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Scheidungen haben Konjunktur
#1
...weltweit.
Ägypten: 40% Scheidungen schon in den ersten fünf Jahren - früher 6%
Saudi-Arabien: 30% Scheidungen.
Arrangierte Ehe, Liebesehe, Religionszeugs, Familienrecht - es ist alles piepegal. Auch in den konservativsten Ländern expodieren die Scheidungsraten. Ein Trend, der alles wegschwemmt. Die Süddeutsche berichtet über arabische Länder: http://www.sueddeutsche.de/leben/gesells...-1.3456905

Die Rezepte dagegen sind auch überall ähnlich: "Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi forderte kürzlich, die Hürden für eine Scheidung höher zu setzen.". Ich bin gespannt, ob zu meinen Lebzeiten noch einer der Oberbosse auf die Idee kommt, Trennungen als zum Menschsein zugehörig hinzunehmen und aus dieser Erkenntnis heraus Scheidungen an diesem Menschsein ausrichtet. Den Fokus auf Schadensbegrenzung statt auf ruinöses Trennungskosten- und Unterhaltskasino, den Austritt aus der Ehe würdig statt streitbelohnend, den Kindern die Beziehung den Eltern bewahren als oberstes Gebot statt Unterhaltsmaximierung bis zum Frontalcrash.
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#2
Hatten wir auch schon. Die Protagonistin wurde aber abgesägt.

http://www.zeit.de/online/2007/38/pauli-...-probezeit
Das Gute ist in gewissem Sinne trostlos.     Franz Kafka
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#3
Na ja, vielleicht hat das ja überall mit der zunehmenden Bedeutungslosigkeit von Religion zu tun.

Ein Taliban lässt sich nicht scheiden, er wird zum Märtyrer oder Ehrenmorder.
remember
Don´t let the bastards get you down!

and
This machine kills [feminists]! 
(Donovan)
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#4
(27-04-2017, 18:04)p__ schrieb: Ich bin gespannt, ob zu meinen Lebzeiten noch einer der Oberbosse auf die Idee kommt, Trennungen als zum Menschsein zugehörig hinzunehmen und aus dieser Erkenntnis heraus Scheidungen an diesem Menschsein ausrichtet.

Dies verstehe ich nicht im Zusammenhang. Insbesondere der letzte Satz. Kannst du es mal bitte erläutern.
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#5
Wenn Trennungen ein Normalfall sind und das unvermeidlich auch so bleiben, egal in welcher Gesellschaft, egal ob man teure Werbeaktionen um heilige Familienwerte veranstaltet, ob man für Trennungen staatlicherseits Hürden aufbaut, ob man von ewiger Liebe faselt, Ehen aushandelt und arrangiert oder lieber die Liebensheirat als Leitmotiv hochhält, sich im sinnentleerten religiösen Kreisverkehr um schwarze Steine dreht oder sonst etwas - dann kann man diesen sehr realen Normalfall auch tatsächlich als Normalfall behandeln, der sie schliesslich tatsächlich sind.

Als Normalfall behandelt darf eine Trennung der menschlichen Glückssuche nicht mehr im Wege stehen. Sie hat bereits von Anfang an einkalkuliert zu sein. Normale Lebensereignisse dürfen niemals zu Abzocke und Zerstörung führen. Ein Normalfall wird standardisiert, effizient, schnell und ohne Kosten abgewickelt mit der Massgabe, so wenig wie möglich weiteren Schaden zu verursachen. Schaden steht menschlichem Glück entgegegen. So wie eine Lungentzündung abgewickelt wird. Man fühlt sich krank und mies, geht zum Arzt, bekommt die optimale Therapie, in der Regel ein Standardantibiotikum. Ein preiswertes Generikum reicht. Ein paar Tage krank geschrieben, dann wieder im Trubel des Lebens. Nur Sonderfälle brauchen mehr Aufmerksamkeit und aufwendigere Therapie.

Konkret würde das bedeuten, das Juristengesocke an die kühle Luft zu setzen und auf die Behandlung von Sonderfällen zu reduzieren. Eine Trennung findet konsequenterweise im Normalfall beim Standesbeamten statt und zwar zu denselben Gebühren, die eine Eheschliessung kostet. Sie ist bereits bei der Eheschliessung einkalkuliert, indem das Güterrecht Ausgleiche nur per Ehevertrag vorsieht. Sie hat nach standardisierten Verfahren zu erfolgen und erst die begründete Abweichung davon darf zum Sonderfall führen, so wie die sehr konkreten Familienrechtsgesetze Norwegens. Nix mit "angemessen", zum Teufel mit "unbillig" mit der "kurzen Dauer" ohne die Dauer zu benennen, mit den "Eheverhältnissen" und dieser ganzen saudummen Schwallerei vom Einzelfall, die nur Kraftfutter für vollgefressene Juristen sind. Nach der Trennung sind beide ledig und nicht geschieden. Nach einer ausgeheilten Lungenentzündung wird man auch landläufig als gesund bezeichnet und nicht den Rest des Lebens "ehemals lungenkrank".

