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Wieder so ein Einzelfall
#1
Hallo Leute!

Nachdem ich seit ein paar Monaten hier lese, habe ich mich jetzt endlich mal angemeldet.
Es geht mir nicht darum, herumzunölen, und der Welt mein Leid zu klagen, sondern ich will, dass anderen nicht etwas Ähnliches wie mir widerfährt.

Ich bin mit mit Geschwistern aufgewachsen, war nicht der Älteste und auch nicht der Jüngste. Meine Vater war gewöhnlich arbeiten, und meine Mutter hatte die Herrschaft. Sie hat es genossen, Chef zu sein. Zum Glück war sie nicht sonderlich geschickt, so dass meinen Geschwistern und mir schnell klar war, was abgeht.

In der Schule wurde ich erzkatholisch geprägt. Die wollten mich zum Priester machen, aber das hat nicht funktioniert, vor allem wegen meiner Abneigung gegen Herrschaftsstrukturen.
Mit Sexualität hatte ich nicht viel am Hut. Das war was für die anderen. Ich stand daneben und fühlte mich wie im Zoo. Das war alles so klar. Und doch gerieten Leute immer wieder in diese Falle.
Sexualität wäre ganz schön gewesen, aber die Umstände, die man dafür hätte in Kauf nehmen musste, waren mir einfach zu teuer. In eine Disko zu gehen, und irgend eine für eine Nacht abzuschleppen, war mir zu blöd. Ich kann auch ohne eine Frau Druck ablassen, und danach erscheint das Thema in seiner ganzen Lächerlichkeit.
In der Schule hatte ich massive Probleme mit Sport, Deutsch, Fremdsprachen, Musik und Kunst und mit den Sportskanonen. Weil es an einem Gymnasium eines katholischen Ordens nicht nach den Buchstaben des Gesetzes zugeht, wurde ich trotz massenhafter Fünfen immer versetzt. Am Ende hatte ich ein Abitur von 2,irgendwas.
Zur Armee musste ich wegen Neurodermitis glücklicherweise nicht. Ansonsten hätte ich Zivildienst geleistet. Nicht weil ich Pazifist wäre, sondern weil ich mir von niemandem befehlen lasse, jemanden zu töten, den ich gar nicht kenne.
Dann studierte ich Physik. Ich war verdammt gut und schnell.

