Trennungsfaq-Forum

Normale Version: "Mutterfreuden" (nur Dampf ablassen)
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"Hilfe" ist nicht wirklich von Nöten, ich muss nur Dampf ablassen, um gelassen irgendwie weiter zu machen. ;-)

Die kleine Tochter meines Mannes hatte kürzlich Geburtstag.
Schon vor einem halben Jahr haben mein Mann & die Mutter (sogar schriftlich!) ausgemacht, dass die Kleine dieses Jahr nachmittags am Geburtstag bei uns ist. Vor ca. drei Wochen wurde das nochmal (da war ich auch dabei) in der routinemäßigen Terminbesprechung bestätigt.
Dazu sagen sollte man vielleicht noch, dass im Großen und Ganzen die normalen Absprachen halbwegs gut funktionieren, aber schon immer mal wieder durchblitzt, dass es bei "unterschiedlichen Interessen" oder besonderen Sachen nach deren Ansicht gefälligst die Mutter sein muss, die den Vorzug und die letzte Entscheidung hat (unabhängig davon, was das Kind vielleicht will oder was gut für es ist). Bisher war mein Mann da exorbitant diplomatisch, schon um nicht den gleichen Scheiß mit dieser KM zu haben wie mit der seiner anderen Töchter.

Naja, jedenfalls habe ich am fraglichen Vormittag - ganz die (blöde) brave "Zweitmama" - Geschenke verpackt, einen wunderhübschen Kuchen gebacken und alles für das versprochene Schwimmen-Gehen am Nachmittag vorbereitet.

Wir stehen also pünktlich mittags im Kindergarten und holen das Kind ab. Die schien ganz kurz leicht irritiert, aber das hat sich mir dann erst im Nachhinein erschlossen.

Gerade setze ich sie also ins Auto, schnalle sie an und freue mich bereits mit ihr gemeinsam auf`s Baden. Da höre ich hinter mir leicht aufgebrachte Stimmen.

Steht nicht plötzlich die Mutter neben dem Auto ?!?!?!
Oooooh - sie habe da was verwechselt, sie habe "vergessen" dass die Kleine heute bei uns sein soll, es täte ihr soooo leid, blablubber.

Ich knirsche mit den Zähnen. "Ähm - wir haben der Kleinen versprochen zum Schwimmen zu gehen und wollen gerade los. Aber wenn du magst, komm doch mit!"
Man ist ja schließlich flexibel.

Ach Nein, das ginge nicht, die Großeltern hätten Essen vorbereitet, ob sie die Kleine nicht wenigstens für eine Stunde mitnehmen könne, sie würde sie uns dann später vorbeibringen (wir wohnen einige km auseinander), oder wir könnten sie ja dafür am nächsten oder übernächsten Tag "haben"... Weiter Geschwall wie leid ihr das alles täte und wir sollten nicht böse sein, und man könne ja dieses und jenes...

Ich hätte so gerne "Nein!" gesagt, einfach nur "Du, tut mir leid, aber wir haben auch Sachen vorbereitet, Essen und Schwimmen gehen und Kuchen und Geschenke. Die Kleine freut sich schon darauf, gerade haben wir noch davon gesprochen."

Aber mein Mann war so perplex, dass er zunächst ansetzte "Naja, für eine Stunde..." War im Nachhinein gesehen ein "taktischer" Fehler, aber er/wir waren echt überrannt.
(Fast hätte ich angefangen zu lachen, denn bei der Hinfahrt meinte mein Mann im Auto noch "Irgendwie hab ich gerade die Horrorvorstellung, dass KM jetzt auch vorm Kindergarten steht und irgendwas faselt von Mißverständnis oder so...")

So unter dem Redeschwall, immer noch weiß keiner so recht wie die Situation nun auflösen (abgesehen von mir, ich wäre da diesmal rigoros gewesen), pirscht sich die Mutter an`s Auto ran, die Tür stand noch offen, ich daneben.
"Ach, Schätzchen, magst du nicht eine Stunde mitkommen zum Mittagessen?!?!?!" (Da hatte die Kleine übrigens schon Teile unseres mitgebrachten Zwischen-Snacks in der Hand.)

Und die Kleine schaut mich an, mit weit aufgerissenen Augen, fragend, total verunsichert, und mir hat es fast das Herz zerrissen. Und ich nicke nur.
Und dann schaut sie ihre Mutter an, die mit ausgestreckten Armen dasteht und sagt ganz leise "Ja".
Schnapp - ist das Kind aus dem Auto und unter viel scheinheiligen Entschuldigungen dampft sie ab. Sie würde sich gleich telefonisch melden, wie man dann jetzt heute weitermache.

