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Zerstrittene Eltern: Viel Arbeit für Beratungsstellen
#1
http://www.mainpost.de/ueberregional/jou...98,9550932

Hochstrittigkeit nach Trennungen nimmt angeblich zu: "Familienberatungsstellen haben immer häufiger mit extrem streit- und rachsüchtigen Elternpaaren zu tun, die vor der Trennung stehen. In diesen Fällen herrsche ein vergiftetes Klima, sagte die Leiterin der Erziehungsberatungsstelle des Bistums Osnabrück, Birgit Westermann."

Nach denen Aussagen sind das 10% der Expaare. Die Kinder kommen dabei natürlich unter die Räder, "Für die Kinder sei das eine schwere Entwicklungsbelastung. Von Scheidungskindern sei aus der psychologischen Forschung bekannt, dass sie Beziehungen häufig zu früh eingingen und mit zu hohen Erwartungen, oder dass sie sich nicht richtig zu Beziehungen trauen."

Bisher wars den Damen Beraterinnen wohl egal, aber nun nervt es weil es sie Zeit kostet: "Obwohl diese Hochstrittigkeits-Fälle vom Anteil her nur einen kleinen Teil der Arbeit der Beratungsstellen ausmachen, stellten sie einen großen Aufwand für die Berater dar, sagte Westermann. „Ein einziger solcher Fall macht so viel Arbeit wie zwei bis drei andere Fälle”, sagte sie."

Die 10% sind Schwachsinn. Tatsächlich sind immer 30%  der Trennungen hochstrittig verlaufen. Der Unterschied ist, dass es früher schneller in der "schweigenden Hochstrittigkeit" geendet ist, Abbruch aller Kontakte einschliesslich Umgang. Das ist auch nach wie vor das Ziel der Rechtspflege, alles egal, Hauptsache Ruhe, am Besten zu erreichen indem man den Vater am ausgestreckten Arm verhungern lässt.

Ja, den Vater. Der Artikel lallt trotzdem unbeirrt von "Eltern" und vermeidet strikt die Nennung der Realität: "Die Eltern würden dem Ex-Partner nicht den weiteren Umgang mit dem Kind gönnen. Zum Teil werde der Streit um das Umgangsrecht benutzt, um dem anderen das Leben schwer zu machen oder Maximalforderungen zu stellen." Diese bis ins Mark verlogene Auslassung hat mir dann doch den Blutdruck hochgetrieben. Es ist eine glasklare und eindeutig beweisbare Tatsache, dass "der Streit ums Umgangsrecht" ein Streit ist, bei dem fast immer der weggedrängte Vater Umgang will und die Mutter dies blockiert.

Mich stört auch der Ton, der danach klingt, als wäre die Situation das Neueste vom Tage. Es war aber immer ein Problem und Trennungskinder waren in solcher Situation immer schon belastet.  Aber als Problem wird es erst wahrgenommen, wenn es den Damen und Herren Sozialpädagogen weniger Ruhezeit auf dem gut gepolsterten Schreibtischsessel verschafft?

Zwanghaft vermieden wird auch jegliche Andeutung, was zu ändern wäre, um Expaarstreit zu vermeiden. Kein Wunder, denn solche Vorschläge widersprechen der herrschenden Doktrin in Staat und Rechtspflege. Ja nicht anecken! Lieber die Kinder weiter leiden lassen!

Leute, die ihr euch "Experten" nennt: Ihr seid Mittäterinnen.
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#2
Ich schätze mal, das der Laden von Frau Westermann jenseits der gefühlten Belastungsgrenze läuft und man über solche Berichterstattung mehr Ressourcen generieren möchte wie etwa Geld, Material, Personal.

Schliesslich sind die Kollegen nebenan aus Nordrhein Westfalen vor einem Jahr schon umgezogen, weil es dem wachsenden Mitarbeiterstab in
den alten Gebäuden einfach zu eng geworden ist.

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Stei...einem-Dach

Da ist also noch Luft nach oben.
"Du Mama. Wenn Papa tot ist kauf ich mir meinen eigenen Ponyhof!" - CosmosDirect Lebensversicherung, 2007

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Vater
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#3
(04-04-2017, 22:45)Pajo schrieb: Dabei wären solche Umgangsstreitfälle doch so leicht zu lösen. Einfach mal an die Mutter rantreten und freundlich darauf hinweisen. "Noch einmal den Umgang verhindern und wir entziehen ihnen das Kind." 

So was würden sie nie leider nie androhen, geschweige denn durchziehen. Noch nicht mal milde Strafen wie 100 €... Noch nicht mal nicht-finanzielle Strafen wie "ab sofort zeigen Sie mal die Belege, wie sie KU ausgeben". Das ist vom System her nicht gewollt. Wie p schon geschrieben hat: Hauptsache Ruhe. 

Gab es nicht mal ein Gerichtsurteil bei Umgangsverweigerung, bei dem der Richter am Ende der Verhandlung meinte: "Also die KM verweigert den Umgang. Da kann man leider nichts machen." Die Quelle finde ich gerade nicht.

Letztlich wäre das so, als würde ich meine Steuern nicht bezahlen und der Richter teilt dem Finanzamt mit: "Liebes Finanzamt, sorry, aber er will einfach nicht zahlen. Geh doch mal in die Beratung mit ihm. Vielleicht kommt ihr ja doch zu einer Einigung."
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#4
Auch in Bielefeld krachts öfters: http://www.nw.de/nachrichten/regionale_p...treit.html

"Scheidungen enden immer häufiger in erbittertem Streit. Beratungsstellen haben deutlich mehr Aufwand mit unschlichtbaren Streitigkeiten zwischen Ex-Paaren. Hauptknackpunkt ist das Sorgerecht"

Die Zahl „hochstrittiger Konflikte", bei denen beide Parteien versuchen, sich gegenseitig finanziellen und psychischen Schaden zuzufügen, steige bundesweit, berichtet Psychologin Gesine Götting, Vorstandsmitglied der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Ein Kreis hat ein eigenes Ressourcenkontingent für hochstrittige Fälle.

"Und er vermutet, dass es zukünftig zu noch mehr Konflikten kommen könnte: Im Februar hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass ein Kind zu gleichen Zeitanteilen bei beiden Eltern wohnen kann, sofern das Kindeswohl nicht gefährdet ist. „Ein Elternteil könnte nun versuchen, dem Ex-Partner Kindeswohlgefährdung nachzusagen, um dieses Modell zu verhindern. Gekämpft wird um das volle Sorgerecht und die komplette Unterhaltszahlung", sagt Pankok."

Wechselmodell führt zu mehr Krieg, das ist doch eine Schlagzeile ganz nach dem Herzen unserer Politikerinnen.
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#5
Wenn es keinen finanziellen Anreiz gebe, ein Kind allein großzuziehen (Kindesunterhalt, Betreuungsunterhalt...), dann wären die Weibsbilder auch eher gewillt dem Wechselmodell zuzustimmen.

Es geht doch primär um das Geld.... äh.... das Kinderwohl!
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