Nach dem sechsten Semester geriet ich dann in die Katastrophe. Da war eine Physikstudentin aus meinem Semester. Sie war so theoretisch und mathematisch wie ich. Und die kam auf mich zu. Auf einem mehrtägigen Ausflug in diesen Semesterferien kamen wir uns näher. Zum Geschlechtsverkehr kam es aber nicht, auch nicht annähernd. Ich war über beide Ohren verliebt, und darob verwirrt. Als wir wieder zu Hause ankamen, schwebte ich nach Hause und weinte, was in den sieben Jahren davor nie passiert ist. Zum Glück hat mich keiner gesehen.
Der nächste Tag war weiterhin in geistiger Umnachtung. Und dann brach das komplett zusammen. Da war nichts mehr von der Verliebtheit. Ich war froh, wieder klar denken zu können. Mir wurde bewusst, dass das wohl der Mechanismus ist, wie ein Mann im Urlaub ein Kind zeugt. Wäre das irgend eine Urlaubsbekanntschaft, würde ich jetzt flüchten, und mich fragen, ob ich ihr dummerweise meine Adresse oder Telefonnummer genannt hätte.
Aber dieser Zustand war genau richtig, um mir zu überlegen, was ich denn von dieser Frau wollte. Im völlig nüchternen Zustand beschloss ich, dass ich diese Frau als Lebenspartner haben will. Da war jemand, der mich versteht, der sich für dieselben Sachen interessiert wie ich. Diese Frau sollte mein Spiegel sein, und ich wollte ihr Spiegel sein. Vier Augen sehen mehr als zwei, usw.
Am nächsten Tag trafen wir uns an der Universität mit anderen Studenten, um für eine Prüfung zu lernen, und danach gingen wir gemeinsam in mein Zimmer im Studentenwohnheim. Und da kam es zur feierlichen Aussprache, die mein Leben veränderte.
Ich erklärte ihr die Situation, und was ich von ihr wollte, insbesondere, dass ich ihr nicht Verliebtheit garantieren könne, aber dass ich mit ihr mein Leben teilen wolle. Dann fragte ich sie, ob das in ihrem Sinne sei. Sie antwortete mit "Ja!" Danach wiederholte ich meine Frage, und fügte noch an, dass ich viel riskierte, dass ich Angst habe, in ein offenes Messer zu laufen. Und sie antwortete wieder mit "Ja. Ich will das." Dann waren für mich die Würfel geworfen. Ich bestätigte mit "$Name, ich liebe dich!".
Danach kam sofort meine Verliebheit wieder. Das war aber jetzt egal. Ich hatte das wichtige Thema nüchtern ausgehandelt.
Acht Tage später kam es dann auch zu sexuellem Kontakt. Und danach auch einmal zu der Chance ein Kind zu zeugen (wenn das Gummi kaputt gegangen wäre). Wir haben vorher geklärt, dass wir ein Kind vermeiden wollten, weil das unserer Lebensplanung im Wege stehe, aber dass wir, falls wir doch ein Kind zeugten, es haben wollten.
Sie fragte mich nach drei Wochen, ob ich schon mal an eine Mischung aus mir und ihr gedacht habe. Und ich antwortete ihr "Ich denke oft daran. Aber das will ich erstens dir und zweitens mir nicht antun."
Ich hatte damals schon vor, mich sterilisieren zu lassen. Es gibt schließlich genug Menschen auf der Welt. Und noch einen mit meiner Mutter im Stammbaum will ich nicht verantworten.
Sie erzählte mir auch, dass ich ihr Dritter sei. Den zweiten habe sie nur ein paar Wochen lang gehabt. Aber den ersten über ein Jahr lang, als sie 16 war. Sie habe sich von ihm getrennt. Und er sei damit nicht klargekommen. Ich sagte ihr "Das kann ich verstehen." Ich war irritiert, weil es ihr scheinbar nichts ausmachte. Aber ich verdrängte es, weil ich mir nicht anmaßen wollte, über sie zu richten.
Nach ein paar Wochen fuhr sie mit ihrer Mutter (Einzelkind von Ärzten, als sie zwölf war, hat ihre Mutter ihren Vater entsorgt) für drei Wochen in den Urlaub. Sie wollte mich nach ihrer Rückkehr anrufen.
Sie hat mich nicht angerufen. Nach ein paar Tagen rief ich sie an, und irgendwann ging sie mal ans Telefon. Sie bestellte mich wie üblich zu 20:00 Uhr in das Haus von ihr und ihrer Mutter in einem Vorort der Universitätsstadt. Sie fragte mich, ob ich, während ihrer Abwesenheit bei ihr Zuhause angerufen hätte - der Handwerker, der dort tätig war, habe so etwas erzählt. Ich antwortete "Nein. Ich wusste doch, dass du nicht da bist."
