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Unerwartet Vater - Vorsorge
#1
Hallo zusammen,

hammer, dass es dieses Forum gibt. Auch wenn meine Situation (noch) nicht wirklich bedrohlich ist, bin ich aktuell ziemlich besorgt. Ich werde völlig unerwartet Vater und das passt mir grundsätzlich überhaupt nicht, aber was soll ich machen - Verhütung hat versagt und jetzt muss ich das beste draus machen.

Freundin und ich sind ein paar Jahre zusammen (beide Mitte 20). Keine Ahnung, ob das für ewig hält, habe da so meine Zweifel. Sie hat bereits ein Kind (8 Jahre), für das sie von ihrem Ex Unterhalt kassiert.
Sie zieht nun zu mir mit dem schon vorhandenen Kind. Dann kommt bald unser gemeinsames Kind dazu.

Im Falle einer Trennung müsste ich künftig Kindesunterhalt zahlen, klar. Was mich völlig schockiert hat, ist das Ding mit dem Betreuungsunterhalt, was ein scheiss. Sie ist gerade mit Ausbildung fertig, Studium läuft noch, arbeiten wird sie vor Geburt aber nicht mehr und dann sicherlich 1-2 Jahre ebenfalls nicht. Ihr Einkommen also gleich null, sie bekommt aktuell Bafög.
Heißt, ich müsste sicherlich auch Betreuungsunterhalt zahlen. Was mir Angst macht, ist die Möglichkeit, dass das sogar länger als 3 Jahre so gehen kann. Zumal sie dann ja zwei Kinder hat, was es insgesamt ggf. erschwert, dass sie anfängt zu arbeiten. Mit dem ersten Kind habe ich ja aber gar nichts zu tun im Grunde, da gibt es ja einen anderen Vater, der löhnen darf. Dafür, dass sie dann womöglich nicht arbeiten könnte, ist also nicht nur mein Kind verantwortlich, sondern auch das andere. Betreuungsmöglichkeiten gibt es hier auch genug. Vielleicht kann einer von euch ein paar Worte zu der Situation bezüglich Betreuungsunterhalt verlieren. Frage mich halt, ob das schon vorhandene Kind sich irgendwie negativ auf meine Situation auswirken könnte diesbezüglich, falls ihr wisst, was ich meine.

Jetzt noch eine richtige Frage: für den Fall dass es zum tragen kommt. Was für Vorbereitungen kann man treffen? Geld in bar beiseite schaffen usw.
ETF abschließen und das als Altersvorsorge deklarieren? Gilt ein stinknormaler ETF Sparplan als Altersvorsorge oder muss das ne richtige Renten-Police sein?
Kredit noch aufnehmen und damit nun fällige Dinge finanzieren, sodass die Kreditrate dann das verfügbare Einkommen reduziert? Oder zählt das nicht, wenn ich jetzt bspw. meine Wohnung fremdfinanziert neu ausstatte und aufpoliere? Was gibt’s noch für Möglichkeiten?

Danke für eure Antworten. Fühle mich echt beschissen, hier sowas zu fragen, weil ich mich eigentlich sogar freuen will und mit der Frau zusammen sein möchte. Die Schwangerschaft hat mich aber mal so richtig getroffen und ich schiebe Panik, obwohl mit der Frau soweit alles gut ist. Jetzt hock ich hier und sorge mich um meine Zukunft.

