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EU-Minister verhandeln über Scheidungsrecht, weil Frauen benachteiligt sind
#1
Es wird grad wieder mal verhandelt:

"Scheidungen von Ehepartnern unterschiedlicher Nationalität sollen in 14 EU-Ländern erleichtert werden. Die EU-Justizminister kamen am Freitag in Brüssel zusammen um festzulegen, welches nationale Recht bei der Auflösung einer solchen Ehe angewendet werden soll."

http://de.news.yahoo.com/26/20101203/tpl...0ba75.html

Und warum? Weil Frau Ministerin an ihren eigenen Lügen und uralten Klischees festklebt:

"Bislang habe oftmals einer der Partner dort einen Scheidungsantrag gestellt, wo die Bedingungen für ihn selbst am günstigsten waren, so die Ministerin. «Das waren bisher vorwiegend ja die Männer, die zügiger und schneller dort auch agiert haben.»"

Mal sehen, was denen einfällt, um den Gerichtsstand automatisch dorthin zu zwingen, wo am meisten Unterhalt winkt. Eine Menge EU-Staaten sind allerdings bereits vorab ausgeschert, weil sie diesen ganzen Juristenbeschäftigungsprogramm-Schwachsinn nicht mitmachen wollen.
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#2
(03-12-2010, 17:16)p schrieb: Mal sehen, was denen einfällt, um den Gerichtsstand automatisch dorthin zu zwingen, wo am meisten Unterhalt winkt.
Ihr geht es wohl auch darum, dass hier in D den Richtern und Anwältinnen die Arbeit nicht ausgeht.

„Deutschland ist besonders interessiert an dieser Verordnung, weil bei uns 2,4 Millionen binationale Ehepaare leben“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. „Das sind 13 Prozent aller Ehen.“
http://www.focus.de/finanzen/recht/binat...78417.html

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#3
(04-12-2010, 09:51)blue schrieb: „Deutschland ist besonders interessiert an dieser Verordnung, weil bei uns 2,4 Millionen binationale Ehepaare leben“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. „Das sind 13 Prozent aller Ehen.“
http://www.focus.de/finanzen/recht/binat...78417.html

da kann man ja gleich ganz böse gegenargumentieren:

13% der Ehen sind binational? Ein alarmierendes Zeichen für die Damen mit dem Wunsch nach Doppelnamen. Zeigt es doch, dass diese große Zahl von Menschen mit den deutschen Ambitionen in Sachen Gleichberechtigung nicht sehr glücklich ist.
Und nun will Frau Doppelname-Mir-rollts-die-Fußnägel-auf ihre Denkweise auch auf diese binationalen Beziehungen pressen? Frei nach dem Motto: Wir bohren so lange nach, bis wir ein Problem gefunden haben !

Streite nie mit Idioten.
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung.
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#4
Es geht offenbar wirklich nur darum, die günstige Konkurrenz auszuschalten, indem man die Optionen des auszubeutenden Mandantenviehs künstlich beschneidet. Konkurrenz ist etwas, auf das Juristen höchst allergisch sind. Hier mal eine Studie zu den Scheidungkosten: http://www.pressebox.de/pressemeldungen/...xid/250013

Wenig überraschendes Fazit: Scheidung im Streit am teuersten in Deutschland, einvernehmliche Scheidung am zweitteuersten. Damit es nicht zu peinlich wird, beteiligten sich richtig billigen Länder gar nicht erst, z.B. die Staaten Skandinaviens oder die Benelux-Staaten.
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#5
Soll das dann die EuEheVO III werden ?
https://t.me/GenderFukc
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#6
Die Schlagzeilen dazu könnten krasser nicht sein, da hat das Ministerium den Medien offenbar genau Anweisungen gegeben:

"Scheidungen innerhalb der EU werden einfacher"
"...künftig in der EU mit weniger bürokratischen Hürden" (RP)
"Wollen sich binationale Paare scheiden lassen, können sie künftig in diesen Ländern wählen, welches Landesrecht sie anwenden wollen."
"EU stärkt Scheidungsrecht bei binationalen Ehen" (DIE WELT)
"Binationale Ehen können leichter geschieden werden" (DER WESTEN)

Was für ein wunderbarer Geschenkkorb sich da auftut! Dabei passiert exakt das Gegenteil: Es wird nicht leichter und unbürokratischer, sondern schwerer, teurer, bürokratischer und sie können eben nicht mehr wählen, wo sie geschieden werden wollen. Unglaublich, wie dise Reform vermarktet wird und stattdessen ein Unterhaltsmaximierungsprinzip sowie komplizierte Gerichtsstandsregelungen eingeführt werden. Unfreiwillig komisch die Schlagzeile der WELT: Nicht mehr ein Mensch wird gestärkt, sondern ein Gesetz.

Bisher war es einfach und klar: Wer den Antrag stellt, bestimmt damit auch den Gerichtsstand. Da mehrheitlich Frauen den Scheidungsantrag zuerst stellen, waren das immer schon die Frauen. Die Lüge von den Männern, die sich dadurch "Vorteile" verschaffen, ist wohlfeiles PR-Geschwätz (PR: "Klare Regeln verhindern, dass der stärkere Ehegatte - meist der Ehemann - durch geschickte Gerichtswahl ein für ihn günstigeres Scheidungsrecht zur Anwendung bringen kann."). Im Gegenteil, bisher war es eine klare Regel, in Zukunft wird ein komplexes Festlegungssystem zum Gerichtsstand eingeführt: "Das kann die Gesetzgebung ihres jetzigen gemeinsamen Aufenthaltsortes sein, die ihres letzten gemeinsamen Wohnortes, ihres jeweiligen Herkunftslandes oder des Landes, in dem einer von beiden wohnt."

In Zukunft wird es erst einmal ein Verfahren um die Wahl des Gerichtsstandes geben, eine ganz neue Streitebene wird zur Freude der daran blendend verdienenden Juristen eingeführt.

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#7
(06-12-2010, 22:31)p schrieb: In Zukunft wird es erst einmal ein Verfahren um die Wahl des Gerichtsstandes geben, eine ganz neue Streitebene wird zur Freude der daran blendend verdienenden Juristen eingeführt.
Zypries, Schnarre, Jaeger....djb...

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