Telefonat im Anschluss - Essen würde doch ein wenig länger dauern, aber sie würde sie uns dann so gegen drei Uhr bringen (schon klar, Pünktlichkeit ist auch total ihre Stärke...).

Ganz vergessen wurde erstmal von allen außer mir, dass so ein Badenachmittag nach dem KiGa zeitlich sehr begrenzt ist, weil wir ne gute halbe Stunde Fahrt zum Schwimmbad haben und es abends auch nicht zu spät werden darf, weil wir am nächsten Morgen zum Kindergarten wieder um halb sechs aufstehen müssen.
Ergo - eine Stunde (und dabei wäre es sowieso nicht geblieben, eher anderthalb bis zwei) Verzögerung bedeutet "Kein Schwimmen am Geburtstag" - oder, falls wir das dann wirklich noch auf Biegen und Brechen hätten umsetzen wollen, zumindest kein entspanntes Geschenke auspacken, Kuchen naschen und noch die gewünschten Spaghetti essen am Abend. Irgendwas wäre zwangsläufig flachgefallen.
Okay, vielleicht hatte ich auch zuviel geplant, aber hätte die Mutter nicht dazwischen gepfuscht, hätte es eben auch so geklappt wie geplant und versprochen.

Das Ende vom Lied - der Kleinen musste dann gesagt werden, dass Schwimmen für diesen Tag ausfällt. Und da wir die Kleine letztendlich dann auch nicht mehr aus der Geburtstagsfeier mütterlicherseits reißen wollten (die Großeltern hatten wohl unwissenderweise auch einen ziemlichen Akt geplant und die Kleine meinte dann auch, sie würde jetzt lieber dort bleiben und nicht nochmal von einem zum anderen wechseln), haben wir auf den gemeinsamen Tag verzichtet. Um nicht noch mehr Hin-und-Her und Verwirrung für das Kind zu schaffen. Immerhin sollte sie einen tollen Tag haben und nicht die meiste Zeit damit verbringen, von einem zum anderen hin und wieder zurück gereicht zu werden.

Das allerschlimmste an der Sache war dann aber, als die Kleine noch dreimal (!) anrief. Um uns zu fragen, ob wir nun böse auf sie seien, und ob und wann wir denn dann noch Schwimmen gehen würden/könnten, und sie würde ein Stück Kuchen für uns mitessen und habe uns furchtbar lieb.
Mein Mann hat ihr dann unter ganz vielen runtergeschlucken Tränen geduldig und sanft versichert, dass selbstverständlich niemand auf sie böse sei, sie ja auch überhaupt nichts falsch gemacht habe und wir natürlich ganz bestimmt bald das Schwimmen nachholen werden und sie sich keine Gedanken machen solle, sondern nur ihren Tag geniessen solle.

Was bleibt ist die Angst, dass bei der Kleinen irgendwie hängen bleibt wir würden unsere Versprechen nicht halten.

Wobei mein Mann dann noch mit seinem Psychologen telefoniert hat und der meinte, die Reaktionen wären schon richtig gewesen, das Kind würde das schon richtig einordnen, was uns betrifft.
Trotzdem war mein Mann mit den Nerven natürlich fertig. Das kostet so verdammt viel Kraft.


Vielleicht sehe ich das alles auch zu eng, aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr könnte ich kotzen, umso stärker wird die Wut und die Enttäuschung und der Schmerz darüber, warum ein kleines Kind so leiden muss unter der Egozentrik ihrer Mutter.

Ein "Versehen" war diese Aktion nämlich nicht. Was ganz ähnliches hatten wir nämlich schon am Geburtstag letztes Jahr und zu Weihnachten im Jahr vor. Und auch dazwischen immer mal wieder Vergleichbares, nur nicht so heftig bisher. Deswegen wäre ich persönlich dieses Mal auch nicht mehr zu Kompromissen bereit gewesen, schon gar nicht auf unsere Kosten, bzw. unter der Gefahr, dass die Kleine statt einem tollen Badenachmittag einen mehrfach geteilten Geburtstag verbringt.

Mir wird richtig übel wenn ich an die scheinheiligen Entschuldigungen denke und auch dieses von großen Augen begleitet "Ja aber die Großeltern haben Essen und Kuchen vorbereitet...."
JA UND WIR ETWA NICHT?

