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Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Druckversion

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RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Skipper - 13-01-2013

Moin.

Ich sehe in den Beiträgen hier immer wieder stark be- und abwertende Formulierungen. Für eine Klärung von Mechanismen halte ich das für wenig hilfreich.

Es sei denn, deratige Zuschreibungen sind selbst als Teil der Mechanismen zu sehen, sind Bewältigungsstratregien Betroffener: Je schwerer die Verletzungen durch BLer, umso mehr muß der BLer abgewertet werden, um sich als Partner zu stabilisieren, um eigene Verletzungen zu heilen .

Ohne daß es Betroffenen oftmals bewußt ist, bleiben sie so Teil der BL-Beziehungsdynamik - auch noch weit über das Ende der Beziehung oder auch nur einer kurzen Begegnung hinaus.

Hier ist oft die Auffassung erkennbar, BL seien schuldhaft bösartig, schuldhaft in dem Sinne, daß sie ja anders könnten, wenn sie nur wollten, daß sie Alternativen hätten.

Aus dieser Auffassung spricht mE ein weitgehendes Unverständnis der BL-Ursachen und der INNEREN BL-Organisation und Dynamik.

In der Medizin wird überwiegend die Auffassung vertreten, daß BPS eine natürliche und zwangsläufige und lebenswichtige Abwehr-Reaktion auf schwerste Traumen ist. Ob sie eine Steigerung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) darstellt, wird uneinheitlich gesehen.

ICD-10
F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
F60.31 Emotionale Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ (BPS)

.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - wackelpudding - 13-01-2013

@skipper

Wenn hier ein Betroffener beschreibt, wie er eine(n) BLerIn in einer Beziehung erlebt hat, kann er das ja nur zutreffend unter Rückgriff auf seine Wertehaltungen. Ich frage mich, wie Du verantworten willst, dieses Erleben -sozusagen ferndiagnostisch- abzuwerten, indem Du solche Beschreibungen als Verarbeitungsstrategie relativierst?


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Skipper - 13-01-2013

Auf Beschreibungen eigener Erlebnisse nehme ich keinen Bezug! Die finde ich völlig iO. Ich betrachte die Bewertungen des BLers!

Beschreibungen der eigenen Gefühle entziehen sich mE grundsätzlich einer Bewertung - solange man bei sich bleibt.

Ich beschreibe das Verhalten, die Bewertungen! (in Bezug zum BLer) mit einem neutralen Begriff, der im Zweifel eher eine Auf-Wertung beinhaltet!

Denn ich hätte auch sagen können: Der verletzte BL-Partner mißbraucht durch Abwertungen den BLer, um sich in der eigenen Verletztheit aufzuwerten und zu stabilisieren.

Aus der abhängigen Opferhaltung kommt ein Betroffener so nicht heraus und verbleibt - ich wiederhole es gern - in fataler Beziehung, statt SICH in den Fokus zu nehmen und EIGENE Anteile an der Dynamik zu betrachten und DAMIT und SO sich wieder zu finden und zu stabilisieren.

Im therapeutischen Setting eines verletzten BL-Partners würde man daher auch zu viel Fokus auf den verletzenden BLer tunlichst vermeiden - ganz ähnlich wie beim BLer, der zur Abwehr vielfältige Abspaltungsstrategien verwendet.
.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - wackelpudding - 13-01-2013

Ich denke es muss nicht sein, dass ein Betroffener ausdrückt: "Mir wurde angetan...", sondern es o. k. ist wenn er schreibt: "Der BLerIn hat... getan..." und und dann aufgrund seiner Empfindungen mit seiner Skalierung wertet. Das gibt ein klares Täter-Opfer-Bild uns eine eindeutige Zuweisung der Verantwortung.

Insofern sehe ich auch nicht, wie Du die Notwendigkeit eines therapeutischen settings -wobei ferndiagnostisch ohnehin nicht dem state of the art
entspricht- für Borderilinepartner annnehmen kannst - im Gegenteil, die heilen sich in der Regel nach Vollzug der Trennung sehr gut alleine...


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Skipper - 13-01-2013

So ein Quatsch! Undecided

Nirgends sprach in von der 'Notwendigkeit eines thapeutischen Settings', nirgends habe ich etwas geäußert, was als personenbezogene Diagnose bezeichnet werden könnte. Gott bewahre!

Ich habe nur der Klarheit halber auf das ICD-10, auf die Verstickungen BEIDER Beteiligten und der Verantwortung BEIDER am BL-Beziehungsgeschehen hinweisen wollen.

Ferndiagnosen wären mein nächster Kritikpunkt.
Denn ganau das wird hier in den Zuschreibungen von Störungen oft genug getan, ohne daß eine klinische Bestätigung vorliegt.

Ich kann keinen Nutzen darin erkennen, einen unbequemen und verletzenden Partner in Grund und Boden zu pathologisieren, es sei denn - ich sagte es schon - in diesem Vorgang liegt eigene Entlastung. (Dies ist keine Diagnose, ich schaue niemanden scharf an! Wink)
.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - wackelpudding - 13-01-2013

(13-01-2013, 18:16)Skipper schrieb: So ein Quatsch! Undecided

Selbstgespräche?

