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mediation?
#1
hat einer von euch erfahrung damit?
wo findet man einen geeigneten mediator? wie sieht es mit den kosten aus?
also ich rede jetzt von einer mediation, die man privat machen möchte, nicht vom gericht angeordnet.

in meinem "everybodys a.r. s ch.loch thread habe ich die problematik erklärt und ziel sollte sein alle exen an einen tisch zu bekommen, damit endlich mal alles geklärt wird.
wenn alle das täten, was sie mich könnten, käme ich nie zum sitzen
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#2
Das ist ein enorm weites Feld und sollte schon lange ein eigenes Kapitel in der faq werden. Mal ganz knapp: Die Kosten liegen von kostenlos bis hohen, nach Stunden abgerechneten Sätzen.

Mehrere Verbände existieren, z.B. http://www.bmev.de/ oder http://www.bafm-mediation.de/ (speziell Familienthemen). Mein Tipp wäre es, sich keinen Mediator zu suchen, der auch Anwalt ist oder diese windige Lebensberater - Mediatior darf sich in Deutschland leider jeder nennen. Geht zu jemand, der von der psychologischen Seite kommt.

Holt euch die grundsätzliche Zustimmung der Ex zu einer Mediation, ruft bei Mediatoren an und lasst euch die Kosten nennen, sucht euch einen davon aus und macht es.
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#3
Ich hab vor einigen Jahren mal eine Mediation mitgemacht. Veranstalter war die Kirche, es kostete nichts. (Anwälte nehmen dafür gerne 80 Euro und mehr für 45 min.)
Die Mediation war fair, es gab einen Mann und eine Frau als Mediatoren, Einzel- und Paargespräche. Rausgekommen ist allerdings nicht viel. Ich mußte die Mediation damals nach ein paar Terminen abbrechen, weil die Termine immer in meiner Arbeitszeit lagen. Es gab ein paar Termine nach Feierabend, aber da waren sowohl die Mediatoren als auch ich kaum noch aufnahmefähig.
Bei Mediationen sehe ich immer ein grundsätzliches Problem mit der Ehrlichkeit. Ganz einfaches Beispiel: Mann will eine Mediation weil die Frau zu Hause weder kocht noch putzt noch aufräumt, sondern nur vor dem TV sitzt. Sagt man dem Mediator die Wahrheit, könnte es gut sein, daß man nach dem Mediationstermin zu Hause einen Heidenärger bekommt. ("Wie konntest Du nur sagen, ich wäre eine faule Schl@mpe?"). Somit wäre eine Mediation zwar ehrlich, aber ggf. total kontraproduktiv.
Sagt man dagegen nichts, ist die Mediation überflüssig. Es ist eine Gratwanderung zwischen dem Ehrlichsein zum Mediator auf der einen Seite, und dem Verletzen des Partners auf der anderen Seite.
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#4
In bestehender Beziehung hat man etwas zu verlieren, da könnte eine Mediation Nebeneffekte haben. Aber wenn man sowieso auseinander und im Streit ist, verliert man dadurch nichts. Übrig bleibt das Kostenrisiko: Dass keine Ergebnisse erzielt werden und deswegen dann doch noch ein Gerichtsverfahren angestrengt wird.

LOM: Gibt es eine kirchliche Organisation, die das generell so macht, kostenlos? Oder war das was ganz Spezielles?
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#5
(17-08-2009, 20:02)p schrieb: LOM: Gibt es eine kirchliche Organisation, die das generell so macht, kostenlos? Oder war das was ganz Spezielles?

Das war in unserem Fall eine "Familienbildungsstätte" (FBS) in evangelischer Trägerschaft (Diakonie). In unterschiedlichen Stadtteilen und Städten gibt es unterschiedliche Gebühren, von 50 Euro pro 60 min. bis hin zu völliger Kostenfreiheit, je nach Einrichtung.
Manche katholische Bistümer haben auch Familienbildungsstätten die Mediationen anbieten, auch hier zu sehr unterschiedlichen Kosten, je nach Stadt.
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#6
(17-08-2009, 20:02)p schrieb: Aber wenn man sowieso auseinander und im Streit ist, verliert man dadurch nichts. Übrig bleibt das Kostenrisiko: Dass keine Ergebnisse erzielt werden und deswegen dann doch noch ein Gerichtsverfahren angestrengt wird.

es war Mai/Juni 2004, da hatte ich wieder mal eine Anzeige meiner Ex am Hals und sollte einen Strafbefehl zahlen. Irgendwie habe ich dann von TOA gelesen und davon, dass man den beantragen kann, um von der Strafe weg zu kommen.

