(05-01-2010, 07:54)Exilierter schrieb: [ -> ]Die meisten Unterhaltspflichtigen die ins Ausland gehen oder wollen, halten den Druck und die Diffamierungen in Deutschland nicht mehr stand. Das hat primär mit Geld nichts zu tun, denn es geht in der erster Linie darum, wieder lebensfähig zu werden und um Abstand zu gewinnen.
Ein in Deutschland finanziell geschröpfter Unterhaltspflichtiger wandert aus, um einen Spitzenlohn im Ausland zu erzielen? Man sollte sich durchaus hohe Ziele setzen, aber realistisch erscheint mir das nicht. Auch in Hinsicht auf die eigene Situation. Psychisch und physisch mehr oder weniger schwer angeschlagen und dann nach den Sternen greifen?
Das sehe ich auch so.
Bei mir waren die Hauptgründe der Auswanderung auch der Druck und die von mir empfundene Ungerechtigkeit, gegen die ich absolut machtlos war.
Letzteres, das Gefühl nichts dagegen tun zu können, den Entscheidungen der Richter und Beamten tatsächlich hilflos ausgeliefert zu sein, begannen mich innerlich aufzufressen, ich begann zu saufen, war darin richtig gut, was mir weitere Sorgen bereitete.
Es war letztendlich so, dass mir sehr schnell klar wurde, dass sich was ändern musste, und so stand ich letztendlich vor der Wahl entweder an mir etwas zu ändern, oder die Gesamtsituation zu ändern, bequemer- und egoistischerweise entschied ich mich für eine andere Gesamtsituation, bei dem ersten Punkt wäre ich bestimmt gescheitert. - Der Preis dafür ist der, dass ich heute nichtmal mehr unter idealen Voraussetzungen zurück in die Heimat gehen wollen würde, also ohne Unterhaltspflicht, ohne Schulden und mit Spitzengehalt.
Der hier öfteres kommunizierte Vorwurf, dass die eigenen Kinder in diesem gesamten Kalkül nicht aufscheinen ist zwar nachvollziehbar, aber man sollte dabei bedenken, dass ein Neuanfang schon zu Beginn zum Scheitern verurteilt ist, wenn man in der Vergangenheit schwelgt, das funktioniert dann irgendwie nicht, habe das hier oft bei anderen Protagonisten erlebt. Letztendlich wird die Fähigkeit die Kids ausblenden zu können an ihrem Alter zum Trennungszeitpunkt liegen.
Zum Thema Sprachkenntnisse: Es ist so, wie es Detlef geschrieben hat, die Sprache, die Deine Kunden sprechen ist wichtiger als alles andere, schliesslich verdienst Du mit denen Dein Geld, und nicht mit den Einheimischen in der Kneipe, oder mit dem Mädel an der Supermarktkasse, oder dem Metzger hinter der Fleisch- und Wursttheke. - Das ist nunmal so, und diese ständige Überbewertung der Sprachkenntnisse im Land der Wahl wird hauptsächlich von Rentnern, oder von Leuten, die eigentlich gar nicht ausgewandert sind, propagiert. Der Erfolg hängt davon nur zu einem sehr kleinen Teil ab, wenn man keine spanischen Kunden hat.
Die wenigsten Deutschen, Schweizer, Österreicher und Engländer, die hier ihre Firma haben können spanisch. Sicherlich ist das aber branchenabhängig.