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Trennungskinder : Welche Sorgen haben Sie?
#1
Laut der veröffentlichen Meinung braucht ein Kind nicht zwangsläufig einen Vater und eine Mutter. Wichtig ist viel mehr -so suggeriert uns das die veröffentlichte Meinung, daß die Menschen, die das Kind erziehen, das Kind gut erziehen. Es spielt keine Rolle, ob das 2 Mamis sind mit einem Kerl oder ohne, ob es nur einen Papi hat oder keinen etc. Genannt wird sowas "neuartige Lebensform", Kinder haben dann rechtliche "Väter", biologische Erzeuger und Tagesmutties, manchmal ein oder zwei Mamis, etc.

Welche Probleme haben Kinder nach einer Trennung ?
Ist es wurst, wie Kinder groß gezogen werden - oder ist im Zweifel der leibliche Vater + Mutter doch in der Regel besser ?


Ich habe im Forum z.B. gelesen, daß Kinder manchmal sogar noch im Schulalter Bettnässer sind, bei meiner ist das ja nicht anders. Vorteil habe ich allerdings auch bemerkt, die Kinder - mein Kind wirkt und ist sehr selbstständig ( meist wohl deshalb weil die armen Alleinerziehenden überfordert sind und daher das Kind früh auf sich allein gestellt ist. Statt Alleinerziehend erzieht sich das Kind oft selbst)

Kann es sein, das Kinder oft besser mit einer Trennung umgehen können als wir Erwachsenen denken- gerade das Jugendamt.

Oft wird doch auch behauptet, ein Orts und Umgebungswechsel wäre für ein Kind eine grosse Härte!

Dieses dümmliche Gequake aus richterlichen Urteilen sollte man mal den Menschen in den USA erzählen. Dort ziehen Familien im Laufe ihres Lebens im Schnitt ich glaube mindestens 4 mal um, schlechtere Entwicklungen hat man deswegen beim Kind nie festgestellt. Was ich damit meine, es scheint oft um Nebensächlichkeiten zu gehen, anstatt festzustellen, wo denn das Kind lieber ist, bei Papi oder bei Mutti. Vielleicht sollte man sowas auch generell einen Kind ab 14 freistellen , beispielsweise. Also das das Kind selbst die Möglichkeit hat, sich bei Mutti abzumelden. Allerdings nur, wenn es sich bei dem anderen Elternteil, dem Vati anmeldet. Was haltet ihr von dem Vorschlag?
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#2
(19-07-2009, 01:46)Vater schrieb: Vielleicht sollte man sowas auch generell einen Kind ab 14 freistellen , beispielsweise. Also das das Kind selbst die Möglichkeit hat, sich bei Mutti abzumelden. Allerdings nur, wenn es sich bei dem anderen Elternteil, dem Vati anmeldet. Was haltet ihr von dem Vorschlag?

Das haben wir ja schon, dass die Entscheidung von Kindern ab 14 Jahren darüber, bei welchem Elternteil es leben will, nahezu verbindlich ist. Das Verfassungsgericht hat ja sogar den Willen eines 10-jährigen in den Vordergrund gestellt. Das alles nutzt nur nichts, wenn der Elternteil, bei dem das Kind vorher lebt, ein PAS herstellt.

Ansonsten sollte keiner die Verhältnisse durcheinanderwürfeln. Kinder, die die schlimmsten Ereignisse und Verhältnisse nahezu schadlos überstehen, gibt es. Wenn die Eltern 4 mal umziehen, bis die Kinder volljährig sind. müssen Kinder daran keinen Schaden nehmen, ebenso wenn sie bei einem schwulen Pärchen leben. Das Problem ist vor allem der Verlust an Beziehungen. Die Gerichte beschäftigen sich mit Kindern aus zerstörten Verhältnissen. Wenn denen noch mehr Verluste zugefügt werden, können viele Kinder das dann nicht auch noch kompensieren. Insofern ist die Kontinuität schon eine wesentlicher Faktor, der den schon beeinträchtigten Kindern gut tun kann.

