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Normale Version: Erfahrung mit Mediation beim Güterichter
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Hallo, hat wer von euch bereits Erfahrungen machen können in Bezug auf Mediation beim Güterichter/in  zwecks einvernehmlicher Lösung? Konnte zwar Ablauf und so im Netz finden, aber keine wirklichen Erfahrungsberichte.

Macht sowas Sinn ? Oder lieber gleich ablehnen ( nur mit welcher Begründung?) ?

In Zugewinnangelegenheit kam ein Antwortschreiben meiner Forderung vom Gericht, wo die Richterin dies geraten hat ( auch um evtl . Umgangsprobleme mit abzufrühstücken).
Zugewinn meine Forderung ( ca 170k ) , Gegenseite hat dies mal eben auf 0,- gerechnet  o.o
Was hast Du zu verlieren wenn Du es mitmachst? Kann ja ev. doch zu einer Loesung kommen und Du sparst dann auch noch Anwaltskosten. Kommst es zu keiner Einigung geht es eben vor Gericht....
Mediation = Versuch dich über den Tisch zu ziehen und zwar ohne Beschwerdemöglichkeiten.
(23-02-2021, 12:54)Zahlesel_RUS schrieb: [ -> ]Mediation = Versuch dich über den Tisch zu ziehen und zwar ohne Beschwerdemöglichkeiten.

Heisst konkret ? Ich meine wenn ich sage  ne "nicht" einverstanden, wie kann mich da wer übern Tisch ziehen ?
Psychologische Manipulationen, ich habe es bei dem Familiengericht und auch Strafgericht erlebt.
Bei der Mediation wird es nicht anders sein.
Sie werden dich zu deinen Ungunsten überreden, glaub mir.
(23-02-2021, 13:03)Zahlesel_RUS schrieb: [ -> ]Psychologische Manipulationen, ich habe es bei dem Familiengericht und auch Strafgericht erlebt.
Bei der Mediation wird es nicht anders sein.
Sie werden dich zu deinen Ungunsten überreden, glaub mir.

Klingt irgendwie spannend  Undecided  auch wenn es unschön ist. Aber sind dann nicht beide "Seiten"betroffen ?
Ich denke trotzdem, wenn ich eine "mindest" Forderung im Kopf habe, bekommt mich auch keiner dadrunter überredet. 
Ich weiss ja nicht mit welchen Argumenten die kommen, deswegen meine Frage ob es bereits Erfahrungen gibt. 
Die Alternative, des Verfahrens, mit hohen Kosten, kann ja genauso gut nach hinten losgehen. Ich meine wenn Fakten verdreht werden etc.
(23-02-2021, 12:24)kay schrieb: [ -> ]Was hast Du zu verlieren wenn Du es mitmachst? Kann ja ev. doch zu einer Loesung kommen und Du sparst dann auch noch Anwaltskosten. Kommst es zu keiner Einigung geht es eben vor Gericht....
 Sein Risiko besteht darin, sich bei diesem Gerichtstermin überreden oder nötigen zu lassen, einem Vergleich o.ä. zuzustimmen, der ihn benachteiligt.
Solange nicht genau bekannt ist, welche Forderungen oder Wünsche die Gegenseite hat, ist eine Vorbereitung schwer möglich. Und unvorbereitet da reingehen, wenn es um solche Beträge geht - niemals!
Klar, wer keine Nerven hat, fuer den ist sowas nichts. ABER wer Nerven hat, kann auch jederzeit abbrechen und/oder nein sagen. Vor Gericht weisst Du auch nicht wie entschieden wird und/oder ob Du durch die Instanzen musst. Ich wuerde es versuchen und mich eben nicht breit quatschen lassen.
Einziger Vorteil: Du kommst schneller an dein Geld. An das was man dir noch abzüglich großzügigem Kavaliersrabatt zugesteht.

Wenn du Zeit hast: Das Verfahren normal durchziehen. Die Kohle mag zwar ein paar Jahre später kommen, doch Zugewinn ist reine Mathematik. Da gibts nicht viel Spielraum, deine Ansprüche weg- oder runterzudiskutieren.
Es kommt drauf an, wie robust man selber ist und was man in diesem Termin für einen Zweck sieht.