Die Akzeptanz der Trennung als Normalfall des Lebens wäre wie die gesellschaftliche und staatliche Akzeptanz  einer Entlassung, dem Ende eines Vertrages, einem Garantiefall. Alles sehr sauber und eindeutig geregelt und abzuhandeln, nur Promille davon landen vor Gericht.
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#6
@p

Klasse formuliert!

Solange die Schwarzkittel im Bundestag die wesentliche Masse stellen, wird es nicht soweit kommen.

Da müssen erst 10 Jahre extremer Geburtenrückgang durch die Republik schwappen, da sich die Männer verweigern.

Wird noch 15 Jahre dauern.
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(Donovan)
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#7
Natürlich nicht, ich glaube auch nicht dass ich es zu Lebzeiten erlebe, dass die Bosse Trennung als Normalfall akzeptieren und danach ausrichten. Und natürlich wähle ich die auch nicht, die überhaupt wählbar sind. Im djb kann ich z.B. ohnehin niemand wählen.

Die Reaktion von al-Sisi ist typisch: Steigen die Scheidungszahlen, rufen die Bosse immer zuerst nach Erhöhung der Trennungshürden. Nutzt das nichts, wird immer versucht, wenistens maximal davon zu profitieren. Einer Helferindustrie werden Umsätze verschafft. Oder es werden Lasten verschoben bis hin zu Zwangsarbeit wie in Deutschland, um mit möglichst viel Zwang Menschen zur Zahlung absurder Unterhaltspflichten zu verpflichten. Hat den Vorteil, dass es sich nahtlos an Methode 1 anschliesst, denn teure Trennungen mit viel Risiken läuft auch unter "Erschwerung". Schwimmt man sowieso im Geld, wie in Saudi-Arabien werden positiv aussehende Massnahmen finanziert. Dort gibts staatlich finanzierte Paarberatungen bis hin zu genetischen Untersuchung, weil es in diesem Erdteil durch gewisse Traditionen immer zu vielen Verwandtenehen mit kranken Kindern kam. Alles soll "glatt laufen" und die Unplanbarkeit einer Liebesehe wird von der Unplanbarkeit einer extern orchestrierten Ehe ersetzt.
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#8
Frau wird heute eben aus ihrer natürlichen Bestimmung gezerrt, weil sie außerhalb von der Familie das große Glück vermutet.
Ihr wurde eingeredet, sie sei in der Ehe nur ein minderwertiges Nichts. Also haben die Trullas heute einen Minderwertigkeitskomplex.
Natürlich ein Irrweg, ähnlich wie bei Dauersingle-Männern. Wahres Glück erfährt man nur in einer intakten, funktionierenden Partnerschaft.
Heutzutage begnügt man sich halt, mit oberflächlichen Amüsements anstelle von tiefgreifenden Beziehungen.
Auch die Arbeit an der Beziehung ist den Weibsbildern oft zu viel, warum noch an der alten Karre rumschrauben, einfach ne neue kaufen.
Konsumdenken eben.
Und die Ansprüche grenzen auch an Dekadenz. Was Mann heutzutage alles liefern muss...
Der weibliche Geist ist besonders empfänglich für manipulative Einflüsse. Darum gehört Mann in die Politik und an die Macht, und keine Quotentussis. Wink
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein krankes, weil widernatürliches Feminismus-Geistesgut wird über die Medien höchst erfolgreich global verteilt.
Der Minister müsste nur den Fernsehkonsum verbieten, aber damit würde er sich ins eigene Knie schiessen...
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#9
(02-05-2017, 03:49)Maestro schrieb:  Wahres Glück erfährt man nur in einer intakten, funktionierenden Partnerschaft.

Hanebüchener Schwachsinn, sorry.

Wahres Glück erfährt derjenige, der keinen anderen Menschen zum Glücklichsein braucht. Der das selber kann, aus eigener Kraft.
Bibel, Jesus Sirach 8.1

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#10
Sehe ich so wie Austriake. Eine Partnerschaft kann, wenn übrehaupt, nur das i-Tüpfelchen sein. Wer darüber sein Glück definiert, wird Schiffbruch erleiden.

Danke für deine Ausführungen P!
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