Danke euch vorab. Nach etwas Lektüre hier, echt Wahnsinn, wie Männer teilweise abgezogen werden..
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#2
Hallo Hope...
Wenn du jetzt schon der Meinung bist,
Das das ganze nicht lange haelt...
Triff jetzt schon Vorsorge..
Nie Heiraten...diesen Gesellschaftsmist muss man
Heut zu Tage nicht mehr machen..
Somit keinen nachehelichen Unterhalt,Zugewinn und Versorgungssusgleich und Anwaltskosten Und so weiter.
Die ersten 3 Jahre des Kindes musst du bei Trennung
Immer Betteungsunterhalt zahlen..danach gestaffelt nach dem Alter des Kindes.
Deswegen förder das Studium..damit hat sie eventuell
Spaeter bessere Chanchen auf den Arbeitsmarkt..bei Trennung.
Altersvorsorge gibt es viele Sachen..wird aber nur teilweise anerkannt.
Alle wichtigen Papiere immer kopiert irgentwo liegen haben..für den Fall der Fälle..
Und stell dich drauf ein..wenn es kracht..vor Gericht
Wirst du bei NORMALLAGE fast alles verlieren..Sorgerecht..ABR...Umgang Und so weiter..
Das war jetzt mal ein grober Überblick..
Fürs Detail sind die Experten da...
Gruss Bumpi
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#3
(20-12-2022, 00:48)Hope schrieb:  aber was soll ich machen - Verhütung hat versagt und jetzt muss ich das beste draus machen

Verhütung kann versagen, muss aber nicht, und in vielen Fällen legt es die Frau darauf an dass die Verhütung "versagt", die Männer glauben das immer sehr leichtgläubig.
Mach auch erstmals einen Vaterschaftstest.

Du hast noch gar nicht viel über deine Lebenssituation geschrieben, wie es finanziell bei dir Aussieht, ob bereits angespartes, mögliches zukünftiges Erbe und damit Vermögen, was für ein Studienfach und wie weit fortgeschritten du bist. All diese Dinge sind entscheidend für eine Frau, genau DICH auszusuchen als (Zahl-)Vater für ein weiteres Kind.

Lies dir aufmerksam die gesamte "Trennungs-FAQ" durch und nimm das alles auch ernst, hier vor allem unter Punkt 5 "Trennungsunterhalt, Ehe, Vorbeugung", es wird dir detailliert aufgezeigt, welche Folgen die Vaterschaft, Beziehung, oder Heirat haben können.

Viele Väter lächeln anfangs noch, weil das alles unvorstellbar zu sein scheint, dieses Forum lehrt aber alle eines besseren.

https://www.trennungsfaq.com/ehe.html




Und hier noch ein paar weitere Beispielfälle aus dem richtigen Leben, das Trennungsforum ist voll von Erfahrungsberichten:

https://www.trennungsfaq.com/forum/showt...?tid=12557
https://www.trennungsfaq.com/forum/showt...+guten+Rat

Gruss
Santoro
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#4
Welche Panik GENAU hast du denn?
Wie ist deine berufliche Situation? Wieviel verdienst du?
Wenn diese einigermaßen gesichert und stabil ist und du den Unterhalt zahlen kannst, würde ich das abhaken und hinnehmen.
Noch ist jedoch gar nichts akut.

Heiraten ist grundsätzlich keine gute Idee, das stimmt.
Konten und allgemein Finanzen getrennt halten.
Größere gemeinsame Ausgaben besprechen und dann abhaken.

Natürlich ist das erst mal eine total unerwartete Nachricht.
Aber vielleicht hilft es dir, das Ganze mehr in die positive Richtung zu drehen.
Es ist DEIN Kind. Und du möchtest sicher, dass es ihm gut geht.
Insofern ist Unterhalt sinnvoll und vernünftig.
Unerwartete Dinge passieren im Leben und man muss sich damit arrangieren.
Wenn man dagegen angeht und alles negativ sieht, so wie du im obigen Posting, wird das Leben schwer.
Wenn man es aber positiv dreht, wird es besser.
Also versuche, dich damit zu arrangieren. Ist schwer, ich weiß.
Genieße die Zeit mit dem Kind, solange es geht!
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#5
(20-12-2022, 00:48)Hope schrieb: bin ich aktuell ziemlich besorgt

Dafür hast du leider gute Gründe. Aber du hast auch einen unschätzbaren Vorteil, den sehr viele Männer nicht haben: Du bist dir bereits sehr früh über viele Realitäten im klaren. Zu 95% dämmern dieser Realitäten den Männern erst nach einer Trennung, wenn alles in die Luft geflogen ist, die Ex nicht mehr mit einem spricht und die Befehle des Jugendamts im Briefkasten liegen.