Das Problem liegt auch hier wieder in der Einseitigkeit der Gerichte, Gutachter und Jugendämter, die alle positiven und tragfähigen Merkmale nur bei Müttern sehen können und alle Gefährdungen nur bei den Vätern. (Kindeswohl = Mutter) Auf die Weise wird dann ein Kind mit viel Aufwand im Helfersystem bei der Mutter in einer schlimmen Lebenssituation festgehalten und gar nicht darüber nachgedacht, ob das Kind beim Vater entlastet, frei entfaltet und ungestört leben kann. Das geht nicht in die Köpfe. Die Begründungen folgen nur diesen Prämissen.
Sich dann an den Begründungen abarbeiten ist mühsam und nutzlos.
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#3
Du hast einen Rucksack voller Vorurteile zusammengesammelt.

In den USA ziehen pro Jahr von 100 Einwohnern 15 um, in Deutschland 12. Das ist mehr, aber nicht so viel mehr dass damit irgendetwas zu beweisen wäre. Das einzige, was man in Trennungsfamilien damit beweisen kann ist die Tatsache, dass grosse Elternentfernung den Kontakt zum Kind abwürgt, das ist nämlich dort auch nicht anders. Deshalb ist der Wegzug des Kindes über einen Elternteil auch je nach Bundesstaat stärker beschränkt wie in Deutschland.

Umzüge, durch die auch das gesamte soziale Umfeld wegbricht sollen problemlos sein, neue Beziehungen wie ein Stiefvater aber das Gegenteil davon? Was ist das für eine Logik?

Die 14jährigen können weitgehend selbst bestimmen, zu welchem Elternteil sie gehen, wie Karlma geschrieben hat. Das war schon immer so.
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#4
Kannst du mir erklären was einer autodidaktischen Erziehung abzugewinnen ist?
Erziehung ist nicht allein auf Tischdecken, Brotschmieren oder den eigenen Unrat (als Folge mangelnder Zuwendung aus dem Bett selber zu waschen) zu beschränken.
Erziehung beinhaltet auch eine respektable Portion an Sozialisierung, die sich nicht darauf beschränken kann, dass ein Kind bei Tisch still sitzt und mit Besteck zu essen lernt.
Sozialisation ist das erwerben von Fähigkeiten, die es dem Kind ermöglichen im späteren Leben Kontakte nicht nur zu knüpfen sondern auch zu pflegen und dauerhaft zu erhalten.
Zur Pflege von Kontakten gehört auch keinesfalls der häufige Umzug und da hatten mal - wohl in einem Anflug von Empathie - die Gesetzgeberinnen mal ein Einsehen, indem diese etwas von "Lebensmittelpunkten" und "gewohntem Umfeld" faselten.
Mag sein, dass die den Zusammenhang mittlerweile selber wieder vergessen haben, aber so war es mal.
Dass die häufigen Umzüge auf die jungen Menschen kaum oder vernachlässigbar geringe Auswirkungen haben würden kann nicht pauschal stimmen.
Jim (James Douglas) Morrison, seinerzeit Sänger der Ami-Kapelle The Doors, litt offenbar wie ein Hund, unter dem strengen Regime des selten anwesenden Vaters (Soldat) und den vielen Umzügen (Hopkins/Sugarman - Keiner kommt hier lebend raus) und er war bereits 1971 hinüber, mit 27 Jahren.
Diese Biografie ist im Hinblick auf unser Thema wirklich lesenswert.

80% der amerikanischen männlichen jugendlichen, die einsitzen, sind ohne Väter aufgewachsen.
Die Tendenzen gehen in Europa langsam in die gleiche Richtung und wenn ich die Häufigkeit von Vaterlosigkeit mit den sich in Europa häufenden Umzügen addiere, komme ich zumindest quantitativ auf vergleichbare Werte - Zufall?
Hast du eine Quelle, für deine eingestellte Annahme, dass die häufigen Umzüge keine Auswirkungen auf die Kids hätten?