(13-01-2013, 18:16)Skipper schrieb: Nirgends sprach in von der 'Notwendigkeit eines thapeutischen Settings', nirgends habe ich etwas geäußert, was als personenbezogene Diagnose bezeichnet werden könnte. Gott bewahre!

Nö, das machst Du so ganz allgemein so: "Der verletzte BL-Partner mißbraucht durch Abwertungen den BLer, um sich in der eigenen Verletztheit aufzuwerten und zu stabilisieren." Und das gilt ja nach Deinen Ausführungen für die Mehrheit der postings hier...

(13-01-2013, 18:16)Skipper schrieb: Ich habe nur der Klarheit halber auf das ICD-10, auf die Verstickungen BEIDER Beteiligten und der Verantwortung BEIDER am BL-Beziehungsgeschehen hinweisen wollen.

ICD-10 und "Verstrickungen" in einem Satz zu nennen, hat schon was... Nur haben aktuelle PartnerInnen nichts mit der ursprünglichen Traumatisierung der/des BorderlinerIns zu tun. Und solange PartnerInnen sich im Rahmen des Üblichen verhält, dürfen sie Reaktionen im Rahmen des Üblichen erwarten - alles andere verantwortet die/der BorderlinerIn.

(13-01-2013, 18:16)Skipper schrieb: Fernddiagnosen wären mein nächster Kritikpunkt.
Denn ganau das wird hier in den Zuschreibungen von Störungen oft genug getan, ohne daß eine klinische Bestätigung vorliegt.

Die meisten hier schreiben schon, dass sie keine Mediziner sind, um dann mit der Beschreibung des Geschehenen aufzuzeigen, weshalb sie a n n e h m e n , dass ihr(e) PartnerIn an Borderlin erkrankt ist. Was konkret ist daran falsch?


(13-01-2013, 18:16)Skipper schrieb: Ich kann keinen Nutzen darin erkennen, einen unbequemen und verletzenden Partner in Grund und Boden zu pathologisieren, es sei denn - ich sagte es schon - in diesem Vorgang liegt eigene Entlastung. (Dies ist keine Diagnose, ich schaue niemanden scharf an! Wink)

Es geht auch gar nicht darum, dass oder ob D u , beim Blick in welche Glaskugel auch immer, einen Nutzen erkennen kannst, bei etwas, was jemand hier schreibt, sondern darum, dass der Schreibende einen Nutzen hat - und der kann ganz woanders liegen, als Du ferndiagnostisch unterjubeln möchtest.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - calcaneus - 30-01-2013

Ich bin echt sprachlos. Du kennst meine [Unterschreitung des Mindestniveaus].

Wahnsinn, das passt wie die Faust aufs Auge. Ob das nun Borderline ist oder nen anderen Begriff hat kann ich nicht sagen. Aber das Verhaltensmuster und die Tatsache, dass die Aussenwelt nichts davon mitbekommt..... erschreckend.

Alles drumherum wird manipuliert, sprich, bekommt eine Ohrfeige und alle sagen auch noch schön lächelnd "danke". <- Metapher

Du kommst Dir vor wie in einem Film und bist wohl der einzige der merkt, dass es ein Film ist.

Ich weiss aber was Du durchgemacht hast, leider nur zu gut.
OK angeschossen wurde ich nun nicht aber ich durfte schon eine deftige Klatsche einstecken.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Feengold - 02-02-2013

Endlich habe ich hier Antworten gefunden, die ich verzweifelt gesucht habe!
Hier zu "meiner Geschichte": Ich bin weiblich und fünfzig Jahre alt. Ich habe "meinen" Borderliner und ich bin mir fast sicher, dass er einer ist, vor 10 Jahren kennengelernt. Wir haben je drei Kinder, die inzwischen alle erwachsen sind. Die ersten Jahre waren wundervoll, alles hat gepasst, Geben und Nehmen, Geduld und Verständnis, Nähe und DIstanz waren im Gleichgewicht. Das sah ich damals so, mittlerweile merke ich eigentlich, dass die Beziehung keinesfalls ausgeglichen war: er hat damals meinenFreundeskreis kennengelernt und nach zweimaligen Treffen hatte er immer wieder Ausreden, so dass ich auch die Freundschaften einschlafen ließ. (Ich bin dafür verantwortlich, ich weiß; aber das war der erste Schritt um es ihm immer und immer wieder recht zu machen.) Er hatte und hat bis heute KEINE Freunde; er bezeichnet sich als Familienmensch, aber wenn Familienangelegenheiten oder -Feste anstanden, war er plötzlich weg, entweder im Kurzurlaub oder er hatte Schicht. Immer hat er seinen Dienstplan geändert - ... er arbeitet in einer Einrichtung für Alkohol und Drogensüchtige, auch Borderliner findet man dort! - er hat immer so gearbeitet, dass er bei solchen Gelegenheiten fast nie dabei war. Er hat und tut es immer noch, unsäglich unter seiner Arbeit gelitten, Probleme mit Kollegen, ständige Auseinandersetzungen mit seinem Chef, immer wieder unglaubliche ERschöpfungszustände, immer wieder Reißaus-Nehmen vom Alltag, immer wieder sagt er er will keine Ehe, er will sich nicht verbiegen lassen. Dann das widersprüchliche: Er fordert ständige Aufmerksamkeit, wenn wir z.Bsp. Zeitung lesend am Frühstückstisch saßen, las er einen Teil, konnte es aber überhaupt nicht ab, daß ich auch einen Teil las, er las dann laut irgendwas vor.... Stundenlang kann er erzählen, über sich und die kaputte Welt, die Klimaveränderung, den Hunger in den ärmeren Regionen, das ganze Elend der Welt klagt er immer und immer wieder an... Gleichzeitig wollte er einfach nicht mit konkreten Problemen konfrontiert werden, er hörte sich das an und verschwand wieder. Jetzt muss ich aber sagen, dass er nie ausrastete, seine Manipulation (und das sehe ich so im Nachhinein) war immer sehr subtil. Emotionale Dinge konnte man mit ihm nicht besprechen, er war sofort unheimlich gekränkt und verletzt, hat sofort sehr selbstbezogen reagiert. Sodass ich mit der Zeit sein Spiel mitgemacht habe: Immer so tun als ob, lächeln immer nur lächeln, und gut zuhören und trösten wenn er wieder mal Probleme mit seiner Umwelt hatte. Trotzdem hat diese Zeit michpersönlich reifen lassen, war sehr schön, wir haben viele Reisen unternommen, sind auf dem Jakobsweg gewandert, sindmit dem Zelt marschiert. Er hat auch immer wieder Reisen allein unternommen, das war für mich ok, durch seine Schicht hatte er oft mehr freie Tage und ich hatte meine 5-Tage-Woche und damals noch minderjährige Kinder.