Für mich persönlich ist aber das Grausamste, dass die Kleine - ausgerechnet an ihrem Geburtstag - dieses Chaos und natürlich auch die damit einhergehenden Gefühle (so gut man sie auch immer zu überspielen versucht, sie ist sensibel und kriegt es halt doch irgendwie mit) mitbekommen musste. Ich krieg dieses Bild nicht aus dem Kopf als sie mich so total perplex angeguckt hat ohne eine Ahnung was sie jetzt machen sollte. Und mein Mann und ich mussten ihr aus der Situation raushelfen und ihr sagen dass trotzdem alles okay ist.

Letztlich ist es wegen dem gedankenlosen Egoismus der Mutter uns überlassen gewesen, im Interesse des Kindes einen Rückzieher zu machen, und ihr auch noch zu erklären, dass wir trotzdem zuverlässig für sie da sind und sie natürlich keine Nachteile aus der Situation hat. Die Familie der Mutter hatte also einen schönen Nachmittag - auf ganzer Linie auf unsere Kosten. Danke auch.

Nunja - wir hatten dann zu Hause einen sinnlosen Geburtstagskuchen (den ich selbstverständlich am "Nachholtag" nochmal backen werde) und eine gepackte Badetasche stehen.

Gerade ist Entwicklungsgespräch im Kindergarten und danach wollten mein Mann und die Mutter sich noch besprechen, unter anderem wegen dieser verpatzten Angelegenheit. Da bin ich ja mal hochgradig gespannt.

Eines muss man ja ganz klar sehen - natürlich ist diese KM kein Vergleich zur anderen, immerhin "gewährt" sie großzügigen Umgang und Mitspracherecht - aber wenn man genau hinschaut, dann eben auch nur da, wo es ihr passt. Und wenn ihr mal was nicht passt - naja, dann biegt man es sich unter viel unschuldigem Getue eben so hin. Ob wohl langfristig dem Kind überhaupt damit gedient ist, wenn man gute Miene zum bösen Spiel macht und auf Kosten der eigenen Nerven die Situation für das Kind entlastet (während sich die KM ins Fäustchen lacht, dass ihre Rücksichtlosigkeit - im Zweifelsfall auf Kosten des Kindes - ihr das gewünschte Ergebnis gebracht hat)? Oder verzögert sich nur das Unvermeidliche?

Bleibt letztlich nur die Frage, ob man das alles einfach so akzeptiert, das Beste draus macht, den immer wieder aufkommenden Ärger schluckt und sich damit abfindet, dass die vordergründig akzeptierte "gleichberechtigte Elternschaft" eben doch nur mehr oder weniger eine nette Floskel ist, die recht bald an ihre Grenzen stösst - oder ob man (auch) hier ein Faß aufmacht (gutes Zureden, Bitten und Diplomatie haben nichts gebracht) mit dem Ziel, dem Kind wirklich zwei gleichwertige Elternteile zu geben unter dem Risiko, dass der bisherige (einigermaßen erträgliche, wenn auch regelmäßig extrem kraftraubende) Status Quo zusammenbricht?!
Das Verhalten der Mutter kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Wie tief das in die Seele einschneidet, kann ausschliesslich der erfassen, der es selbst erlebt hat. Alle anderen nicht. Wirklich nicht, denn dann fehlen viele Dimensionen dieser Erfahrung.

Ich habe euch schon öfter prophezeit, wie es weitergehen wird und so geht es auch weiter. Ich kann dem Vater nur raten, Anstrengungen und Hoffnungen herunterzufahren, den Selbstschutz einzuschalten.

Für ausgefallene Geburtstagsumgänge wurden auch schon Ordnungsgelder verhängt, irgendwo in der Urteilssammlung ist ein diesbezügliches Urteil dazu. Die Voraussetzungen dafür sind bei euch aber nicht gegeben, schon allein nicht wegen des gezeigten guten Willens des Vaters beim Abholversuch, aufgrund dessen man die Situation als konkludent hindrehen kann. Um das geeignet anzugehen, muss man schon langfristig darauf hinarbeiten, kompromisslos etwas durchziehen, viel Energie hineinstecken. Nichts gegen euch, aber ihr seid weder in der Verfassung für so etwas noch habt ihr Ressourcen dafür.