Ich bin auch kein Freund eines Kampfes um den ständigen Aufenthalt des Kindes, wenn die Eltern sich nach einer Trennung um das Kind zoffen und es suggestiv dem Kind überlassen wo es denn wohl lieber wäre.
Beispiel:
Meine Tochter war gerade drei Wochen bei mir.
Sie wollte nicht zu ihrer Mutter zurück, weil es ihr hier ach so toll gefiel.
Klar, mir auch und seit sie wieder weg ist, fehlen wir uns.
Was aber soll´s und würde es dem Kind bringen, wenn es später dauerhaft bei mir leben wollte?
Was dem Kind immer fehlen wird, ist das elterliche Wechselspiel, bei Freud´ und Leid.
Es fehlt der wichtige spontane und direkte Zugriff auf den anderen Elternteil, weil die Mutter es vorzog das Weite zu suchen, um gerade meinen Einfluss auf unser Kind möglichst weitgehend zu minimieren.
Obgleich also beide Elternteile verfügbar sind, sind sie es nicht in dem Maße, das dem Kindeswohl am besten entspricht.

Ich bin der Überzeugung, dass es dem Kindeswohl am ehesten dienlich wäre, würden die Gerichte den ortsgebundenen Lebensmittelpunkt des Kindes stärker in den Vordergrund stellen und die Eltern verpflichten maximal soweit auseinander zu ziehen wie dies wirtschaftlich und zum Wohl des Kindes vertretbar ist.
Wenn ich als Vater verdonnert werde neben dem Kindesunterhalt auch Betreuungsunterhalt zu zahlen, dann darf eine Mutter nicht einseitig den Lebensmittelpunkt soweit verschieben, dass die Kontakte zum Vater erschwert werden.
Dem Kind blieben weitgehend beide Elternteile und Freunde/Bekannte erhalten, was das erwerben von Bindungstoleranzen überhaupt erst ermöglicht.

Justizia ist an dieser Stelle bereits und bedauerlicherweise besonders blond, weil sie heute eine kinderlose Lesbe ist und somit diese notwendige Bindungstoleranz bereits an der Tür zum Gesetzgebungsverfahren an der Garderobe abgab.

Was den ständigen Aufenthalt betrifft, kann ein 14jähriges Kind einem gerichtlichen Beschluss durchaus widersprechen, was zu einem gewissen Grad einer Mitbestimmung entspricht, aber ich bin halt kein Fan von solchen Wegen - nicht generell.
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#5
Ok, es war eher so gemeint, daß es ein einmaliger Umzug zum Vater ist:-)

Interessante Meinungen, danke. Also, finde den Punkt interessant, daß z.b. die Mutter den Lebensmittelpunkt des Kindes nicht verschieben darf, weil es dem Kindswohl nicht dienen kann.

"Meine Tochter war gerade drei Wochen bei mir.
Sie wollte nicht zu ihrer Mutter zurück, weil es ihr hier ach so toll gefiel."

Nun ist die Frage, beteiligt sich die Ex an den Umgangskosten?
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#6
Ich bin grundsätzlich der Meinung, nicht in jeder Fallkonstellation.
Es sollte insoweit dem Kindeswohl am ehesten dienen, möglichst ortsgebunden zu bleiben ,wenn es dort regelmäßig in positiver Weise prägende Erfahrungen und Beziehungen hat festmachen können.
Wenn es - aus welchen Gründen auch immer - dort schlechte Erfahrungen hat machen müssen, kann ein Neuanfang, in neuer Umgebung Sinn machen, was aber m.E. nicht dem Regelfall entspricht.

