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TAZ ringt sich einen Trennungsväterartikel ab: "Erzeuger und Geldmaschine"
#23
Einspruch stattgegeben. Aber auch diese Väter meine ich nicht und
das sollte ja wohl verstanden werden. Es gibt nicht DIE Väter. Es gibt Individuen und allenfalls Personengruppen, in denen sich Väter klassifizieren lassen könnten. Es gibt auch Väter die vor dem Kind ihr Ding durchziehen, ihr Ding machen, wenn das Kind da ist und auch so weitermachen, wenn die Beziehung zum anderen Elternteil Geschichte ist.
Davon kann ich mich nicht mal ausnehmen. Bis unser erster Stammhalter geboren war, hatte ich an unseren Töchtern zwar Freude, aber nicht wirklich übermässiges Interesse. Ich weiss nicht, welcher Schalter dann bei mir umgekippt ist, das ich so doch noch in meine Kinder vernarrt wurde.

In den ersten Jahren nach der Trennung meiner Eltern habe ich morgens oft genug am Wochenende auf der Treppe der mütterlichen Wohnung gesessen und auf meinen Vater gewartet. Gewartet, das er mich abholt und etwas mit mir unternimmt und ich einfach nur Zeit mit ihm verbringen kann. Ich habe mich so sehr auf ihn gefreut. Und habe auch noch da gesessen und gewartet, als es schon lange dunkel geworden war und mich meine Mutter mehrmals aufgefordert hat, wieder hereinzukommen.

Möglich, das er keine Lust hatte, wieder in das Gesicht meiner Mutter zu schauen. Später hat sich im Gespräch mit seinem sozialen Umfeld herausgestellt, das er an den Umgangswochenende lieber mit seiner Clique und/oder weiblicher Begleitung um die Häuser gezogen ist. Es ist also nicht so, das mir das ausschliesslich mütterlicherseits eingeimpft worden wäre.

Als ich später in seinen Haushalt wechselte, bekam ich im Prinzip auch durch eigenes Erleben genau das bestätigt, was meine Mutter ihm immer vorgehalten hatte und ich kann sagen, es war wirklich nicht begeisternd.

Aber letztendlich kann ich ihm nicht einmal einen Vorwurf machen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat er sich ja bemüht. Er hatte wohl das, was man eine heute eine "soziale Behinderung" nennen würde. Ihm fehlte, wenigstens teilweise, die Bindungsfähigkeit. Er wurde als Nachzügler geboren, als seine Eltern schon weit in den Vierzigern waren. Sein Vater führte eine außereheliche Beziehung und er hätte sich wohl auch von meiner Großmutter getrennt, wenn eben nicht noch dieses Kind geboren worden wäre. Das mußte mein Vater dann ausbaden. Sein Vater hat ihn als Kind nicht ein einziges mal auf den Schoß genommen. Abgesehen davon
betrachtete mein Opa Kinder eher als gesellschaftlich notwendiges Schmuckbeiwerk aber vornehmlich eher sogar noch als Plattform für ekelige Bakterienkolonien. Berührungen hat er daher nach Möglichkeit vermieden.
Zeit hatte Opa für seinen Sohn auch keine, er ging von der Arbeit lieber gleich direkt über die Straße in die Kneipe. Und dann war der Mann auch noch Akademiker und nicht
mal aus dem Proletariat.
Wie soll ein Mann, der seinen Vater nicht als solchen erleben durfte, wiederum diese Rolle ausfüllen?

Aber irgendwie sind wir jetzt von der Frage, ob die Barunterhaltsbeteiligung der Eltern noch zeitgemäss ist, zu der Feststellung gekommen, das Mütter durch das Hervorrufen von PAS an ihren Kindern die Väter in die Flucht des Singledaseins schlagen. Ist doch OT jetzt eigentlich, oder?
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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RE: TAZ ringt sich einen Trennungsväterartikel ab: "Erzeuger und Geldmaschine" - von Sixteen Tons - 30-08-2014, 01:02

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