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Die Mediation......
#26
Mediation pauschal als ungenügend wegzuschieben greift zu kurz. Passiert ist hier folgendes: Nappo brauchte einen Schraubenschlüssel und bekam einen Schraubendreher. Der sich auch noch als gefälschter Plastikschrott entpuppte. Darin ist Nappo voll und ganz zuzustimmen. Deswegen sind aber nicht "die" Schraubendreher Mist. Sie sind freilich immer Mist, wenn man eigentlich einen Schraubenschlüssel braucht und wenn sie Fakes sind.

Geeignet verankerte und zeitlich richtig plazierte streitschlichtende Meditation mit guten Mediatoren und bindenden Ergebnissen ist genial. Ich will jetzt nicht schon wieder die Litanei daherleiern, wie das auszusehen und hat die Länder auflisten, in denen das in dieser Richtung entwickelt hat, aber das Szenario, in das Nappo wider Willen geschoben wurde stellt so ziemlich das Gegenteil davon dar. Man bekommt da eher den Eindruck, der Richter hätte nur das Ziel, Mediationen lächerlich zu machen und nebenbei seiner eigenen Faulheit zu dienen.
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#27
(19-06-2012, 15:06)p schrieb: .... aber das Szenario, in das Nappo wider Willen geschoben wurde stellt so ziemlich das Gegenteil davon dar. Man bekommt da eher den Eindruck, der Richter hätte nur das Ziel, Mediationen lächerlich zu machen und nebenbei seiner eigenen Faulheit zu dienen.
leider sind das die Umstände, gegen die sich Väter in der Regel wehren müssen.

Wenn Kreidekreismütter schon von deutschen Familiengerichten und JÄmtern in ihren Absichten unterstützt werden, Väter aus der elterlichen Verantwortung hinauszudrängen, Unterhalt zu "erpressen" oder Umgang auszuschließen, dann hilft in aller Regel auch keine Mediation.

Dort wird der betreffende Vater vollends zum Hampelmann gemacht.

Die wenigen Ausnahmen -die es zugegebener Maßen auch gibt- kann man getrost vernachlässigen. Und leider ist ein Vater auch manchmal gezwungen, gute Mine zu bösem Spiel zu machen und eine Mediation zu akzeptieren.
Man sollte aber immer vorher beantragen, das Kostenteilung zu verfügen ist!

In den anderen Ländern -auf die Du Dich beziehst- funktioniert Mediation deswegen besser, weil schon die Familiengerichte das Kindeswohl anders, nämlich ernster, nehmen!
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#28
Versuch eines Brückenschlages.

Es gibt gute und schlechte Mediatoren, gute und schlechte Juristen, wie in allen Sparten, aber auch schlechte Kunden, hier Medianten.

Mediation und Rechtsweg sind mE kein Entwerder-oder, sondern können ein Sowohl-aus-auch sein. Dies entweder zeitgleich oder in Abfolge, erst gütliche Mediation und dann ggf harter Gerichtsentscheid.

Ich persönlich bin bereit, sehr früh und viel in eine gütliche Einigung zu investieren. Ist diese aussichtslos, dann schalte ich in robuste gerichtliche Entscheidungen um bzw weiter.

Dabei achte ich stets auf die Auswirkungen und Interessen meiner Kinder, hinter die ich gern zurücktrete(n kann). Meine Kids haben das sehr genau erkannt und sind ihrem Vater dafür ausdrücklich dankbar - und sagen das auch kräftig jedem, der das hören sollte...

Wobei ich dann wieder bei den Kindern als höchste Instanz angelangt bin.
.
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#29
letzten endes ist das in der von nappo beschriebenen konstellation doch nur wieder ein absurd überteuerter weg aus den streitigkeiten von zwei menschen profit zu schlagen. 100 Euro stundensatz, geht's noch? sowas sollte im ehrenamt laufen, dann hätte der mediator auch kein interesse daran, die ganze geschichte künstlich in die länge zu ziehen.
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#30
(19-06-2012, 15:51)Skipper schrieb: Mediation und Rechtsweg sind mE kein Entwerder-oder, sondern können ein Sowohl-aus-auch sein. Dies entweder zeitgleich oder in Abfolge, erst gütliche Mediation und dann ggf harter Gerichtsentscheid.

Und da "harter Gerichtsentscheid" in Deutschland nicht erfolgt, kann man in der Mediation hierzulande beliebig verzögern, verweigern, Mist erzählen, denn man gewinnt mit dieser Taktik, wenn man die Mutter ist.