Kurz und gut - er hat mein Denken und Sein restlos erfüllt, bis mein Sohn in einer Krise war und ich mich intensiv um ihn kümmerte, da war er schon sehr distanziert und sehr passiv. Dann starb Pötzlich mein Vater, ich war sehr erschüttert, in dieser Zeit war er überhaupt nicht greifbar, er kam zu spät zur Beerdigung, saß dann ganz weit hinten in der Kirche, kurz: er stand nicht zu mir und unserer Beziehung, die ja damals schon 8 Jahre dauerte. Kurze Zeit später erkrankte meine Mutter schwer, das hat mich schwer erschüttert, ich als einzige Tochter fühlte ich mich verpflichtet ihr beizustehen. In dieser Zeit bekam ich Angst- und Panickattacken, war unglaublich erschöpft und habe mich in jeder freien Stunde zurückgezogen um zu regenerieren. Ich hatte in dieser Zeit keine Kraft IHN auszuhalten! En halbes Jahr später fiel meine Mutter in ein lebensbedrohliches Koma, meine Brüder und ich wechselten uns ab, standen uns bei; mein Partner war mit dem Motorrad für vier Wochen in Kroatien! Wenn er dann wieder mal im Lande war (wir haben getrennte Wohnungen) meldete er sich nicht, er machte mir aber immer Vorwürfe dass ich mich nicht bei ihm anrief! Vier Tage vor dem Tod meiner Mutter bekam ich eine SMS, dass er DIESE Beziehung nicht mehr will und einen Schlussstrich ziehen will. Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr mir das den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ich hatte auch keine Kraft mit ihm irgendwas zu diskutieren oder zu kämpfen. Ich hab es kommentarlos hingenommen. Wir hatten keinen Kontakt mehr. Meine ganze Familie war wie ich selbst wie vor den Kopf gestoßen. Ich hab mich dann so langsam wieder aufgerappelt, habe begonnen zu joggen und laufe mittlerweile 10 KM-Läufe :-) Dann nach 8 Monaten Trennung, habe ich erfahren, dass sein jüngster Sohn tödlich verunglückte. Ich bin zur Beerdigung und habe ihn angerufen, wir haben langsam wieder Kontakt und "Beziehung" aufgebaut, er war wie umgewandelt, war froh über meine Anwesenheit und die Zerstreuung. Ein Gespräch über die Trennung gab es nicht, ich meinte Rücksicht nehmen zu müssen, weil er ja um seinen Sohn trauerte. Das ging ein halbes Jahr.... der Alltag lief weiter, ich habe meinen Sport weitergemacht, bin mit Freundinnnen unterwegs gewesen, mit meinenTöchtern im Theater, auch ohne ihn. Ich dachte, den Fehler mache ich nicht mehr, ich habe auch noch andere Interessen als ihn. Vor Weihnachten war ich beruflich viel eingespannt, war auch auf Weihnachtsfeieren und war sozial engagiert. Am ersten Weihnachtsfeiertag hat er für mich und meine Kinder in meiner Wohnung gekocht und am zweiten Weihnachtsfeiertag hat er sich von mir getrennt - weil er sich in eine andere Frau verliebt habe, die für ihn "Licht und Wärme" darstellen würde. Mit dieser FRau hatte er intensiven Kontakt in facebook, ich hab das schon registriert, aber ich war so vertrauensvoll und hätte meine Hände für ihn ins Feuer gelegt. Er hat diesmal persönlich mit mir Schluß gemacht, hat aber in diesem Gespräch immer wieder beteuert, er hätte sich in unserer gemeinsamen Zeit nicht mit ihr. getroffen (Wer glaubt das?) Fünf Wochen sind jetzt vergangen und jetzt postet er Bilder von sich und seiner "Neuen" in inniger Umarmung und küssend... Die Vorstellung er sei ein Borderliner hilft mir, ansonsten würde ich ins Bodenlose fallen.... Oder hat jemand eine andere, mir bis dahin völlig unbekannte, Meinung?