Umgang und alles was mit dem Vater zu tun hat liegt in der Priorität für Ex & Co auf dem allerletzten untersten Platz. ALLES ist wichtiger wie das. Ex vergisst es oder wischt es absichtlich beiseite wie ein Staubkorn auf dem Tisch. Nicht nur am Geburtstag, sondern als genereller, integraler Bestandteil des gesamten Lebens. Ein Verhalten, das sich in ein paar Jahren auch auf das Kind übertragen wird, wenn noch Kontakt besteht versandet er spätestens dann.
Moin Jessy.

Zusammenfassung
- Es gibt eine feste Vereinbarung, in welcher Sphäre das Kind den Geburtstag verbringt
- Die väterliche Seite übernimmt das Kind vereinbarungsgemäß
- Die Mutter kommt dazu und macht dem Kind ein Alternativangebot
- Das Kind wird vor die Wahl gestellt
- Der Vater startet einen 'Rettungsversuch', geht auf den Kompromißvorschlag der Mutter ein
- Mutter hält sich erneut nicht an Absprachen, der zweite Übergabetermin scheitert
- Der zwischen Eltern und mit Kind vereinbarte Nachmittag beim Vater scheitert

Meine Gedanken ...
Vereinbarungen zum jüngeren Kind werden getroffen, um es NICHT vor die Wahl zu stellen, um Loyalitätskonflikte zu vermeiden.

- Mutter und auch Vater haben dieses Prinzip mißachtet.
- Sie hat durch ihr Erscheinen und das Alternativangebot das Kind verunsichert.
- Er hat das Eindringen der Mutter und die Übertragung einer Entscheidung auf das Kind zugelassen.
- Sie hat erneut verstoßen, Kind vollends in Not brachte, indem der vereinbarte (Rest)Nachmmittag beim Vater komplett scheiterte.
- Er hat das Kind in seiner Not allein gelassen, Gefühle ausgeredet.

Mein Lösungsvorschlag für die Zukunft:
Eltern...
- Vereinbarungen konsequent einhalten.
- Störungsversuchen frühzeitig und energisch begegnen.
- Niemals das Kind entscheiden lassen!

Kind...
- Niemals seine Gefühle ausreden, beschwichtigen, 'trösten' wollen.
- Wenn in den Brunnen gefallen: Not erkennen, benennen und einen Weg aus der Klemme weisen, entlasten:
"... wir freuen uns riesig auf Deinen nächsten Besuch, an dem wir Deinen Geburtstag bei uns ein 2tes Mal feiern werden. Wir wünschen Dir einen schönen Tag mit Mama..."

Dem Vater (und seiner Gehilfin) ist Durchsetzung für, der Mutter Einfühlung ins Kind zu empfehlen.
.
HalloJessy,

(06-02-2014, 11:42)Skipper schrieb: [ -> ]Dem Vater (und seiner Gehilfin) ist Durchsetzung für... Kind zu empfehlen.

Das ist das einzige, was Euch aus meiner Sicht bleibt, wenn nicht die von @p beschriebenen Folgen mittelfristig eintreten sollen. Nicht über das, was die Mutter da jeweils will, mit ihr nicht diskutieren. Einfach feststellen, da habe sie wohl Pech gehabt und mit dem Kind verschwinden.

Variante wäre, dass das Kind die Änderung will. Dann mit aller Liebe (das Kind will Euch ja nicht verletzen, es wird dazu mißbraucht): "Aber sicher doch, Schatz - ich freue mich auf später!"

Nicht genauso, aber ähnlich: Mein (gerichtlich geregelt aber ohne Sanktionsmöglichkeit) Umgang begann am Geburtstag meines Sohnes. Unterwegs erhielt ich ´ne sms von der Mutter, ich könne ihn erst am nächsten Tag haben, nachmittags sei Feier bei Opa und Oma. Die würden ihn auch aus der Schule abholen.

Ich habe sie angerufen und ihr gesagt, ich wäre auf jeden Fall da und solle mein Kind zu mir wollen, dann würde ich es auch mitnehmen. Darauf sie, dass sie dann die Polizei benachrichtigen würde. Ich habe ihr viel Erfolg gewünscht und aufgelegt.

Dann noch ein Gespräch mit dem JA und die Situation geschildert. Ja, dann solle ich doch deeskalieren... Darauf meinte ich, ich wäre davon ausgegangen, dass sie nun der Mutter einen guten Ratschlag geben würden - ob das nicht ihr Job wäre? Und Tschüß...