Diese Klarheit kannst du nutzen, wie jeden Wissensvorsprung. Die Herzensdame hatte also bereits eine Teenagerschwangerschaft, ist alleinerziehend und nun zieht diese "Familie" bei dir ein inclusive dem Dritten im Bunde, für den du mitverantwortlich bist. Was du allerdings nach Ankunft mit einem privaten informellen Vaterschaftstest verifizieren solltest. In D haben das Politikerinnen mit dem Schlampenschutzgesetz verboten, aber Länder wie die Niederlande verlangen keine Einwilligung der beiden mutmasslichen Eltern.

Betreuungsunterhalt, dazu gibts nicht so viel zu sagen, du weiss ja bereits dass der mindestens drei Jahre voll dauert, dann meist noch in Teilen. Der Mindestbedarf beträgt 1120 EUR, da sie vorher nicht gearbeitet hat wird das ihr Anspruch sein. Elterngeld wird aber teilweise damit verrechnet, wenn es gezahlt wird, dessen Laufzeit ist ja kürzer wie der Unterhaltsanspruch. Das kann natürlich kaum ein Vater zahlen, mit dem Kindesunterhalt nur für ein einziges Kind sind das rund 1500 EUR monatlich aus versteuertem Einkommen. Es läuft also fast immer auf einen Mangelfall raus. Bedenke das, wenn du sie rauswerfen musst, meist ist es billiger noch eine Zeitlang eine WG mit der Dame zu führen statt sie hinauszuwerfen und explizit Unterhalt zu zahlen.

Wichtig jetzt noch: Beurkunde das gemeinsame Sorgerecht VOR der Geburt. Zu anderen Punkten wurde ja auch schon viel gesagt.
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#6
Läßt sich der Einzug der Dame in deine Wohnung noch abwenden/verhindern? Wenn du eh schon davon ausgehst, dass diese Beziehung nicht von Dauer sein wird, vermeide zu enge Bindung. Im Falle einer Trennung hat dich Madame mit dem Gewaltschutzparagraphen innerhalb von Minuten aus deiner Wohnung draußen, du darfst dann u.U. dein Eigentum noch nicht mal mehr betreten! Nur bezahlen, das darfst du auf jeden Fall noch....

Ich habe in meinem Fall dann aufgehört die Hypotheken zu bezahlen bis zur Zwangsversteigerung des Hauses.
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#7
Ja, die Beurkundung des Sorgerechts VOR der Geburt hat absolute Priorität. Dadurch konnte ich überhaupt erst Vater bleiben.

Zu gegebener Zeit dann unbedingt einen Vaterschaftstest, kannst du anonym im Internet bestellen und im Ausland auswerten lassen.
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#8
(20-12-2022, 11:20)p__ schrieb:
(20-12-2022, 00:48)Hope schrieb: bin ich aktuell ziemlich besorgt
Betreuungsunterhalt, dazu gibts nicht so viel zu sagen, du weiss ja bereits dass der mindestens drei Jahre voll dauert, dann meist noch in Teilen. 