Nachdem ich es ihr besorgt hatte, sagte sie mir wegen weiter Planung von Treffen "Ich lasse mir von niemandem sagen, wie ich meine Zeit einzuteilen habe. Auch von dir nicht. Das hat schon mal jemand versucht." Ich war sprachlos. Ging recht schnell, und war völlig durch den Wind.
Am nächsten Tag traf ich sie in der Universität und stellte sie zur Rede. "Bisher hast immer du Zeit und Ort festgelegt. Ich habe einen ähnlichen Termininplan wie du. Der Vorwurf ist falsch." Sie bestätigte, dass mein Argument korrekt sei. Aber da war ein Bruch. Ich hätte nicht diskutieren dürfen. Ich hätte da die Universität wechseln müssen. Nachher ist man immer schlauer.
Die Situation verschlechterte sich. Sie wollte, dass wir gemeinsam Physik machen sollen. Dass ich vorher lieber eine halbe Stunde lang Mensch sein wollte, hat sie nicht akzeptiert. Dass ich in dieser Situation nicht in der Verfassung war, klar zu denken, hat sie mir vor vorgeworfen.
Es war verdammt übel. Und gipfelte in "Ich glaube, es ist besser, wenn wir das mit der Beziehung sein lassen." Ich antwortete ihr "Schön für euch. Ich kann und will das nicht. Das hättest du dir damals überlegen müssen, als du zwei mal 'Ja!' gesagt hast."
Es folgen ein paar Monate emotionaler Horror, in dem ich von den Vorlesungen nur noch wenig mitbekommen habe. An meinem 23. Geburtstag kam es zu einem Versuch der Wiederbelebung. Ich hatte sie bei mir im Studentenwohnheim im Bett. Aber es half nichts. Das Ding war kaputt. Mein Traum zerstört.
Sie sagte mir, dass das mit der emotionalen Störung eine Frage von ein paar Wochen sei. Und dann sei ich darüber weg. Da ich keine Erfahrung auf dem Gebiet hatte, habe ich gehofft, dass das in soweit stimmte, dass ich nach ein paar Monaten mich wieder mit Physik beschäftigen könnte. Ich studierte Mathematik, bekam mein Vordiplom problemlos anerkannt, und wollte nach einem halben Jahr eine Diplomarbeit für beides schreiben.
Dazu ist es aber nie gekommen. Es wurde immer schwerfälliger und zäher. Ich habe sie noch zwei mal getroffen. Einmal in einer Abschiedsvorlesung eines Physikprofessors. Sie hat das Aufnahmegerät bedient. Sie sagte mir "Du hast hier gerade noch gefehlt." Ich antwortete ihr "Du fehlst mir auch." Darauf war Schweigen. Ein anderes mal des Nachts auf einem Flur in der Universität. Sie wollte mich in Smalltalk verwickeln. Und dann lief sie langsam weg, in der Hoffnung dass ich hinter ihr herlaufe. Ich tat das nicht.
Nach insgesamt sieben Jahren hatte ich ein schlechtes Mathediplom. Ich habe das nie versucht bei den Physikern anerkennen zu lassen. Drei der vier Physik-Diplom-Prüfungen habe ich bestanden. Dreimal mit 1,0 und die dritte wegen der emotionelen Verwirrung mit 1,7. Die vierte habe ich nicht gemacht, weil ich mich da hätte zum Physik-Diplom-Arbeit anmelden müssen.
Die letzte Diplomprüfung für Mathematik war beeindruckend. Ich sagte dem Professor vorher, dass ich diese Prüfung nicht wiederholen würde. Als es dann soweit war, packte ich mein Studienbuch zusammen, und legte alles zur Verbrennung auf den Tisch. Dann ging ich zur Prüfung.
Danach kam der Professor raus, sagte mir "Ich will Ihnen eine Vier geben. Aber ich machen Ihnen ein Angebot. Ich gebe Ihnen eine Fünf, und Sie kommen in zwei Wochen wieder und kriegen einen Eins." Ich sagte ihm "Ich nehme die Vier." Er war entsetzt, sagte mir, dass er mir goldene Brücken gebaut habe, aber ich habe alles vergeigt, was ich vergeigen konnte. Ich sagte ihm, dass ich ihm nichts vorwerfe und dass ich als Prüfer dem Studenten eine Fünf gegeben hätte.
So bekam ich dann nach sieben Jahren ein schlechtes Mathediplom.
Ich habe meine Diplomarbeit eingereicht, und bin dann für immer von dieser Uni verschwunden. Ich habe mir die Diplom-Urkunde schicken lassen.
Um mir nicht den Vorwurf des Stalkings einzuhandeln und andererseits sicherzustellen, dass sie nicht glaubt, ich hätte mein Versprechen annulliert, schickte ich ihr vom ersten Jahrestag bis zum zehnten jedes Jahr einen Brief. Der letzte Satz war immer "Weiterhin unverändert, Unterschrift".