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - bio - 02-02-2013

Vielen Dank für die Geschichte. Auf den ersten Blick klingen die Schilderungen nicht nach Borderline, so wie ich es erlebt habe. Aber vielleicht drückt sie sich bei Männern anders aus. Auch bin ich kein Psychiater, um das zu diagnostizieren. Was die meisten hier als Borderline bei ihren Ex-Partnern zu erkennen glauben, sind die übereinstimmenden Symptome dieser Störung. Dazu gibt es ausreichend Material zur Recherche.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - p__ - 02-02-2013

"Borderline" ist mehr ein Sammelbegriff und kein Schalter, der auf aus oder ein steht. Selbst die Definition des Begriffs ist umstritten.

Interessant ist, dass manche Studien eine geschlechtergleiche Verteilung finden, andere ein starkes Übergewicht von Frauen. Allein das zeigt, dass die Sicht von aussen sich zwischen den Geschlechtern unterscheidet. Borderline-Frauen begeben sich auch öfters in Behandlung wie Männer.

Halte dich nicht so sehr am Gedanken "Borderline" fest, denn du kannst ohnehin keine Diagnose stellen. Glücklicherweise seid ihr nie abhängig voneinander gewesen, keine gemeinsame Wohnung, keine gemeinsamen Kinder. Du kannst dich aufs abschliessen konzentrieren, Verbindungen sind keine mehr nötig. Abschliessen heisst auch, nicht mehr hinzusehen, z.B. nicht in seine Facebook-Profile.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - taki1475 - 03-02-2013

Hallo !
Ich (m,37) habe auch gerade eine Borderlinebeziehung hinter mir und Foren wie dieses haben mir sehr geholfen darüber hinweg zu kommen. Kurz meine Geschichte, vorallem wie ich weggekommen bin, vielleicht hilft sie auch einem von euch. Ich wusste anfangs nichts von der Erkrankung meiner Ex.

Die ersten 6 Monate Beziehung waren der Himmel auf Erden. Der Großteil der Muster in dieser Zeit sind copy/paste eurer Geschichten (teilweise sogar wortwörtlich). Ich möchte über den Schluss der Beziehung garnicht viel verlieren, aber der neue ist gekommen, sie hat mich noch paar Wochen hingehalten (- ich weiss nicht ob ich dich noch liebe -) ...

Meine Ratschläge zur Trennung:
- die ersten Wochen sind die Hölle !!! holt euch jede Hilfe die ihr bekommt, ich war sogar beim Psychiater
- absoluter Kontaktabbruch !
- neue Nummer, EMail blockiert
- lasst euch auf ja keine Diskussion ein, ihr seit bereits auf der anderen Seite
- JA, keinen 2 Versuch mit dem BL starten, er vernichtet euch jedes mal ein Stückchen mehr
- nach ungefähr 6-8 Wochen wird es besser, aber immer noch ein Auf und Ab
- mit jedem Tag dann kommt eurer eigenes Ich, das so lange gebückt hat vor dem BL um ihn nicht zu verärgern, zum Vorschein
- nach das Leben macht langsam wieder Sinn, Arbeit/ Freitzeit mach wieder mehr Spass
- nach einer vollzogenen Trennung von einem BL ist man stärker als je zuvor

Ich kann jedem nur die Daumen drücken, um den Absprung zu schaffen !

Lg Karl


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Skipper - 03-02-2013

Hallo Karl.

Ich finde Deinen Beitrag sehr sympathisch, weil er gut auf Dich zentriert ist und ohne die üblichen Vorwürfe und Abwertungen auskommt.

Ich erkenne als Vorgehensweise:
SICH schützen (physischer Schutz) und
strikt bei SICH bleiben (emotionaler Schutz).

Letzeres wäre es wert als Zusatz-Punkt in Deine Auflistung zur gelungenen Verarbeitung der Beziehung aufgenommen zu werden.

Deine Hinweise passen recht gut zu dem, was BPS im Wesentlichen ausmacht: Abspaltung und Projektion 'giftiger' Anteile.
Diese 'übetragenen Gifte' wollen erkannt und abgebaut werden, eine Entgiftung sozusagen, mit anschließender Immunisierung.

Vielen Dank für Deinen klaren Beitrag.
.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - Das Nerdliche Orakel - 03-02-2013

(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: Ich möchte über den Schluss der Beziehung garnicht viel verlieren, aber der neue ist gekommen, sie hat mich noch paar Wochen hingehalten (- ich weiss nicht ob ich dich noch liebe -) ...
Die passende Antwort darauf ist:
Das bestätigt meinen Verdacht, dass du immer, wenn du mir "ich liebe dich" gesagt hast, dir gar nichts dabei gedacht hast. Weiß der Neue eigentlich schon, dass du morgen von dem, was du heute sagst, nichts mehr wissen willst?