An unseren Umgangskosten beteiligt sich meine Ex nicht, dann hätte sie auch hier bleiben können.
Ziel war gerade das Erschweren des Kontaktes zum Kind, über den Weg der finanziellen Möglichkeiten und der hierzu verfügbaren Zeit.
Hat sie auch geschafft, weil die ca. 90Tage Kontakt pro Jahr für das Kind nicht sonderlich prägend sein können.
Immerhin scheint sie mittlerweile ein wenig entspannter, wie auch ihr ansonsten prägendes Umfeld (Verwandte).
Der Umgangston hat sich verbessert und wir haben uns mit unseren Lebenssituationen einigermaßen arrangiert.
Glücklich bin ich nach wie vor nicht, über den Fortzug und auch unsere 5 jährige Tochter ist es noch nicht.
Sie hat die Endgültigkeit der elterlichen Trennung, nach nunmehr 1 1/2 Jahren noch nicht akzeptiert und äußerte noch dieser Tage wiederholt den Wunsch, dass wir wieder alle zusammen wohnen sollten.
Das würde auch nach meiner Meinung dem Kindeswohl am ehesten entsprechen, hat ihre Mutter aber andere Fakten geschaffen.
Sie grüßt noch immer den Kindergarten, wenn wir daran vorbei fahren und trifft sich dort regelmäßig mit einer Freundin.
Sie hängt am Haus, an der Umgebung und an den Menschen.

Die Mutter und das deutsche Familienrecht haben bestimmt was gut ist, für unsere Kinder.
Väter, Freunde, Großeltern, Nachbarn, die Postbotin, die Kassiererin im Supermarkt, der Garten, Kindergarten, der Kletterbaum und der Spielplatz haben da regelmäßig nichts zu bedeuten, weil angeblich nicht einmal in der Summe ausreichend prägend.
Nichts, aber auch garnichts geht über eine Mutter, nach deutschem Recht, egal wo!
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#7
(19-07-2009, 01:46)Vater schrieb: Welche Probleme haben Kinder nach einer Trennung ?
Ist es wurst, wie Kinder groß gezogen werden - oder ist im Zweifel der leibliche Vater + Mutter doch in der Regel besser ?


Ich habe im Forum z.B. gelesen, daß Kinder manchmal sogar noch im Schulalter Bettnässer sind, bei meiner ist das ja nicht anders. Vorteil habe ich allerdings auch bemerkt, die Kinder - mein Kind wirkt und ist sehr selbstständig ( meist wohl deshalb weil die armen Alleinerziehenden überfordert sind und daher das Kind früh auf sich allein gestellt ist. Statt Alleinerziehend erzieht sich das Kind oft selbst)

ich bin schon der meinung, dass es am besten funktioniert wenn vater und mutter das kind gemeinsam erziehen, also als paar.

was bei deiner tochter ein vorteil ist (selbstständigkeit) ist bei meinem "stiefsohn" ein nachteil. die mutter hat sich nie um ihn bemüht, geschweige denn, dass sie etwas mit ihrem sohn gemeinsam unternommen hätte. die folgen sind, dass er total unselbstständig ist, entwicklungsverzögert ist und sehr starke probleme damit hat soziale kontakte herzustellen. in der schule wird er geschlagen und gehänselt. er schlägt aber nie zurück obwohl er körperlich deutlich überlegen wäre. aber er hat das nie von mama gelernt. er wurde als weichei erzogen und hat jetzt (mit 14 jahren) die konsequenzen auszubaden.

auf meine beiden "stiefkinder" bezogen habe ich folgendes festgestellt:
die mutter des jungen hatte bis vor kurzem ständig wechselnde partner. der junge war dann auch ein halbes jahr in der geschlossenen psychiatrie.
das mädchen (10) ist seit der trennung der eltern mit mama und deren freund aufgewachsen. sie geht auch zur therapie, angeblich wegen ihrer schlechten konzentration. allerdings ist bei ihr das sozialverhalten ganz normal. bei ihr mangelt es eben an den üblichen manieren. die kann sie aber nicht lernen wenn mama ihr diese nicht vorlebt.
fazit:
wenn mama und papa zusammengeblieben wären, hätte wahrscheinlich keines der kinder zu irgendwelchen psychologen gehen müssen.
aber das ist nur meine persönliche einschätzung der situation.

meiner meinung nach leidet ein kind immer unter der trennung der eltern, allerdings gibt es doch große unterschiede wie sehr es leidet. das widerum hängt davon ab wie die eltern selbst mit dem thema umgehen. umso mehr streit die eltern haben (oder wenn die eltern negativ über den anderen elternteil reden), desto mehr leidet das kind.
wenn alle das täten, was sie mich könnten, käme ich nie zum sitzen
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