Das Ganze ist eine fiese Situation. Ich weiß, dass sie mich damals nicht belogen hat. Das Problem ist, dass sie das, was sie einst versprach, ignoriert.
Deutliche Gespräche ergaben "Darüber will ich nicht nachdenken." und "Liebe und Logik passt nicht zusammen." Ich kann das nur respektieren.
Sie handelte wohl instinktiv. Sie hat es geschafft, den schärfsten Konkurrenten rauszuschmeißen. Ich kann sogar verstehen, warum sie darüber nicht nachdenken will. Hätte ich jemandem so etwas angetan, würde ich wohl zu Staub zerfallen.

Nach ein paar Monaten bekam ich dann eine Anstellung an einer anderen Universität mit Doktorarbeit in Mathematik. Ich unterschrieb den Arbeitsvertrag, wusste aber, dass ich mich für die Doktorarbeit gar nicht interessiere. Wofür brauche ich so einen Titel? Für mein Selbstwertgefühl sicher nicht. Nach einem Monat, zum alljährlichen Email an sie, bekam ich eine Antwort, allerdings nur Smalltalk. Ich schrieb ihr, dass diese Eskapade mich ein Physikdiplom und drei Jahre meines Lebens gekostet hätte, und hörte seitdem nichts mehr von ihr.

Noch ein paar Monate später, wurde in dem Institut, wo ich arbeitete, ein weiterer Doktorand eingestellt. Eine Frau. Sie rief mich vor ihrem Antritt zur Arbeit an, fragte mich ob des kollegialen Umfelds aus, und wollte sich mit mir treffen.
Ich wollte keine Beziehung mehr mit einer Frau haben. Aber es hat sich dann so ergeben. Wir kamen auf meinen Wunsch ins selbe Büro. Nach ein paar Wochen, als die Situation eindeutig wurde, kam es zu einem Gepräch.
Sie: "Da ist noch etwas mit dem Mitbewohner meiner Wohnung. Der wohnt bei mir, aber mehr ist da nicht." Ich: "Hast du dich, oder fühlst du dich ihm gegenüber zu irgendwas verpflichtet?" Sie: "Nein." Ich: "Dann komme ich jetzt rüber."
Und es kam zum Geschlechtsverkehr in unserem Büro.
In den nächsten Wochen wurde klar, dass sie mich in eine Lügengeschichte hineingezogen hat. Ich wollte mich daraus befreien, indem ich mit ihrem Mitbewohner spechen wollte. Sie wollte das nicht. Aus Respekt - ja, manchmal ist es ein Fehler, einen anderen Menschen zu respektieren. Es ist sogar zu seinem Schaden. - habe ich nicht mit ihm gesprochen. Die Beziehung war dementsprechend schwierig. Ein paar Monate später ließ ich mich sterilisieren, weil ich ganz sicher nicht mit ihr ein Kind zeugen wollte. Es war abgesprochen, dass wir, falls wir ein Kind zeugen, dieses Kind haben wollen. Ob sie sich später daran gehalten hätte? Ich bezweifle das inzwischen. Das war ein Parlaver mit den zuständigen Ärzten! Der eine warf mir vor, dass ich nicht an die Rente der zukünftigen Generationen denken würde. Und ich sagte ihm, dass er die Schnauze halten und seinen Job machen solle. Ich sagte anderen, dass sie sich mal entscheiden sollen, ob sie lieber eine Sterilisation oder eine Abtreibung haben wollen, meine Entscheidung sei klar, und sie sollen das verdammtnochmal respektieren. Später traf ich dann eine geistig Behinderte, die schon zwei Abtreibungen hinter sich hatte, der sie aber wegen ihrer Unzurechnungsfähigkeit die Sterilisation verweigern. Das ist Deutschland!
Inzwischen fand ich heraus, dass meine erste Frau Doktor rer nat geworden ist.
Gut ein Jahr später behauptete die Kollegin, dass sie kein Interesse mehr an Sexualität hätte. Meine letzten Worte disbezüglich an sie waren "Es ist deine Entscheidung, die ich respektiere. Aber sei dir gewiss, du hast keine zweite Chance."
Ein Jahr später erkrankte ein Kollege, gut 40 Jahre alt, an Krebs. Meine Kollegin hat sich exzessiv um ihn gekümmert. Sie gegenüber seinen Eltern die Lebenspartnerein gespielt, und gegenüber den Kollegen die exklusive Vermittlung. Ich habe mich zurückgehalten, um dem sterbenden Kollegen auf seinen letzetn Tage eine Lebenspartnerin zu gönnen.
Kurz vor des Kollegen Tod erzählte mir dann die Kolligen, dass sie in seiner Anwesenheit einem Seelsorger, der mir ihr sprechen wollte, gesagt habe, dass sie nicht seine Lebenspartnerin sei.
Als dann der Kollege verstarb, meine anderen Kollegen waren bei ihm, sie hatten die Abschottung durch die Kollegin durchbrochen, wollte ich Klartext reden, aber meine Vorgesetzten baten mich, dies aus Pietät zu unterlassen. Ich fuhr daraufhin für drei Wochen über 10000 km weit weg.