Wer sich zu leicht bequatschen lässt und auf eine schnelle Einigung hofft, geht mit der falschen Haltung rein.
Der Kluge geht da rein, um Munition für das Hauptverfahren zu sammeln. Er tastet ab, wie der Richter drauf ist, er lernt was die Anderen sagen um die eigenen Anträge später daran zu schärfen, er gibt nichts preis was der Gegenseite auf dieselbe Weise nutzt. Er nimmt es als Übung, alles seinen Zielen unterzuordnen. Dazu gehört, ganz schnell und ohne Skrupel das zu sagen, was in diesem Moment nutzt, ohne falsche Rücksicht auf Wahrheit, Hauptsache es nutzt und fliegt nicht auf.

Es herrscht Krieg gegen Väter, gegen dich. Ein Angriffskrieg. Der endet nie und schwächt sich erst nach Jahren ab, wenn die Munition knapper wird. Also benimm dich wie im Krieg. Dort sind Kriegslisten, Spione, Umkreisungen, Täuschungen gefragt.
(23-02-2021, 15:18)p__ schrieb: [ -> ]Es herrscht Krieg gegen Väter, gegen dich. Ein Angriffskrieg. Der endet nie und schwächt sich erst nach Jahren ab, wenn die Munition knapper wird. Also benimm dich wie im Krieg. Dort sind Kriegslisten, Spione, Umkreisungen, Täuschungen gefragt.

Jup...es ist immer Guerillataktik gefragt. Dodgy
Du hast eine Forderung von 170k, deine Ex bietet dir genau 0 Euro an.
Wer hat hier nicht richtig gerechnet?
Rechne für dich exakt aus. Anfangsvermögen am Tag der Heirat! Endvermögen am Tag der Trennung. Dein Startvermögen kannst du behalten. Es sind Nachweise nötig! Besorge dir Salten Bestätigungen deiner Konten! Stichtag muss der Hochzeitstag sein! Nach 10 Jahren ist hier oft nichts mehr von den Banken zu bekommen! Wenn du nichts nachweisen kannst ist dein Anfangsvermögen 0 Euro! Alles was während der Ehe hinzugekommen ist, wird geteilt!
Ich würde dringend zu einer Mediation raten, es gibt von freien Trägern Familien Beratung, einige bieten auch Mediationen zum Zugewinn an, den sollte allerdings ein Anwalt für Familienrecht durchführen. Bei mir hat eine Anwältin alles genau ausgerechnet und eine Scheidungsfolgenvereinbarung ausgearbeitet. Damit kann man zum Notar gehen und alles abschließend besiegeln. Nur muss hier deine Ex mitspielen, ein Versuch ist es immer wert!

Wenn Ex nicht will beleibt dir nur der Weg zum Gericht. Du musst sie auf Zugewinn in Höhe x anklagen.
Das ist sehr teuer, Anwaltskosten anteilig der Forderung, Vorschuss Gerichtskosten damit die Klage angenommen wird usw… . Auch wenn es vor Gericht zum Vergleich kommt hast du enorme Anwaltskosten! Wenn du deine Forderung vor Gericht durchsetzen kannst, dann zahlt deine Ex die Kosten! Bei nur anteilig, werden die Kosten anteilig verteilt.

Meiner Ex hat der Spaß um 30k gekostet, ich selbst hatte einen Anwalt aus der Familie, denn die Mediation bei mir hat einen Vertrag hervorgebracht, welchen meine Ex nicht unterschreiben wollte.
Schade um das viele Geld, die Kinder hätten ein großartiges Startkapital gehabt.
Familenanwalt will den Prozess gewinnen allen anderen Anwälten ist es egal, die Kohle bekommen sie sowieso
Mal sehen was passiert, habe nun erstmal grundsätzlich meine Bereitschaft erklärt, die Nullrechnung der Gegenseite ebenso zurückweisen lassen da unter anderem Äpfel/Birnen Vergleich ( Details lasse ich mal aussen vor ). 
Es heisst somit abwarten was seitens der Gegenseite kommt. 

Es würden mich nichts desto trotz, konkrete Erfahrungen interessieren, gute wie schlechte, allgemein gehaltenes bringt mich persönlich nicht so weit. Gern auch per PN
Nächste Woche ist Termin...
Gibts wirklich niemanden hier, der "Erfahrungen" gemacht hat zum teilen ? Huh
Ratschläge standen doch schon im Thread.
Ansonsten sind solche Termine so individuell verschieden, dass mehr als allgemeine Hinweise höchst unredlich wären. Du wirst da keinen allgemeinen Schlüssel finden, der dir bei deiner Ex bei diesem Richter zu Vorteilen verhilft.

