, dass es den kids nicht gut geht, auch wenn ich das so nicht direkt in Greifbares bringen kann - das ist ja mein Problem. Sonst wäre ich ja schon längst bei RA/Gericht.

Und dadurch verbessert sich die Situation der Kinder?

Es kommt sehr deutlich rüber, wie wenig Du den neuen Lebensentwurf Deiner Ex akzeptierst. Das kann auch bei sehr viel Vorsicht den Kindern nicht verborgen bleiben. Ein leichtes Bedauern, weil sie wieder zur Mutter "müssen", ein skeptisches Gesicht, wenn von schönen Zeiten bei der Mutter die Rede ist... Kinder haben sehr gutes Gespür dafür. Prompt bedienen sie Deine Erwartungshaltung - es "geht ihnen nicht gut" und die Mutter ist "schuld".
Du bist in Gefahr, einen Popanz aufzubauen, der sich leicht verselbständigt, wenn Du die o.g. Instanzen einschaltest. Dein angedachter Weg führt bei vielen Gerichten und Ämtern dahin, dass die Kinder da landen, wo sie nach deren Meinumg hin gehören, bei der Mutter.

Die erste Adresse für das Gespräch über das Wohlbefinden der Kinder sollte die Mutter sein. Ihr beide seid dafür verantwortlich.

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