Jetzt muss ich doch nochmal auf andere Länder kommen: Der Erfolg liegt nicht nur in der anderen Einordnung, sondern auch in anderen Inhalten. Da wird kompakter (kürzer!) und zielgerichteter zusammengesessen, das ist mehr Schlichtung wie Mediation. Wer da aussteigt oder verzögert, hat nachher vor Gericht schlechte Karten.
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#31
Mediation kann jederzeit abgebrochen werden.
Die Gefahr von Verzögerungen ist vor Gericht mE sehr viel höher!

Mediation bietet viel weitgefaßtere Lösungsmöglichkeiten, die der 'harten' Justiz nicht zur Verfügung stehen.

In der Mediation können zB Betreuung und Lastenverteilung zum gemeinsamen Kind einvernehmlich ausgehandelt, Wechselmodelle beschlossen werden usw.
Viele Dinge können im FamGericht nicht einmal gedacht, geschweige denn beschlossen werden, weil im Gesetz nicht vorgesehen.

Mediation erfordert mE ein viel höheres Maß an eigener Kompetenz zur Steuerung als die 'verantwortungslose' Übertragung von Entscheidungen an Dritte, an einen Richter.
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#32
Überspitzt ausgedrückt, funktioniert Schlichtung/Mediation dann gut, wenn für beide Parteien klar ist, dass im Fall eines Scheiterns ein flotter Gerichtsentscheid erfolgt, der ein vorhersehbares Ergebnis bringt, mit dem beide unzufrieden sind. Schlichtung/Mediation lässt die Nutzung von Spielräumen zu beider Vorteil zu, während der Gerichtsentscheid eine schnelle und eindeutig durchgesetzte Einheitsentscheidung vollzieht. Der ganze Zauber in Nappos Fall wäre schon bei der ersten Uneinigkeit über Umgang vor Jahren beendet gewesen, wenn es damals so gelaufen wäre.

So sollte es sein. So ist es in Deutschland nicht. Wenn vertrottelte Roben nur auf den Schreibtisch sabbern und weder das Recht noch seine Anwendung in der Praxis eindeutig und durchsetzbar ist, ist eine Mediation nur eine Extrarunde mit Extraumsätzen für die Helferindustrie.
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#33
(20-06-2012, 09:09)Skipper schrieb: Mediation kann jederzeit abgebrochen werden.
Gerichtsverfahren können auch jederzeit abgebrochen werden. Rolleyes

Skipper schrieb:Die Gefahr von Verzögerungen ist vor Gericht mE sehr viel höher!
Nach gescheiterter Mediation bleibt einem ohnehin nur noch die Möglichkeit, das Gericht anzurufen.
Das kann man -ohne Zeit zu verlieren- auch schon vorher. Rolleyes

Skipper schrieb:Mediation bietet viel weitgefaßtere Lösungsmöglichkeiten, die der 'harten' Justiz nicht zur Verfügung stehen.

In der Mediation können zB Betreuung und Lastenverteilung zum gemeinsamen Kind einvernehmlich ausgehandelt, Wechselmodelle beschlossen werden usw.
Das kann man auch vor Gericht! Rolleyes
Dort hätte es zudem Konsequenzen, wenn die KM sich in der Folge den Beschlüssen widersetzt.

Skipper schrieb:Viele Dinge können im FamGericht nicht einmal gedacht, geschweige denn beschlossen werden, weil im Gesetz nicht vorgesehen.
Im Wege von Vergleichsbeschlüssen ist man nicht an gesetzliche Vorgaben gebunden. Rolleyes

Skipper schrieb:Mediation erfordert mE ein viel höheres Maß an eigener Kompetenz zur Steuerung als die 'verantwortungslose' Übertragung von Entscheidungen an Dritte, an einen Richter.
Nicht "verantwortungslos"!
Es geht gerade um Verantwortung, der sich die KM entziehen will.
Dazu gibt ihr die Mediation reichlich Gelegenheit.
Alles, was dort vereinbart wurde, läßt sich verantwortungslos leicht und ohne Konsequenzen unterlaufen.

Das Dümmste, was ein Vater machen kann, ist, sich auf einen solchen Unfug einzulassen.

Das Funktionieren setzt ein diametrales Umdenken der KM voraus:

Gestern noch davon überzeugt, gegen alle Widerstände den Vater zu entsorgen.
Heute geläutert und bereit, den lieben Papa in das Familienleben des Kindes einzubinden!

Träumerle!!! Angry

Ausnahmen gibt's immer. Aber es bleiben Ausnahmen!
In der Regel funktioniert das nun mal jedenfalls in den Fällen nicht, die unsere Erfahrung und unsere Hilfe erfordern.
Dort, wo Deine Hilfe zum Erfolg führt, genügt meistens ein einfacher Brief - wahrscheinlich schon eine Postkarte!

