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Diskussion zu: SchweiZausbruch
#1
[Diskussion über diesen Beitrag: http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...&pid=38104 ]

hallo nathan,

erst einmal herzlich willkommen in forum! schade dass es dir so ergangen ist und auch irgendwo mehr als bizarr, dass du als abgeschossener vater in der schweiz zwar auf der eine keinerlei rechte mehr hast, andererseits aber mit sehr erhöhten pflichten konfrontiert wirst. wenn jemand mit intakter familie beschliesst auszuwandern, dann ist es selbstverständlich, dass auch die kinder sich an die wirtschaftlichen verhältnisse im zielland anpassen müssen. ein bekannter von mir in bangkok - hier sind erstaunlich viele trennungsväter - hat mir mal aufgelistet was er im rahmen seiner scheidung an unterhalt für ex-frau und kind bezahlen musste und immer noch muss. das ist wirklich gnadenlos, zumal dessen ex-frau selbst einen guten job hat und nicht schlecht verdient. sie wollte übrigens die scheidung. für normalverdiener - also jemanden der so um den statistischen durchschnittlohn verdient, ist die ehe wirklich ein himmelfahrtskommando. kein wunder dass heute vorwiegend die asozialen und die höheren schichten familien gründen.

praktisch vogelfrei zu sein, weil man sich nicht zum wohle der ex-frau die eigentlich nichts mehr mit einem zu tun haben möchte die gesundheit auf der arbeit ruiniert, das ist schon ein starkes stück. hier in thailand passieren viele krassen sachen, aber derartige abzocken wie in mitteleuropa im rahmen von unterhaltsgeschichten gibt es hier nun doch nicht. wenn es in thailand mit der madam auseinandergeht, kann man maximal alles verlieren was man hat. wenn es in europa zur trennung kommt, kann man zusätzlich auch noch das meiste von dem verlieren was man in den nächsten 20+jahren noch erwirtschaften wird.

gruss und alles gute auch weiterhin im neuen land,

expat

[Diskussion über diesen Beitrag: http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...&pid=38104 ]
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#2
Willkommen! Wie ist der Kontakt zu den Kindern jetzt, in einem anderen Thread schreibst du er sei besser wie vorher? Besuch in den Ferien, Videochat übers Internet?
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#3
@p
Vielen Dank. Ja, der Kontakt mit den Kindern ist nach meiner Auswanderung häufiger und von besserer Qualität als zuvor, wo ich noch in der Schweiz lebte. Ich weiss nicht warum, aber mein Wegzug hat bei der Mutter einen positiven Sinneswandel bewirkt. Vorher hat sie Kontakte mit allen Mitteln verhindert und plötzlich wurde ihr der Kontakt der Kinder zu mir und sogar zu meinen Eltern, die vorher völlig ignoriert wurden, wichtig.

Die Kinder chatten meist schriftlich über Skype mit mir, selten telefonisch oder per Videochat. Die Initiative dazu überlasse ich ihnen. Ich bin den ganzen Tag über online und wenn sie das Bedürfnis haben mich zu kontaktieren, dann stehe ich zur Verfügung. Sie haben mit 11 und 9 noch keinen eigenen Account, alles läuft über Mama's Skype.

Der persönliche Kontakt findet bei meinen Eltern statt. Je nach Laune der Mutter dürfen die Kinder alle ein bis zwei Monate ein Wochenende bei ihren Grosseltern verbringen, manchmal auch eine Woche in den Ferien. Dann haben wir täglich Videochat und manchmal ergibt sich die Möglichkeit uns persönlich zu sehen, wenn ich beruflich in Europa zu tun habe während die Kinder gerade bei meinen Eltern sind.
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#4
Das Phänomen ist nicht unbekannt und rührt daher, dass du der Ex durch den weiten Wegzug nicht mehr als Gefahr mehr für ihre Neufamilie erscheinst. Klassisches weibliches Revierdenken.
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#5
@expat
Auch Dir vielen Dank. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. In meinem Aufenthaltsland hält sich der Staat aus Streitereien, nicht nur in familiären Angelegenheiten, heraus. Das wird zwischen den Kontrahenten bzw. innerhalb der hier noch weitgehend intakten Familie geregelt und wenn doch mal ein Fall vor Gericht kommt erlegt das Gericht den Kontrahenten auf, sich innerhalb einer Frist zu einigen. Tun sie das nicht, dann werden beide für die Missachtung der gerichtlichen Anordnung gleichermassen sanktioniert und das Thema ist erledigt.