Leider kriegt man so etwas im passenden Momant nicht auf die Reihe. Schade.
(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: Meine Ratschläge zur Trennung:
- die ersten Wochen sind die Hölle !!! holt euch jede Hilfe die ihr bekommt, ich war sogar beim Psychiater
Wohl dem, der Freunde hat, mit denen man über so etwas sprechen kann. Unter emotionaler Verwirrung kriegt man leider nicht mit, dass die Vorwürfe nicht nur haltlos, sondern unpräzise und damit nicht widerlegbar sind.
Am Ende ist es so, als wenn man aus einem Traum aufwacht. Die Vernunft war blockiert. Man hat sich Sorgen gemacht, um Dinge, die gar kein Problem sind. Fürchterlich, diese Hilflosigkeit. Aber das ist menschlich.
(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: - absoluter Kontaktabbruch !
Während der emotionalen Verwirrung ist das notwendig. Und danach hat man kein Interesse mehr, sich überhaupt noch mit diesem Menschen abzugeben.
(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: - neue Nummer, EMail blockiert
Bei Anruf sofort auflegen und Emails ungelesen löschen, oder den Freunden zeigen, tut es auch.
(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: - JA, keinen 2 Versuch mit dem BL starten, er vernichtet euch jedes mal ein Stückchen mehr
Das gilt nicht nur für Borderliner. Wer einmal feierlich schluss macht, hat es vergeigt.
(03-02-2013, 20:06)taki1475 schrieb: - nach ungefähr 6-8 Wochen wird es besser, aber immer noch ein Auf und Ab
Das kann man nicht so sagen. Verliebtheit verschwindet auch schon mal nach ein paar Tagen, und kommt dann Jahre später wieder hoch. So sind sie, die Menschen.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - taki1475 - 04-02-2013

(03-02-2013, 20:36)Skipper schrieb: Hallo Karl.

Ich finde Deinen Beitrag sehr sympathisch, weil er gut auf Dich zentriert ist und ohne die üblichen Vorwürfe und Abwertungen auskommt.

Ich erkenne als Vorgehensweise:
SICH schützen (physischer Schutz) und
strikt bei SICH bleiben (emotionaler Schutz).

Letzeres wäre es wert als Zusatz-Punkt in Deine Auflistung zur gelungenen Verarbeitung der Beziehung aufgenommen zu werden.
Deine Hinweise passen recht gut zu dem, was BPS im Wesentlichen ausmacht: Abspaltung und Projektion 'giftiger' Anteile.
Diese 'übetragenen Gifte' wollen erkannt und abgebaut werden, eine Entgiftung sozusagen, mit anschließender Immunisierung.

Vielen Dank für Deinen klaren Beitrag.
.

Vielen Dank für die analytische Übersetzung Smile Ich hatte ja auch die schönste Zeit meines Lebens mit dieser Frau, daher versuche ich sehr sachlich über dieses Thema zu reden und schreiben. Auf der emotionalen Ebene wären da natürlich Anschuldigungen usw. vorhanden weil ich das Ende gefühlsmässig als KO Schlag (wenn nicht mordversuch) verstanden hab.
Jedenfalls wägt die schöne Zeit aber in KEINER Weise das Chaos und die Vernichtung am Ende auf und immer nur mehr Lügen/Anschuldigungen..... Ich kann ihr nichtmal wünschen das sie glücklich werden soll, weil ich weiss, sie wird es mit keinem werden Sad

Tolle Sache was ihr hier macht für solch Angeschlagene Seelen wie mich ! Vielen Dank Karl


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - N.P. - 06-02-2013

Hallo,

erstmals Bücker der Nation, du hast sehr schlimme Erlebnisse geschildert und das tut mir leid für dich. Allerdings versuchst du in deiner Schilderung doch alle Borderliner in eine Schublade zu stecken. Sonst hättest du deine Ex mit einem anderem Decknamen beschrieben und nicht `Borderliner` allgemein gehalten.

Ich selbst bin Borderliner. Ich habe schon immer gewusst, dass was mit mir so gar nicht stimmt, aber leider wurde mir mein eigener Verdacht bestätigt,
was widerlegt, dass alle Borderliner nicht über sich nach denken.
Ich bin ein ehrlicher und offener Mensch mit vielen Schwierigkeiten was das Leben betrifft. So wie jeder andere. Ich manipuliere nicht, auch wenn ich genau wie jeder der denkt das anwenden könnte! Ich gehe mit meinen Ticks offen um, sobald ich bemerke dass ich jemanden vertrauen schenken kann und sich eine Freundschaft oder Beziehung entwickelt. Ich lasse jedem die Chance mit meinen Schwächen um zugehen. Ich zwinge niemanden in die Knie oder führe hinters Licht. Ich bin eine selbstbewusste Frau und doch weiß ich um meine Schwächen und hasse mich selbst wenn ich nicht volle Leistung bringe egal in welcher Art.
Das bekomme dann meist nur ich selbst mit und kein Anderer nimmt Schaden davon! Ich habe Probleme dauerhaft in einer Beziehung glücklich zu sein, wie die meisten von uns. Eine Frau sucht immer die Schwachstelle! Machen all meine langjährigen Freundinnen noch mehr wie ich. Ich bin Zufluchtsort für jeden Kummer, von Fremden, von Familie, von Freunden, vom Ehemann! Mein bester Freund sagt zu mir, dass er niemand mit so einer reinen Seele kennt wie mich und dafür musste ich ihn nicht hinters Licht führen. Glaubt es oder nicht!!! Nicht jeder ist gleich! Ich kann von mir behaupten, dass mich die Menschen um mich wegen meinem wahren Inneren lieben uns schätzen und dass ich jetzt einen Roman schreibe, das könnte ich auch von meinem Vater haben. der hat sich wie meine Mutter liebevoll um mich gekümmert und sie fangen mich heute noch auf! Mein vater hat auch immer zu allem eine Meinung!