Meine Kollegin hätte in der Zwischenzeit verschwinden sollen. Ihre Stelle wurde nicht verlängert, und sie hatte noch Urlaub. Als ich wiederkam, war sie immernoch da. Sie hatte ihren Urlaub so gelegt, dass sie noch drei Tage am Ende da war. Und sie wollte nicht gehen.
Sie hatte gegenüber einer Praktikantin, die in ihrem Büro saß, mit einer Pistole geprahlt, und sie ihr gezeigt. Sie drohte den Chef umzubringen. Und mich wohl auch. Das gab dann Gespräche mit dem Betriebsrat und einen Polizeieinsatz, wobei zu diesem Zeitpunkt die Pistole nicht da war.
Die Psychologin hat sie sehr schnell um den Finger gewickelt. Unglaublich wie blöd die sind. Mein Chef hat das einzig Richtige getan, nämlich die Sache nicht so ernst zu nehmen, wie sie es gerne gehabt hätte. Am Ende hat sie fluchend ihren Schlüssel abgegeben. Dazu kam sie auch noch ins Büro von Kollegen, war völlig durch den Wind, und ich habe sie die Treppe runter zur Straßenbahn geleitet. Sie war zu dem Zeitpunkt krankgeschrieben, irgend ein ICD-10 mit F.
Ich war sehr beeindruckt von dieser Begleitung. Ich hoffe dass ich nie wieder so lügen muss.

Noch eine Woche später kam die Paktikantin, die inzwischen ihr Praktikum, das sie in der Kollegin Büro verbracht hat, zu mir. Sie wollte mit mir runter gehen, um eine zu rauchen. Da sagte sie mir, dass sie mich gerne privat treffen wolle. Ich bestätigte das mit "Das ist in meinem Sinne. Und bitte möglichst bald."
Sie wollte mich fürs Bett, und ich sie auch. Die erste Nacht behauptete sie überraschend ihre Tage zu haben. Für mich kein Grund, die Nacht nicht mit ihr zu verbringen. Dann wird eben nicht gevögelt. Ich sage ihr, dass ich kein Kind haben wolle, und auch kein Kind haben werde. Die nächste Verabredung verlegte sie in ein Cafe, was mir sehr missfiel, und ich ihr deutlich sagte "Verarsch mich nicht. Sag was Sache ist. Ich bin ehrlich zu dir. Sei du das auch zu mir." Im Cafe erzählte ich ihr, dass ich sterilisiert sei, und sie war entsetzt. Aber sie war dann total verliebt in mich, und ich auch in sie. Sie lud mich zu ihrer Mutter nach Nordostdeutschland ein (alleinerzieheind, DDR-Kind, sie hat den Vater schon vor ihrer Geburt entsorgt). Auf der Fahrt nach Hause erzählte sie mir, dass da etwas sei, was unsere Beziehung zerstören könne.
Ich sagte ihr, dass ich, wenn sie schwanger sei, das Kind haben wolle, unabhängig davon, wer der biologische Vater sei. Ich sagte ihr, dass ich gegenüber ihrer Mutter und gegenüber meinen Eltern vorerst nichts sagen werde, aber wenn das Kind danach fragt, nicht lügen werde.
Eine Woche später bestellte sie mich zu sich nach Hause, sagte mir, dass sie schwanger sei, und frage mich "Stehst du zu mir und zu dem Kind?" Ich bestätigte ihr "Ich stehe zu dir und zu unserem Kind.". Danach verlangte sie von mir, dass ich auch unser Kind belügen solle. Ich schreib ihr das deutlich per Email. Am nächsten Wochenende, an dem ich sie treffen sollte, hatte ich eine Konferenz in Berlin. Ich fuhr nach Berlin, und telefonierte mit ihr. Angeblich hatte sie mein Email noch nicht gelesen, was ich nicht glaube. Danach sagte sie mir am Telefon, dass sie das "Gewächs wegmachen lassen" wolle, weil ich nicht glaube, dass ich der biologische Vater sei.
Als am Montag wieder nach Hause kam, ging ich zu einem unabhängigen Urologen, um meine Zeugungsunfähigkeit zu bestätigen. Posititv. Unsere Sekratärin, Freundin der Ex-Praktikantin, war von ihr informiert, nur nicht ob meiner Sterilisation. Sie war erschüttert. Vermutete eine verdammt unwahrscheinliches Ereingnis. Ich nicht. Sie organisierte ein Treffen zwischen mir und der werdenden Mutter. Meine letzten Worte an sie waren "Wenn du unser Kind tötest, will ich dich nie wieder sehen." und ich habe sie seitdem nicht wieder gesehen.