Deswegen:
Entweder, man setzt sich dort erfolgreich gegen die KM und ihren Seilschaften durch, wo sie den Kampf gegen den Vater führt, nämlich auf der juristischen Ebene, oder Du wirst erfolgreich entsorgt - so wie Du!
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#34
(20-06-2012, 09:38)p schrieb: Wenn vertrottelte Roben nur auf den Schreibtisch sabbern und weder das Recht noch seine Anwendung in der Praxis eindeutig und durchsetzbar ist, ist eine Mediation nur eine Extrarunde mit Extraumsätzen für die Helferindustrie.
Das ist die Situation und unser Problem!
Allerdings liegt's nicht am Gesetz. Sondern daran, dass die Richterschaft es nicht anzuwenden bereit oder dazu nicht in der Lage ist.

Deswegen Mediation nur, wenn gerichtlich nichts mehr geht und man dann noch über soviel Geld verfügt, dass man es zum Fenster rauswerfen kann.
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#35
(20-06-2012, 09:38)p schrieb: Überspitzt ausgedrückt, funktioniert Schlichtung/Mediation dann gut, wenn für beide Parteien klar ist, dass im Fall eines Scheiterns ein flotter Gerichtsentscheid erfolgt, der ein vorhersehbares Ergebnis bringt, mit dem beide unzufrieden sind. Schlichtung/Mediation lässt die Nutzung von Spielräumen zu beider Vorteil zu, während der Gerichtsentscheid eine schnelle und eindeutig durchgesetzte Einheitsentscheidung vollzieht. (...)

So sollte es sein. So ist es in Deutschland nicht. Wenn vertrottelte Roben nur auf den Schreibtisch sabbern und weder das Recht noch seine Anwendung in der Praxis eindeutig und durchsetzbar ist, ist eine Mediation nur eine Extrarunde mit Extraumsätzen für die Helferindustrie.
Umgekehrt aber auch richtig, wenn nicht sogar schlüssiger:

Wenn keine vernünftigen und zeitnahen Richterentscheide erwartet werden (können), dann umso mehr in gute Schlichtungen/Mediationen investieren!
Wink
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#36
Nach meiner Erfahrung bringt Mediation/Beratung etwas, wenn es um die Klärung kleinerer oder mittlerer Sachfragen geht.
Sobald es wirklich ums eingemachte geht, wird der Berater/Mediator zum Verbündeten der Mutter und man(n) wird über den Tisch und am Nasenring durch die Manege gezogen. Zu zweit zieht es sich eben leichter.

Solange man im abstrakten Luftleeren Raum debattiert ist alles in Ordnung. Wird es allerdings konkret ujnd Mutti soll tatsächlich mal Butter bei die Fische geben, wird man mit den üblichen Floskeln und Verweisen auf mütterliche Deutungshoheit abgespeist.
Das wird dann ein prima Instrument um den Vater hinzuhalten und einzuseifen, bis Mutti ihre Truppen in Stellung gebracht hat.

Bei antagonistischen Gegensätzen liegt das auch irgendwie in der Natur der Sache. Das ist ja ungefähr so als stelle man eine Mediation zwischen ein Raubtier und seine Beute.

Da helfen nur (ordentliche) Gerichtsentscheidungen.
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#37
Mein Anwalt meinte, ich solle es mir nochmal überlegen. Er würde mich verstehen, dass ich keine Lust mehr hätte, weiter zu machen, denn es würde sich leider nicht nur um eine juristische Frage handeln, sondern auch um eine Emotionale. Die Kampfeslust sei da bei den Leuten unterschiedlich. Aber Er meinte, er sei jetzt auch voreinem Richter gewesen, der meinte zur Mutter : " Sie müssen das Kind ja auch zur Schule schicken. Also müssen Sie es auch zum Vater schicken."

Jedenfalls habe ich den nächsten Termin bei der Mediatorin begründet ab gesagt. Es ist ja für den nächsten Termin auch nicht vorgesehen, hier endlich mal zum Punkt zu kommen und wenn der Termin rum ist, fährt Madame ja wieder 3 Wochen in den Urlaub und bis dann wieder ein Termin zustande kommt, kann man sich vorstellen.

Also habe ich mich entschlossen, dem Anwalt Bescheid zu geben, dass Umgangsverfahren mit dem Ziel eines Beschlusses ein zu leiten und weiterhin auch die Mediation deswegen ab gesagt, da die Kosten für mich derzeit absolut nicht tragbar sind ! Dieser Grund alleine reicht schon aus, dort ab zu sagen.

Nur habe ich die Befürchtung, dass die Absage des erneuten Mediationstermins natürlich negativ ausgelegt wird. Aber dann ist das eben so - oder?
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