Ich muss sagen, dass was hier beschrieben wird, ist echt traurig, damit wird jedem Borderliner eine Chance auf eine Beziehung verwehrt.
Wer hat keine Probleme, wer ist immer Ehrlich, wer hat sich immer unter Kontrolle? Sorry auch bei normalen Menschen konnte ich keine Fehlerlosigkeit entdecken, im Gegenteil.
Meine beste Freundin, konnte ein Geheimnis von mir, nicht für 12 Stunden
ein Geheimnis bleiben lassen. Trotzdem gebe ich sie nicht auf oder hasse sie oder räche mich. Ich bin nur enttäuschter wie vielleicht ihr da draußen.

Der Autor hier hat schlimmes hinter sich, aber fühlt sich in seinem Selbstmitleid auch Pudelwohl. Ich dachte die Rechte der Väter habe sich verbessert. So kenne ich zumindest einen Fall.

Ich habe drei sexulle Übergriffe/Missbrauch von drei verschiedenen Menschen erlebt. Ich habe soviele wahre Scheuergeschichten erlebt und trotzdem möchte ich weder Mitleid noch mache ich andere dafür verantwortlich, denn ich war ein Opfer und trotzdem gehe ich jeden Tag meinen Pflichten und dem Weg meines Herzen nach. Ich möchte nur respektiert und akzeptiert werden und brauche genau die Liebe die ich auch zurück gebe, denn davon habe ich viel. Ich gebe jeden Tag viel von mir, setze mich immer für andere zurück, auch meine eigene Probleme und ja mein Partner muss mir seine Liebe zeigen. Welches Mädchen träumt nicht von dem Ritter?? Aber ich muss nicht gerettet werden, das muss ich selbst. Ich brauche nur mehr von einer Umarmung und mehr von Liebe,
aber gebe dafür auch viel Freiraum für meinen Partner.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - N.P. - 06-02-2013

Im Übrigen mein Motto ist ein neuer Tag ein neuer morgen. Hört sich doch nicht nach Schwarzmalerei an... Und das allerwichtigste für mich jeden Tag eine gute Tat. Sei es einer alten Dame die Tür auf zu halten und ich wünschte mir dass jeder so denke. Bin ich nun schwarz oder weiß?


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - N.P. - 06-02-2013

(12-01-2013, 11:16)Skipper schrieb: Moin.

Offen gestanden, mir ist diese Gegenüberstellung von Krankheit und Opfer zu wertend und verstellt leicht den Blick auf die BL-Partner, die ja oft von großer Liebe und Leid sprechen, ganz so, als würden die Nähe-Distanz-Auslenkungen, das Schwrz-Weiß der BLer in den 'Opfern' eine Entsprechung finden, sozusagen der passende Schlüssel im richtigen Schloß.

Auf beiden Seiten gibt es Dynamiken, die offenbar zu 'stabilen' Beziehungen auch über Jahre führen können.

Ich denke, es kann ebenso hilfreich sein, wenn sich die vermeintlichen Opfer der BLer Ihrer Selbst klar werden, wenn sie ergründen, was sie an BLern so attraktiv finden, sodaß sie regelrecht an ihnen zu kleben scheinen - wie auch die BLer nicht vom 'Opfer' ablassen können.

Was ist es, das BEIDE derart einander gefallen finden läßt und stärker als die abstoßenden Kräfte zu sein scheint?

Ein System zweier Pendel, die so miteiannder verbunden sind, daß wildes mit- bzw. gegeneinander Pendeln provoziert wird, mit schwersten Kollisionen bzw. Zerreißproben.
.

Ich muss sagen, dass ich mich nach den ganzen Meinungen hier Frage, ob meine Diagnose ein Borderliner zu sein, wirklich stimmt. Ich erkenne hier fast nichts was mit meinem Problem zu tun hat. Ihr trefft hier starke Aussagen.
Ich manipuliere nicht, ich hasse Machtspiele, die bei mir immer von Männern ausgingen, ich möchte Lösungen und rede meine Expartner nicht schlecht. ich klebe nicht an meinem Ehemann, wir leben hier eher wie in einer lockeren WG. Mein mann finanziert mir nicht mein Leben, wir haben getrennte Konten und getrennte Kasse. Ich lade ihn meist ein. Er setzt meist seinen Willen durch. Ich brauche einen Mann der mir mal in den Hintern treten kann und keinen Weichei. Klar schieß ich mal übers Ziel hinaus, aber bitte wer nicht. Mir darf es in einer Beziehung nivht langweilig werden, aber ich bin auch ein Widder, aber eine mit Herz.
Beruflich kann ich mich auch gut unterordnen, auch wenn ich in einer leitenden Postion bin, stehen andere noch weit über mir und meine Mitarbeiter leiden nicht unter mir im Gegenteil!
Ihr ahbt ein eingeschränktes Denken! Sorry! Das ist schwaz/weiß Denken Leute!!!!!!!


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - N.P. - 06-02-2013

(13-01-2013, 10:42)L3NNOX schrieb: Last not least weil man das eh nie 100%ig trennen kann und insofern zwangsläufig die Auswirkungen der Krankheit mitbekommt und evtl. mit reingezogen wird.

