Die hessisch niedersächsische Allgemeine Zeitung, HNA, bringt in ihrer Onlineausgabe
einen Artikel über einen Vater aus Lindau am Bodensee, dessen Sohn in Baunatal lebt.
Der Vater übt den Beruf des Krankenpflegers aus und hat nicht genügend Geld, um den
Umgang über die große Distanz zu finanzieren. Laut Gerichtsbeschluß darf er sein Kind 1x im Monat an zwei
Tagen hintereinander für jeweils 3 Stunden sehen. Die gemeinnützige Initiative Mein-Pappa-kommt sucht nun
für diesen Vater eine Bleibe im Raum Kassel. Entfremdung droht.
Meine Kommentare zu dem Artikel mit dem Hinweis, daß der Vater die Besuche (Fahrtkosten, Übernachtung) über den Härtefallkatalog des SGB II finanzieren und mit großer Wahrscheinlichkeit sogar erfolgreich einklagen könnte und ich es bedaure, das scheinbar noch niemand den Vater auf diese Möglichkeit hingewiesen hat, wurden von der Redaktion leider gelöscht.
Es ist für den zahlenden Leser wahrscheinlich rührseliger, wenn der Vater macht- und erfolglos diese peinigende Situation ausbaden muss, bis sich jemand dazu bereit erklärt, diesen für die Besuche seines Sohnes in seinem Haushalt aufzunehmen.
http://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/ba...50790.html
(19-08-2015, 12:01)Sixteen Tons schrieb: [ -> ]Meine Kommentare zu dem Artikel mit dem Hinweis, daß der Vater die Besuche (Fahrtkosten, Übernachtung) über den Härtefallkatalog des SGB II finanzieren und mit großer Wahrscheinlichkeit sogar erfolgreich einklagen könnte und ich es bedaure, das scheinbar noch niemand den Vater auf diese Möglichkeit hingewiesen hat, wurden von der Redaktion leider gelöscht.l[/url]
Schau doch mal ob du die Emailadresse oder Faxnummer von dem Vater heraus bekommst. Dann kannst du ihn über den dir bekannten Weg der ihm helfen kann berichte.
Alternativ kannst du auch den Truppen deine hilfe anbieten (ohne sie genauer zu spezifizieren) und bitten das man ihm deine Emailadresse weiter leitet.
Ich hatte zwischenzeitlich eher den unschönen Verdacht, das eine Hilfe aus dieser "Quelle" hier gerade gar nicht gewollt ist. Das konterkariert möglicherweise das "Geschäftsmodell" dieser gemeinnützigen Einrichtung. Finanziert wird der Laden vor allem durch Spenden von Stiftungen und Privatpersonen laut eigener Webseite.
Würde man die bedürftigen umgangsberechtigten Elternteile konsequent zum Tresen des Arbeitsamtes schicken, dann hätte diese Institution ja eigentlich gar keine Daseinsberechtigung mehr. Nicht mal mehr als reiner Vermittlungsdienstleister, weil der Vater es sich dann aussuchen kann, ob er im (preiswerten) Hotel, einer Pension oder einer Jugendherberge und erst dann vielleicht bei einem privaten Gastgeber unterkommt.
Das Ganze erinnert mich quasi an die Tafeln, grundsätzlich wäre der Bund für die Versorgung von hilfebedürftigen Personen mit Lebensmitteln zuständig. Stattdessen gibt er diese Verpflichtung an private, gemeinnützige Institutionen ab, die intern auch nur ein Wirtschaftsgeflecht bilden, wobei die Lebensmittellieferanten noch dicke und umsatzsteuermildernde Spendenquittungen für die dort eingesetzte Ware erhalten.
(21-08-2015, 23:04)Sixteen Tons schrieb: [ -> ]Ich hatte zwischenzeitlich eher den unschönen Verdacht, das eine Hilfe aus dieser "Quelle" hier gerade gar nicht gewollt ist. Das konterkariert möglicherweise das "Geschäftsmodell" dieser gemeinnützigen Einrichtung.
Ist doch egal was dieser oder jener so für Befindlichkeiten hat. Wichtig ist das dem Vater geholfen wird. So wie du geschrieben hast kennst du wohl eine Lösung (beantragbares Geld ?) für sein Problem.
Versuche doch den Mann zu kontaktieren und berichte ihm von dem was er tun soll um sein Problem zu lösen.
Wenn du Bedenken hast, dass sie dich nicht weiter an den Vater leiten wenn du ihn von dem dir bekannten Lösungsweg berichtest, dann sag den Leuten doch einfach das du da evtl. jemanden kennst der ihm zu Besuchszwecken evtl. ein Zimmer anbieten kann. Und du würdest ihn dann an deinen Bekannten vermitteln. Auf diese Art und Weise werden sie dir wohl seine Emailadresse oder Tel. Nummer geben.
(22-08-2015, 00:07)Bruno schrieb: [ -> ]Versuche doch den Mann zu kontaktieren und berichte ihm von dem was er tun soll um sein Problem zu lösen.
Hat sich wohl erst mal erledigt:
http://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/ba...59694.html
Zitat:Annette Habert von der Initiative „Mein Papa kommt“ ist von der Reaktion auf die Geschichte von Markus und seinen zweijährigen Sohn Ole überrascht. Es habe eine Flut von Gastgeberanmeldungen aus dem Raum Kassel gegeben, berichtet sie. „Das war sehr berührend.“
(Anm. Hervorhebung von mir)
Sage ich doch. Aber auch gut zu wissen, das der Mann so viel Solidarität erfährt.
Interessant fand ich aber auch den Kommentar des Users www bei der HNA:
Zitat:Sie haben ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen, was mehr als schlimm für die Kinder und deren Väter ist. Diese ganze Thematik wird leider viel zu wenig wahr genommen. Ich wollte auch eine Unterkunft bei der Firma anmelden und las mir mal die Seite durch: eine kleine Rechnung: 600 Unterkünfte x 12,00 Eur x 1 Monatsbeitrag = 7200,00 Eur / Mon.. Bei 90% er Auslastung wären das 6480 Eur im Monat. Da ist bei dem Einkommen nichts soziales erkennbar....Es gibt auch Unterkunftsvermittler, die Unterkünfte kostenfrei vermitteln für die Väter. Es wäre fein gewesen, wenn sie darauf auch verwiesen hätten. OK 12,00 Eur sind nicht viel, aber für einen Vater, der durch halb Deutschland fahren muss, kaum Geld hat, weil er Unterhalt zahlt und dann noch sich am Wochenende seinem Kind ein Eis kaufen mag, für dem mag es viel sein.
http://www.hna.de/kassel/kreis-kassel/ba...2203323322