Ein effektives Vorgehen, mit hohem Einigungsdruck auf die Parteien. Allerdings verdient die Rechtsindustrie dabei wenig und deshalb wird das in Mitteleuropa auch nicht praktiziert.
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#6
(29-08-2010, 12:44)Nathan schrieb: Ein effektives Vorgehen, mit hohem Einigungsdruck auf die Parteien. Allerdings verdient die Rechtsindustrie dabei wenig und deshalb wird das in Mitteleuropa auch nicht praktiziert.

Das ist falsch. Die Beneluxstaaten haben in gutes Schlichtungssystem, so dass nur wenige Fälle vor Gericht landen. In Skandinavien ist es noch besser geregelt, aber das ist nicht mehr Mitteleuropa.
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#7
@p
Interessant, das wusste ich nicht. Was Benelux und Skandinavien können, das könnten AT, D und CH auch, wenn sie wollten.
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#8
in deinem letzten Beitrag schreibst Du, dass Du die Photos entsorgt hast, um die Gedanken an vergangene Zeiten mit deiner Familie, ich sage mal, zu verdraengen.
Ich bedaure heute, dass meine Ex alle Photos mit Erinnerungen an gluecklichere Tage einfach mitnahm, als ich auf Dienstreise war.
Sie wollte mir wirklich alles nehmen, sogar die Erinnerung an meine Kinder gehoeren ihr.

Ich muss oft auch an diesen Verlust denken. Auch Scripte, die ich aus beruflichen Gruenden verfasst hatte, nahm sie einfach mit oder hat sie wahrscheinlich vernichtet.

Al Bundy, in einem Krieg waere auch alles verloren gewesen...
"Kommt mit", sagte der Hahn, "etwas Besseres als den Tod finden wir ueberall."
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#9
Vielen Dank für den Bericht samt Rückschau. Meistens verabschieden sich Väter ja leider schweigend, wenn der Druck nachgelassen hat und die Vergangenheit stärker auch wirklich Vergangenheit wurde. Dabei sind die langfristigen Erfahrungen Anderer besonders wichtig für die eigene Strategiefindung.

Zitat:Nun ist meine Tochter gerade 18 Jahre alt geworden, was mich zu diesem Beitrag motiviert hat. Mein Sohn wird in wenigen Jahren ebenfalls volljährig und damit meine letzte Altlast, das Unterhaltsthema, abschliessen.

Vielleicht nicht ganz, die Unterhaltspflicht endet erst mit dem Ausbildungsende. Es wird halt statt ein Amt irgendein Anwalt entsprechende Briefe schreiben. Abgeschlossen ist das Thema aber de facto schon seit der Uneintreibbarkeit von Unterhalt.

An diesem Punkt will ich deine Rückschau etwas erweitern, denn du hast diese Uneintreibbarkeit mit politischer und geografischer Distanz erreicht. Sicher die richtige Entscheidung von dir. Und das ist der einzige Punkt, in dem sich bei gleichem Ergebnis deine Vorgehensweise von meiner unterscheidet. Alle anderen Punkte liegen fast identisch. Verlust als Realität akzeptieren, Chance einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, Abwurf angesammelter Gewichte aus der Vergangenheit, kein Geld an Juristen, Unterhalt genauso so viel wie ich Lust dazu habe, keine endlosen Versuche einen Kontakt zu den Kindern halten, Ruhe, Frieden, eigene Bedürfnisse nach vorne - passt.

Der Unterschied war nur, dass ich bewusst nicht weg bin. Nur ein Schrittchen, in eine Gegend die mir besser gefällt und dort ein paar Dinge möglich sind, die ich schon immer vor hatte (was nichts mit Freizeit zu tun hat). Der Punkt, auf den es mir ankommt: Mit der entsprechenden inneren Haltung, konsequentem Handeln kann man Ruhe und Gleichgewicht überall erreichen. Man kann weg, muss aber nicht. Für die wichtigen nötigen Veränderungen sind keine äusserlichen Voraussetzungen nötig, sondern Innerliche.
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#10
@Nathan,

danke für Deinen Interessanten Bericht....ich freue mich riesig für jeden der es geschafft hat eine neues glückliches Leben aufzubauen.
Darf ich fragen wie viel Du an Kindesuntehalt zahlst bzw. gezahlt hast?