Ganz ehrlich, ich habe jetzt hier dehr viele Kommentare gelesen und habe angst dass Borderliner sich nun nicht outen dürfen ein solcher zu sein. Denn ihr grenzt uns ganz schön aus, als hätten wir eine tödliche ansteckende Krankheit. Dieses Schubladen-Denken sagt vieles über euch selbst aus. Ihr habt schlechte Erfahrungen gemacht ok, aber dafür müsst ihr traumatisierte Menschen nicht wie Lebrakranke darstellen. Die werden in Afrika auch gesondert gehalten.
Ich glaube nicht dass, wenn ihr mich kennen würdet, dass ich ein wertloser Mensch für euch wäre und da draußen gibt es bestimmt noch genügend meiner Sorte und wenn ihr auf uns trefft hat das einen Grund und der liegt bei euch selbst!


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - karlma - 06-02-2013

Wer ist "Ihr"?

So einheitlich finde ich die Beiträge nicht. Einheitlich ist hier im Forum für Menschen vor, während oder nach Trennung die Erfahrung der Teilnehmer vor, während oder nach Trennung. Dürfen wir uns darüber nicht austauschen, ohne dass Du Dich sichtlich auf den Weg machst, uns abzuwerten?


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - StrengGeheimerInformant - 06-02-2013

Au weia:

Interessantes "Opfer-Abo":

(06-02-2013, 05:46)N.P. schrieb: ..
Ganz ehrlich, ich habe jetzt hier dehr viele Kommentare gelesen und habe angst dass Borderliner sich nun nicht outen dürfen ein solcher zu sein. Denn ihr grenzt uns ganz schön aus, als hätten wir eine tödliche ansteckende Krankheit. Dieses Schubladen-Denken sagt vieles über euch selbst aus. Ihr habt schlechte Erfahrungen gemacht ok, aber dafür müsst ihr traumatisierte Menschen nicht wie Lebrakranke darstellen. Die werden in Afrika auch gesondert gehalten.

Borderline-> Lepra -> Rassismus (aka Sexismus)?

Ziemlich egozentrische Haltung, die da durchklingt und sie zeigt auf, wie Täterinnen sich zu Opferinnen machen. Empathie scheint bei manchen doch eine Einbahnstraße zu sein und Schubladen passen wohl immer für die Anderen ...

Spannend auch dies hier:

(06-02-2013, 05:46)N.P. schrieb: ... Ich glaube nicht dass, wenn ihr mich kennen würdet, dass ich ein wertloser Mensch für euch wäre und da draußen gibt es bestimmt noch genügend meiner Sorte und wenn ihr auf uns trefft hat das einen Grund und der liegt bei euch selbst!

Schon wieder "Opfer-Abo":

Kein Wort über die Kollateralschäden, um es mal vorsichtig zu formulieren. Kein Satz über das Bedauern, weil man andere in den persönlichen Abgrund mit gerissen hat. Und selbstverständlich auch kein eigenes Selbstbild, weil die anderen ja so böse sind! Die, die du als "ihr" titulierst und du, der du dich überhöhst und deinesgleichen *sic* gleich mit.

Danke für deinen Post, denn er/es ist:

entlarvend(!)

... wie auch dein Muster und Raster,

SgI


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - distian - 06-02-2013

Hallo Forum!

Hier gibt es viel zu lesen. Und je mehr ich hier gelesen habe (und auch wo anders) desto schlechter wurde mir. Vieles traf, trifft auf meine Beziehung zu einer BL-in zu. Aber nicht alles. Sie verletzt sich selbst nicht und hat auch keine Drogenprobleme. Aber ein gewisses Schwarz Weiß denken und vor allem die Schauspielerischen Fähigkeiten sind enorm.
Aber ich bin auch der Meinung das eine solche Beziehung funktionieren kann. Nicht so wie ich es machte .... keine Informationen einholen, seine eigenen Gefühle ungebremst raus lassen usw.
Ich machte den Fehler, dass ich eben jetzt, wo es vorbei ist (wieder mal, aber wohl endgültig) mich erst darum kümmere was das BL eigentlich wirklich ist. Das sollte man schon früher machen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Jetzt sitze ich auch da, nervliches Wrack und versuche irgendwie wieder alles in den Griff zu bekommen. Das fatale daran ist einfach das die Liebe nicht verschwindet.

Was soll man also machen wenn Mann oder Frau einen BL begegnet und drauf und drann ist sich zu verlieben? Diejenigen, welche psychisch nicht gerade die stärksten sind --->laufen so schnell es geht. Die anderen können es ja probieren, denn ich glaube trotzdem, wenn man gewisse Regeln beachtet kann so eine Beziehung sehr gut verlaufen, denn auch BL haben das Recht darauf und können verdammt viel geben und einbringen in eine Beziehung.

mfg


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - p__ - 06-02-2013

(06-02-2013, 04:33)N.P. schrieb: Ich muss sagen, dass was hier beschrieben wird, ist echt traurig, damit wird jedem Borderliner eine Chance auf eine Beziehung verwehrt.

Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Vielleicht ist das auch der evolutionäre Vorteil von Borderline-Störungen. Die meisten Borderliner finden äusserst schnell Beziehungen, neue Partner. Ihre Eigenschaften wirken positiv und beschleunigend in der Phase der Beziehungsfindung.