Außer mir war dann niemand an der Schule, um mein Kind abzuholen.
(06-02-2014, 13:36)wackelpudding schrieb: [ -> ]Einfach feststellen, da habe sie wohl Pech gehabt und mit dem Kind verschwinden.

Geht meist schief. Mutter und ihre versammelten Fürsprecher fangen an zu zerren, Stress beim Kind steigt ins Unermessliche, Kind will nicht mehr mit weil die Mutter doch die wichtigere und nähere Bezugsperson gegenüber dem (erzwungen) meist abwesenden Vater ist.

(06-02-2014, 13:36)wackelpudding schrieb: [ -> ]Ich habe sie angerufen und ihr gesagt, ich wäre auf jeden Fall da und solle mein Kind zu mir wollen, dann würde ich es auch mitnehmen. Darauf sie, dass sie dann die Polizei benachrichtigen würde. Ich habe ihr viel Erfolg gewünscht und aufgelegt.

Da hast du Glück einer dummen Ex. Meine war schlauer und hat es ab Grundschulbeginn recht früh geschafft, dass mir das Kind die Absage überbrachte und auch nicht auftauchte. Einfach permanent ausbremsen, verringern, zerhacken, verdrehen und alles mit dem Kind besprechen, so dass es von sich aus "einsieht", dass irgendwas anderes gerade viel wichtiger ist.

Dieser ganze Werdegang ist extrem frustrierend. Um dem zu entkommen, wäre es aus heutiger Sicht das Beste gewesen, ich hätte bei der Trennung alle Unterlagen und Fotos des Kindes gelöscht und nie wieder einen Gedanken an einen persönlichen Kontakt verschwendet. Für den Kontakt per Bankkonto ist ja die versammelte Helferheerschar weiterhin extrem bemüht, da gibts niemals "Kontaktschwierigkeiten".
(06-02-2014, 15:10)p schrieb: [ -> ]Geht meist schief.

In einer Situation wie der von @Jessy beschriebenen wäre es aber gegangen, oder?

Ich denke man sollte immer versuchen, robust am Kindeswohl zu bleiben...


(06-02-2014, 15:10)p schrieb: [ -> ]Da hast du Glück einer dummen Ex.

Nee, eher das Glück eines Kindes, dass bei Gezerre immer hinter Papa verschwand und sich an ihm festklammerte... nur von Nix kommt sowas ja nicht.
(06-02-2014, 15:31)wackelpudding schrieb: [ -> ]In einer Situation wie der von @Jessy beschriebenen wäre es aber gegangen, oder?

Gegangen wäre der Versuch des Vaters, so zu reagieren. Vielleicht hätte es für diesmal sogar geklappt. Aber Mütter haben alle Zeit der Welt, bei der nächsten Gelegenheit eine neue kleine Sabotage auszuprobieren. Und wieder und wieder und wieder.

(06-02-2014, 15:31)wackelpudding schrieb: [ -> ]Nee, eher das Glück eines Kindes, dass bei Gezerre immer hinter Papa verschwand und sich an ihm festklammerte...

Deshalb hat die Ex in Jessys Fall und meine klugerweise schon von Anfang an dafür gesorgt, dass nie eine gute Bindung zum Vater entstehen konnte.
Ich hatte mit meinem Kind 2 1/2 Jahre zusammen gelebt, bevor seine Mutter es unter menschenrechtswidriger Assistenz der Bundesrepublik Deutschland einem nichtsorgeberechtigtem Vater entführte. Diese Zeit hatte es nicht vergessen.
(06-02-2014, 10:13)Jessy schrieb: [ -> ]...Dazu sagen sollte man vielleicht noch, dass im Großen und Ganzen die normalen Absprachen halbwegs gut funktionieren, aber schon immer mal wieder durchblitzt, dass es bei "unterschiedlichen Interessen" oder besonderen Sachen nach deren Ansicht gefälligst die Mutter sein muss, die den Vorzug und die letzte Entscheidung hat (unabhängig davon, was das Kind vielleicht will oder was gut für es ist).

...
Bleibt letztlich nur die Frage, ob man das alles einfach so akzeptiert, das Beste draus macht, den immer wieder aufkommenden Ärger schluckt und sich damit abfindet, dass die vordergründig akzeptierte "gleichberechtigte Elternschaft" eben doch nur mehr oder weniger eine nette Floskel ist, die recht bald an ihre Grenzen stösst - oder ob man (auch) hier ein Faß aufmacht (gutes Zureden, Bitten und Diplomatie haben nichts gebracht) mit dem Ziel, dem Kind wirklich zwei gleichwertige Elternteile zu geben unter dem Risiko, dass der bisherige (einigermaßen erträgliche, wenn auch regelmäßig extrem kraftraubende) Status Quo zusammenbricht?!