Weiterhin alles Gute
Bitas
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#11
@p__, alles richtig, kann ich so unterschreiben. In Deutschland zu bleiben ist wahrscheinlich für die allermeisten die beste Option. Ein im weltweiten Vergleich erstklassiges Gesundheitssystem, umfassende soziale Absicherung und die Möglichkeit der staatlichen Einkommensaufstockung zur Vermeidung des Auflaufens von Unterhaltsschulden sind starke Argumente dafür.

Auswandern macht nur unter bestimmten Voraussetzungen Sinn und dann auch nur auf Basis einer belastbaren Entscheidungsgrundlage. Bei mir war es die Erfüllung eines lang gehegten Traums in Verbindung mit bester Gesundheit und gestützt auf eine bescheidene, aber langfristig gesicherte Existenzgrundlage.

@Bitas, vielen Dank. Als ich noch in der Schweiz lebte habe ich für beide Kinder zusammen knapp 2.500 Franken monatlich bezahlt. Heute sind es entsprechend meiner Leistungsfähigkeit nur noch 150 Franken.
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#12
Sehr interessante Fallkonstellation bei Dir. Bei mir sind noch mehr Kinder betroffen.
Ich verhalte mich dort ähnlich und breche den Kontakt nun vollständig ab. Heute morgen kam die Meldung der KESB, das alle Kinder fremdplatziert worden sind. Der Mitarbeiter der KESB hat mir am Telefon mitgeteilt, dass das massive Kosten verursachen würde und sie als Gemeinde garnicht die Kapazitäten dafür hätten. Das hat mich gewundert, ich dachte es geht grundsätzlich nur um das Kindeswohl und nicht um das Geld? Bevor es noch laut wurde, habe ich schnell aufgelegt. Smile

Gruss vom Bodensee.....

B)
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#13
Interessant zu lesen, das dir das Loslassen anscheinend nicht so schwer gefallen ist wie anderen und du deinen Lebenstraum doch noch verwirklichen konntest. In anderen Foren lese ich häufiger, daß die Leute nach ein paar Jahren des Umherirrens im Ausland zurückkommen und sich gleich mit fünfstelligen Eurobeträgen bei der Unterhaltsvorschußkasse konfrontiert sehen. Davon haben sich die meisten aber vermutlich zu keiner Zeit ihrer Abwesenheit ernsthaft mit ihrer Situation im Herkunftsland auseinandergesetzt. Viele Betroffene, mit denen ich gesprochen habe, haben wenigstens einmal überlegt, einen harten Schnitt zu machen. Die wenigsten setzen das konsequent um, weil sie eben noch viele andere Bindungen hier festhalten. Vor noch 10, 15 Jahren wäre mir das Auswandern auch leichter gefallen. Mittlerweile habe ich mich hier so gut und komfortabel eingerichtet, daß die Notwendigkeit nicht mehr besteht und anders als bei dir ist es der Mutter wichtig, daß ich Kontakt zu den Kindern halte.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#14
Interessante Geschichte, Nathan.

Und vor allem die tiefe Befriedigung, dem Verursacher deiner Probleme die finanziellen Folgen dafür aufzuladen - genial.

Ich habe mir vorgenommen, bis zum Rentenalter (das sind nur noch ein paar Jahre) im Ausland zu bleiben, und erst danach eine Rückkehr zu erwägen.

Wenn man mich vorher schnappen sollte (oder mir meine Rente wegpfänden), dann gründe ich eine Agentur für Adoption & Vaterschaftsanerkennung und verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Für 1.000.- € bar auf die Kralle unterschreibe ich jeder rumänischen Zigeunerin, dass ich der Vater ihres Kindes bin. Und adoptiere zudem ihre acht anderen Kinder - die Kinder werden damit deutsche Staatsbürger, die Mutter bekommt Aufenthaltsrecht in Deutschland und lebenslange staatliche Unterstützung. Und die Kinder volles deutsches Kindergeld.

Zu meinen eigenen Kindern will ich jetzt, nach drei Jahren, keinen Kontakt mehr haben. Zwei mal haben sie zwischenzeitlich versucht, über meine Eltern meinen Aufenthalt herauszufinden - vielleicht wollten sie aber auch nur Spitzeldienste für ihre Mutter leisten, die mir gerne eine Neufestsetzung ihres nachehelichen Unterhalts aufdrücken würde. Klappt aber nicht, da Post aus Deutschland hier nicht ankommt. Der Postbote kann die europäischen Schriftzeichen nicht lesen......
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#15
Für solche Kontaktaufnahmen eigenen sich Dienste wie sie hier beschrieben werden: http://www.emailtester.de/anonyme-email-adresse.php
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