Man wird alles unternehmen, damit der Richter im Verlauf eurer Streitigkeiten keinen Beschluss schreiben muss, damit irgendeine Einigung zwischen euch zustande kommt. Bleibst du standhaft, werden dir Übel in Aussicht gestellt. Damit solltest du psychisch beim Termin umgehen können. Stärke abstrahlen, aber nicht Holzkopf-Stärke.
Bereite dich auf den Termin so vor, wie zu jeder größeren Verhandlung. Lege dir alle Fakten, Nachweise, Belege etc. zurecht. Für Anfangs- und Endvermögen hast du zu jeder Zeile eine klaren Wert, den du idealerweise belegen kannst. Der Rest ist eigentlich simple Mathematik.

Definiere für dich zwei Zahlen:
1) Was ist mein Ziel
2) Was ist der Minimalbetrag den ich bereit bin zu akzeptieren um die Ganze Sache abzuschließen und vom Tisch zu haben.

Mit 1) gehst du rein und kämpfst auf Basis deiner Faktenlage darum genau dieses Ziel zu erreichen. Bleib standhaft, höflich und halte stets dein Ziel vor Augen ohne Emotional zu werden. Verweise stets auf Fakten und Belege. Dann wirst du sehen wie sich das Gespräch entwickelt. Solltest du im Rahmen der Mediation auf unterhalb 2) kommen, ohne das für dich klar belegbare, nachvollziehbare Gegennachweise vorgebracht werden (was die Mediatoren eigentlich auch nicht durchgehen lassen sollten) brichst du die Mediation freundlich aber bestimmt ab und fährst nach Hause.

Die 2) bietest du NIE proaktiv an, sondern das bleibt in deinem Kopf. Für dich geht es "nur" um die 1).

Ich weiß nicht wie ihr veranlagt seid, aber diese Klarheit hat mir in meiner Mediation sehr geholfen. Und lass dich von der Gegenseite auf gar keinen Fall provozieren. Wenn irgendein Bullshit kommt ist es schlauer, ein paar Sekunden einfach fassungslos zu schweigen und den Mediatoren das Wort übernehmen zu lassen.
Danke, das hilft mir weiter. Mit Belegen ist so eine Sache, da nur subjektive ( auch für Gegenseite ) Hauswerte vorhanden sind um die es ja hauptsächlich geht.
Aber ich werde mich entsprechend vorbereiten im Rahmen meiner Möglichkeiten, es ist nur schwer abschätzbar, inwieweit die vor allem unterschwellig drohen mit "fakten"... wie z.B. wenn keine Einigung dann wird es richtig teuer etc. etc. 

Provozieren können die mich nicht, da bin ich recht emotionslos bei sowas ( die Gegenseite nicht Smile ). Aber mit Fakten oder sachlich guten Argumenten kann man mich durchaus bekommen.

Mal schauen, ich werde berichten...
Subjektive Hauswerte lassen sich durch Wertgutachten oder zumindest Quadratmeterpreise im Internet für die relevante PLZ objektivieren. Vielleicht kann man sich ja wenigstens darauf verständigen. Viel Erfolg!
machs für die mediation kompliziert:

1. frage nach einer agenda - mit punkten die aufgelistet werden und besprochen werden sollen und ein einigungsziel
2. wenn keine kommt, dann schlage deine vor: alles an wert auflisten mit ca werten
3. wenn nix kommt, beinhart während der mediation sich daran halten, aufzeichnungen etc.
4. wichtig - wie schon vorschreiber: lass dich nicht durch drohungen einschüchtern, wenn auch nur unterschwellig eine drohung kommt,
aufstehen, protokoll machen, gehen.
5. das protokoll und agenda als unterlage mit zu jedem gerichtstermin. ggf eine versteckte tonbadaufnahme machen, egal - weis ja keiner,
nur so als gedächtnisstütze...

bb
netlover
So Mediation durch : Keine Einigung möglich gewesen , weiter mit dem normalen Verfahren...  

