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Die Asylantin, der Ossi und Thailand!
#1
[Diskussion hier: http://www.trennungsfaq.com/forum/showth...p?tid=1519 ]

1. Wie lebte ich!

meine berufliche karriere ging immer vor allen privaten angelegeheiten. als bauleiter bin ich von ost nach west und dann nach suedwest gezogen. ich habe immer versucht dort zu arbeiten, wo andere gerne urlaub machen moechten. durch harte arbeit und zielstrebigkeit habe ich es bin zum oberbauleiter eines baukonzerns gebracht. alle klippen, kleinere und groessere minen konnte ich geschickt umgehen und ich glaubte, dass ich nicht so schnell stolpern koenne.
im jahr 2002 lernte ich in koeln eine uganische asylantin kennen - jung, schoen, schwarz und scharf. was will man mehr, dachte ich. wie es kommen musste - sie wurde schwanger und ich sagte ihr, dass sie zu mir an den bodensee ziehen koenne. unsere tochter kam am bodensee im dezember 2005 zur welt. alle rahmenbedingungen waren perfekt: gutes einkommen, 110 qm grosse wohnung, 2 autos und es fehlte an nichts. die aufgabe meiner freundin bestand darin, unsere tochter gut zu versorgen, den haushalt zu erledigen. ich war auch bereit eine anstaendige geldsumme monatlich nach afrika zu ihrer familie zu senden. sie wollte nach afrika fliegen - kein problem. ich bezahlte alles! leider stellte ich nach kurzer zeit fest, dass meine taeglichen mahlzeiten immer spartanischer wurden, die wohnung schmutzig war und staendig neue geldforderungen kamen. ich erinnerte sie daran, dass bei schlechter arbeit im haushalt es nichts mehr geben wuerde. sie lachte - ich lachte auch. ich strich ihr das taschengeld, dann nahm sie geld zweckentfremdet vom wirtschaftsgeld, bis ich zum schluss selbst einkaufen ging, damit sie kein geld mehr "stehlen" konnte. sie flog in den urlaub nach afrika und als sie wieder zurueck kam, machte sie schluss. sie zog in ihrer "not" vom bodensee in ein frauenhaus nach koeln. schnell bekam sie den kontakt zu einer frauenhausanwaeltin.

2 Der Terror!

ich bekam nun woechentlich mehrfach post von der frauenhausanwaeltin RITA. alle gehaltsunterlagen, steuererklaerungen solle ich ihr schicken, was ich auch tat. im unterhaltsprozess lernte ich sehr schnell, dass ich meine 110 qm grosse wohnung zu gross fuer mich ist und ich lernte, dass mein einkommen um 400 euro hoeher ist als ich cash bekomme. ich lernte, dass meine kreditfinanzierte wohnung eine wahre profitgoldgrube ist. der druck auf mich nahm zu: meine ex zeigte mich bei der polizei wegen diebstahl ihrer sachen an, die anwaeltin schickte ihre denunziantenpost "versehentlich" auch in die firma, es kamen pfaendungsandrohungen (obwohl ich den ausgeurteilten unterhalt bezahlt habe) ... das setzt sich dann so fort. in der einstweiligen anordnungs (EA) stand, dass ich mich um eine kleinere wohnung kuemmern solle, damit mehr platz fuer unterhaltszahlungen sei. ich wurde regelrecht bombardiert mit eidesstattlichen versicherungen meiner ex, was ich fuer ein gewalttaetiges und mieses schwein bin.

ich sah als erste loesung mein stammbistro an. mein bier- und schnapskonsum stieg enorm an. noch heute halte ich den hauseigenen bistrorekord mit 26 williamschrist und 7 grossen weizen an einem abend. ich habe mich regelrecht betaeubt. nun kamen gesundheitliche probleme hinzu: staendige kopfschmerzen, gehoersturz, depressionen ... an arbeit war jedenfalls nicht mehr zu denken.

ich ueberlegte mir, dass mein leben eh fuer den "[Unterschreitung des Mindestniveaus]" ist. ich soll mir eine kleine wohnung suchen? wohin soll ich meine sachen stellen? ich ueberlegte mir, dass ich alles aufgeben werde: wohnung abmelden, alle klamotten verscherbeln, alles zu geld machen und ins ausland gehen. entweder mache ich mir ein paar nette jahre und gehe dann wieder nach deutschland zurueck oder ich versuche im ausland beruflich was zu "reissen". meine ohrprobleme nahmen derart zu, dass ich nur noch mit musik oder anderen geraeschen einschlafen konnte. mein blutdruck lag nun stets stabil bei 150/130 - tendenz weiter steigend. ich sah nur noch eine loesung: raus, weg, nichts mehr hoeren und nichts mehr sehen. alle konsequenzen daraus waren mir egal.