Bei der Gelegenheit haben 2 Mediatoren vom Sozialen Dienst der Justiz 3 oder 4 Sitzungen mit meiner Ex und mir gemacht. Ich hatte dabei das Ziel, eine Umgangsregelung zu erreichen. Allerdings hat meine Ex nach der 3 Runde absolut dicht gemacht, weswegen ich dass dann auch abgebrochen habe.

Deren Ziel war, dass ich mich bei Exe entschuldige ... das hatte sich aber dann erledigt, nachdem ich sagte, dass ich mich nicht bei jemandem entschuldige, der mein Kind quält

War kostenfrei und ich war den Strafbefehl los.

Meine Meinung zu Mediation: sinnlos, wenn einer absolut nicht will.
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#7
Mediationen werden so lange sinnlos bleiben, wie diese ausschließlich auf freiwilliger Basis und ohne Konsequenzrisiken sind.
Steinhart muss das Sorgerecht an der Frage zum Konsens über das Kindeswohl mit der Bereitschaft zur Mitwirkung verknüpft sein und entsprechend Gras fressen müssen die Eltern, bis sie erkannt haben, dass unsere Kinder weit mehr sind, als bloße Spielbälle elterlicher Eitelkeiten.
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#8
(17-08-2009, 16:36)stafford schrieb: hat einer von euch erfahrung damit?

(...)

ziel sollte sein alle exen an einen tisch zu bekommen, damit endlich mal alles geklärt wird.

*lautlach* Big Grin

das ist mal eine Arbeit für wen auch immer. ALLE Exen an einen Tisch setzen. Der arme Mediator - eine Herausforderung, die er sicher noch nie hatte.
Die praktische Umsetzung wird schon daran scheitern einen gemeinsamen Termin zu finden. Sollte der wider Erwarten gefunden sein, wird irgendeines der zahlreichen Kinder Krank sein. Sollten alle Kinder wider Erwarten doch gesund sein, muss ein Babysitter gefunden werden - ach nee - mehrere. Habt ihr auch das noch und alle tatsächlich an einem Tisch, so wird es erst verbal dann praktisch Mord und Totschlag geben.
Der letzte Mediator mit dem ich zu tun hatte, War ein netter Mensch in kirchlichen Diensten, der mir mit dem Gekeife meiner zorngefüllten Ex zeitweise leid tat. Er beendete die "Therapie" nach 4 oder 5 Sitzungen (wo meine Ex IMMER zu spät kam) mit dem gut gemeinten Rat, dass meine Ex dringend fachlich bessere Hilfe bräuchte, als er das leisten könne.
Gemeint hat er: Psychiater.
Verstanden hat sie: Rechtsanwalt.

Na dannmal viel Spaß bei dem Versuch, Stafford.
(immer noch breit grinsend)
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#9
(17-08-2009, 16:36)stafford schrieb: hat einer von euch erfahrung damit?

Ja, ich habe positive Erfahrungen gemacht. Ich bin aber der Meinung, es hängt ausschließlich vom Können des Mediators ab, nicht von der Organisation für der er das Macht.

"Mein" Mediator war Psychologe. Ich halte das wie p für wichtig. Die Mediation war freiwillig und ging über fast zwei Jahre ca. 14-täglich. Die Organisation war pro familia und war kostenlos.

Unabdingbar bei einer Mediation aus meiner Sicht: Alle Beteiligten wollen es und suchen nach einer Lösung.

