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Häusliche Gewalt
#5
Eine neue Chance

Das Thema Gewalt hatte sich für mich als Problemlösungsstrategie endgültig erledigt, zudem ich von der Mutter meiner Ex-Freundin noch einen Roman, der auf Tatsachenberichten beruhte, zur Lektüre erhalten und gelesen hatte: Truman Capote – Kaltblütig.

Ich zweifelte zwar bereits sehr früh am Sinn der Todesstrafe und bis zum heutigen Tage bin ich mir nicht endgültig sicher.
Jedoch brachte mich dieser Roman, in Verbindung mit der eigenen Tat, auf ein anderes Gleis.
Seither hinterfrage ich (auch meine eigenen) Ziele, häufig und intensiv.
Ich suche nach Ansätzen, gangbaren Wegen und dies auf Basis von Konsens und Kompromissen, was mir selbstverständlich nicht immer gelang,
diese dann auch entsprechend gemeinsam umzusetzen, wenn mein(e) Gegenüber dies nicht zuließ(en).
Das hat bis heute den Effekt, dass ich mich irgendwann entnervt und ausgiebig kommentiert abwende und ich Kontakte zu solchen Menschen beende oder auf ein noch für notwendig erachtetes Maß reduziere.

So geschah es dann auch in der viel später gelebten Ehe.

Zur Ehe mit meiner Exe gäbe es zwar eine Menge zu erzählen, aber würden diese Sachverhalte fast ausnahmslos nicht zum hier behandelten Thema passen.
Die Ausnahmen allerdings sind eine kleine Aufbereitung wert.

Da mich Exe, vermutlich bis in alle Ewigkeit, über meine ehelichen Verfehlungen im Dunkeln tappen lassen wird, bleiben mir ihre Motive zu ihrem Verhalten voraussichtlich auch zukünftig verborgen.

Eifersucht, und mit ihr Ausgrenzungen, waren und sind ihre Strategie, wenn ein anderer Mensch nicht so funktioniert, wie sie es für richtig hält.
Gemeinsame Lösungsfindungen sind nicht ihre Stärke und somit keine Bestandteile ihrer Durchsetzungsstrategien.

Nachdem sie bereits vor der Ehe meinem Bekanntenkreis siebte und ich mir das bieten ließ, was zweifelsohne mein eigenes Verschulden war, ging es nach der Eheschließung erst richtig zur Sache und in die Familie hinein.

Da ich gerne und viel offen rede, war ihr sie über das schwierige Verhältnis zu meiner Mutter im Bilde, was ihre eigene Wahrnehmung offenbar äußerst negativ beeinflusste.
Sie war im Bilde, zu früheren Beziehungen, beruflichem Werdegang und so ziemlich alle meine Ansichten, zu ziemlich allen Themen.
Sie hatte kein Wissen über das hohe Maß an Gewalt, das mich bis ca. 10 Jahre vor unserer Beziehung begleitete.
Damit fehlte ihr ein wesentlicher Baustein mich richtig und vollständig einschätzen zu können.
Die Frage heute lautet: Ist das gut oder nicht, wenn der andere Partner nicht vollständig informiert ist und ich tendiere in diesem Fall zu einem etwas zögerliche „Ja, es ist okay, weil es dir den Ar... retten kann!“.
Es kommt schließlich darauf an was der Partner mit dem Wissen um den anderen in welcher Situation anfängt.
Auf der anderen Seite könnte ein vollständiges Wissen auch präventive Wirkung entfalten.
Dies aber nur dann, wenn die Gegenseite überhaupt in der Lage ist mit dem Wissen um den anderen verantwortungsvoll im beiderseitigen Interesse umzugehen.

Nun, Exe entschied sich, nachdem ich das Handtuch endlich schmiss, für ein Experiment.
Sie schuf in einer insgesamt angespannten häuslichen Situation eine filmreife Szene, auf die ich hier nicht detailliert eingehen werde, und platzierte unser Kind in die Mitte der Handlung.
Meine Reaktion hierauf viel jedoch nicht wie erwartet ausreichend heftig aus.
Anstatt mit einem heftigen Ausraster zu reagieren, der in Anbetracht der Situation und mit einem hier unzureichend geprägten Berichterstatter durchaus hätte real werden können, beließ ich es bei ein paar harschen Worten und der Bitte, diese Situation wieder aufzulösen.
Selbst der Versuch hier stur zu bleiben scheiterte, weil ich kurzzeitig einfach mal die Bühne verließ.
Wieder zurück, schmiss sie mir ein paar „Fakten“ zu ihren Freiheiten und Rechten an den Kopf, worauf ich ihr in normalem Ton entgegnete, dass mit Freiheiten und Rechten auch Einschränkungen und Pflichten verbunden wären, denen sie seit geraumer Zeit nicht nachkäme.
Sie nahm unser gemeinsames Kind dann auf den Arm, wechselte den Standort und verkündete fest entschlossen, dass für sie nun die Sache erledigt wäre und mit den Kindern fortziehen werde.
Ich beglückwünschte sie zur neu gewonnenen Erkenntnis, dass unsere Ehe tatsächlich und längst gescheitert wäre - sonst hätte ich ihr das schließlich nicht drei Wochen zuvor eröffnet - und ging auf das Thema Fortzug, mit Kindern, in dem Moment überhaupt nicht ein.
Sie räumte das Feld und nahm unser Kind mit.
Die Szene war beendet.

Ob die damalige Szene auf ihrem eigenen Mist gewachsen war oder nicht, wäre interessant zu wissen.
Viel interessanter allerdings dürfte sein, dass es keine Szene gebraucht hätte, wäre sie über meine Vergangenheit vollständig im Bilde gewesen.
Ein knapp formulierter Vorwurf, nebst einer entsprechend abgespeckten Darstellung eines vorausgehenden Tatbestandes hätte hier bereits genügt mich alt aussehen zu lassen - unser gemeinsames Kind und mich in Teufels Küche gebracht.
Unser Kind bereits zu diesem Zeitpunkt in die Vaterlosigkeit entlassen und mich als ewigen Täter abgestempelt.

So blieben Kind und mir die mittlerweile etablierten Spießrutenläufe durch die Gänge deutscher Mütterämter - und wenn, zunächst überhaupt – begleitete Umgangskontakte mit unserem Kind erspart.

Aus meinen eigenen Erfahrungen heraus sind es dann auch Themen um Missbrauch und Misshandlung, die mich besonders bewegen.
Insbesondere der mittlerweile unkontrolliert wuchernde Missbrauch mit dem Missbrauch und die Figuren, die sich hierüber profilieren und sogar ihren Lebensunterhalt hiermit bestreiten.

Was also dem einen die Justiz, ist mir der organisierte Kindesmissbrauch von Lobby-, Verbands – und Amtswegen.

Kommentare und Diskussion
16.02.2012, BILD: "Das Halbwahre ist verderblicher als das Falsche." (Ernst Freiherr von Feuchtersleben)


Nachrichten in diesem Thema
Häusliche Gewalt - von Bluter - 14-10-2010, 10:11
RE: Häusliche Gewalt - von Bluter - 15-10-2010, 08:41
RE: Häusliche Gewalt - von Bluter - 16-10-2010, 09:51
RE: Häusliche Gewalt - von Bluter - 17-10-2010, 09:55
RE: Häusliche Gewalt - von Bluter - 23-10-2010, 10:29

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