Die Frage, die man sich vorher stellen sollte, ist, worum es einem selbst wirklich geht.

Ist es in erster Linie ein weitgehend reibungsloser Umgang und guter Kontakt zum Kind?

Oder geht es im Wesentlichen um die Betonung der Gleichberechtigung und darum der Mutter zu zeigen, dass sie eben nicht die alleinige Entscheidungsmacht hat?

Im ersteren Fall sucht man das bestehende gute Verhältnis beizubehalten, sieht auch 'mal über das ein oder andere hinweg (was das "Vergessen" angeht, so würde ich zukünftig dazu übergehen, die Mutter ein, zwei Tage vor dem Termin per email noch einmal zu erinnern "...das mit dem letzten Geburtstag von ... war einfach eine blöde Situation für uns, da wir uns schon viel Mühe mit der Planung gegeben haben. Deshalb möchte ich Dich diesmal der Einfachheit halber nochmal daran erinnern, dass morgen .... ist"). Das Kind scheint ja eine gute Bindung zum Vater zu haben, die schon über Jahre gefestigt ist.

Wenn es aber, wie Du ja in Deinem obigen Beitrag schon angedeutet hast, darum geht, der Kindesmutter zu demonstrieren, dass man gaaaanz genauso viele Rechte hat wie sie, dann muss man den Rechtsweg bestreiten (der fast zwangsläufig ein gegenseitiges Hochschaukeln zur Folge hat, wie dies schon bei Euren Verfahren mit der anderen Kindesmutter der Fall war).

Wie gesagt: Zuerst über das Ziel klar werden, dann den jeweiligen Weg einschlagen (und ihn konsequent verfolgen).
(06-02-2014, 19:04)Theo schrieb: [ -> ]Die Frage, die man sich vorher stellen sollte, ist, worum es einem selbst wirklich geht.

Ist es in erster Linie ein weitgehend reibungsloser Umgang und guter Kontakt zum Kind?

Oder geht es im Wesentlichen um die Betonung der Gleichberechtigung und darum der Mutter zu zeigen, dass sie eben nicht die alleinige Entscheidungsmacht hat?

Du irrst Dich. Um diese Fragen geht es gar nicht. Es geht darum, was gut für das Kind ist. Und da ist gut, wenn das Kind auf Augenhöhe zu seinem Wohl agierende Eltern erlebt.

Das Kind dem nicht zu seinem Wohl agierenden Elternteil aus persönlichem taktischem Kalkül zu überlassen ist ein Mangel an Respekt vor der Persönlichkeit des Kindes. Und der Verweis auf den Rechtsweg ist ja nur eine Scheinlösung. Auch gerichtlich vereinbarter Umgang muß im Zweifel durchgesetzt werden - in erster Linie dadurch, dass man seine Person authentisch im Sinne des Kindeswohles einbringt. Nur dann wird ein Kind ein positives Vaterbild entwickeln können.
Danke für das zahlreiche Feedback.

Ein paar Details:

Mein Mann hat die Kleine heute im Kindergarten gesehen, und sie hat den letzten Tag wohl wirklich gut weggesteckt und noch schön verbracht, woran wohl auch die Großeltern nicht unbeteiligt waren. Wiewohl es (insbesondere uns) nicht um eine Schuldzuweisung ging (als eigenen Fehler sehe ich es nämlich definitiv, dass wir nicht konsequent am Plan geblieben sind, trotz Überraschungsbesuch der Mutter), haben sich wohl sowohl Mutter als auch Großeltern bemüht dem Kind zu vermitteln, dass nicht der Papa oder es selbst einen Fehler gemacht haben, sondern dass die Mutter einen Planungsfehler gemacht hat und es deswegen eben zu einem Missverständnis kam, aber trotzdem "alles gut" ist, sie jetzt den Nachmittag bei den Großeltern verbringt aber das Feiern mit dem Papa nachholen wird.