Während des Mediationszeitraumes darf es keine Gerichtsstreitigkeiten geben. Darauf muss auch der Mediator hinweisen. Der Mediator muss von sich darauf hinweisen, dass er nie vor Gericht aussagen wird (das schafft Vertrauen bei allen Beteiligten).
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#10
erstmal danke für eure antworten.

leider wird es wohl darauf hinaus laufen, dass die exen kein interesse daran haben werden. die eine kann noch nicht mal "hallo" zu mir sagen und das nach knapp 3 jahren. die andere glaubt lieber die lügen ihres sohnes anstatt sich mit der wahrheit auseinanderzusetzen.
für mich wäre dieses verhalten noch verständlich wenn ich der trennungsgrund gewesen wäre, aber das war ich in beiden fällen nicht. als mein freund und ich die beziehung eingingen, da war er von beiden schon seit jahren getrennt.
uns geht es hauptsächlich darum, dass die exen auch mit mir persönlich reden und nicht wegen jedem sch.eiss zu meinem freund rennen. der ist nämlich extrem genervt weil er sich immer alle seiten anhören muss und er dann den richter spielen soll. ausserdem sollte es erlaubt sein gewisse defizite in der erziehung aufzugreifen und wenn die mutter da offensichtlich versagt, dann muss das auch gesagt werden dürfen, ohne dass es gleich heisst "die böse stiefmutter", gefolgt von umgangsboykott.

allerdings würde ich bei einer mediation genau diesen umgangsboykott (noch mehr als es jetzt schon der fall ist) befürchten.
das szenario, das vorsichtiger da beschrieben hatte trifft es ganz gut.
bleibt die frage ob man etwas das schon kaputt ist überhaupt noch mehr kaputt machen könnte?!

hier nochmal der thread, als beispiel für das, was schief läuft:
http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...p?tid=1823

mein freund telefoniert jetzt erst mal mit exe um zu fragen was ich denn gesagt haben soll, siehe thread (der link).
dann mal sehen was dabei heraus kommt.

danach sehen wir weiter...

ps:
ich glaube auch das größte problem bei einer mediation wäre einen termin zu finden bzw. einen mediator, der auch am wochenende arbeitet.
wenn alle das täten, was sie mich könnten, käme ich nie zum sitzen
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#11
(19-08-2009, 15:17)stafford schrieb: die eine kann noch nicht mal "hallo" zu mir sagen und das nach knapp 3 jahren.

Was stört dich daran?

(19-08-2009, 15:17)stafford schrieb: ich glaube auch das größte problem bei einer mediation wäre einen termin zu finden bzw. einen mediator, der auch am wochenende arbeitet.

Nein, das größte Problem ist, dass nicht alle eine Einigigung überhaupt wollen. Das zweitgrößte Problem istz, dass du es auch nach drei Jahren nicht geschafft hast, über den Dingen zu stehen und dich in den Kleinkrieg ziehen läßt.
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#12
Etwas spaet noch meine Erfahrung:
Mediation ueber evangelische Kirche durch Anordnung des Gerichtes. Gute Mediatorin.

Wie von den Anderen gesagt, unbefriedigend ist die Folgenlosigkeit. Man sieht aber auch, was eigentlich drin ist. Fuer mich war es nach damals ca. 6 Jahren das erste Gespraech mit meiner Exfrau. Ich habe damals das erste Mal gesehen, wie schwach ihr Standpunkt eigentlich war. Gerade Leute die selbst verlassen wurden, haben da ueber laengere Zeit uebersteigerte Vorstellungen vom Gegenueber.
Das ist aber nur eine Facette. Eine laufende Kommunikation ist das Wesentlichste, was es gibt. Dazu sollten Leute gezwungen werden. Zuerst geht es sicher um ihre eigenen Probleme. Spaeter geht es auch um Kinder. Man kann jemand treten, wenn man die komfortable Situation besitzt, jegliches abwertendes Bild ohne Reflektion im Kopf haetscheln zu koennen. Wenn die Realitaet immer wieder eingebracht wird, klappt das nicht.

Aber alles Theorie. Es ist viel zu einfach, Mediationen zu vermeiden. Auch im Fall von Gerichtsanordnungen zaehlt nur die Teilnahme. Nach 5 Sitzungen war alles vorbei.