Was heißt denn, dann noch in Teilen? Was wenn die Mutter vor dem dritten Kindeslebensjahr Sozialhilfeempfängerin ist und dies auch nach dem dritten Geburtstag des Kindes bleibt? Ist Mann dann im Falle der Leistungsfähigkeit weiterhin Betreuungsunterhaltspflichtig?
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#9
Sollte das kind grösere Behinderung haben geht der Betreuungsunterhalt weiter. Wenn alles gut ist sollte nach 3 Jahren Ende sein.
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#10
Oft wird ab Kindesalter 3 nur eine Teilzeitpflicht gesehen, 60-80%. Die fehlenden Stunden hat der Vater dann mit seinem Betreuungsunterhalt aufzufüllen.
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#11
Vielen Dank für all eure Nachrichten. Ich weiß das echt sehr zu schätzen. Ich schreibe später bzw. die Tage weitere Details und sicherlich einige neue Rückfragen. bin noch total in der Schock Phase verfangen.
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#12
Sooo, endlich mal wieder ein paar Zeilen zu Papier bringen hier - an Fragen und Austauschbedarf mangelt es nämlich nicht. 

Was genau habe ich denn davon, das Sorgerecht vor der Geburt zu klären? Bzw. weshalb ist es nachteilig, dies nach der Geburt anzugehen? 

@Newton: Meine Sorge ist einfach, der neuen Situation nicht gerecht zu werden - fühle mich einfach nicht bereit, Stand jetzt. Dazu kommen natürlich finanzielle Bedenken, insbesondere deshalb, weil ich nicht unbedingt von einer Beziehung für alle Ewigkeit überzeugt bin momentan. Die Schwangerschaft kam einfach völlig unerwartet, ich hatte null Gedanken an ein Kind gegenwärtig. Wenn ich mir dann vor Augen halte, was einen da an Unterhaltsforderungen erwarten können, wird mir ganz anders. Aber ich will hier nicht jammern, deshalb genug davon. 
Jobsituation ist grundsätzlich gut. Abgeschlossenes Studium und IGM-Job - allerdings noch nicht allzu lang, gerade erst durchgestartet. Grundsätzlich bin ich halt eher pessimistisch veranlagt; insofern überfordert mich die Überraschung einfach total. 

Was ich bisher getan habe ist, dass ich mehrere ETF-Pläne abgeschlossen habe, um auf die 24%-Altersvorsorge zu kommen. Zum Verständnis: 18,6% werden ja vom Brutto einbehalten. Ich kann also ca. 6% meines Bruttos in Altersvorsorge investieren und damit mein Nettoeinkommen bereinigen? Einfaches Beispiel: Brutto 4K. Netto 2,5K. 6% vom Brutto = 240. Bereinigtes Nettoeinkommen, auf dessen Basis anhand der DD-Tabelle der Unterhalt berechnet würde = 2,26k. Ist das richtig so? 

Die Annuitäten eines Kredits, der für Instandhaltungsarbeiten eingesetzt wurde, bereinigt ebenfalls das Einkommen? 

Gibt es ansonsten noch Kniffe? 

Nochmal vielen Dank an Euch. Ich weiß, dass es bei mir noch nicht akut ist - mir hilft's aber glaube ich, mich mit der Angelegenheit auseinanderzusetzen. Ich werde es auf jeden Fall versuchen, gemeinsam eine Familie zu sein und zusammen zu wohnen. Ich weiß aber nicht, wie gut das klappen wird. 

Ich freu mich von Euch zu hören. VG
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#13
Wenn die Eltern nicht gemeinsame Sorge beurkunden, dann bleibt es bei Alleinsorge der Mutter. Sie muss der gemeinsamen Sorge zustimmen. Also so früh wie möglich, denn wenn es schiefgeht uns ihr trennt euch, dann ist die Hürde in die gemeinsae Sorge hoch und muss über ein Gerichtsverfahren erzwungen werden. Väter sollten die somit beurkunden, solange es noch gut aussieht, denn bei Trennung ist der Zug ab gefahren.

Gemeinsame Sorge vor der Geburt aus deshalb, falls der Mutter bei der Geburt was passiert und falls sie es sich später anders überlegt.
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#14
Ging mir auch so, daß ich erst mal geschockt war. Male jetzt nicht die Panik an die Wand. Ich denke es kann auch gut laufen in deinem Fall. Sieh es positiv. Mach mit der Frau euer Ding.
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