Geringe Chancen auf Beziehungen haben ganz andere Gruppen, z.B. Männer mit unterdurchschnittlichem Einkommen, Leute die nicht von der Rolle als "beste Freunde" wegkommen.

Warst oder bist du in Behandlung wegen Borderline-Störung oder ist die Diagnose eine Vermutung von dir selbst?
(06-02-2013, 10:53)distian schrieb: Die anderen können es ja probieren, denn ich glaube trotzdem, wenn man gewisse Regeln beachtet kann so eine Beziehung sehr gut verlaufen, denn auch BL haben das Recht darauf und können verdammt viel geben und einbringen in eine Beziehung.

Vielleicht. Wobei ich Beziehungen nicht als Handelsplatz für Dinge sehe, die jemand gibt oder nimmt. Geküsster Mund wird niemals wund. Auffällig ist ausserdem, dass in diesem langen Thread viele interessante Geschichten von ehemaligen Beziehungspartnern von Borderlinern zu lesen sind, einige Borderliner selbst sprechen, aber eins fehlt, sofern ich es nicht übersehen habe:

Partner von Borderlinern, deren Beziehung sehr gut verläuft. Wo sind die Beispiele für deine Vermutung?


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - distian - 06-02-2013

(06-02-2013, 11:14)p schrieb: Partner von Borderlinern, deren Beziehung sehr gut verläuft. Wo sind die Beispiele für deine Vermutung?

Freut mich ene Reaktion hier zu sehen. Hab ich das mit dem "zitieren" richtig gemacht? Rolleyes

Denke mir das es Beispiele geben wird, soviele BL es gibt auf der Welt. Hier wird man da wohl keines finden. Vermute mal das dann kein Drang dazu besteht mit Menschen zu reden welche nur negative Erfahrungen haben. Ich will hier auch nicht falsch verstanden werden. Es ist verdammt Schwierig, und ich glaube das man eben auch sehr sehr schnell unter die Räder kommen kann...eine Grenzwanderung auch für Angehörige. Aber ich will auch nicht weg sehen.
Beispiel dafür ist vielleicht N.P., mag sein, weiß ich nicht. Aber trotzdem bin ich davon überzeugt. Vielleicht bin ich auch nur Blauäugig. Ich habe meine Leben aufgegeben und bin zu meiner Freundin gezogen, mit dem Wunsch dass wir es schaffen. Jetzt stehe ich da und versuch trotzdem auch nicht alles negativ zu sehen.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - N.P. - 06-02-2013

(08-10-2011, 22:21)Cathrin1980 schrieb: Natürlich haben BLer ein Unrechtsbewusstsein. Ich persönlich mache mir ständig Gedanken darüber, ob ich andere auch korrekt behandel. Ich weiss, dass ich oftmals unfair anderen gegenüber sein kann, aber mir ist das dann durchaus bewusst und ich versuche, es wieder auszubügeln.Und eine Persönlichkeit haben wir auch. Es fällt uns nur schwer, diese anderen Menschen zu zeigen, aus Angst, verletzt zu werden. Und die empathischsten Menschen, die mir bisher begegnet sind, waren allesamt BLer. Und Kaufsucht und zu viel Geld ausgeben kommt wahrscheinilch in der gesamten Bevölkerung öfters vor, als bei BLer.

Ich habe, als ich dieses Forum zum ersten Mal,überflog, bitterlich geweint und mich gefragt ob ich nun von allen gehasst werde. Ich tue genauso unrecht wie jeder Andere auch und bereuen kann ich das genauso. ich sehe nichts schwarz weiß, wei manch einer hier. Ich gebe jedem eine zweite Chanceund kann mich auch ehrlich für Untaten entschuldigen.
Ich kaufe gerne, aber habe keinerlei Schulden. Ich schlage niemanden nur mich selbst und wenn ich jemand hasse dann mich selbst. Ich habe viele tiefe Freundschaften ohne zu manipulieren, sondern weil auch ich als BLer viel zu geben habe ohne etwas zurück bekommen zu wollen. Oh man da hätte ich viel zu nehmen. Mein Vater sagt immer du machst dich kaputt mit den Problemen anderer und gleichzeitig beschäftige ich mich mit mir. Hinterfrage mich ständig. Ja ich steigere mich rein und rege mich auf aber ich habe vor einer Therapie gelernt mich wieder ins normale zurück zuholen, denn ich möchte nur eins:
>Ein normales Leben führen!
Ich arbeite täglich an mir!!
Meiner Meinung nach, sind hier andere Bösartig, nur wegen einer schlechten Erfahrung.
Ich sage schließlich auch, ein Triebtäter muss hilfe erfahren und versuche verständnis für jede noch so beschissene Situation zu haben.


RE: Mechanismen einer Borderline-Beziehung - karlma - 06-02-2013

(21-09-2010, 23:11)Bücker der Nation schrieb: Anmerkung : Dies hier sind meine persönlichen Erfahrungen. Die empirische Grundlage fehlt völlig und es ist in keinster Weise repräsentativ. Den Begriff „Borderliner“ verwende ich hier der Verdeutlichung halber und keinesfalls zur Verallgemeinerung.

Du berufst Dich auf diesen Beitrag. Also: ich finde, das darf er so darstellen.