Das Kostenmodell ist variabel. Ich kenne es auch von 0-60 EU/h. 0 durchaus auch bei Nichtanordnung.

Ray
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#13
(20-08-2009, 09:00)Rudolf schrieb:
(19-08-2009, 15:17)stafford schrieb: die eine kann noch nicht mal "hallo" zu mir sagen und das nach knapp 3 jahren.

Was stört dich daran?

(19-08-2009, 15:17)stafford schrieb: ich glaube auch das größte problem bei einer mediation wäre einen termin zu finden bzw. einen mediator, der auch am wochenende arbeitet.

Nein, das größte Problem ist, dass nicht alle eine Einigigung überhaupt wollen. Das zweitgrößte Problem istz, dass du es auch nach drei Jahren nicht geschafft hast, über den Dingen zu stehen und dich in den Kleinkrieg ziehen läßt.

@rudolf

was mich daran stört ist, dass ich OFT auf sie zukam und "hallo" gesagt habe, laut genug, ihr direkt ins gesicht. reaktion von ihr: NULL. sie schaut verlegen weg. anstatt sie mir ins gesicht sagt "ich mag dich nicht weil (...) und deshalb möchte ich dich nicht grüßen".
das änderte sich noch nicht mal als ich sie anrief als "ihre" tochter bei uns krank wurde. wäre ja nicht meine aufgabe, habe mich überwunden weil es dem kind schlecht ging. sie holte die tochter ab. sie ging in unsere wohnung, bis zu unserem schlafzimmer (in dem sie definitiv nichts verloren hatte) obwohl die tochter bereits im flur stand. zur verstärkung noch ihre schwester im schlepptau. und die beiden können nichtmal dann "hallo" sagen???!!!
mein freund bekam den schock seines lebens als sie mit ihrer schwester bei uns im schlafzimmer stand und wild auf ihn einredete. kein anklopfen, kein "guten morgen", einfach GAR NICHTS.
aber wenn sie ÜBER mich lästern kann, dann kann sie reden wie ein wasserfall. am telefon zu meinem freund bspw.: "deine tussi.....".
kleine anmerkung: wir dürfen nicht in ihre wohnung.

was den kleinkrieg angeht: mir bleibt nichts anderes. ich bin ja das hauptthema des krieges.
egal was ich sage, (wenn die kinder meines freundes bei uns waren), jeder satz wird mir im munde verdreht und kommt dramatisiert bei den exen wieder an. die glauben aber die version, die das kind erzählt. kommt hauptsächlich bei dem jungen vor. mein freund glaubt JETZT mir, das dauerte aber auch über 2,5 jahre, bis er selbst mitbekam wie der junge uns ausspielte.

nur 2 beispiele dafür:
ich sagte zu dem jungen, dass sein körpergewicht nicht gesund sei.
er sagt zu mama, ich hätte gesagt er wäre ein fettes schwein.

er sagt zu mama ich hätte ihn aus dem zimmer geprügelt. fakt war, dass ich im 8. monat schwanger war und ihn 3 mal freundlich aufforderte aus dem zimmer zu gehen wenn er singen möchte oder sonstigen lärm machen möchte weil es mir nicht gut ging. er ignorierte alles. beim 5. mal sagte ich, dass ich ihn auch ins kinderzimmer bringen kann wenn ihm das lieber ist. keine reaktion. er machte weiter. dann habe ich ihn am arm gepackt und in richtung kinderzimmer gezogen. wenn sich das 80-kg-kind dann aber aus bockigkeit fallen lässt und auf seinen po plumpst kann ich auch nichts dafür.

wie gesagt, ich bin die böse, egal was ich mache.

jetzt ist es so, dass seine mama keinen ton mehr mit mir redet weil ich angeblich gelästert hätte. mein freund hatte ihn neulich selbst gefragt was er denn zu seiner mama gesagt hätte. keine reaktion. er sagt nichts und seine mama auch nicht.


@ray
tja, ich denke auch, dass eine mediation nur dann erfolg hätte wenn sie auch konsequenzen hätte.
wenn alle das täten, was sie mich könnten, käme ich nie zum sitzen
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