3. Ich habe es getan!

ich stand am flughafen duesseldorf mit 65 kg gepaeck und ich zog mir noch einige bierchen rein. dann dachte ich mir, dass ich meine ex mal anrufen koenne, so dass sie bescheid weiss. sie lachte mich aus, als ich sagte, dass ich auswandere und nicht mehr wieder komme. sie lachte mich aus? eine ugandische asylantin? mich? ich lachte jedenfalls auch.
ich landete exakt zu meinem 40 geburtstag in bangkok/thailand und die ersten 4 wochen trank ich noch und auf einem schlag kam mein verstand wieder: kein alkohol, frueh ins bett gehen, gesunde ernaehrung, ein bisschen sport treiben, auf die gesundheit achten. zum glueck kam auch meine energie wieder und ich versuchte in thailand "fuss" zu fassen. das sind jetzt schon ueber 3 jahre her und ich lebe immer noch in thailand. meine gesundheitlichen probleme habe ich heute noch, aber ich habe sie besser im griff. die distanz zu deutschland gibt mir eine gewisse stabilitaet.

als ich im fernsehen kam "jagd auf rabenvaeter" rief ich 2 tage spaeter meine ex, die ugandische asylantin an. das erste was sie sagte: "Du hast Geld und ich nicht!" - und dann heulte sie. es ist schon tragisch, wenn die geldboerse auf 2 beinen abhanden kommt.

4. Alles hat seinen Preis

Im laufe der zeit entwickelte sich ein reger kontakt mit der deutschen botschaft in bankok/thailand. mir wurde der passentzug angedroht, man wollte mich in abschiebehaft stecken, ich habe mich der verhaftung in deutschland gestellt und zum schluss versuchte der deutsche botschafter in thailand mich auf die blackliste in thailand setzen zu lassen. bisher habe ich alle massnahmen ueberstanden. bei mir entwickelte sich im laufe der zeit ein gewisses know how zur abwehr der deutschen massnahmen. die massnahmen der deutschen botschaft in bangkok bestimmen nicht meinen lebensinhalt, aber es macht mein leben lebenswerter. ich sehe das nicht als ein sport an, aber ich finde es bemerkenswert zu welchen legalen und illegalen massnahmen deutsche beamte der botschaft faehig sind. ich lasse mich nicht in die illegalitaet treiben und ich tauche auch nicht ab. ich stelle mich dieser "verantwortung"! ich werde die nicht los und die werden mich nicht los. ich respektiere die deutsche botschaft, ich bin freundlich und nett und wenn's mir zu bloed wird, dann schreibt mein anwalt an das auswaertige amt nach berlin, wie im letzten jahr. der aussenminister wird in kuerze anwaltspost erhalten, denn er sollte von den illegalen tricks der botschaft erfahren. natuerlich kommt nichts dabei raus, aber ich fuehle mich einfach besser!

ich habe nun ein bisschen mehr als 3 schoene jahre in thailand gehabt und vielleicht kommen noch einige jaehrchen hinzu - das sind fuer mich gewonnene jahre. ich lebe jetzt, hier und heute, nicht morgen oder uebermorgen. mein leben bestimmt nicht meine ex oder ein deutsches gericht. auch wenn die botschaft wie hundekacke an meinem schuh klebt - im zweifelsfall kann ich immer noch ein schoenes leben mit hartzIV in deutschland haben. kein problem! ich als ossi komme ueberall auf dieser welt klar!

stand, 13.juni 2009
#2
5. Berufliche Perspektiven

die medien berichten gerne, dass der unterhaltspflichtige jeden tag schön in der sonne liegt, unter palmen und sich bunte cocktails bringen lässt. wenn dies so sein sollte, dann vermisse ich die deutschen exen. wo sind sie denn? hier ist das (angebliche) paradies?

jemand der von einer deutschen firma aus ins ausland versendet wird, hat sicherlich ein gutes einkommen, aber das wird nicht die regel sein. tatsache ist, dass es ein harter kampf ist. arbeitserlaubnis, jahresvisa, ausreichend viele aufträge ... das sind alles ernsthafte, aber nicht unmögliche probleme. ja, man kommt viel rum und fliegt durch die welt und arbeitet in viele, andere länder. das sieht aus wie urlaub und das ist es sicher nicht. vielmehr ist es ein kampf und man muss auch der sozialen verantwortung des eigenen personals gerecht werden - alle brauchen ihren lohn, habe ihre familie zu ernähren, neben den weiteren persönlichen problemen. in asien muss man sich um alles selbst kümmern. das ist nicht einfach, macht aber auch großen spass.

ich arbeite für eine kleine thailändische firma (für das jugendamt: die firma gehört mir nicht) und es ist normal, dass die arbeitswoche 7 tage hat. ein dickes einkommen gehört ins märchenbuch, aber die gerüchte darüber halten sich bei den exen ewig. es ist die freiheit selbst entscheiden zu können, die das leben im ausland sicherlich interessant macht. ich kann für mich jedenfalls behaupten, dass ich bei den "ersten rauhen winden" nicht gleich jammernd nach deutschland zurück fliege. ich brauche deutschland jedenfalls nicht!


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