@ Skipper - Es wurde im übrigen auch nicht versucht dem Kind Gefühle auszureden oder dergleichen in der fraglichen Situation, sondern tatsächlich nur die Tatsachen darzulegen, ohne zu dramatisieren: "Der Nachmittag läuft anders als geplant, das finden wir schade, aber wir holen das nach und nun geniess deinen Tag." Zumindest nach Ansicht des Psychologen darf man durchaus auch zur eigenen "Enttäuschung" stehen (natürlich ohne das irgendwie breit zu treten), das steht einem versöhnlichen Tag für das Kind nicht im Wege. Hauptaugenmerk muss hier darauf liegen, dass das Kind ohne Schuldgefühle, Verlustängste oder dergleichen beruhigt aus der Situation entlassen wird. Mit einem "gelogenen" Vortäuschen von "alles perfekt" ist insbesondere einem Kind wie diesem nämlich nicht geholfen.

@ raid - Danke für die Anregung, aber ich bin Gott sei Dank kein Störfaktor für den Umgang. Eine Zeit lang habe ich z.B. sogar mit der Mutter die Termine koordiniert, als das Verhältnis zwischen KM und KV wegen diverser Gründe etwas spannungsgeladen war. Das kann kein Dauerzustand sein, weil ich mich als dauerhafter Puffer zwischen Eltern nicht eigne, aber diese Überbrückungssituation zeigt mir zumindest, dass ich innerhalb der Patchwork-Familie zumindest nicht als Problem wahrgenommen werde, im Gegenteil.

Heute im Entwicklungsgespräch wurde übrigens vom Kindergarten nochmals explizit (sogar schriftlich in der Beurteilung) festgehalten, dass die Kleine mit ihren drei "Zuhauses" (Mama+LG, Papa+ich, Großeltern) sehr gut klarkommt, die Dimensionen einwandfrei trennen kann und zu allen eine gleichwertig intensive Bindung geniesst. Das ist für mich ehrlich gesagt das Allerwichtigste.

@ Theo - Ganz sicher sollte man über das eine oder andere hinwegsehen. Auch werden wir den Vorschlag der kurzfristigen kleinen Erinnerung an die KM sicher aufnehmen. Tatsächlich geht es aber eben nicht um "Gleichberechtigung um der Gleichberechtigung willen", sondern darum einen gesunden Weg zu finden, der dem Kind solche Situationen erspart, unnötige Differenzen vermeidet, aber eben auch nicht ausschliesslich auf der Flexibilität und Zurückhaltung des Vaters basiert. Ein "Frieden" auf Kosten nur einer Partei, der sich eben langfristig dann doch auch auf die Bindung zum Kind durch wiederholte "Störungen" der anderen Partei negativ auswirkt, hilft meines Erachtens nur bedingt.

Abschließend fand übrigens noch ein klärendes Gespräch zwischen Mutter und Vater statt. Auch hier haben sich überraschend die Großeltern eingeklinkt und auch aus ihrer Perspektive zu verstehen gegeben, dass hier zwar jetzt kein "Schuldiger" gesucht werden muss (was auch nicht unsere Intention war und ist, weil es ja auch nix bringt; ein bisschen kurzfristiger Ärger muss aber schon auch seinen Platz haben dürfen), aber es solche Situationen im Sinne des Kindes zu vermeiden gilt; insbesondere haben sie auch die Mutter hier in die Verantwortung geholt und ihr das Versprechen vermehrter Zuverlässigkeit abgenomen.
Erfreulich ist für uns insofern, dass man die Situation nun ohne weiteren Streit bereinigt hat und zukünftig evtl. noch eine weitere Partei ein Auge darauf hat, dass "besondere Angelegenheit" zweifelsfrei geklärt sind.
Gut zu wissen ist letztlich auch, dass den Großeltern mehr daran gelegen ist, dem Kind gerecht zu werden als ohne Rücksicht auf Verluste ihre eigenen Wünsche durchzusetzen.

Es wurde eine weitere Vorgehensweise besprochen und geplant, damit lassen wir es nun gut sein und schauen uns einfach mal an wie es weiterhin läuft. Wie schon betont, läuft es ja trotz solcher "Aussetzer" (die ohne Zweifel schlimm sind) insgesamt beachtlich gut.

In Kürze ist übrigens die eigentliche Geburtstagsparty der Kleinen mit KiGa-Freunden und ALLEN sonstigen Bezugspersonen. Bin gespannt wie das läuft. ;-)
(06-02-2014, 21:20)wackelpudding schrieb: [ -> ]Und da ist gut, wenn das Kind auf Augenhöhe zu seinem Wohl agierende Eltern erlebt.