Danach hatte ich sechs Jahre an einer deutschen Universität verbracht. Dort hätte ich nur noch weiterbeschäftigt sein können, wenn ich meine Doktorarbeit zuende gebracht hätte. Aber das brauche ich nicht. Ich kenne so viele Vollidioten, die Professor sind. Den akademischen Zirkus habe ich nicht nötig. Mein Chef bat mich, doch meine Doktorarbeit zuende zu bringen, damit er mich weiter beschäftigen könne, aber ich wollte nicht.

Danach war ich ein paar Jahre auf Weltreise. Die Guttenbergs und Koch-Mehrins haben mir bestätigt, dass ein Doktortitel eher Schande als Ruhm ist.
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#2
Dann bakam in im Sommer 2010 ein Email von einem Nachbarn meiner ehemaligen Geschäftsführerin, einem Richter, den ich von einer Neujahrsveranstaltung, zu der sie mich eingeladen hatte, kannte. Es ging um eine Vergewaltigung zur Anfang meiner Doktorarbeit. Ich konnte das nicht einordnen. Als mir dann ein Freund und Ex-Kollege erzählte, dass die Ex-Kollegin im Ex-Kollegenkreis behaupte, ich habe sie vergewaltigt, wurde mir einiges klar. Das was wohl die Kielwelle vom Kachelmann. Ich war, als er mir das sagte, sprachlos, und weinte. Die Kollegin hatte einmal sogar einen Geschlechtsakt vergiftet, indem sie Vergewaltigung angesprochen hatte, worauf, ich nicht mehr weitermachen konnte. Verdammte Scheiße! Mir sowas vorzuwerfen ist ... ja ist nicht abartig, sondern passt ins Schema. Warum treffe ich immer wieder auf solche Leute?!
Ich sparch darüber mit meiner Ex-Geschäftsführerin. Sie sagte mir, dass sie dies auch an den Chef geemailt habe. Aber dass kein Problem bestehe, weil die Leute, die mich und sie kennen, wüssten, wie sie das zu bewerten hätten.
Ich bin froh darum, dass ich solche Kollegen hatte. Mit ehrliche und direkte Art kommt man wohl doch viel weiter als mit höflicher Distanz.

Zur Zeit bin ich in Deutschland und verteile Zeitungen. Eigentlich hatte ich vor im November wieder für ein halbes Jahr nach Patagonien zu reisen. Aber es hat sich gerade eine Gelegenheit ergeben, als Mathematiklehrer auf einem Gymnasium zu arbeiten.

Das Leben geht weiter. Wohin es führt, weiß ich nicht.
Ich frage mich oft, ob das Kind, welches mir anvertraut wurde, geschreddert worden ist.
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