Angeblich erste gescheiterte Mediation bei der Richterin... darf ich mich jetzt gut fühlen ? Big Grin

Madame hat nicht das geringste verstanden, trotz das Richterin bemüht war und ihr vorgerechnet und erklärt hat das Zugewinn zu zahlen wäre, das wenn keine Einigung, ein Gutachter bewertet und letztenendes das Haus zwangsversteigert würde wenn sie nicht zahlen könne und ich dies beantrage. Das das alles noch mehrere Jahre dauert...
Naja sie wollte eigentlich nur so schnell wie möglich geschieden werden, und hat dies auch so formuliert, und hat auch nichts was sie anbieten könne, da sie ja "garnichts" hat... Lediglich den Erlass des Versorgungsausgleiches hat man mir angeboten. Habe ich dankend lediglich als ein Teil des ganzen angenommen, aber da nicht mehr kam/möglich war, auch das ins leere laufen lassen. Sie hatte sogar gedacht, das das Haus, den Kindern zu Teilen gehört wegen "Erbanteilen", auch da musste die Richterin ihr mal eben klar machen das die Kids erst was bekommen wenn wir sterben...  Big Grin  War sie völlig am Boden...

Es wurde dann noch massiv auf die Menschlichkeit appeliert, wegen der Kinder, ich möge doch an die Kinder denken, die Enkel etc... Aber das nur von Madame. Die Richterin war damit beschäftigt ihr das alles zu erklären. Hat zwar gefragt warum ich den Zugewinn möchte, war aber auch damit zufrieden das ich gesagt habe das Haus und Kinder für mich zwei ganz getrennte Themen sind, und ich mich da emotional von losgesagt habe. Ich habe dann letztendlich um die Mediation zu beenden, gesagt, das wenn jetzt keine Einigung möglich ist, ich das bis zum Schluss und bis zur Zwangsvollstreckung durchziehen werde sollte mir Zugewinn zustehen, in welcher Höhe auch immer. Bei Madame war das geheule die ganze Zeit gross, aber hat dann voller Kraft noch geantwortet das sie bis zum Schluss kämpfe... Auch ihre Anwältin drohte dann noch damit meine gemachten Angaben und Daten auf den Prüfstand stellen zu lassen...
Sollen sie mal...

Mal sehen wie lange das jetzt dauert, ist halt ärgerlich, weil gerade bezüglich PKH/VKH ja der Timer erst ab Beschluss losgeht, und letztendlich so auf sehr lange Zeit nichts mehr planbar wird...
Klingt so, als hätte die Richterin vorrangig versucht, der Ex die ohnehin nicht durchsetzbaren Schwachsinnsindeen auszureden. Dann dürfte das normale Verfahren nicht sehr erquicklich für die Ex laufen. Punkt für dich.
(17-05-2021, 09:55)p__ schrieb: [ -> ]Klingt so, als hätte die Richterin vorrangig versucht, der Ex die ohnehin nicht durchsetzbaren Schwachsinnsindeen auszureden. Dann dürfte das normale Verfahren nicht sehr erquicklich für die Ex laufen. Punkt für dich.

Ja so schien es. Aber abwarten, denn hier müssen nun erstmal Fakten geschaffen werden. Aber die Gegenseite will wohl auch das anhängige Verfahren abtrennen um die Scheidung zu forcieren, so hatte ich ein Gespräch mitbekommen. Madame will wohl heiraten schnellstmöglich,  hier gehts halt ums liebe Geld...  Big Grin
Wenn sie Geschwindigkeit will, sollte sie bezüglich ihrer Forderungen realistischer sein. Einer Abtrennung würde ich widersprechen. Das treibt die Gesamtverfahrenskosten nur in die Höhe.
Ich habe damals mein Haus zwangsversteigern lassen. Emotional legte ich keinen Wert mehr auf die Bude, obwohl ich sie selbst gebaut hatte - zu viele negative Erinnerungen.

Ist dir bekannt, dass du in einem eventuellen Zwangsversteigerungstermin die Hütte selbst ersteigern kannst?
Nehmen wir mal an, das Vollstreckungsgericht ruft als Mindestgebot 70% des Wertes auf. Zum leichteren Rechnen:
200.000 ist das Haus wert, 70% davon wären 140.000. Wenn du das mit deiner Bank absprechen kannst, dass du das Haus für 140.000 ersteigerst, von diesem Versteigerungserlös werden die Forderungen der Gläubiger befriedigt und der überbleibende Rest wird geteilt - zwischen Dir und deiner Ex. Wenn ein Rest bleibt.
Nehmen wir mal an, du hast noch 120.000 Hypotheken-Darlehen auf dem Haus (die du wahrscheinlich eh alleine zahlen dürftest), dann bleiben als Überschuss 20.000, die Ex bekommt davon 10.000 - und dir gehört die Hütte dann alleine.
Kann ein interessanter Aspekt sein.
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