So definiert jeder das vielbemühte "Kindeswohl" nach seinem Gusto.

Für das Kind ist es zweifellos am besten, wenn es die Auseinandersetzungen der Eltern überhaupt nicht mitbekommt.

Ich für meine Person führe keine Diskussionen über die Kinder betreffende Entscheidungen vor diesen. Das ist eine Sache, die die Mutter und ich untereinander ausmachen.

Von daher haben Jessys Lebensgefährte und seine Ex ganz richtig gehandelt, indem sie die Angelegenheit ohne das Kind ausdiskutiert haben.
Es wird schon bald das nächste Event mütterlicherseits kommen, wo die KM augenblinzelnd dasteht und erklärt, sie habe aus blablabla-Gründen nunmehr auch den hochwichtigen Geburtstag einer nahen Verwandten von sich vergessen und sie wolle sich das Töchterchen doch nur kurz zum Umgang im Umgang ausborgen. Sie bringt sie auch zeitnah wieder zurück.

3,2,1...das Kind ist meins. Ich schere mich einen Dreck um Umgangsvereinbarung. Das Kind gehört mir und deshalb steht es mir zu. Da ändern auch Umgangsvereinbarungen bzw. Umgangsregelung nix dran. Das ist die Denkweise solcher KMütter.

Ich befürchte so wie @p. Erst einmal, dann zweimal und dann wird es zur Regel, dass die KM "plötzlich" selbst am Abholeort zugegen ist, um mit fadenscheiniger Begründung getroffene Vereinbarung einseitig aufzuheben.

Und ich hoffe sehr, dass Jessy und ihr Lebensgefährte ob seiner kleinen Tochter NICHT ebenso in den Gerichtsstrudel geraten, wie es in Bezug auf seine anderen Kinder zur Regel geworden ist.
(06-02-2014, 23:43)Theo schrieb: [ -> ]Für das Kind ist es zweifellos am besten, wenn es die Auseinandersetzungen der Eltern überhaupt nicht mitbekommt.

Tja, nur leider hat die Mutter hier die Auseinandersetzung im Beisein des Kindes vom Zaun gebrochen. Da ist dann so eine Aussage sinnfrei.
Gut war, dass sich die Beteiligten danach bemüht haben, dem Kind seine ja durchaus entsstandenen Nöte zu nehmen.

Nappo

Das "nichts mitbekommen sollen" ist ein ehrbarer Gedanke. Nur ist er nicht durchführbar. Das macht diese Dinge noch schlimmer. Das dumme Geschwätz der vielen "Berater" rund um die Trennungsindustrie, "man solle doch aufpassen, dass die Kinder nichts mit bekommen", zeugt von deren fachlicher Inkompetenz.

Das Schlimme ist, dass sie es mitbekommen. Kinder bekommen viel mehr mit, als wir es nur erahnen. Ich kann hierzu u.a. die bekannten Bücher des australischen Therapeuten und Psychologen "Steve Biddulph" empfehlen, der u.a. auch das Buch schrieb: "Jungen, und wie sie glücklich heranwachsen." mit leicht lesbaren Folgebänden.

Leider leider muss ich der 1. Antwort von p aus eigener Erfahrung beipflichten.
Ich denke, man sollte gut sortieren:

Äußere Auseinandersetzungen/Klärungen/Absprachen können sehr wohl fern von Kindern geführt werden.

Was vor Kindern aber kaum zu verbergen ist, das sind die 'inneren' Kämpfe, die geführt werden, die inneren Bilder der Eltern zueinander. Die werden ohne viele Worte und Handlungen wahrgenommen.
.
ich kann jessy und partner empfehlen, immer jetzt auf solche events vorbereitet zu sein! jedoch geisig auch vorbereitet:

1. ist die zeit mit dem kind jetzt mit jessy+partner:
2. kommt die mama einfach so und will - weil was vorbereitet:
3. opa-oma haben was vorbereitet....:

bullshit

höflich darauf hinweisen, daß kindchen jetzt bei euch ist, im auto festgeschnallt und freundlich winken!

kindchen garnicht einbeziehen - es hat wie schon beschrieben, mehrere lebensmittelpunkte und kommt damit klar!

ich möchte mal mama sehen, wenn ihr punkt 1-3 ansteuert...dann ist das gekreische grooooß und sofort jugendamt - gericht - strafanzeige und der ganze mist...gepaart mit umgangsverbot...kenn ich alles...

bb
netlover